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einsteiger

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Donnerstag, 23. September 2010, 20:32

Meinungen zum ESP/VDC im Legacy Automatik

Hallo,

ist mein erster Thread, daher die Kurzinfo: Habe bislang grössere Hecktriebler gefahren und möchte mir evtl. einen paar Jahre alten Legacy Automatik kaufen (2 oder 3 Liter Benzin-Motor). Hauptgrund sind Allrad und Laderaum, Rest ist mir nicht so wichtig. Was mich interessieren würde:

Ich bin bislang sehr verwirrt, wann das ESP eigentlich verbaut wurde und in welchen Modellen. Ausserdem meine ich sowas gelesen zu haben, dass das ESP im Legacy mit Automatik auch für die Kraftverteilung zuständig ist.


Daher mal ganz blöd gefragt:
Wie sind eure Erfahrungen mit dem Stabilitätsprogramm? Bringt das nur was im Sinne einer Anti-Schlupfregelung oder hat man tatsächlich Vorteile bei z.B. rutschigen Abfahrten oder glatten Kurven?

Oder ist bei dem Subaru Allrad Antrieb kaum ein Unterschied zu spüren, da durch das Allrad die Kontrolle bereits höher ist?

Und ist etwas dran, dass die Kraftverteilung bei Automatik und manueller Schaltung auf die Räder unterschiedlich erfolgt?

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Donnerstag, 23. September 2010, 22:02

Das mit dem VDC und der Kraftverteilung beim Legacy 4, 2.0R, 2.5i u. 3.0R ist wie folgt:

Kraftverteilung im Normallfall: VA: 35 %, HA: 65 % vom Drehmoment. Übersteuert das Auto, wird vorm Bremseingriff erst mal Drehmoment nach vorne geleitet, Bremsen kommen relativ Spät, das VDC lässt leichte Drifts zu. Des Weiteren immitiert es über Bremseingriff die Achssperren. Ich bin mit dem System recht zufrieden, da es nicht so agressiv wie bei anderen Herstellern eingreift, und das Auto kastriert. Deswegen nennt man das System vermutlich auch Vehicle Dynamics Control ;-) Man merkt, dass der Legacy auch ohne VDC ein super Fahrwerk hat, das System ist nicht dazu da, Fahrwerksschwächen zu kaschieren, sondern ein schon sehr gutes Fahrwerk zu unterstützen. Ich mag die Hecklastige Auslegung, da die Tendenz des SAWD zum Untersteuern etwas genommen wird. Wenn viel Schnee liegt und oder es sehr glatt ist, habe ich aber schon die Erfahrung gemacht, dass es sinnvoller ist das VDC auszuschalten, da die Motorleistung extrem zurückgeregelt wird. -> Mann kommt mit Schlupf an 4 Rädern besser voran bzw. schneller voran. Ich bin mir aber nicht sicher, ob bei ausgeschalteten VDC die "Achssperrenimitation" (blödes Wort) nicht doch aktiv bleibt. Die Antischleuderfunktion ist definitv zu 100 % aus, nicht so wie bei anderen Herstellern, wo ein gewisser Notanker immer vorhanden ist - auch wenn mann meint alles abgeschaltet zu haben.

Für mich persönlich war das Vorhandensein des VDC nciht kaufentscheidend, ich brauch diese Unterstützung nicht unbedingt, da ich weiß was im Falle des Falles zu tun ist. Ich bin aber froh, dass das Auto VDC hat, denn ich bin beruhigter wenn meine Freundin mit dem Auto im Winter unterwegs ist. Es ist generell kein Nachteil oder Kastration des Autos wenn VDC an Bord ist - man kann entspannter fahren. Ein Subaru hat das VDC aber auch nicht nötig, dass muss noch mal erwähnt werden. Ich hab mir aber für den bald kommenden Winter mal vorgenommen diverse Tests auf Schnee zu machen, ob man jetzt mit oder VDC weiter kommt. Vielleicht kann sich dazu jemand anderes äußern.

