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21

Montag, 14. Januar 2019, 10:01

@physici_errantes: Da kann ich nur voll zustimmen :thumbup:

Mit einer kleinen Ausnahme: Es gibt keinen Autohersteller mit vier Ringen, nur einen mit vier Nullen...

Ich bekomme es in meinem Bekanntenkreis auch immer wieder mit. Die eigene möglichst bequeme, schnelle und billige Fortbewegung ist wichtiger als alles andere. Bei jeder noch so kleinen Einschränkung wird so getan, als wollte man ihnen das Auto wegnehmen und sie Zuhause einsperren. Die Umwelt ist so ziemlich allen egal, obwohl doch eigentlich jeder ein Interesse daran haben sollte, dass wir auch in 50 Jahren noch einen Planeten haben, auf dem es sich gut Leben lässt.

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22

Montag, 14. Januar 2019, 10:36

Moin Zusammen

a) @physici_errantes: ...Du gehst da viel zu pragmatisch vor... wir hatten in der Vergangenheit zu dem Thema hier schon entsprechenden Meinungsaustausch :zwinker:
b) @Vogelsberger: +1 :thumbsup:
Offtopic - Lesen auf eigene Gefahr
- wobei ich Folgendes anmerken darf:
Mit einer kleinen Ausnahme: Es gibt keinen Autohersteller mit vier Ringen, nur einen mit vier Nullen...
das ist leider so nicht ganz richtig: fünf Nullen :!: : vier vorn und hinten und die grösste sitzt vorn links :pleased:

Ich bekomme es in meinem Bekanntenkreis auch immer wieder mit. Die eigene möglichst bequeme, schnelle und billige Fortbewegung ist wichtiger als alles andere. Bei jeder noch so kleinen Einschränkung wird so getan, als wollte man ihnen das Auto wegnehmen und sie Zuhause einsperren. Die Umwelt ist so ziemlich allen egal, obwohl doch eigentlich jeder ein Interesse daran haben sollte, dass wir auch in 50 Jahren noch einen Planeten haben, auf dem es sich gut Leben lässt.


Kann ich absolut bestätigen. Wobei wir das bitte nicht aufs Privat-FZ begrenzen wollen. Nicht nur, dass es den Blagen sicher besser bekäme mit den eigenen Füssen, dem Fahrrad oder Bus/Bahn von und zur Schule zu gelangen und Mutti auch nicht so fett wäre, wenn sie mit dem Hausfrauen-Panzer täglich 400 Meter zum Bäcker und zurück führe, sondern mal ihren fetten Ar... aufs Rad schwingen oder zu Fuss gehen würde...
Es geht weiter mit Shopping-Billigfliegen nach Mailand, London oder auch mal NY für zwei Tage(!) oder dass heute nicht mehr ein Flug-Urlaub pro Jahr gemacht wird, sondern drei, vier oder mehr und jeweils nur für wenige Tage... da lach ich mich kringelig (wenn es nicht so traurig wäre) und zeig denjenigen Leuten einen Vogel, die meinen mich anpampen zu müssen, weil ich einen bösen Outback fahre... abgesehen davon, dass ich Distanzen < ca. 5km so gut wie nie mit dem FZ fahre, verbraucht der auf 100 km weniger als etliche Kleinwagen, deren Motörchen regelmässig nicht mal die Kaltstartphase überwinden....

physici_errantes

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23

Montag, 14. Januar 2019, 10:42

@SubiBear
Prinzipiell gebe ich dir in Bezug auf die allgemeine Bequemlichkeit Recht. Aber man darf auch die Leute nicht ignorieren, die von ausserhalb kommen und grössere Distanzen pendeln. Jeder hat doch das Recht da zu wohnen, wo er will und sich das Leben selbst unbequem zu machen. Sicherlich ist bei den aktuellen Miet-Explosionen teilweise eine wirtschaftliche Notwendigkeit gegeben. Diese Leute müssen ja irgendwie zur Arbeit kommen und diese Leute haben dann eben häufig Diesel und sind jetzt die gelackmeierten. Aber auch da gibt es wieder Mittel und Wege, wenn man sich von dem Schwarz-Weiss-Denken befreien könnte. Aber diese Leute sind es nicht, die den Stau in der Stadt verursachen, sondern eben die 5km-Pendler. Perfekt wären grosse Pendler-Parkplätze an den Stadträndern mit Bus-Shuttle im 5-Minuten-Takt, welche die Leute dann verteilen...
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Runeflinger

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24

Montag, 14. Januar 2019, 10:46



Ein Sponsoring der ARD wird von [quadahrer] ohne Nachweis "einfach so" vermutet.
Die DUH wird nachweislich gesponsort, das stört dich nicht. Komisch...
Sei nicht böse, aber das ist eine etwas unredliche Diskussionsführung.


Äh, ja und? Wenn wir richtigerweise bei dem DUH schlicht von Finanzierung sprechen können, denn er erbringt keine werbliche Gegenleistung für die Bundesregierung, Toyota, Telekom oder andere. Danke. Der DUH ist da nicht anders als jedes Tierheim: Detzterer finanziert sich zu X% aus Spenden, zu Y% aus Zuschüssen vom Staat, der es auch gut findet, wenn bei uns nicht ganz so viele wilde Haustiere rumlaufen wie in Bulgarien, zu Z% von den paar Euro, die sie eventuell nehmen, wenn sie nen Hund an ein neues Herr-/Frauchen vermitteln. Vergleichbar ist es mit dem DU, was soll da dann falsch sein?

Ganz was anderes wäre es bei der ARD (die ja auch schon product placement-Skandale hinter sich hat), denn die steht mit zwangsweise eingetriebenen Gebührengeldern und seinem Informationsauftrag da ganz anders da (der Informationsauftrag ist ja die Berechtigung für die Zwangsfinanzierung, die sogar der EuGH abgesegnet jat (leider))...

@physici_errantes:
Privatpersonen können gerade nicht selbst gegen die Gesundheitsgefährdung durch die Schummeldiesel klagen: Weder kann der Private die Politik zu bestimmter Politik verklagen (sondern nur alle 4 jahre die hoffentlich für ihn richtige Partei wählen), noch kann er mangels konkretem Schaden die Autohersteller verklagen: Ein Auto, dass nicht so ist wie versprochen, hat er ja nicht, und die abstrakte Risikoerhöhung, schneller an Krebs usw. zu erkranken, dürfte für eine Gesundheitsbeschädigung nicht ausreichen, wie sie für deliktischen Schadenersatz nötig wäre.

