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NipponRakete

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Sonntag, 16. Juli 2017, 11:35

Das Beste aus beiden Welten - SIGTC hat die aktuellen Modelle von BRZ und STI getestet

Hallo Community,

die Mitglieder des SIGTC-Vorstands durften im Frühjahr in Friedberg die aktuellen Modelle von WRX STI und BRZ Probe fahren. Zwei Autos, zwei Antriebskonzepte und die Frage: Wie schlagen sich die Neuen im Vergleich zu ihren Vorgängern?
Hier ist der Erlebnisbericht eines eingefleischten GT-Besitzers.
(Text und Fotos: Achim Ginkel)


Ein blauer STI, mit Sternen beklebt – der Test lässt sich gut an. Sportlich-komfortabele Sitze, Ziernähte und unterschäumtes Plastik - das Interieur wirkt auf einen GT-Fahrer fast mondän. Und schon auf den ersten Kilometern wird klar: Der neue STI kann erwartungsgemäß einiges besser als sein Vorfahre. Die kurze Lenkübersetzung, die knackige Schaltung, die gut zupackende Bremse – all das würde ich mir für meinen siebzehn Jahre alten Impreza wünschen.

Und dennoch: Überbordende Begeisterung will sich nicht einstellen. Der Motor schiebt zwar kraftvoll von untern heraus, doch scheint ihm der allerletzte Biss zu fehlen. Die erste zügige und kurvige Bergabfahrt lässt zudem erahnen: Für richtig sportliches Fahren könnte das Auto etwas leichter sein.

Die Soundkulisse ist gedämpft, Boxergrummeln ist kaum zu hören und auch sonst geht es im Innenraum eher zahm zu. Ich muss an meinen GT denken: Wenn man im GC8 beschleunigt, hört man aus dem Bereich des Beifahrer-Fußraums das markante Sirren des Turboladers. Blickt man im neuen STI in diese Richtung, sieht man Lautsprecher mit einem „Harman/Kardon“-Schriftzug.

Wir machen einen ersten Zwischenstopp, um die beiden Fahrzeuge zu fotografieren. Auf dem Gipfel des Großen Feldbergs versuche ich, den STI möglichst parallel neben dem BRZ in Szene zu setzen. Das Rückwärtsrangieren ist nicht ganz so einfach, die nach hinten ansteigende Seitenlinie des Wagens in Verbindung mit der schmalen Heckscheibe machen es schwierig abzuschätzen, wo der Wagen aufhört - eine typische Eigenheit moderner Autos. Während ich noch vor- und zurücksetze, macht mich mein Beifahrer darauf aufmerksam, dass ich dafür doch eine Rückfahrkamera hätte. Und Tatsächlich! Der Bildschirm in der Mittelkonsole hat nach dem Einlegen des Rückwärtsgangs umgeschaltet. Darauf bin ich nicht vorbereitet: Das Auto mit den Rallye-Genen hat eine Rückfahrkamera. Was kommt als nächstes? Ein Spurhalte-Assistent?

Es ist eine Crux: Wer heute Autos verkaufen möchte, muss den Kunden etwas bieten. Deshalb hat auch der STI einige „Segnungen“ der modernen Technik an Bord. Autokäufer erwarten heute scheinbar ein „Keyless-Access-System“, einen Totwinkel-Warner, elektronische Fahrdynamikregelung, einen Fernlichtassistenten, eine Rückfahrkamera und Bluetooth-Irgendwas, um das Smartphone mit dem Auto verbinden zu können. Aus der reinen Fahrmaschine wird so ein ziemlich schneller Allrounder. Der WRX STI versucht den Spagat.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Der STI ist technisch nahezu perfekt. Der Wagen liegt gut auf der Straße und hat sicher nicht zu unrecht viel Lob in der Fachpresse bekommen. Der ruppige Charme älterer Modelle geht ihm allerdings ab. Die Unmittelbarkeit des Fahrerlebnisses auch.