Die Antriebsunterschiede zwischen Automatik u. Handschalter sind grundsätzlich in 3 Varianten unterteil: Handschalter 50:50 mit Lamellensperre, Automatik ohne VDC: 100:0 mit Lamellenkupplung - Drehmoment wird erst bei Schlupf an die HA geleitet. Automatik mit VDC - siehe oben. Wie die Verteilung bei den neueren Modellen mit VDC u. Handschaltung bzw. Torque Split funktioniert weiß ich nicht auswendig - benutz mal die Suchfunktion.

Ich fuhr vorm Legacy auch Heckantrieb (Lexus IS 200), davor einen Golf 4motion und ganz davor zwei Gölfe mit Frontantrieb. Der Unterschied zu allen Fahrzeugen ist Gewaltig, auch zum Haldexsystem des Golf 4motion. Mit dem Bin ich was die Traktion betriff zwar auch überall dahin gekommen, wo ich hin wollte. Wenns aber auch um Fahrstabilität usw.. geht kommt von den aufgezählten Antriebsvarianten nix an den Legacy. Sagen wir mal so, wenn Du bis jetzt mit den Heckantrieb im Winter zurechtkamst, ist es egal zu welchem Subaru -Allradsystem du greifst - es sind immer Welten dazwischen. Obwohl ich Heckantrieb ansosnten sehr toll finde - hätte ich die möglichkeit für zwei Autos würde ich im Sommer Heckantrieb und im Winter Allrad fahren. Obwohl die Vorteile des Symmetrical AWD bzgl. Sicherheit, Fahrstabiliät,... auch bei normalen Witterungsbedingungen zu spüren sind. Vor allem auch bei starkem Regen auf der Autobahn.

Baumschubser

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Donnerstag, 23. September 2010, 23:49

Die Antriebsunterschiede zwischen Automatik u. Handschalter sind grundsätzlich in 3 Varianten unterteil: Handschalter 50:50 mit Lamellensperre, Automatik ohne VDC: 100:0 mit Lamellenkupplung - Drehmoment wird erst bei Schlupf an die HA geleitet. Automatik mit VDC - siehe oben. Wie die Verteilung bei den neueren Modellen mit VDC u. Handschaltung bzw. Torque Split funktioniert weiß ich nicht auswendig - benutz mal die Suchfunktion.


Stimmt so nicht!! Sonst wär der Allrad bei Subaru's AT-Modellen ohne VDC nicht besser als die Hang-On-Allradsysteme anderer Anbieter.
Die Automatik übernimmt nicht nur die Gangwahl, sondern auch die Kraftverteilung zwischen den beiden Achsen (Active Torque Split AWD) und zwar nicht reaktiv sondern aktiv, also auch vorausschauend. D.h. beim Beschleunigen wird die hintere Achse sofort mit beteiligt. Allerdings stimmt das mit der Angabe 100:0 bis 50:50, im Schiebebetrieb (in Fahrstufe "D") wird die Hinterachse entkoppelt - da hilft dann manuelles Herunterschalten in die 3. Stufe ;)
Die Viscokupplung sorgt dafür, dass unter ungünstigen Bedingungen die Kraft nicht nur an einer Achse ankommt.

Die AT-Modelle mit VDC haben hingegen den VTD-AWD (Variable Torque Distribution)

Gruß,
Stephan

patGT

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Freitag, 24. September 2010, 09:21

Neuere Modelle mit VDC u. Handschaltung --> normaler 50:50 SAWD mit Viscosperre im Zentraldifferential. Neigt dadurch mehr zum Untersteuern als die hecklastig ausgelegten VDC-4/5AT, die sich wirklich genial fahren. Kenne es vom 3.0R meines Vaters. Das Handling ist ein Traum.

