Hat heute einer schon die Wirtschaftsnachrichten gelesen ? Prost Mahlzeit !!!
Problematisch: Steigt der Rohölpreis für ein Barrel an den Terminmärkten drastisch an, ist das auch ein Indikator für die Unruhe im Markt. Dieses erhöhte Risiko zahlen die Verbraucher dann mit drastischen Preisaufschlägen an der Tankstelle. Der Chefökonom von IHS Global Insight, Nigel Gault, geht gegenüber dem Magazin "Euronews" sogar noch weiter: “Jeder Anstieg der Ölpreise um 10 Dollar lässt die Benzinpreise um 25 Cent steigen.” Sollte sich also die Einschätzung von Roubini bewahrheiten und der Preis pro Barrel auf 180 Dollar steigen, könnten die Benzinpreise in Deutschland schon bald weit über zwei Euro pro Liter liegen - und in Richtung drei-Euro-Marke gehen
Und irgendwann wird die Tunke in Deutschland und anderswo an den Preis von 5 Euro pro Liter kommen...
Was kannst als normal Sterblicher dagegen unternehmen??
Wohl sowas wie viele Behaupten, "Stehen lassen..","Tankstreiks" usw. Was hat in der Vergangenheit davon geklappt?
Ist eben "schön" wenn die eigenen Staaten lieber Ihre Hilfe und die selber nicht vorhandenen Finanzen in Probleme irgendwo auf der Welt buttern, anstatt erstmal vor der eigenen Haustüre zu kehren...
Naja jetzt lasst doch mal die Kirche im Dorf. Bevor der Sprit bei 3 Euro landet, ist Martin Winterkorn der neue Kanzler.
Auch unsere Politik weiß ja, dass man privaten Haushalten keine Mehrkosten von 200 bis 400 Euro pro Monat nur fürs Tanken auferlegen kann, das würde das ganze Wirtschaftssystem in diesem Land zusammenbrechen lassen.
Aber mal im Ernst. Dieses Land lebt davon, dass bei VW, Audi, Mercedes, Porsche, Opel, Ford und BMW viele Autos gebaut werden. Bei solchen Spritpreisen würden so viele Leute nicht mehr Autofahren können, dass der Absatz mal komplett weg ist. Der ÖPNV hat zudem nicht die Kapazität die Umsteiger komplett aufzunehmen und auch die Fahrpreise sind dort von den Energiepreisen abhängig.
Weiterhin ist der Politik schon bewusst, dass das Geld was im Tank landet eben dem restlichen Wirtschaftskreislauf fehlt, sprich weniger Konsum. Die ohnehin geringe Binnennachfrage wäre dann ebenso restlos weg und dann kann neben der Autoindustrie auch der Einzelhandel komplett dicht machen. Spätestens dann haben wir griechische Verhältnisse und dann brennt der Staat.
EDIT:
Achja noch was. Wenn paar von euch grade in Panik geraten weil wir nicht mehr Exportweltmeister sind, dann ist das kein Grund zur Panik. DE hat den Export ja letztes Jahr wieder enorm gesteigert, aber andere waren halt noch besser. Die geringere Nachfrage aus Europa - aufgrund der Euro Krise - wird in Zukunft ohnehin von den BASIC-Staaten aufgefangen (Brasilien, China, Indien, Südafrika). Wenn man unsere Exporte in die EU im Zeitraum der letzten 20 Jahre beobachtet, dann haben wir vor(!) dem Euro eigentlich mehr exportiert als in den letzten Jahren. Kurz und knapp: Der EU Markt wird für uns auf Dauer unwichtiger als bisher, da die Schwellenländer stark aufholen. Sieht man bei den Autos ja ebenfalls ganz gut, so verkauft Audi ja allein in China schon seit Jahren mehr Audis als hierzulande und sobald Südkorea, Brasilien, etc. noch weiter nach vorn kommen exportieren wir umso mehr in diese Länder.
Langfristig braucht uns der EU Raum nicht mehr zu interessieren. Griechenland z.B. hatte in seiner Hochphase grade mal einen Anteil von 0,7% an den deutschen Exporten, was in etwa 7 Mrd. Euro entspricht. Da kassiert selbst die GEZ jährlich mehr. Insofern sollte man nicht wegen Peanuts-Ländern wie Griechenland und Portugal in Panik geraten. Die sind für unseren Export so wichtig wie ein Kropf.
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »resonic« (13. März 2012, 10:11)
Aber mal im Ernst. Dieses Land lebt davon, dass bei VW, Audi, Mercedes, Porsche, Opel, Ford und BMW viele Autos gebaut werden. Bei solchen Spritpreisen würden so viele Leute nicht mehr Autofahren können, dass der Absatz mal komplett weg ist.