Gerade deswegen haben ja manche Vereine die Befugnis zur Klage erhalten, weil der einzelne Bürger die Unternehmen nicht zur Rechtskonformität zwingen kann. Ähnlich wie bei den Verbraucherzentralen, wo sich auch keiner aufregt, wenn die gegen unfaire AGB von Unternehmen vorgehen. Wieso auf die nicht auch so ein Shitstorm losgeht, weil sie die Musterfeststellungsklage gegen VW losgetreten haben, verstehe ich übrigens auch nicht:
Wenn die Verbraucherzentrale die Hersteller verklagt, den Käufern den Schaden durch die Betrügerautos zu ersetzen und die Wagen zurückzunehmen, ist es OK (Wertverlust ausgeglichen)
Wenn der DUH die Politik verklagt, endlich wirksame Maßnahmen zur Einhaltung der von der Politik selbst mitbeschlossenen Grenzwerte zu ergreifen (Umweltschaden reduzieren), sind sie die Abzocker.
Logischer Schluß: Den Deutschen ist der Geldbeutel wichtiger als die Umwelt / das Soziale. Genauso wie bei bulgarischen Lohnsklaven in Großschlachtereien, umweltfreundlicher Lebensmittelproduktion usw. Da nehme ich mich nur teilweise aus, ich hab auch gerade bei Aldi ein Entrecote-Braten für 12€ / kg gekauft...

Und @lopinus: wegen "[Gesetze] müssen schon allerhöchsten wissenschaftlichen Ansprüchen genügen.
Guter Witz. Die Politik hat eine sehr weitreichende sogenannte Einschätzungsprärogative, die durch Gerichte nur eingeschränkt überprüfbar ist. Weil es sonst keine gestaltende Politik zur Umsetzung des Wählerwillens mehr, sondern nur noch wissenschaftliche Umsetzung von einmal entstandenen Zielen ist.
Wie hätten denn sonst Sachen wie Gleichberechtigung, Atomwende, Ehe für alle und praktisch alle Erziehungs- und Sozialthemen geregelt werden können?

Umso dramatischer ist es, dass die Gerichte befinden mussten, dass selbst bei weitreichender Einschätzungsprärogative die Politik so sehr versagt (bzw. das bewusst ignoriert) hat, dass sie auf die Finger klopfen mussten. Nachdem die Politik tw. entgegen pflichten überhaupt keine Luftreinhaltepläne aufgestellt hat (Die "Rechtsstaats"-Partei CSU Bayern) oder offensichtlich ungenügende Maßnahmen ergriffen hat (diverse Städte bei denen kein Politiker den Arsch in der Hose hatte).

Offtopic - Lesen auf eigene Gefahr
@Nomad: und "Ich, ich ich:"
Hatte ich zuletzzt an 2 Tagen zwei Mal, dass ich geschnitten wurde (1x kam der Sprinter seelenruhig ohne Blinker auf meine Spur und nur durch Vollbremsung konnte ich nen Unfall vermeiden) und oendrauf nen Stinkefinger bekam.
"Der [WRX STI] ist ein perfektes Auto für den zeitgenössischen Intellektuellen." - Mara Delius
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Runeflinger

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25

Montag, 14. Januar 2019, 10:55

@SubiBear
Prinzipiell gebe ich dir in Bezug auf die allgemeine Bequemlichkeit Recht. Aber man darf auch die Leute nicht ignorieren, die von ausserhalb kommen und grössere Distanzen pendeln. Jeder hat doch das Recht da zu wohnen, wo er will und sich das Leben selbst unbequem zu machen. Sicherlich ist bei den aktuellen Miet-Explosionen teilweise eine wirtschaftliche Notwendigkeit gegeben. Diese Leute müssen ja irgendwie zur Arbeit kommen und diese Leute haben dann eben häufig Diesel und sind jetzt die gelackmeierten. Aber auch da gibt es wieder Mittel und Wege, wenn man sich von dem Schwarz-Weiss-Denken befreien könnte. Aber diese Leute sind es nicht, die den Stau in der Stadt verursachen, sondern eben die 5km-Pendler. Perfekt wären grosse Pendler-Parkplätze an den Stadträndern mit Bus-Shuttle im 5-Minuten-Takt, welche die Leute dann verteilen...


Und auch das sähe anders aus, wenn die Städter nicht mit ihren Steuergeldern nicht auch noch die Pendler subventionieren müssten, die hohe Individualverkehr-Abgaslast in die von ohne bewohnten Innenstädte tragen. Und wenn der Staat sich irgendwann in den letzten 15 Jahren um ordentliche Internetversorgung auf dem Land gekümmert hätte anstatt der Telekom mit ihren Kupferkabeln regulatorisch vor Konkurrenz zu schützen, könnten auch von den vielen Angestellten mit Bürojob einige mehr homeoffice machen.

Wenn wir also die von @lopinus: geforderten wissenschaftlichen Standards in der Politik hätten, wäre vermutlich die Pendlerpauschale schon längst abgeschafft sowie evtl. Zersiedelung und Individualverkeht in Innenstaädten eingeschränkt - und die Leute müssten entweder näher an der Arbeit wohnen oder langfristig erheblich mehr für den Arbeitsweg aufwenden (mehr als ein einmaliger Kfz-Wechsel weg vom Betrügerdiesel jetzt ggf. kosten würde)...
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26

Montag, 14. Januar 2019, 15:56

Offtopic - Lesen auf eigene Gefahr
Und auch das sähe anders aus, wenn die Städter nicht mit ihren Steuergeldern nicht auch noch die Pendler subventionieren müssten, die hohe Individualverkehr-Abgaslast in die von ohne bewohnten Innenstädte tragen.


und die Leute müssten entweder näher an der Arbeit wohnen oder langfristig erheblich mehr für den Arbeitsweg aufwenden (mehr als ein einmaliger Kfz-Wechsel weg vom Betrügerdiesel jetzt ggf. kosten würde)...


Sorry, aber solche Sätze zeigen recht wenig Mitgefühl für die finanzielle Situation "normaler" Familien. :frown:
So kann nur von jemandem argumentiert werden, dem es finanziell nichts ausmacht, sein auf dem Land erbautes Haus mit Verlust zu verkaufen und stattdessen ein anderes, noch teureres Haus oder eine noch teurere Eigentumswohnung in der Stadt zu kaufen oder eine überteuerte Wohnung in der Großstadt zu mieten, nur um nicht mehr pendeln zu müssen.
Mit dem entsprechenden finanziellen Hintergrund ist es ganz leicht, so etwas von der pendelnden Landbevölkerung zu fordern. Aber das kann sich manche auf dem Land lebende Familie einfach nicht leisten!
Und wenn man sich die aktuelle Kostenentwicklung beim Wohnungserwerb in den Großstädten ansieht - egal, ob als Eigentum oder zur Miete - , wird so etwas für "normale" Familien in Zukunft wohl völlig unmöglich.

Das schreibe ich als jemand, der vom eigenen Haus nur fünf Minuten Fußweg bis zum Zentrum einer Großstadt hat..Obwohl ich das Glück habe, so zu wohnen, maße ich mir dennoch nicht an, das Gleiche von anderen zu fordern.