Gruss
Patrick
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Freitag, 24. September 2010, 15:35

Hallo Einsteiger

Ich habe einen Subaru Allrad mit Automatik und VDC, das ganze in einem Legacy Kombi mit 3.0 245 PS.
Der Wagen fährt sehr gut bei allen Witterungen. ESP greift sehr selten ein. Als Traktionskontrolle wirklich nur auf Schnee und Eis.
Es ist wirklich ein beeindruckend sicheres Fahren. Der Wagen liegt damit auch auf sehr schnellen Autobahnkurven sehr gut. Kann ich nur empfehlen!

Gruß,
Alex

einsteiger

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Freitag, 24. September 2010, 18:22

Vielen Dank für eure Antworten. Die Beschreibung von Servant of God war jetzt enorm hilfreich um mir das zu verbildlichen, hätte mein, ansonsten sehr bemühter, Subaru Händler vor einem Monat die Sache so präsentiert, stände jetzt ein Legacy in meiner Garage. :)

Danke auch, dass ihr mir einige Stichwörter genannt habt, ich werde mir dann am Wochenende gezielt die Unterschiede anlesen. Es erleichtert die Suche enorm, wenn man erstmal weiss, wonach zu Googeln ist.

Glücklicherweise bin ich nicht unter Zeitdruck. Ich bin aber recht sicher, dass es wohl ein Legacy werden wird, allein schon der Vorteil durch das geringe Gewicht bringt mir schon schnellere Bergauf- und sicherere Bergabfahrten.

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Freitag, 24. September 2010, 22:29

@Baumschubser: Danke für die Erklärung zum Automatik ohne VDC - das wusste ich so nicht, wieder was dazugelernt.

TBR

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Freitag, 24. September 2010, 23:54

Noch als Ergänzung: Die neuen Modelle mit Lineartronic haben wieder das Allradsystem mit reiner Lamellenkupplung, also ohne mechanisches Differential, trotz VDC.

Außer Frage steht, dass die Modelle mit konventioneller Automatik (4 oder 5 Stufen) und VDC (wichtig!) das beste Subaru-Allradsystem haben, abgesehen vielleicht vom WRX STi mit seinem einstellbaren Differential. Meiner Ansicht nach schlechtestes System ist das der Automaten ohne VDC. Das System der Lineartronic habe ich noch nicht gefahren, es entspricht zwar im Prinzip dem der Automaten ohne VDC, wurde aber in der elektronischen Regelung verfeinert, was einen positiven Unterschied machen kann.

Grüße,
Thomas

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Samstag, 25. September 2010, 10:47

Ich bin ja (damals, im schönen Jahre 2004) beide Varianten gefahren, 5 Gang AT mit VDC und 4 Gang AT ohne.
Danach war es klar, es muß der 5 Gang sein. Natürlich zu großen Teilen aufgrund des sahnigen 3.0 Motors, aber auch das Allradsystem ohne VDC war einfach nix. Ich brauche den Allrad nicht zum Kraxeln, aber wenn es beim Anfahren auf feuchten Steigungsstrecken erstmal durchdreht bevor sich die Hinterachse bequemt, mal dazuzuschalten, dann brauche ich dann auch keinen Allrad. Diese Allradauslegung macht keine Werbung.

Und das wo der Allrad bei Handschaltung oder eben mit VDC wirklich klasse ist!

Gruß,
Alex

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10

Samstag, 25. September 2010, 11:05

Ich habe ja den 4AT mit VDC, also hecklastiger Auslegung und hab im Mai für 8 Tage den neuen 2.5i mit Lineartronic als Leihwagen gehabt. Der neue hat wesentlich mehr die Tendenz zum Untersteuern, da gefällt mir das "alte" System wesentlich besser - ich bin aber auch vorbelastet, ich kam vom Heckantrieb zu Subaru, und Untersteuern mag ich gar nicht - für mich ene der nervigste Eigenschaften, die ein Auto haben kann.