Die alten Impreza Turbos waren noch echte Schmuddelkinder. Ein wenig hat man sich anfangs für sie geschämt, irgendwann dann aber trotzig verteidigt, weil man wusste, was man an ihnen hatte. Mein Eindruck: Mit dem neuen STI soll man sich wohl nicht mehr ganz so hemdsärmelig vorkommen, wenn der Nachbar mit dem vollausgestatteten Firmenwagen-Passat vorfährt.

Verkläre ich die alten Modelle? Ja, vielleicht. Potenzielle Käufer, die den Vergleich mit einem GC8 nicht haben, stören sich an den modernen Features womöglich gar nicht. Die langjährigen Impreza-Fans dagegen, die ich kenne, kaufen einen STI nicht wegen einer Rückfahrkamera oder einer Bluetooth-Schnittstelle – da bin ich mir ziemlich sicher.

Deshalb zur Gretchenfrage: Würde ich diesen Wagen gegen meinen GT eintauschen? Während ich noch darüber nachdenke, fällt mein Blick auf die Digitalanzeige in der Mittelkonsole. Eine von vielen sportlich ambitionierten Fahrern herbeigesehnte Anzeige für die Öltemperatur gibt es auch im aktuellen Modell noch immer nicht. Dafür eine, die mir (mit der unvermeidlichen digitalen Latenz) anzeigt, zu wie viel Prozent ich das Gaspedal durchgetreten habe. „If in doubt, flat out.“ - Im Zweifelsfall Vollgas, wird die Ikone aller Impreza-Fans immer wieder gerne zitiert. Ich frage mich, was ein Instinkt-Fahrer wie Colin McRae wohl zu dieser Anzeige gesagt hätte?

Zeit, in den BRZ einzusteigen. Wobei es weniger ein Einsteigen ist als vielmehr ein Hineinfallen. Die Sitzposition ist tief und sportlich, im Innenraum des BRZ geht es ein wenig spartanischer zu. Wobei auch das neuste Modell des BRZ jetzt einen Touchscreen-Monitor und das bereits erwähnte „Keyless-Access-System“ hat – auch hier ging es nicht ganz ohne Zugeständnisse an den Zeitgeist.

Aber sei es drum. Puristen freuen sich dafür an einigen netten kleinen Details: An den simplen Kippschaltern für die Klimaanlage etwa oder an der simplen Digitaluhr – da fehlt eigentlich nur noch der Bright-Schalter. Warm ums Herz wird es GT-Fahrern auch, wenn die Türen mit den rahmenlosen Scheiben schnarrend ins Schloss fallen.

Der Blick in Richtung Schalthebel sorgt zunächst für eine Überraschung: Hier ist ein Automatik-Getriebe an Bord! Die gute Nachricht: Mit den Schaltwippen am Lenkrad kann man die Gänge im BRZ auch vollständig manuell einlegen.

Die ersten Kilometer und Kurven im BRZ sorgen ebenfalls für große Augen. Die Straßenlage ist grandios. Der Wagen wirkt leichter und agiler als sein Bruder, der STI. Die Mittester schwärmen von der Lenkpräzision und stellen sich bereits vor, wie sie den Wagen wohl auf der Rennstrecke am Kurveneingang anstellen könnten. Fast vergisst man, dass hier kein Allrad an Bord ist. Allzu kühn sollte man mit dem Testwagen also lieber nicht werden.

Was man dagegen deutlich merkt: Es fehlt der Turbo. Der Wagen hat natürlich nicht den Bums des STI. Er kompensiert das aber mit einer Unmittelbarkeit, der man sich nur schwer entziehen kann. Der Saugmotor braucht hohe Drehzahlen und belohnt den permanenten Druck aufs Gaspedal mit einer beachtlichen Geräuschkulisse im Innenraum. Dass hier ein Boxermotor am Werk ist, merkt man am Klang zwar weniger, aber die Lautstärke macht dennoch Freude. Hier dürfte das Radio häufiger stumm bleiben.

Dass gefühlt etwas mehr Leistung unter der Haube stecken könnte – diese Diskussion verfolgt den BRZ seit seinem Erscheinen. Trotzdem kann man mit ihm schnell unterwegs sein. Haben Veranstaltungen des SIGTC nicht schon gezeigt, dass der BZR in den Händen geübter Fahrer durchaus auch mit den Turbos mithalten kann?