Runeflinger

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27

Montag, 14. Januar 2019, 16:27

Offtopic - Lesen auf eigene Gefahr
Und auch das sähe anders aus, wenn die Städter nicht mit ihren Steuergeldern nicht auch noch die Pendler subventionieren müssten, die hohe Individualverkehr-Abgaslast in die von ohne bewohnten Innenstädte tragen.


und die Leute müssten entweder näher an der Arbeit wohnen oder langfristig erheblich mehr für den Arbeitsweg aufwenden (mehr als ein einmaliger Kfz-Wechsel weg vom Betrügerdiesel jetzt ggf. kosten würde)...


Sorry, aber solche Sätze zeigen recht wenig Mitgefühl für die finanzielle Situation "normaler" Familien. :frown:
So kann nur von jemandem argumentiert werden, dem es finanziell nichts ausmacht, sein auf dem Land erbautes Haus mit Verlust zu verkaufen und stattdessen ein anderes, noch teureres Haus oder eine noch teurere Eigentumswohnung in der Stadt zu kaufen oder eine überteuerte Wohnung in der Großstadt zu mieten, nur um nicht mehr pendeln zu müssen.
Mit dem entsprechenden finanziellen Hintergrund ist es ganz leicht, so etwas von der pendelnden Landbevölkerung zu fordern. Aber das kann sich manche auf dem Land lebende Familie einfach nicht leisten!
Und wenn man sich die aktuelle Kostenentwicklung beim Wohnungserwerb in den Großstädten ansieht - egal, ob als Eigentum oder zur Miete - , wird so etwas für "normale" Familien in Zukunft wohl völlig unmöglich.

Das schreibe ich als jemand, der vom eigenen Haus nur fünf Minuten Fußweg bis zum Zentrum einer Großstadt hat..Obwohl ich das Glück habe, so zu wohnen, maße ich mir dennoch nicht an, das Gleiche von anderen zu fordern.


Du legst mir Sachen in den Mund, die ich nicht geschrieben und nicht gemeint habe: Ich fordere genau gar nichts von anderen Einzelpersonen und meine Sätze sagen auch genau gar nichts über mein Mitgefühl aus - weil sie nur die bisherige einseitige Politik schildern. Fakt ist:
Jahrzehntelang hat die Politik die tatsächlichen der Gesellschaft entstehenden Kosten durchs Autopendeln den Pendlern abgenommen und anderen aufgebürdet: Pendler müssen bis heute nur einen Teil des Ressourcenverbrauchs, Straßenbaus, Umweltkosten usw. bezahlen und durften ihre Steuern obendrein noch mit der Pauschale schmälern.
So hat die Politik die Leute zum Pendeln verführt und sie versäumt es aktuell, das Pendeln dort, wo es geht, auch bei Wohnen auf dem Land tw. überflüssig zu machen:
- Fast alle, die nicht Brötchen verkaufen oder am Band stehen, sondern im Büro arbeiten, könnten zumindest einen erheblichen Teil der Arbeit von zu Hause machen - ja wenn die Politik irgendweann in den letzten beiden Jahrzehnten sich mal ernsthaft um ordentliche Internetverbindungen gesorgt hätte. Ergebnis: Natürlich richteten sich die Leute drauf aus mit ihrer Lebensplanung (wenn sie nicht zu diesen "linksversifften Grünen" gehörten, die auch damals schon die Kinder mit dem Lastenrad zur Kita brachten, auf Wohnung nahe Arbeit oder umgekehrt achteten oder umgekehrt. Und die Leute verdienen dann auch (zumindest gewisses) Mitgefühl, weil sich Lebensplanungen nicht sofort umwerfen lassen (selbst wenn sie heute ein ressourcenschonenderes Leben führen wollten, wegen der von Dir erwähnten Umstände).

Trotzdem hat niemand ein Anrecht darauf, dass sein Lebensmodell das ganze Leben trägt, anderes Beispiel: Viele viele Sekretärinnen / Krankenschwestern usw. dachten, sie hätten mit der Heirat des Prokuristen / Chefarztes ausgesorgt wegen der damaligen, bei Scheidung lebenslang nachwirkenden Unterhaltsregelungen. Die wurden inzwischen geändert, weil die Politik unterhaltsrechtlich schon länger vom Heimchen am Herd zum Bild der Doppelverdienerehe umgeschwenkt ist (übrigens auch unterstützt von der Hausfrauenehen-Herdprämien-CSU). Die Ziele finden breite Mehrheit: Genügend Unterhalt des Verpflichteten soll vorrangig für die Kinder oder die aktuelle neue Beziehung zur verfügung stehen in der Erkenntnis, dass eine Heirat keine schützenswerte Lebensleistung darstellt. Trotzdem standen / stehen nun unzählige geschiedene Frauen mit 45+ ohne rechte Altersversorgung da (am besten nachdem der Chefarzt sie für das jüngere blonde Ersatzmodell ausgetauscht hat), und wenn sie nach 20 jahren ohne Job noch vermittelbar waren oder neu lernten, reichte es eh nicht mehr zum Erwerben von auskömmlichen Altersrenten-Anwartschaften.

Aber deswegen kann man doch die gesellschaftliche Entwicklung nicht blockieren und den Status Quo auf ewig konservieren, sondern muss einen schonenden Übergang hinkriegen wie sie es bei der Rente zumindest probieren (von "Die Rente ist sicher" zu Förderung privater Vorsorge und langsam steigendem Rentenalter).
Daher - nochmals - ist es Kritik an der Politik: Denn das hätte sie den Leuten auch seit einiger Zeit mal anfangen können, zu sagen, dass es so nicht weitergeht, ständig weitere 4spurigen Bundesstraßen und Ortsumgehungen für Millionen von inzwischen 2 Tonnen schweren Blechkisten zu bauen, die jeden Tag nur 75kg Nutzlast transportieren und am Arbeitsort nochmal Ressourcen fressen, weil die Millionen von Autos am Arbeitsplatz auch noch geparkt werden wollen. Aktuell sind wir was das angeht noch im Stadium vergleich bar Norbert Blüms "Die Rente ist sicher, alles ist gut, Augen fest mit den eigenen Händen zugehalten (sow wie auch Norbert schon damals)...
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Montag, 14. Januar 2019, 18:06

Diese ewige Diskussion um die DUH nimmt inzwischen ziemlich groteske Züge an. Und ich weis ganz ehrlich nicht wo das Problem ist? Die Messstationen gehören nicht der DUH, sondern meistens der öffentlichen Hand. Sind diese verkehrt aufgestellt, kann das nicht der DUH angelastet werden. Was diese jetzt macht, ist doch eigentlich nur die Einhaltung des geltenden Rechts einzuklagen. Das könnte man auch als Privatperson, wenn es nicht so aufwendig und teuer wäre.