ArneH

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11

Sonntag, 26. September 2010, 01:03

Die Verteilung des Allradsystems mit Lineartronic beträgt 60/40 (Front/Heck). Somit ist also ein deutlicher Unterschied zur 90/10 der 4AT ohne VDC zu sehen.
Die 4AT mit VDC hatte auch bereits eine Verteilung von 60/40, sollte also keinen Unterschied ggü. der Lineartronic im Fahrverhalten haben.
Die 5AT mit VDC hat eine Verteilung von 45/55 und sich dementsprechend mit dem 6-Zylinder sportlicher fahren lassen.
Die 5MT bzw. 6MT hat wie bisher eine Verteilung von 50/50...

12

Sonntag, 26. September 2010, 11:08

Zitat

Stimmt so nicht!! Sonst wär der Allrad bei Subaru's AT-Modellen ohne VDC nicht besser als die Hang-On-Allradsysteme anderer Anbieter.
Die Automatik übernimmt nicht nur die Gangwahl, sondern auch die Kraftverteilung zwischen den beiden Achsen (Active Torque Split AWD) und zwar nicht reaktiv sondern aktiv, also auch vorausschauend. D.h. beim Beschleunigen wird die hintere Achse sofort mit beteiligt. Allerdings stimmt das mit der Angabe 100:0 bis 50:50, im Schiebebetrieb (in Fahrstufe "D") wird die Hinterachse entkoppelt - da hilft dann manuelles Herunterschalten in die 3. Stufe ;)
Die Viscokupplung sorgt dafür, dass unter ungünstigen Bedingungen die Kraft nicht nur an einer Achse ankommt.

Die AT-Modelle mit VDC haben hingegen den VTD-AWD (Variable Torque Distribution)


Hallo,
möchte das so ungern stehen lassen, weil es nämlich nicht stimmt: Legacy I + II mit AT (natürlich ohne VDC) haben Standard v/h 80:20 bis 50:50. :gaehn:
Hatte dazu schon mal was im Forum geschrieben! Um das ganze wieder aufzurollen: Es gibt verschiedene Allrad-Systeme bei SUBARU, manche sind Hecklastiger, manche Frontlastiger. Manche Fahrzeuge sind Sportgeräte, manche Familienkombis.... :whistling: Das Wort Permanent-AWD kann man bei SUBARU wörtlich nehmen: Es werden immer beide Achsen angetrieben, egal welche Fahrsituation oder welche Stellung der AT-Wahlhebel hat!

Also wir fahren unseren Legacy I mit 4-Gang-Automatik (ACT-4) nun schon 19 Jahre. Es kann sich keiner in unserer Familie über das System beschweren, er ist im Winter immer gern genutzt! :love:
Durchdrehende Vorderräder gibt es nicht, auch nicht wenn man bei Eis & Schnee mit Vollgas beschleunigt. Auch abseits der Straßen nie Probleme gehabt. Bisher nur 1x stecken geblieben, da das Fahrzeug nicht über Sperren verfügt (jeweils ein Vorderrad/Hinterrad waren im Gelände ganz ausgefedert) :cursing: .

Ohne jetzt hier jemanden zu nahe zu treten, aber wer sich einen Allrad kauft und sich ärgert das der Wagen im Winter nicht so elegant in die Kurve geht wie ein Hecktriebler, der hat den Sinn des 4x4 nicht verstanden. :thumbdown:
Der Allrad soll immer Traktion zur Verfügung stellen und Fahrstabilität garantieren, dafür ist er da! Wenn das System nicht defekt ist gibt es auch keine durchdrehenden Vorderräder.
Ich finde es auch unfair der ACT-4 gegenüber, sie als "schlechtesten" SUBARU Allrad zu bezeichnen! Das sind einfach persönliche Vorlieben, ob das Auto jetzt ehr über-/untersteuert...
Das die neuen Allrad-Systeme immer weiter verfeinert und verbessert werden steht natürlich außer Frage.

Wer Spaß im Winter will sollte sich einen Handschalter bzw. einen Hecklastigen Automat zulegen!
Wer einfach nur sicher durch jedes Terrain kommen möchte, der greift zum ACT-4.