Ich bin verwirrt. Hatte ich mich eben noch für einen verbohrten GT-Romantiker gehalten, der Veränderungen beleidigt ablehnt, habe ich plötzlich Spaß an einem Auto mit Heckantrieb, Saugmotor und Automatikgetriebe! Warum ist das so? Was hat der BRZ, was der STI nicht hat?

Vielleicht ist es die Konzentration auf das Wesentliche: Der BRZ ist das, was Engländer ein „driver‘s car“ nennen – ein Auto für Leute, die einfach nur Auto fahren wollen. Der WRX STI dagegen muss aufpassen, dass er diesen Anspruch nicht aus den Augen verliert.

Die Erkenntnis am Ende des Testtages: Ein entschlackter, um einige Kilos und technische Spielereien abgespeckter STI oder ein BRZ-Modell mit etwas mehr Dampf – das wäre das Beste aus beiden Welten. Man wird ja noch träumen dürfen.



vl125

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Sonntag, 16. Juli 2017, 11:52

Sehr gut geschrieben, Daumen hoch.

arturk77

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Sonntag, 16. Juli 2017, 15:58

Ja, @NipponRakete: wie recht Du doch hast.

Ich kann mich noch an meine Probefahrt 1999 mit dem GT erinnern, den ich darauf kaufte. Ich fuhr im tiefsten Schwarzwald bei Oberwolfach über einige Nebenlandstraßen, die vor allem auf und ab gingen, aber auch eng und kurvig waren. Ich ließ voll die Sau raus, mit knapp um die 150 km/h durch Kurven, die so eng waren, dass das Fahrzeug gerade durch passte (auf seiner Spur). Ich kannte die Strecke zwar, aber mit dem GT war es ein ganz anderes Erlebnis.

Es war das erse Mal im Leben, dass ich nach einer Probefahrt in einem Auto, feststellen musste, dass ich nach der Probefahrt, verschwitzte Hände und mit Schweißtropfen beperlte Stirn hatte. Auch der einsetzende Turbo sorgte bei GT dafür, dass einem das Herz in den Hals stieg. Ein einmaliges Erlebnis.

Drei Jahre später verkaufte ich ihn leider. Das war die dümmste Entscheidung meines Lebens.

Ich wollte mir einen STI Prodirve Style kaufen, was ich auch tat. Aber das Fahrzeug war nichts im Vergleich zum GT. Der STI war so stark gedämmt, dass man die Beschleunigung, Geschwindigkeit, etc. gar nicht mehr groß spürte. Der STI war nur noch eine sportliche Limousine, aber kein Sportwagen mehr, wie der GT. Auch der spätere 2,5 STI Hawk, kam trotz des stärkeren Motors, nicht an en GT an.

Es ist die Dämmung, das Gewicht, die Masse, was den STI im Vergleich zum GT so "impotent" macht. Zumindest, wenn man das Fahrgefühl beschreiben möchte.

Das gleiche Fahrgefühl, was ich damals mit dem GT hatte, hatte ich 16 Jahre später - aber auch nur annähnernd - mit einem auf 920 PS getunten Porsche Panamera. Müsste ich zwischen beiden Fahrzeugen wählen, würde ich den GT nehmen.

Ja, die guten alten Zeiten...

4x4 Stef

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Sonntag, 16. Juli 2017, 18:35

Alles sehr schön geschrieben. Vielen lieben Dank. Auch sehr schön. Ich frage mich, was ein Instinkt-Fahrer wie Colin McRae wohl zu dieser Anzeige gesagt hätte? Wenn Er es sagen wir mal, auf seine Art diplomatisch vermuliert hätte, wäre dabei ...( und nun hilft mal Ausnahmsweise das Deutsch weiter, um bei ... diplomatisch... bleiben zu können ) ....was für ein Schwachsinn herrausgekommen. Was sich immer noch viel besser liest, als die in seiner Sprache gebrauchte Bezeichnung dafür. Die ich natürlich in diesem Zusammenhang gerade zu als Genial empfinde. GT ist eben ein Instinkt Auto und mit Insinkt Plloten die reinste Quelle der unverfälschten Fahrfreude. So ganz ohne Helferlein und ohne Bevormundungselektronik. Alleine schon dewegen GT for ever.