Es kann aber der DUH angelastet werden das sie gerade die Messwerte der Fehlerhaft aufgestellten Stationen verwendet um damit vor Gericht zu ziehen. Wenn eine Teilmenge größer als die Gesamtmenge ist, dann sollte es selbst einem Sonderschüler klar sein das dieses falsch sein muss. Das diese Werte für eine Klage der DUH verwendet werden kann sehr wohl der DUH angelastet werden, allerdings auch den Richtern das sie diese Werte zulassen und vermutlich auch den Verteidigern das sie nicht stärker gegen diese Werte/Messstationen vorgehen

Die DUH ist jetzt also nur der Buhmann, weil es plötzlich Gerichte gibt, welche ebenfalls auf die Einhaltung der Vorschriften bestehen und diese nun die persönliche Entfaltung einzelner einschränkt. Als sich die DUH für sauberes Trinkwasser eingesetzt hat und die Landwirtschaft die Nicht-Einhaltung der Nitrat-Grenzwerte vorgeworfen hat, hat man ihr ja auch nicht unterstellt, den Bauern die Lebensgrundlage wegzunehmen (billig zu produzieren).

Ja, sie kämpfen für die Einhaltung (blödsinniger aber trotzdem rechtsgültiger) Grenzwerte. Dies passiert aber einerseits mit verfälschten Werten (siehe oben) und dann auch noch sehr einseitig. Ja, Dieselfahrzeuge emittieren mehr NOx als z.B. Benziner, aber der Straßenverkehr ist nur ein kleiner Teil der Erzeuger von NOx. Warum wird nicht auch gegen die Schifffahrt prozessiert? Oder gegen Heizungen? Oder gegen Kerzen? Oder gegen Zigaretten? Oder das ebenfalls schon angesprochene Schnitzel für viel zu wenig Geld?

Inzwischen wird aber diese Diskussion dermassen emotional aufgeladen, dass kaum noch einer irgendein Verständnis für Rationales aufbringt. Fakt ist: den Autoherstellern waren die Grenzwerte bekannt und sie haben diese bewusst ignoriert. Fakt ist: Die Behörden, hier vor allem das KBA, haben hinsichtlich der Einhaltung der Abgasvorschriften geschlampt und auf ganzer Linie ihre Unfähigkeit bestätigt. Fakt ist: Die von den christ-sozialen geführte Bundesregierung wurde trotz nachweislicher und öffentlich demonstrierter nicht vorhandener Durchsetzungsfähigkeit gegenüber den Automobilkonzernen im Jahr 2017 wiedergewählt. Fakt ist: Die Grenzwerte bezüglich NOX werden immer noch überschritten.

Fakt ist aber auch das jetzt Fahrzeuge darunter leiden die nach den damals gültigen Vorschriften korrekt zugelassen wurden nur weil die Vorschriften damals nach den heutigen Standards zu hoch sind. Und nicht alle Hersteller haben diese Vorschriften ignoriert, es gibt auch durchaus Hersteller die einfach nur "Schlupflöcher" ausgenutzt haben. Sollte dies nun auch strafbar sein, so müsste (analog zu deinen vergleichen erlaube ich mir jetzt einfach auch mal ein vergleich) alle Steuerberater auch verurteilt werden da deren Job darin besteht Schlupflöcher zu finden und auszunutzen genauso wie andere Berufsstände auch, spontan fallen mir z.B. noch Strafverteidiger ein.
Und das KBA mag vielleicht geschlampt haben, da gibt es aber noch ganz andere. Schau mal z.B. nach Italien. Da bekommt ein Hersteller alles zugelassen, egal ob der Auspuff viel zu laut ist oder die Abgaswerte nicht eingehalten werden. Da steht sogar heute noch aktiv die Italienische Behörde hinter den Herstellern bei erwiesenen "Abschaltvorrichtungen", bekanntestes Beispiel ist hier der Jeep der nach dem Motorstart nach 22 min die Abgasreinigung herunter fährt "um den Motor zu schützen", das die Abgasmessung 21 minuten dauert ist natürlich reiner zufall (bitte mit den Werten nicht ganz streng sein, die habe ich noch im Hinterkopf können aber durchaus falsch sein, die Botschaft dahinter das die Abgasreinigung 1min nach Ende der Prüfung herunter fährt ist allerdings sicher korrekt)...
Fakt ist aber leider auch das die (ich wiederhole mich) blödsinnigen aber trotzdem gültigen NOx Grenzwerte überschritten werden weil die Messtationen scheinbar absichtlich so aufgestellt werden das sie überschritten werden (siehe Videobeitrag) und fakt ist auch das der Straßenverkehr nur einen Teil des NOx verursacht aber nun als alleiniger Schuldiger hingestellt wird.

Vor etlichen Jahren hat man den Diesel als Russschleuder gebrandmarkt und die farbigen Umweltplaketten eingeführt. Man hat die Konzerne zur Einführung der Dieselpartikelfilter gezwungen. Das hat zu einer merklichen Verbesserung der Luft geführt, worüber wahrscheinlich alle froh sind, die auch mal zu Fuss oder mit dem Rad in der Stadt unterwegs sind. Was war jetzt so schwer, dieses auch bei NOX zu erzwingen? Ist zwar inzwischen der Fall, aber eben erst nachdem VW des Betrugs überführt wurde.

Merkliche Luftverbesserung? Wie kann das sein wenn der Feinstaub aus dem Auspuff nur ein Bruchteil (im einstelligen Prozentbereich) des Feinstaubs verursacht? Natürlich ist es korrekt die Hersteller dazu zu zwingen ein Technologie zu forcieren die Umweltgifte verhindert, dies sollte aber nicht um jeden Preis geschehen. Mir persönlich würden da Sinnvollere Varianten einfallen die in der Vergangenheit auch schon funktioniert haben, sehr effektiv waren und zu keiner "kalten Enteignung" führte

Und jetzt kommt noch das beste:
Es wird viel argumentiert, dass sich viele kleine Unternehmer keine neuen Autos leisten können und diese somit bei Einführung der Fahrverbote ihre Arbeit nicht mehr machen können. Soweit ziemlich logisch. Andererseits gibt es wieder mal 3000 Euro vom Staat, wenn man sich ein neues Auto kauft. Was widerum irrsinnig ist, da man mit den 3000 Euro auch einen SCR-Kat nachrüsten könnte. Aber das ist natürlich schlecht für die Autohersteller, weil diese keinen Umsatz damit machen. Auch das plötzlich sämtliche Fahrzeuge der öffentlichen Hand nicht mehr fahren dürften, halte ich hier wieder für völlg übertriebene deutsche linientreue. Diese Behördenfahrzeuge haben doch schon genug Ausnahmegenehmigungen (wie bspw. Blaulicht). Wo ist jetzt das Problem, diese zeitlich begrenzt mit einer weiteren Ausnahme zu belegen?

Die Nachrüstung wird nicht in allen Fällen möglich sein, aber es gibt durchaus beispiele in denen dies möglich ist weil (mir fällt hier auf jeden Fall ein BMW ein) das Fahrzeug in den USA mit dem SCR Kat und in deutschland nur mit dem Speicherkat verkauft wird. Hier ist eine Nachrüstung/Umrüstung problemlos möglich da dieses Fahrzeug bereits in anderen Ländern damit fährt und damit der Platz und auch die nötigen Schnittstellen vorhanden ist und es bereits sogar entsprechende Abgasgutachten und Zulassungen gibt. Hier ist es absolut unverständlich das hier nicht gehandelt wird!