Gruß BJF1991

P.S. Wer behauptet mit der ACT-4 kann man nicht driften, der kann nicht Autofahren.... :tschuess:

Primotenete

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13

Sonntag, 26. September 2010, 14:29

Hallo

Erfahrungen mit dem Subaru VDC (Generation 2004 - 2009):
Das System greift relativ spät und dann entsprechend rigoros ein. Hat aber den Vorteil, dass es genügend Schlupf und auch gewisse Heckschwenks zulässt. Ich habe da Gefühl, dass es für den Winter perfekt abgestimmt ist. Es hemmt den Vortrieb nicht durch übermässige Bremserei und lässt genau das richtige Mass an Schlupf zu. Im Winter geht meiner (5AT-VTD) wunderbar mit dem Heck um die Kurve. Übertreibe ich es, bremst er mich ein. Ausschalten tue ich es eigentlich nicht, nur in Ausnahmesituationen. Im Sommer habe ich es noch nie gebraucht.

Ich bin der Ansicht, dass jedes Strassenfahrzeug ESP/Traktionskontrolle braucht. Wenn z. B. beim einem Subaru pro Achse ein Rad durchdreht, bleibt er stehen. Verfügt er über VDC, hat er ebenfalls eine Traktionskontrolle und diese bremst die beiden durchdrehenden Räder ab. Es gibt Youtube-Videos, wo solches Verhalten demonstriert wird, z. B. an einer Steigung, eine Seite Eis, die andere Seite trocken. Die einen kommen hoch, die anderen nicht. Es gibt auch ein Video, wo ein Legacy mit VTD/VDC auf einer Rampe mit drei Rollen hochfährt, d.h. nur ein Rad hat Traktion. Ohne VDC würde er bereits scheitern, wenn pro Achse ein Rad auf einer Rolle steht.

Gruss

TBR

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14

Sonntag, 26. September 2010, 14:30

@ ArneH:

Die 4AT mit VDC hatte eben nicht die frontlastige Auslegung mit per Lamellenkupplung angehängter Hinterachse, sondern ein echtes Differential wie 5AT und Handschalter. Musste mich damals selbst diesbezüglich erst hier belehren lassen, auf der Schweizer Subaru-Homepage gab es dazu mal eine gute Übersicht. Über die exakte Kraftverteilung bin ich mir nicht sicher, sie war aber mindestens 50/50 wie bei den Handschaltern oder sogar leicht hecklastig wie beim 5AT. Die Lineartronic dagegen hat kein Zentraldifferential, sondern eine elektronisch gesteuerte Lamellenkupplung, demnach im Prinzip wie die 4AT-Getriebe früher.

@ BJF1991:

Zur grundsätzlichen Kraftverteilung der ACT4-Getriebe gibt es unterschiedliche Angaben, ganz früher 80/20, später dann 90/10. Ob einfach nur die Angaben variieren oder tatsächlich auch die Auslegung, weiß ich nicht. Prospektangaben kann man ja nicht immer trauen. Bei geschlossener Lamellenkupplung herrscht eine starre Verbindung mit Grundverteilung von 50/50, wobei dann in Abhängigkeit der Radhaftung in Extremfällen auch 100/0 oder 0/100 rauskommen kann. Das ist physikalisches Prinzip des starren Allradantriebs.

Die Tatsache, dass die Hinterachse immer mindestens zu 10% mit angetrieben wird, rechtfertigt streng genommen die Aussage "permanenter Allradantrieb", das ist richtig. Im Fahrverhalten ergibt sich dennoch das Bild eines automatisch zuschaltenden Systems, wie ich auf tausenden Winter-Kilometern mit einem Legacy I selbst erfahren habe. Beim Gasgeben in Kurven erfolgte zunächst haltloses Untersteuern, das dann schlagartig in ein ausbrechendes Heck kippte. Sicher und vorhersehbar sieht für mich anders aus, insofern halte ich dieses System für schlecht oder zumindest deutlich schlechter als die Systeme mit Differential. Denn dem gegenüber zeigte ein Schaltgetriebe-Subaru in gleichen Situationen ein gut kontrollier- und berechenbares Driftverhalten vom ersten Gasstoß an. Bei Nässe, also noch vergleichsweise griffiger Fahrbahn, gab es bei beiden Systemen reines Untersteuern beim kräftigen Gasgeben in Kurven.