Dankeschön Nochmal.

4x4 stef

5

Sonntag, 16. Juli 2017, 22:39

Kann ich nur unterstreichen - sehr schön geschrieben :thumbup:

Ja, mit dem aktuellen STI versucht man einen Spagat zwischen Sportfahrern und Alltags-Fahrern die auf Comfort nicht verzichten möchten.

Meiner Meinung nach hätte man die eine oder andere elektronische Spielerei weglassen können um somit das Fahrzeug gewichtsmässig zu entlasten.... ich brauch kein Starlink, Fernlichtassi, Totwinkelassi oder ne Sitzheitzung oder ISOfix-Kindersitzbefestigungspunkte....

Was ich nicht verstehe, warum der aktuelle STI immer noch keine Anzeige für Öltemperatur hat... :frown: ...darum hab ich selber nachgerüstet... :thumbup:

Zumindest ne Ladedruckanzeige hat der Supersportler jetzt :thumbsup:
"Ein Auto ist erst dann schnell genug, wenn man morgens davor steht und Angst hat es aufzuschließen."

(Zitat Walter Röhrl)

tnp

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Sonntag, 16. Juli 2017, 22:55

ISOfix ist wichtig - wegen der "frühkindlichen Prägungsphase". Da darf man als Eltern nichts anbrennen lassen.

7

Montag, 17. Juli 2017, 08:20

Wenn es den aktuellen STI nicht gäbe, hätte ich mir vielleicht keinen gekauft. Ich trage Anzug und fahre damit täglich ins Büro und zurück, das geht im BRZ nicht. Der Wagen ist für seine Verhältnisse extrem alltaugstauglich und gleichzeitig ein Biest.

Der Bericht ist mir zu sehr durch die GT Brille geschrieben. Das ist verklärte Vergangenheit, ich vergleiche den Wagen mit den heutigen Standards. Da ich von benzin- und dieselbetriebenen Hecktrieblern komme, darunter viele MX-5 und diverse Freude am Fahren Autos, kann ich sagen, der Wagen kann vieles sehr gut. Da wo die neuen Mercedes und BMW alles, aber auch alles vom Fahrer fernhalten, reicht der STI das zum Fahrer durch. Heutiger Standard ist gefühlose Lenkung und Bremse, Bevormundung durch elektronische Assistenten, übertrieben geräuschgedämpfter Innenraum, nach Nähmaschinen klingende Motoren, gewollte Masse, verlorene Klasse. BMW hat z.B. für mich seinen Markenkern verloren, Stichwort frontgetriebener 1er und 2er, synthetischer 3er und 5er.

Mich würde mal interessieren, wie der neue STI im Club gesehen wird, denn auch dieses Modell gehört zur Zukunft. Wird er ernst genommen oder bleibt man gerne unter sich? Sind GT, Bug, Blob und Hawk die einzig wahren oder haben neue Modelle eine Chance? Ganz ehrlich gesagt, nach dem Bericht und den Kommentaren fände ich mich im Club nicht gut aufgehoben. Ist mein Bauchgefühl.
Greetz
Oliver

WRX STI V1 VAF MY 2016 - verkauft

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NipponRakete

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Montag, 17. Juli 2017, 10:13

Wenn es den aktuellen STI nicht gäbe, hätte ich mir vielleicht keinen gekauft. Ich trage Anzug und fahre damit täglich ins Büro und zurück, das geht im BRZ nicht. Der Wagen ist für seine Verhältnisse extrem alltaugstauglich und gleichzeitig ein Biest.