Ich finde, es gibt genug Kompromissmöglichkeiten, um die Einhaltung der Gesetze zu ermöglichen und trotzdem ein hohes Mass an individueller Fortbewegung zu ermöglichen.Allerdings muss da diese Borniertheit der autofahrenden Mehrheit der Deutschen überwunden werden, die nur ihre persönlichen Einschränkungen sehen, ohne den Blick für das Ganze zu haben. Und ja, jeder darf das Recht haben, mit dem Diesel die 5km vom Stadtrand bis in die Innenstadt mit dem Auto zu fahren. Und wenn er sich kein neues Fahrzeug leisten kann, dann meinetwegen auch mit einem alten Fahrzeug. Diese fahren dann aber meistens keinen Stern oder die 4 Ringe mit unnötig viel Leistung. Auch hier gäbe es wieder Möglichkeiten, die Geringverdiener nicht übergebühr zu belastem (ÖV-Tickets vom Arbeitgeber, Sammeltransporte, Einkommens/Hubraum-Abhängige Umweltbesteuerung, ...). Und für Pendler wurden entsprechende Lösungen schon angesprochen, aber es natürlich nicht ganz so bequem.

Wie war es denn damals mit dem Kat? Da wurde einfach gesagt das ab einem Zeitunkt X alle Fahrzeuge Kat haben müssen sonst dürfen sie nicht mehr neu zugelassen werden. Irgendwann kam dann noch die Smogplakette die nur ein situatives Fahrverbot darstellten und selbst in so einer Problemstadt wie Stuttgart nur sehr selten zu wirklichen Fahrverboten führten. So ein vorgehen hätte auch den riesen vorteil das Fahrzeuge nicht deutlich vor dem ende der Lebenszeit verschrottet würden um unter enormen Einsatz von Ressourcen (Rohstoffe, Energie und auch Abgase) ein Fahrzeug neu zu bauen das etwas besser Abgaswerte hat, da kann ein Diesel Jahrelang für fahren bis er das aufgeholt hat und da ist der weitere laufende Betrieb noch nicht mit einberechnet.
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Montag, 14. Januar 2019, 20:02

Offtopic - Lesen auf eigene Gefahr
Sorry, aber solche Sätze zeigen recht wenig Mitgefühl für die finanzielle Situation "normaler" Familien.

Strohmannargumente nach Strohmannargumenten. Buuuhuhuhuuu, die armen deutschen Familien, die täglich drölf Stunden zur Arbeit fahren müsste ohne ihren Diesel.

Von wie vielen Leuten reden wir hier, bei denen dein Katastrophenszenario _wirklich_zutrifft? Wie viele Leute, die an der Armutsgrenze leben, wohnen mehr als 50km von ihrer Arbeitsstätte entfernt, um mit den öffentlichen 2h zur Arbeit in die Großstadt zu brauchen?
Sicher, dass das "normale" Familien sind?
Wenn es jemandem wirklich so scheiße geht, dass ein äquivalenter Benziner allein durch den Mehrverbrauch schon zu teuer ist, dann kann er es sich auch nicht wirklich leisten so weit zu Pendeln.
Genauso wenig können sich diese Leute ein Eigenheim leisten.

Und selbst wenn sie das alles haben...von Heilbronn nach Stuttgart sind 50km, 30 davon kann man mit dem Auto bis zur nächsten Stadt mit S-Bahn - z.B. Marbach - fahren und dort für 140€ im Monat in die S-Bahn hoppsen.
Man ist dann sowohl schneller als auch günstiger am Ziel, als wenn man mit nem Auto hinfahren würde. Aber sowas geht ja nicht, man muss ja unbedingt mit dem Auto hin, alles andere ist ja unbequem.
Und weil du nicht alleine so denkst, haben wir auch Staus und Kackluft in den Großstädten. Es geht nur um die Bequemlichkeit.

Und die Schwarz-weiß-Seherei erst...deiner Meinung nach kann man nur 100km entfernt leben oder mitten in der Stadt. Dazwischen gibts nix, da ist totes Land, oder was?
Und man kann nur einen uralten Diesel fahren oder das neueste vom neuesten?

Warum wird nicht auch gegen die Schifffahrt prozessiert? Oder gegen Heizungen? Oder gegen Kerzen? Oder gegen Zigaretten? Oder das ebenfalls schon angesprochene Schnitzel für viel zu wenig Geld?

Schiffahrtleute so: Aber was ist mit den Heizungen/Autos/Rauchern/Schnitzeln/Kerzen?
Heizer so: Aber was ist mit den Schiffen/Autos/Rauchern/Schnitzeln/Kerzen?
Kerzenliebhaber so: Aber was ist mit den Heizungen/Autos/Rauchern/Schnitzeln/Schiffen?
Raucher so: Aber was ist mit den Heizungen/Autos/Schiffen/Schnitzeln/Kerzen?
Schnitzelliebhaber so: Aber was ist mit den Heizungen/Autos/Rauchern/Schiffen/Kerzen?

Merkst du das Problem? _Alle_ sind das Problem, aber "das Problem, das mich betrifft ist doch nicht so schlimm, da gibts auch andere."
Bringt halt nur genau niemanden weiter.

merant

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Montag, 14. Januar 2019, 20:10

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Schiffahrtleute so: Aber was ist mit den Heizungen/Autos/Rauchern/Schnitzeln/Kerzen?
Heizer so: Aber was ist mit den Schiffen/Autos/Rauchern/Schnitzeln/Kerzen?
Kerzenliebhaber so: Aber was ist mit den Heizungen/Autos/Rauchern/Schnitzeln/Schiffen?
Raucher so: Aber was ist mit den Heizungen/Autos/Schiffen/Schnitzeln/Kerzen?
Schnitzelliebhaber so: Aber was ist mit den Heizungen/Autos/Rauchern/Schiffen/Kerzen?

Merkst du das Problem? _Alle_ sind das Problem, aber "das Problem, das mich betrifft ist doch nicht so schlimm, da gibts auch andere."
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Das nennt sich "Whataboutism"...


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Montag, 14. Januar 2019, 20:53

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Heizer so: Aber was ist mit den Schiffen/Autos/Rauchern/Schnitzeln/Kerzen?
Kerzenliebhaber so: Aber was ist mit den Heizungen/Autos/Rauchern/Schnitzeln/Schiffen?
Raucher so: Aber was ist mit den Heizungen/Autos/Schiffen/Schnitzeln/Kerzen?
Schnitzelliebhaber so: Aber was ist mit den Heizungen/Autos/Rauchern/Schiffen/Kerzen?