Aber man musste dieses Verhalten schon provozieren, im Normalfall fiel es nicht auf, da man bei Glätte normalerweise bewusst vorsichtig Gas gibt, erst recht, wenn sich durch das anfängliche Untersteuern die Grenze bereits zeigt. Der Sicherheitsvorteil, der sich beim Allradantrieb dadurch ergibt, dass ein einzelnes Rad nicht 50%, sondern nur 25% der Kraft übertragen muss und damit mehr Reserven für die Seitenführung besitzt, ist aber mit einer solchen frontlastigen Auslegung weitgehend hinfällig, da erst, wenn die primär angetriebenen Räder ihre Haftgrenze bereits überschritten haben, die Umverteilung erfolgt. Damit "verkommt" bei den VDC-losen Automaten der Allradantrieb zur reinen Traktionshilfe. Du hast recht, "durch" kommt man damit immer, aber der Einfluss auf die Fahrdynamik ist nahe Null oder eher negativ.

Einzige Einflussgröße neben den Raddrehzahlen war für die alten Systeme die Gaspedalstellung, wodurch beim "Kavalierstart" die Kupplung bereits geschlossen werden konnte, bevor Räder durchdrehten. Für die Regelung bei Kurvenfahrt sind erst moderne, mit dem ESP/VDC vernetzte Systeme geeignet, da Werte für Lenkwinkel und Gierrate nötig sind. Darin liegt auch der Vorteil des Systems der Lineartronic gegenüber den früheren, VDC-losen Systemen. BMW verwendet ja ein ähnliches System, nur ist dort primär die Hinterachse angetrieben und die Vorderachse per Lamellenkupplung "zugeschaltet".

Die Kraftverteilung mehr in Richtung Hinterachse erfolgte meinem eigenen Eindruck aber damals beim Legacy I immer noch schneller als dann später beim Outback auf Legacy-IV-Basis, der besonders bei Nässe oft mit Traktionsproblemen zu kämpfen hatte. Zum Drift auf Schnee habe ich ihn überhaupt nie bringen können, es aber auch nach erfolglosen Anfängen aus Sicherheitsgründen später nicht wieder versucht, weil ich einfach nirgends den Platz dazu gehabt hätte. Erst schiebt sich die Front zum Außenrand der Kurve, und dann kommt vielleicht irgendwann doch noch das Heck rum und landet vollends im Aus. Auf dieses Verhalten hat man als Fahrer kaum Einfluss, da man im Unterschied zu einigen vergleichbaren Systemen anderer Hersteller keine manuelle Sperrmöglichkeit für die Kupplung hat. Einzige Möglichkeit wäre, wirklich Vollgas zu geben, damit die "Kavalierstartschaltung" greift. Doch dazu muss man sich erstmal überwinden.

Nicht vergessen zu betonen möchte ich aber, dass das alles Kritik auf hohem Niveau ist. Subaru als selbsternannter Allradspezialist muss sich so etwas aber gefallen lassen, wenn die Qualitäten der Systeme nun einmal unterschiedlich sind (wie wahrscheinlich auch die Kosten ;)). Doch selbst der schlechteste Subaru-Allradantrieb ist noch um Welten besser als das völlig untaugliche System von Honda oder gar kein Allrad.