Der Bericht ist mir zu sehr durch die GT Brille geschrieben. Das ist verklärte Vergangenheit, ich vergleiche den Wagen mit den heutigen Standards. Da ich von benzin- und dieselbetriebenen Hecktrieblern komme, darunter viele MX-5 und diverse Freude am Fahren Autos. kann ich sagen, der Wagen kann vieles sehr gut. Da wo die neuen Mercedes und BMW alles, aber auch alles vom Fahrer fernhalten, reicht der STI das zum Fahrer durch. Heutiger Standard ist gefühlose Lenkung und Bremse, Bevormundung durch elektronische Assistenten, übertrieben geräuschgedämpfter Innenraum, nach Nähmaschinen klingende Motoren, gewollte Masse, verlorene Klasse. BMW hat z.B. für mich seinen Markenkern verloren, Stichwort frontgetriebener 1er und 2er, synthetischer 3er und 5er.

Mich würde mal interessieren, wie der neue STI im Club gesehen wird, denn auch dieses Modell gehört zur Zukunft. Wird er ernst genommen oder bleibt man gerne unter sich? Sind GT, Bug, Blob und Hawk die einzig wahren oder haben neue Modelle eine Chance? Ganz ehrlich gesagt, nach dem Bericht und den Kommentaren fände ich mich im Club nicht gut aufgehoben. Ist mein Bauchgefühl.
Hallo @olliemaen:
danke für dein Feedback. Klar ist der Neue durch die GT-Brille betrachtet - ich habe das im Text ja auch explizit thematisiert. Ich habe lange mit mir gerungen, die Fahreindrücke und der Text sind einige Zeit "gereift". Und dennoch: Wir haben die Autos mit vier Leuten getestet und der Tenor war am Ende doch bei allen Beteiligten gleich.

Natürlich ist der neue STI die Zukunft. Und selbstverständlich sind alle WRX STI-Fahrer im SIGTC willkommen. Bei uns gibt es keine Zwei-Klassen-Gesellschaft.
Der Neue ist sehr gut. Aber: Wenn du mir einen aktuellen STI und einen GT zur Auswahl hinstellst, müsste ich persönlich nicht lange überlegen. Denn auch beim STI habe ich Dinge beobachtet, die dir nicht gefallen: einen gedämpften und unübersichtlichen Innenraum und für meinen Geschmack schon zu viele elektronische Spielereien. Das großartige Potenzial des Antriebs kommt nicht voll zum Tragen, weil das Auto IMHO einfach zu wuchtig/schwer geraten ist.

Wenn du sagst, dass aktuelle Modelle anderer Hersteller noch "weichgespülter" sind, bestätigt das einen beunruhigenden Trend. Beim STI liegt die Messlatte sehr hoch - und gemessen daran fand ich das aktuelle Modell einfach etwas enttäuschend.

porkii

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9

Montag, 17. Juli 2017, 11:44

Danke für den schönen Bericht!
Ich ertappe mich auch hin und wieder dabei, dass ich bei Mobile nach einem BRZ / GT86 schaue :D
Das Konzept mit Heckantrieb ist doch sehr verlockend.
Klar der GT ist ja auch puristisch, aber eine antriebsfreie Lenkung hat seinen Charme!
Bin gestern zufällig in einem MX5 NB Turbo mitgefahren und war sehr angetan von dem Konzept.
Denn eins ist für mich klar, ohne Turbo wäre auch der BRZ nichts für mich :P
99er GT
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Meine Videos: https://www.youtube.com/user/MrDickDickson

Nomad

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Montag, 17. Juli 2017, 12:59

Für den BRZ hats ja genug Kompressorumbauten auf dem Markt. Wobei der Kompressor natürlich nicht das großartige Feeling der plötzlich einsetzenden Zwangsbeatmung mitbringt.
Und er baut den vollen Ladedruck erst am Ende des Drehzahlbandes auf.

Runeflinger

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11

Montag, 17. Juli 2017, 15:53

ISOfix ist wichtig - wegen der "frühkindlichen Prägungsphase". Da darf man als Eltern nichts anbrennen lassen.


:thumbsup: :thumbsup: :thumbsup: :thumbup: :thumbup: :thumbup:

Ich habs schonmal vererbt. Schon ein Weilchen her, aber Yonathan hatte noch 1,5 Jahre später (damals ein Drittel seines Lebens später) unvermittelt gefragt: "Papa, können wir wieder rutschen fahren?".