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Wenn alle verklagt werden würden dann würde es diese Diskussion nicht geben.
Aktuell ist aber einer der Buhmann für alle Luftprobleme. Das bringt weder Verständnis für die eigentlich gute Sache, noch bringt es einem wirklich weiter da sich die Luft nur unmerklich verändern wird (wenn überhaupt). Im Zweifelsfall wird dies dann auch noch als Anzeichen dafür gewertet das der eine Buhmann noch viel schlimmer ist als ohnehin schon angenommen und die anderen werden außen vorgelassen.
Es macht auch keinen Sinn in die Fenster zu spähen und jeden zu verklagen der eine Kerze anzündet, die Verhältnismäßigkeit muss natürlich gewahrt bleiben und war hier auch nur ein übertriebenes Beispiel. Fakt ist aber das bei jeder Verbrennung NOx und CO2 anfällt, wenn man da etwas erreichen will kann man nicht nur auf eine Gruppe zugreifen. Vor allem auch vor dem Hintergrund das es eigentlich keine wirklichen Alternativen gibt und keine der genannten und ungenannten Gruppen einfach so verzichten kann (bis auf die Raucher die sachlich betrachtet jedem nur schaden ohne davon einen wirklichen Nutzen zu haben). Gerade aus diesem Grund wäre es wichtig wenn alle die etwas verbrennen ihren Teil dazu beitragen, das würde etwas bringen, aber nicht wenn nur eine Gruppe massiv alles ausbaden muss was aktuell mMn mit dem Diesel der Fall ist
"Alles außer Allrad ist ein Kompromiss"- Walter Röhrl

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Montag, 14. Januar 2019, 22:15

Offtopic - Lesen auf eigene Gefahr

Strohmannargumente nach Strohmannargumenten. Buuuhuhuhuuu, die armen deutschen Familien, die täglich drölf Stunden zur Arbeit fahren müsste ohne ihren Diesel.

Von wie vielen Leuten reden wir hier, bei denen dein Katastrophenszenario _wirklich_zutrifft? Wie viele Leute, die an der Armutsgrenze leben, wohnen mehr als 50km von ihrer Arbeitsstätte entfernt, um mit den öffentlichen 2h zur Arbeit in die Großstadt zu brauchen?
Sicher, dass das "normale" Familien sind?
Wenn es jemandem wirklich so scheiße geht, dass ein äquivalenter Benziner allein durch den Mehrverbrauch schon zu teuer ist, dann kann er es sich auch nicht wirklich leisten so weit zu Pendeln.
Genauso wenig können sich diese Leute ein Eigenheim leisten.

Und selbst wenn sie das alles haben...von Heilbronn nach Stuttgart sind 50km, 30 davon kann man mit dem Auto bis zur nächsten Stadt mit S-Bahn - z.B. Marbach - fahren und dort für 140€ im Monat in die S-Bahn hoppsen.
Man ist dann sowohl schneller als auch günstiger am Ziel, als wenn man mit nem Auto hinfahren würde. Aber sowas geht ja nicht, man muss ja unbedingt mit dem Auto hin, alles andere ist ja unbequem.
Und weil du nicht alleine so denkst, haben wir auch Staus und Kackluft in den Großstädten. Es geht nur um die Bequemlichkeit.

Und die Schwarz-weiß-Seherei erst...deiner Meinung nach kann man nur 100km entfernt leben oder mitten in der Stadt. Dazwischen gibts nix, da ist totes Land, oder was?
Und man kann nur einen uralten Diesel fahren oder das neueste vom neuesten?


Typischer Beitrag eines Wohlstandsdeutschen, der anscheinend durch sein Neureichentum den Bezug zum täglichen Leben vieler Familien verloren hat. Bei denen geht es überhaupt nicht um Bequemlichkeit, sondern darum, einigermaßen über die Runden zu kommen.
Aber für Nomad ist das nur "Schwarz-Weiß-Seherei", wenn man so etwas schreibt.
Es möge jeder für sich selbst entscheiden, welche Überheblichkeit sich da widerspiegelt... :frown:
Sorry, aber diese drastische Bewertung von Nomads Beitrag ist die einzig angemessene.
Es ist mir zu dumm und primitiv, in einem solchen Stil weiter zu diskutieren. :frown:

Runeflinger

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33

Dienstag, 15. Januar 2019, 11:32

Offtopic - Lesen auf eigene Gefahr
@IKR:
Gehen die Argumente aus, dass Du nur noch zum Beleidigungsstrohhalm greifen kannst?

Regulär ist es doch so: Wirklich prekäre Jobs gibt es zunehmend weniger, aber meist auch in der Nähe zum Wohnort (Aldi-Kassenjob, Bäckereiverkäufer, Friseur usw.). Für alles andere hat man eine (andere) Ausbildung oft etwas weiter weg von den Eltern gemacht oder studiert und ist dafür
zum Lehr-/Studienort gezogen und hat dort billig gelebt (WG, Studentenwohnheim o.ä.). Man hatte ja wenig Geld. Mit Berufseintritt und bei jedem Jobwechsel oder Familiengründung entscheidet man sich bewusst, ob man nahe am Arbeitgeber wohnt (oft innenstädtisch, dann meist eher Mietwohnung bei geringen Pendelkosten und -zeit) oder andere Sachen wichtiger sind und man dafür pendelt. (Wer dauerhaft bei den Eltern ortsgebunden wohnt, spart meist Miete und soltle sich dann auch nicht beklagen müssen).

Oft ist das Ergebnis der bewussten Entscheidung dann: Umland und Pendeln (befördert von verzerrten gesellschaftlichen Kosten). Aber auch bei dieser Entscheidung wären die Leute doch mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn sie über die erhoffte Arbeitszeit von 20-30 Jahren so sehr "auf Kante" genäht haben, dass ein einmalliger erzwungener Wechsel von einem Schummeldiesel auf ein anderes Fahrzeug sie in den Ruin treibt. Denn auch ohne Diesel-Betrug würden die doch dauernd das Damoklesschwert über sich haben, dass sich irgendwas verteuert und ihr Lebensmodell im Arsch ist. Egal, ob
- sich langfristig der Spritpreis erhöht (die Grünen haben schon vor Jahrzehnten 5€ pro Liter gefordert, praktisch ist die Sprit-Teuerung aber unter der allgemeinen Inflation geblieben!) oder die Pendlerpauschale abgeschafft wird
- das Dach oder die Heizung saniert werden müssen (wenn Eigenheim)
- der 4 Jahre alte VW einen kapitalen Doppelkupplungsschaden erleidet
- oder man wegen Dieselbetrugs man auf ein anderes Gebrauchtauto umsteigen muss und den Wertverlust des Diesels realisiert, den keiner mehr haben will.
- trennungsbedingter Umzug oder gar der Finanzgau Scheidung.

Klar, das sind bei nem jungen Schummeldiesel mindestens 5T €. Aber für Lebensentscheidungen nicht schlimmer als sonstige vorgenannte Katastrophen (auch wenn es ärgert, dass dann kein Urlaub drin ist oder man ein paar Jahre nen Privatkredit abstottern muss).

