Ich mag auch mal wieder ne Portion Entensenf ins Forum klatschen...
First, ich bin das Ding nie gefahren, ich bilde mir meine Meinung aus verlässlichen Quellen wie Stammtisch, Internet und nichtfundiertem Halbwissen.
Grundsätzlich muss man sich auch als eingefleischter Benzinfanatiker mal mit sowas befassen, schliesslich sind die Dinosaurier seit etlichen Jahren abgekündigt und die Erdölproduktion somit stillgelegt. Über den Lagerbestand schweigt man sich aus, man kann aber davon ausgehen, dass er "irgendwann" erschöpft sein wird. Also kommt der Spass in Zukunft aus der Steckdose, das funzt bei Schweinkram schon subba, aber beim Autofahren???
Was mich von nem Stromer abhält sind folgende Eigenschaften:
- Sound, weil nicht vorhanden. Der subjektive Eindruck und die damit verbundenen Emotionen rühren zu einem grossen Teil vom Sound welcher sich aus dem Explodieren von Geld innerhalb des Motors ergibt. Auch die hinterletzte Gurke kann Spass machen, wenn sie nur gut klingt. Hab ich selber ausprobiert. Sogar mit zwei hinterletzten Gurken (eine hatte 300nM aus dem Stand). Wenn das nicht so wäre, würden Remus&Co. heute Pfannendeckel oder Gummifüchse produzieren.
- Energiezufuhr - mehrere Stunden für ne Akkuladung beim Tesla? Wie wäre es, wenn an der Tanke der Sprit gaaanz langsam in den Tank reintröpfelt? Ich reg mich heute schon auf, weil die Tankerei einfach zu lange dauert. Ein Stunde wäre schon zu lange für ne Akkuladung, somit nicht praxistauglich.
- Akkuhandling - Stellt so ein E-Mobil mal ein paar Tage im Winter in St. Moritz vorm Hotel ab. Bei minus 10°C ist die Luft bzw. die Leistung ziemlich flott aus den Akkus draussen.
- Ökobilanz - Sorry, aber da geht ein Elektroauto einfach mal gar ned. Denkt mal drüber nach, mit wieviel Energieaufwand Akku's produziert werden. Angefangen von dem armen Schwein in der Mine in Afrika mit dem Pickel und der Stirnlampe, über den 60 Jahre alten LKW der die Gesteinsbrocken in ein Werk fährt, wo die kostbaren und seltenen Rohstoffe ausm Stein rausgefackelt werden, wobei die ortsansässige Natur sicherlich nicht gerade erfreut darüber ist. Kann uns hier ja aber ziemlich egal sein, solange die Bäume vor dem Fenster noch nicht violett sind. Und schlussendlich kann man das Auto ja nicht einfach in ne Batteriesammelstelle schmeissen, wenns mal sein Lebensende erreicht hat, weil, passt ned in den Eimer rein. Recycling von Akkus ist ebenfalls recht energieaufwendig. Dafür kann ich ne Menge tote T-Rex's in meinen Tank reintröpfeln. Grünes Gewissen? Ne, ned beim heutigen Stand der Fertigungstechnik. Achja, der Strom aus der Steckdose muss ja auch erstmal produziert werden, der wird ja teilweise auch aus alter Dinosaurierkacke gewonnen.
- Preis - Aha. 120000.- für ein Auto mit Batterien drin und dann ist nicht mal eine Fernsteuerung dabei? Fail.
- tolle Fahrleistungen? Sind definitiv nicht entscheidend, wenns um den Spass geht. Ein TGV rennt auch gut und hat sogar eingebaute Toiletten. Aber Spass macht er trotzdem nicht. Und Leistung...naja...ein Kreuzfahrtschiff hat auch ordentlich Leistung, aber deswegen macht driften damit noch lange keinen Spass...
- Reichweite - tu ich mal als Werbefloskel des Herstellers ab. Genauso wie die xxl/km, welche immer grösser und fetter in den Autoprospekten drinstehen. Zudem, Akkus neigen dazu, schon ab der ersten Entladung Kapazität abzubauen. Würde der Tank in meinem Verbrenner schrumpfen würde ich das ziemlich doof finden, find ich beim E-Auto aber noch viel dööfer.
Die Idee um ein flottes E-Auto und auch die Akzeptanz der Konsumenten ist generell zu begrüssen, aber die industrie hat hier noch ne Menge Hausaufgaben zu machen. Bis es soweit ist kuck ich mich weiterhin nach Autos um, die saufen wie ein Loch und dementsprechend auch eine tolle Soundkulisse haben. Wenn man irgendwann einen Weg findet, aus dem geplauderten Dampf von Politikern und Bankern Energie zu gewinnen, sind wir gerettet!