Und bei erneuter Begeisterung kürzlich hat Mama schonmal vorsorglich erklärt, warum ich in der Stadt halt nur kurz beschleunigen kann...
"Der [WRX STI] ist ein perfektes Auto für den zeitgenössischen Intellektuellen." - Mara Delius
- Fun: JDM '05 Impreza WRX STI Spec C
- Alltag (Sommer): 2023' Subaru BRZ
- Alltag (Winter): 1990' Mitsubishi Galant EXE
- Trailer + Gepäck: JDM '04 Forester STI
- Youngtimer: XT, '92 Brumby, '87 Mitsubishi Galant

SvenNY

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12

Montag, 17. Juli 2017, 20:46

Richtig guter Beitrag , hab ich gern gelesen. Da ein guter Freund von mir Geschäftsführer eines Mazda /Subaru Autohauses ist schnapp ich mir natürlich sämtliche Fahrzeuge (nach Möglichkeit) direkt nach der Einführung für eine "Probefahrt" . Damals den BRZ Abends direkt von der Messe bekommen und los gefahren. Natürlich könnte er mehr Leistung haben aber ich muss sagen ich war bereits im siebten Himmel als ich in die Sitze rein rutschte . Mit Automatik an Bord in die Löwensteiner Berge gefahren, göttlich. Eine Agilität die meiner Meinung nach ausser Konkurrenz steht . Direkt gelenkt , tolle Sitz Position, sehr dynamisch bei moderatem Verbrauch. Wenn ich mich Recht erinnere konnte man sogar die Rückbank umlegen, sensationell.
Den Sti hatte ich nur Recht kurz , bin damit über die Autobahn und hab nen Camaro geärgert, ich muss zugeben der drückt schon gewaltig und ein grinsen konnte ich mir nicht verkneifen.
Der direkte Vergleich zu meinem GC 8 RA kommt einem natürlich, man hat ja die 6 Sterne vor der Nase.
Ohne Zweifel haben beide ihre Stärken es kommt nur drauf an was man selbst bevorzugt. Müsste ich als eingefleischter McRae Fan wählen ich würde bei meinem Classic bleiben.
Ich denke um jeden zufrieden zu stellen müsste Subaru einen Justy STI bauen mit neuem (ansehnlichem) Design. 1000 Kg Leergewicht, Allrad und Leistung. Gönnt mir diesen Traum bitte! :)
If in doubt, flat Out!

13

Montag, 17. Juli 2017, 22:08

@SvenNY:


Offtopic - Lesen auf eigene Gefahr

Zitat

über die Autobahn und hab nen Camaro geärgert


Wenn man jemandem im Weg rumsteht, heisst das nicht ärgern, sondern verärgern :zunge:
Ahoi

arturk77

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14

Dienstag, 18. Juli 2017, 00:05

Meine Frau fährt mit nem Camaro V8 rum (im Sommer). Auf der AB kommt man dem mit dem STI nicht hinterher. Der Camaro macht lt. GPS 290 spitze. Aber auf Landstraße ist der STI überlegen. Der Camaro ist eher zum auf Autobahn nacht ballern aber nicht zum Kurven fahren.

Am Besten wäre so ein Über-STI mit Bi-Turbo oder Twinscroll H6 und 3.6 Hubraum. Allrad, 7- oder 8-Gang MT DCCD und vor allem leicht ohne Scheiss-Schnickschnack. Alles raus, was Gewicht erzeugt. Airbags am besten auch raus, die helfen in so einem Blitzkrieg-STI ehe nix mehr. :D :D :D Man muss auch für seine Fahrfehler bezahlen können. Wenn die Karosse und wesentliche Teile aus Alu und Carbon wären (geringes Gewicht), lechte Scheiben, etc. würde ich für so ein Spaßmobil auch 100k EUR zahlen.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »arturk77« (18. Juli 2017, 00:11)