So sehr die Opfer von Industrie und indurstriehätschelnder Politik wurden, die Grundentscheidung
- inkl. Wette darauf, dass sich die Parameter nicht ändern, und
- unter Berücksichtigung evtl. nicht ausreiched finanziellem "Puffer" für Veränderungen
haben die Leute immer noch oft selbst getroffen. Und eine Erwartung, dass sie auf 20-30 Jahre sowohl billig im grünen wohnen als auch beim Pendeln ihre SUV-Spritverbräuche stemmen können (Subvention durch P.Pauschale und nur teilweiser Umlage der vollständigen kosten) ist zumindest mutig und entspricht Vollkaskomentalität, auf die man noch nie vertrauen durfte. Und das ist in der Art der Erwartung, dass die Politik sie schon vor Veränderungen schützen werde, gar nicht weit weg von der verursachenden Industrie mit Ihrer Erwartung von "WLTP-Prüfung wird schon nicht so kommen", "Merkel wir die EU-Flottenverbräuche aufweichen" usw.

Und dann ist natürlich der DUH oder die Politik schuld, aber natürlich nicht die Lebensentscheidung mit zuwenig Puffer, die von vornherein darauf baute, dass die tatsächlichen sozialen Kosten schön weiter der Allgemeinheit aufgebürdet werden, bloß nicht einem selber als Verursacher mit dem großen Umwelt-Fußabdruck.

Klar, das sind schmerzhafte Nachteile und an dem Schummeldiesel sind die Leute nicht schuld. Aber der DUH erst recht nicht und das oben genannte wird großzügig ausgeblendet.

Und jetzt kannst Du mich auch als herzlos schelten.
"Der [WRX STI] ist ein perfektes Auto für den zeitgenössischen Intellektuellen." - Mara Delius
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EJ20_Hawk

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34

Dienstag, 15. Januar 2019, 12:54

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@Runeflinger:

Sorry, wenn ich da reingrätsche, aber das ist zumindest mir viiiel zu weit weg vom Realen.

Viele Leute, werden die Wahl, wie du sie da beschreibst, gar nicht haben.
Nur mal ein konstruiertes Beispiel: was soll die 50jährige Frau, die in einem Dorf aufgewachsen ist, dort in einem kleinen Laden eine Ausbildung gemacht hat, dann vielleicht geheiratet und Kinder bekommen und alle sozialen Kontakte dort hat und gern dort lebt, für eine Wahl haben, wenn die Arbeitsplätze auf dem Land wegbrechen und gleichzeitig die Mieten in den Städten explodieren?
Wenn die Ihren Lebensmittelpunkt nicht komplett verlieren will und sich nen über 10 Jahre alten Diesel kauft, um günstig und in einer vertretbaren Zeit zum neuen Arbeitsplatz in der Stadt zu kommen, dann aber gesagt bekommt, dass das nun mit diesem Auto nicht mehr geht - was hat sie dann für eine Wahl? Für so jemanden ist das eine finanzielle Katastrophe und eine ernste Bedrohung dessen, was man sich in langer Zeit aufgebaut hat.

Runeflinger

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35

Dienstag, 15. Januar 2019, 13:45

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@Runeflinger:

Sorry, wenn ich da reingrätsche, aber das ist zumindest mir viiiel zu weit weg vom Realen.

Viele Leute, werden die Wahl, wie du sie da beschreibst, gar nicht haben.
Nur mal ein konstruiertes Beispiel: was soll die 50jährige Frau, die in einem Dorf aufgewachsen ist, dort in einem kleinen Laden eine Ausbildung gemacht hat, dann vielleicht geheiratet und Kinder bekommen und alle sozialen Kontakte dort hat und gern dort lebt, für eine Wahl haben, wenn die Arbeitsplätze auf dem Land wegbrechen und gleichzeitig die Mieten in den Städten explodieren?
Wenn die Ihren Lebensmittelpunkt nicht komplett verlieren will und sich nen über 10 Jahre alten Diesel kauft, um günstig und in einer vertretbaren Zeit zum neuen Arbeitsplatz in der Stadt zu kommen, dann aber gesagt bekommt, dass das nun mit diesem Auto nicht mehr geht - was hat sie dann für eine Wahl? Für so jemanden ist das eine finanzielle Katastrophe und eine ernste Bedrohung dessen, was man sich in langer Zeit aufgebaut hat.


Das ist eine Katastrophe für sie, und danke fürs Feedback.

Aber das ist vom Umfang her eine Katastrophe, die ihr in absehbarer Zeit auch ohne Dieselskandal geblüht hätte:
Denn der 10 Jahre alte Diesel mit Restwert 3000€ hätte jederzeit auch einen Motorschaden oder umfangreiche Durchrostung haben können, und dann säße sie genauso in der Tinte. Das ist ja das Wesen des Prekariats. Die richtige Lösung wäre m.E.: Auskömmlicher Mindestlohn und für kleine Leute wirksame Politik beim Wohnungsbau. Und nicht die Forderung, der Staat dürfe nicht bestimmte Diesel verbieten, die (Messmethoden hin oder her) illegal viel Dreck ausstoßen überproportional gesundheitsschädlich sind und verhindern, dass der Staat seine Klimaziele erreicht.
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Runeflinger« (15. Januar 2019, 17:48)


Berni-87

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Dienstag, 15. Januar 2019, 16:39

@EJ20_Hawk: zu deinem Beispiel mit "auf dem Land": Hier bei uns musste im September eine gut laufende Bäckerei
schließen da sie kein Personal gefunden haben. Mussten deshalb ein Jahr vorher auch schon einen zusätlichen Tag
schließen...
Der Metzger musste schließen, da er kein Personal mehr gefunden hat. Seit nem halben Jahr ist ein neuer Pächter
drin, hat aber nur von Do - Sa geöffnet wegen zu wenig Personal. Gibt auch noch viele andere stellen, die keiner
mehr machen will weil zu wenig Geld oder zu schlechte Arbeitszeiten.
Gibt hier bei uns aber auch viele die z.B. jeden Tag nach München in die Arbeit pendeln. Wenn ich das mal auf die
Arbeitszeit umrechne und die Kosten zum Pendeln abziehe bleibt beim Stundenlohn wahrscheinlich auch nicht viel
mehr als beim Metzger hängen... von der fehlenden Freizeit ganz zu schweigen!

(Wir sind hier ein schöner Ort zwischen dem Chiemsee und den Alpen mit viel Tourismus, ca. 100km von München
weg, ca. 50km von Salzburg. Im Vergleich zu vielen anderen gehts uns sicher gut, aber solche Beispiele wie oben
genannt gibts bestimmt überall)

EJ20_Hawk

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37

Mittwoch, 16. Januar 2019, 01:18

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@Runeflinger:
Das hört sich schon viel empathischer an. :)

Bei Arbeits- und Wohnungsbaupolitik bin ich ganz bei dir und gerade was günstige Wohnungen in Ballungszentren betrifft, ist das weder leicht noch schnell wieder in für Niedrigverdiener bezahlbare Bahnen zu lenken.
Ich find's auch legitim, dass die DUH Misstände auf- und anzeigt. Auch wenn man über die Finanzierung des Vereins geteilter Meinung sein kann und Klagen z.B. gegen die Luftverschmutzung durch Kreuzfahrtschiffe o.ä. vermisst.