Grüße,
Thomas

Primotenete

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15

Sonntag, 26. September 2010, 14:48

Hallo

Zitat

@ ArneH:

Die 4AT mit VDC hatte eben nicht die frontlastige Auslegung mit per Lamellenkupplung angehängter Hinterachse, sondern ein echtes Differential wie 5AT und Handschalter. Musste mich damals selbst diesbezüglich erst hier belehren lassen, auf der Schweizer Subaru-Homepage gab es dazu mal eine gute Übersicht. Über die exakte Kraftverteilung bin ich mir nicht sicher, sie war aber mindestens 50/50 wie bei den Handschaltern oder sogar leicht hecklastig wie beim 5AT. Die Lineartronic dagegen hat kein Zentraldifferential, sondern eine elektronisch gesteuerte Lamellenkupplung, demnach im Prinzip wie die 4AT-Getriebe früher.
Meines Wissens hatte die zweite Generation von VTD eine Grundverteilung von von 35:65. 45:55 kam dann in der dritten Generation zusammen mit dem 5-Gang-Automatikgetriebe.

16

Sonntag, 26. September 2010, 20:23


Ich bin der Ansicht, dass jedes Strassenfahrzeug ESP/Traktionskontrolle braucht. Wenn z. B. beim einem Subaru pro Achse ein Rad durchdreht, bleibt er stehen. Verfügt er über VDC, hat er ebenfalls eine Traktionskontrolle und diese bremst die beiden durchdrehenden Räder ab. Es gibt Youtube-Videos, wo solches Verhalten demonstriert wird, z. B. an einer Steigung, eine Seite Eis, die andere Seite trocken. Die einen kommen hoch, die anderen nicht. Es gibt auch ein Video, wo ein Legacy mit VTD/VDC auf einer Rampe mit drei Rollen hochfährt, d.h. nur ein Rad hat Traktion. Ohne VDC würde er bereits scheitern, wenn pro Achse ein Rad auf einer Rolle steht.


Ja genau das ist mir passiert! X( Da kann man nur die Handbremse leicht ziehen während man Gas gibt und hoffen das man wieder raus kommt, sonst hilft nur schieben.... ;(

@ TBR

Das was Du schreibst klingt logisch. Ich bin der Meinung daß mein Legacy I mit ACT-4 auch den Lenkeinschalg berücksichtigt. Irre ich da? So wie Du schreibst ist das nur bei den neuen Fahrzeugen mit ESP/VDC.
Ich fahre als Zweitwagen noch einen 92er Turbo und kann den "klassischen" Allrad mit 50:50 v/h nur loben, er liegt deutlich dynamischer in der Kurve. Wirklich "undynamisch" liegt aber auch der ACT-4 nicht!
Tückisches Fahrverhalten oder gar Traktionsverlust kenne ich nicht. Ich muß auch keinen "Kavalierstart" machen um Drehmoment auf der Hinterachse zu haben. Bin oft auf Schotter unterwegs: wenn ich eine engere Kurve fahre merke ich deutlich wie die Hinterachse mit anschiebt. Beschleunige ich etwas stärker fliegen hinten manchmal auch Steinchen weg! Deswegen war ich auch der Meinung daß der Lenkwinkel bei der Kraftverteilung eine Rolle spielt. Auch wenn ich gerade weg beschleunige habe ich höchstens vier durchdrehende Räder. Wie das ganze im Outback harmoniert weiß ich nicht. Bei mir ist es jedenfalls top!! Sollte doch aber immer gleich funktionieren, egal in welcher Karosse der Automat verbaut ist ?(


Gruß BJF1991

ArneH

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17

Sonntag, 26. September 2010, 20:59

Zitat

@ ArneH:

Zitat


Die 4AT mit VDC hatte eben nicht die frontlastige Auslegung mit per Lamellenkupplung angehängter Hinterachse, sondern ein echtes Differential wie 5AT und Handschalter. Musste mich damals selbst diesbezüglich erst hier belehren lassen, auf der Schweizer Subaru-Homepage gab es dazu mal eine gute Übersicht. Über die exakte Kraftverteilung bin ich mir nicht sicher, sie war aber mindestens 50/50 wie bei den Handschaltern oder sogar leicht hecklastig wie beim 5AT. Die Lineartronic dagegen hat kein Zentraldifferential, sondern eine elektronisch gesteuerte Lamellenkupplung, demnach im Prinzip wie die 4AT-Getriebe früher
Die Verteilung beim 4AT mit VDC war und ist 60/40 (Front/Heck). 2 Quellen dazu: Forester CA Forester DK

