Ich kenn das Problem, habe leider auch das Vergnügen bei jeder Witterung mit dem Gespann unterweg zu sein.
In der Anleitung wird wohl auch davon ausgegangen, dass bei solchen Bedingungen niemand auf die Idee kommt noch nen Hänger rumzuziehen.
Die gehen davon aus, dass sie so die Lenkung des Fahrzeugs "sicherstellen", desshalb wird die Vorderachse welche ja die Lenkachse ist empfohlen.
Wenn Du die Ketten nur hinten aufziehst geht's nurnoch geradeaus.
Aber die Idee mit den Ketten auf allen Rädern ist schon berechtigt, weil Du ja durch die Deichsellast Druck auf's Heck kriegst, welches Dir dann aber durch fehlenden Grip beim Rückwärts rangieren oder schlimmernoch beim bremsen weggedrückt wird.
Beim Bremsen ist dies desshalb schlimmer, weil Du dann keinen Widerstand aufbauen kannst, welcher für das Eingreifen der Auflaufbremse des Hängers benötigt wird. Dies wird glaube ich auch Klappmessereffekt genannt.
Kurz gesagt, beim Bremsen auf Glätte schiebt der Hänger das Fahrzeugheck ungebremst zur Seite bis die Deichsel ansteht und die ganze Fuhre dann unkontrollierbar rutscht.
Dieser Effekt kann im übrigen auch imm Sommer bei unsachgemässer Beladung des Hängers passieren, wenn statt Stützlast Zug auf die Kupplung kommt und das Heck beim bremsen anhebt, aber dort kommt dann in den meisten Fällen zum Zusammenklappen noch der überschlag.
Darum würde ich es in solchen "extremfällen" sogar empfehlen 4 Ketten zu montieren, ausgenommen bei Fahrzeugen welche über 100%ige Achssperren vo und hi verfügen, dort kann es ausreichen die Achsen zu sperren und nur je eine Kette pro Achse zu montieren, diese sind dann aber über Kreuz aufzuziehen.