RenesisX

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15

Dienstag, 18. Juli 2017, 02:11

Genau dieses Sportliche-Komfortable-Alltagstaugliche hat mich letztendlich zum STI geführt. Würde ich eine reine Fahrmaschine für Wochenenden usw haben wollen, würde ich wohl auch zu den älteren greifen. Aber ich fahre meinen STI im Alltag - zur Arbeit, zum einkaufen und zum Spaß haben im heimischen Harz. Und auf diesen Wegen begleitet uns auch immer unser Hund. Übermorgen geht es damit auch 800 km in den Urlaub. Ich bin mir sicher, dass ich für meinen Lebensstil das perfekte Auto gefunden habe :)

Der Bericht ist übrigens interessant geschrieben :)

16

Dienstag, 18. Juli 2017, 08:08

@RenesisX

Das triffts auch gut. :) Wir sind übrigens gerade um die 450 Kilometer nach Texel gefahren. Zwei Erwachsene und unser fast 15-jähriger Kronprinz. Kofferraum voll, trotzdem eine klasse Strassenlage. Madame saß dem Filius zuliebe hinten und schlief. Auf der A30 bei knapp 230 km/h kam plötzlich von hinten "fahr kangsam, mir fällts gleich aus dem Gesicht!" ;( :D . Da hat ihr Magen wohl im Schlaf auf die Geschwindigkeit reagiert. :whistling:

Ich habe den Wagen seit Anfang Januar, aber ich könnte bereits jetzt zig Anekdoten von Situationen und Vorkommnissen zum besten geben, in denen ich das so nicht erwartet oder innerlich jubiliert habe. Er macht einfach verdammt viel Spaß.

Wie sagt mein Filius, "Papa, der Wagen verbraucht nicht Miles per Gallon sondern produziert "Smiles per Gallon". :D
Greetz
Oliver

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Colt

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17

Dienstag, 18. Juli 2017, 09:07

@olliemaen:

Ganz ehrlich gesagt, nach dem Bericht und den Kommentaren fände ich mich im Club nicht gut aufgehoben. Ist mein Bauchgefühl.

Ach quatsch! Das gabs sicherlich bei jedem Modellwechsel und die Meinungen sind nunmal verschieden, wie auch die Bauformen unserer Imprezas.
seit Anfang Januar, aber ich könnte bereits jetzt zig Anekdoten von Situationen und Vorkommnissen zum besten geben, in denen ich das so nicht erwartet oder innerlich jubiliert habe. Er macht einfach verdammt viel Spaß.


Dann lass uns doch nach deiner Aufnahme in den Club, auf einen der vielen Treffen an deinen Anekdoten teilhaben :gutso:

:s_bisbald:

@NipponRakete: Sehr gut geschrieben. So lese ich gern :hupf:
"good cars get you from point a to point b very fast... great cars just get you into trouble!"

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18

Dienstag, 18. Juli 2017, 15:26

Schöner Bericht von NipponRakete. Spricht mir aus der Seele. Sehe das Ganze exakt genau so. Der GT war das letzte Instinct-Fahrzeug von Subaru, was danach kam, leider nur noch eine sportliche Limousine.

@olliemaen: Dass konstante über 180-200 km/h auf der AB dem STI mit 2,5 Liter Maschine gar nicht gut tun, das weißt Du, oder? Du weißt ja, die ZDKs warten nur darauf gebraten zu werden. So was kannst Du nur mit einem 2,0 Liter STI machen.

19

Dienstag, 18. Juli 2017, 16:28

@kawakawa

Ja, google gibt ne Menge dazu her. Dass Dauervollgas beim EJ25 schädlich ist, weiss ich, daher waren es max. 1-2 Minuten. Dass der Motor etwas standfester sein soll, sagte mir Hr. Helmig, ich glaubs mal. Dass ich fünf Jahre Garantie bei 160.000 Kilometern habe, beruhigt mich etwas.

Ich bin sowieso eher der zu vorsichtige als der Rasertyp.
Greetz
Oliver

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NipponRakete

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20

Dienstag, 18. Juli 2017, 16:32

Danke schon mal bis hierhin für das gute und auch für das kritische
Feedback. Der Artikel sollte ja durchaus auch ein wenig provozieren. Es
sollte aber ausdrücklich KEIN Beitrag zur ewigen 2,5-Liter-Diskussion
sein. :D Bitte nicht schon wieder! :P