Die 4AT mit VDC hatte ein Limited Slip Differential, aber eine Lamellenkupplung und kein VTD (wie die 5AT mit VDC) und ist somit technisch viel näher an der Lineartronic als an der 5AT...
Der Lineartronic-Allrad entspricht dem 4AT mit VDC minus dem LSD...

Outback CA
Outback DK

Auf den Seiten aus Kanada und Dänemark stehen interessanterweise wesentlich mehr technische Details als auf der Subaru Deutschland-Seite, die sich da leider sehr zurückhält und vage ist.
Ich kenne sowohl den Outback MY06 (4AT mit VDC) und den Outback MY10 (Lineartronic) als Dauerfahrer und kann keinen Unterschied im Fahrverhalten feststellen, dagegen hatte der Outback MY97 (4AT ohne VDC) manchmal ganz leichte Traktionsprobleme für den Bruchteil einer Sekunde bei Regen/Schnee...

TBR

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Sonntag, 26. September 2010, 21:02

@ BJF1991:

Mir wäre neu, dass die alten Legacys einen Lenkwinkelsensor hatten. Ich will deine Beobachtung aber nicht anzweifeln. Vielleicht gibst du einfach so viel Gas, dass die Zuschaltung über die Gaspedalstellung schon greift. Auf Schotter kann das ja nötig sein, um überhaupt Traktionsverlust zu provozieren. Auf Schnee habe ich jedenfalls nicht so viel Gas gegeben und dann das beschriebene, tückische Fahrverhalten erlebt. Wenn ich im Schnee geradeaus mal gleich mit Vollgas gestartet bin, hatte ich auch keine durchdrehenden Vorderräder, jedenfalls nicht ohne die Hinterräder. ;)

Beim Automatik-Auto muss an übrigens nicht unbedingt die Handbremse nehmen, um durchdrehende Räder zu bändigen. Da tut es auch die Fußbremse, die man vorsichtig mit dem linken Fuß betätigt. Man braucht den ja nicht für die Kupplung. So habe ich den Legacy auch schon wieder flott bekommen, wenn normal nichts mehr ging. Eine ordentliche Traktionskontrolle, die nicht einfach Leistung wegregelt, sondern einzelne Räder einbremst, ist aber natürlich klar besser, nur noch getoppt von echten Sperrdifferentialen. Nicht nur deshalb ist es gut, dass mittlerweile auch bei Subaru ESP/VDC in fast allen Modellen drin ist. Lange genug hatte es ja gedauert.

Grüße,
Thomas

Volkan

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Montag, 27. September 2010, 15:40

Zitat

Ich habe ja den 4AT mit VDC, also hecklastiger Auslegung und hab im Mai für 8 Tage den neuen 2.5i mit Lineartronic als Leihwagen gehabt. ...
Hat jemand einen Subaru mit 5AT mit VDC-System und den 2.5i mit Lineartronic-System gefahren? Die Unterschiede im Praxis würden mir interessieren.

patGT

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Montag, 27. September 2010, 18:22

Meines Wissens hatte die zweite Generation von VTD eine Grundverteilung von von 35:65. 45:55 kam dann in der dritten Generation zusammen mit dem 5-Gang-Automatikgetriebe.


Die ersten 5-AT mit VDC, genauer die Jahrgänge MY2004 und MY2005 hatten die Verteilung v:h 35:65.
Danach wurde umgestellt auf 45:55, weil einigen Kunden das Heck zu agil war (man glaubt es nicht...) :heuler:

Gruss
Patrick
MY23 BRZ
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