Was die "Alt"autos betifft, die im Zuge der "Umwelt"prämie (die Dreistigkeit, das so zu nennen, ist in trumpschen Zeiten wohl mittlerweile legitim...) anfallen, kommt das dem ein oder anderen Gut-/Besserverdiener vielleicht sogar gerade recht, um nach drei, vier, fünf Jahren auf das neueste Modell umzusteigen. Für Normal- und Geringverdiener fallen diese ganzen Autos allerdings weg. Autos, die nach zehn Jahren noch mindestens fünf bis zehn weitere Jahre auf Deutschlands Straßen rollen könnten, verpesten dann eben in Polen, dem Baltikum oder Afrika die Luft oder werden verschrottet, who cares...

Richtig mies finde ich an der ganzen Sache, dass es mal wieder auf dem Rücken der Allgemeinheit ausgetragen wird, die die Zeche zahlen darf, während die Automobilhersteller nur schulterzuckend mit den Händen in den Taschen danebenstehen, jede Schuld von sich weisen und ganz im Gegenteil mit ekelhafter Unverschämtheit noch davon profitieren wollen. Und die Regierung steht daneben und meint, mit dem erhobenen Zeigefinger und einem scharfen "Du, du, du!!!" wäre es getan und murmelt hinter vorgehaltener Hand höchstens was von "Sorry, too big to fail..."


@Berni-87:
Gut, in der einen Gegend herrschst Landflucht und in anderen zieht es Leute um der Großstadthektik zu entgehen aufs Land.
In Regionen mit viel Tourismus ist das sicher anders, aber zumindest hier rund ums Ruhrgebiet gibt es in den wenigsten Dörfern oder kleineren, etwas abgelegeneren Stadtteilen noch den kleinen Lebensmittelladen, den Metzger, den Bäcker und die Tankstelle, wie es sie dort vor 20, 30 oder 40 Jahren noch gegeben hat. Das ist mittlerweile nahzu alles weg.


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38

Mittwoch, 16. Januar 2019, 07:40

Offtopic - Lesen auf eigene Gefahr
was soll die 50jährige Frau, die in einem Dorf aufgewachsen ist, ......
..... und sich nen über 10 Jahre alten Diesel kauft, ......

Ich hab genau 2x diesen Fall in der Bekanntschaft. Keine von beiden kaufte sich einen alten Diesel. Viel zu teuer, viel zu reparaturanfällig, Steuern und Versicherung sind zu hoch. Das ist die Kundschaft, die Opel Corsa oder Suzuki Wagon R fahren, billiger gehts wohl nicht.


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39

Mittwoch, 16. Januar 2019, 08:41

Das größte Problem ist doch, dass schon seit Jahrzehnten zu wenig in den öffentlichen Nahverkehr investiert wurde. Gäbe es vernünftige Verbindungen, wo man nicht stundenlang wie in einer Sardinendose gequetscht mit 3mal Umsteigen und einer Stunde Verspätung unterwegs ist, würden auch nicht so viele Leute mit dem Auto in die Städte fahren. Stattdessen wird die Deutsche Bahn seit der Privatisierung regelrecht kaputtgespart, weil die jährliche Gewinnausschüttung an den Bund wichtiger ist als alles andere.

Ich selbst hatte zum Glück nur vorübergehend das Vergnügen, jeden Tag aus Mittelhessen nach Frankfurt zu pendeln. Zu der Zeit war ich noch Student, konnte also mit meinem Semesterticket uneingeschränkt alle öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Zu Beginn habe ich aus Kostengründen die maximal mögliche Strecke mit der Bahn zurückgelegt. Der nächste Bahnhof ist 13 km weg, also ohne Auto ging auch das nicht. Das bedeutete aber auch eine reine tägliche Fahrtzeit von 7! Stunden (inklusive Wartezeiten am Bahnhof mangels passender Anschlusszüge). Das habe ich eine Woche ausgehalten, dann bin ich wenigstens bis zur nächsten größeren Stadt mit dem Auto gefahren. Die Kosten waren deutlich höher, da ich die dreifache Strecke mit dem Auto gefahren bin und dort noch den Parkplatz bezahlen musste mangels kostenloser Park-and-Ride-Parkplätze (monatlich rd. 40 Euro). Das brachte allerdings schon eine Zeitersparnis von über 2 Stunden und war zumindest zeittechnisch erträglich. Jedoch hatte im immer noch den Ärger mit überfüllten Zügen, regelmäßigen Verspätungen und mindestens 1mal im Monat Totalausfälle, meistens bei der U-Bahn in Frankfurt.

Bei der täglichen Odyssee kann ich jeden verstehen, der sich lieber mit seinem Auto in den langen Stau stellt und später in den Innenstädten die Luft verpestet.

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Samstag, 19. Januar 2019, 18:47

Zitat

Und @lopinus: wegen "[Gesetze] müssen schon allerhöchsten wissenschaftlichen Ansprüchen genügen.
Guter Witz. Die Politik hat eine sehr weitreichende sogenannte Einschätzungsprärogative, die durch Gerichte nur eingeschränkt überprüfbar ist. Weil es sonst keine gestaltende Politik zur Umsetzung des Wählerwillens mehr, sondern nur noch wissenschaftliche Umsetzung von einmal entstandenen Zielen ist.
Wie hätten denn sonst Sachen wie Gleichberechtigung, Atomwende, Ehe für alle und praktisch alle Erziehungs- und Sozialthemen geregelt werden können?


Lieber @Runeflinger: Du hast mich gleich zweimal falsch zitiert und Deinen falschen Zitaten durch die Markierung des durch Dich sinnverdrehend ersetzten Wortes "Grenzen" (gemeint waren hier, wie aus dem Kontext erkennbar, die einzuhaltenden Grenzwerte) durch das Wort "Politik" der verfälschend eingesetzten Zitiertechnik noch einen wissenschaftlichen Anstrich gegeben.

Und das offensichtlich nur, um darauf hinzuweisen, daß die "Politik", die wir zu ertragen haben, nicht auf wissenschaftliche Beweise warten kann.

Meine Meinung ist aber: GRENZWERTE müssen wissenschaftlich sauber begründet sein. Und POLITIK darf dann damit arbeiten. Ob "Ehe für alle" und "Atomwende" (zwei Begriffe, die übrigens ähnlich manipulativ sind wie etwa "Schutzsuchende" oder "Steuergeschenk") gute Beispiele für eine Politik sind, die den Bürgern dient, ist eine Frage, die in einem anderen Diskussionszusammenhang geklärt werden sollte.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »lopinus« (19. Januar 2019, 20:10)


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