Schaue dir mal an wieviele Fahrzeuge der o.g. Marken in Deutschland und im Vergleich davon weltweit verkaufen werden. Das ist der deutsche Markt eigentlich egal. Sprich die Autobauer machen so oder so ihren Gewinn. Selbst wenn der Sprit in Deutschland 10Euro kostet und sich keiner mehr ein Auto kauft. Ist ja egal wenn im Ausland (=keine Wucherspritpreise) genug Autos verkauft werden.
Der Staat hat ja selber auch kein Interesse was zu ändern weil solange es nicht "scheppert" kann sich der Rollstuhlfahrer in Berlin nur über höhere Steuereinnahmen freuen.
Das Problem an der Sache ist, dass auf Dauer die Arbeitsplätze von Deutschland ins Ausland verlegt werden. Das würde uns das Genick brechen und dann kann sich Rollstuhl-Wolfi neue Zaubersteuern ausdenken wenn erstmal die Unternehmenssteuer- und Lohnsteuer-Einnahmen wegbrechen.
Aber wir haben ja eh größere Probleme. Zum Beispiel 50% der weltweit verbauten Solaranlagen auf unsere Dächer packen obwohl wir genau dieselbe Sonneneintrahlung wie Alaska haben oder AKWs abschalten während alle Länder der Welt neue bauen und das älteste AKW Europas direkt neben dem Schwarzwald steht.
Die Chinesen z.B. erhöhen/senken die Importsteuern anhand des local contents. Hat zur Folge dass 1, viele Chinaschrottteile statt Bosch, Hella, Conti und Co verbaut werden und 2, viele Werke gleich in China gebaut werden.
Ja und Photovoltaik - Ohne Worte...
Bei dem Thema "Deutsche AKWs weg - Ausländische her" kann man auch nur den Kopf an die Wand hauen
Offtopic - Lesen auf eigene Gefahr
Zitat
Von uns allen fährt der auf jeden Fall am günstigsten
Ja, weil der Ar*** auf unsere Kosten mim Dienstwagen fährt bzw. gefahren wird
Die Chinesen z.B. erhöhen/senken die Importsteuern anhand des local contents. Hat zur Folge dass 1, viele Chinaschrottteile statt Bosch, Hella, Conti und Co verbaut werden und 2, viele Werke gleich in China gebaut werden.
Nicht nur das. Sie passen den Wechselkurs auch an wie sie grad wollen während die EU ja nicht die Eier in der Hose hat dieselben Tricks zu nutzen.
Die Chinesen haben die deutschen Unternehmen ja auch zum Knowhow-Transfer gezwungen. Wer auf den chinesischen Markt will, musste zwingend eine Kooperation mit einem chinesischen Hersteller eingehen. Ich befürchte aber hierbei, dass sobald in 5 bis 10 Jahren die chinesischen Autohersteller aufgeholt haben, die Kooperationen gestrichen werden und wir denen allerhand tolle Technik in den Rachen geworfen haben. Im Anschluss wird dann der EU Markt mit chinesischen Autos zu billigstpreisen überschwemmt.
Venezuela ist aber auch ein sozialistisches Ölförderland unter der Führung von Chavez und der Sprit wird staatlisch subventioniert. Daher hinkt der Vergleich. Die fördern, verarbeiten und konsumieren das Zeug halt selbst. Da gibts ja 0 Transportwege mit irgendwelchen Tankern über alle sieben Weltmeere.
Der Vergleich mit Luxemburg, Tschechien, Finnland, Österreich, etc. ist da sinnvoller und hier sehen wir, dass es dort nicht viel billiger ist, aber es IST billiger! Insofern werden wir hier in der Tat geschröpft, aber halt nicht so stark wie man es glaubt. Trotzdem brauchen wir hier entweder Steuernachlässe oder höhere Lohnabschlüsse. Denke mal das Limit im Bereich der Lebenshaltungskosten ist erreicht.
was kostet die Deutschen denn der Liter Super+ BEVOR er "importiert" wird???? Ich mein ums als Beispiel zu nehmen... 0,10€ in Vietnam zu 1,65€ bei uns... das sind 1550% Aufschlag... klar Steuern etc. aber dann kaufen die Deutschen einfach zu teuer ein...
Die Deutschen kaufen nicht zu teuer ein, ganz im Gegenteil sogar. Durch die großen Abnahmemengen wird das Öl unsererseits sogar sehr günstig gegenüber kleineren Ländern eingekauft.
Aber... alle Tankstellen beziehen den Sprit von denselben Raffinerien. Egal ob freie tankstelle oder Premium Tanke. Der Punkt ist: Die Raffinerien sind im Besitz von Shell, BP, Total, etc. Also die fünf großen, die ohnehin den Markt unter sich aufteilen verkaufen den Sprit auch bereits teuer an die freien Tankstellen, so dass diese garkeine Möglichkeit haben gegenzusteuern. Bei dem günstigen Einkauf den diese Unternehmen haben und den hohen Preisen die man dann am Abverkauf nach dem Raffinieren erzielt, ist es kein Wunder, dass Shell, Total und BP letztes Jahr trotz allem Rekordgewinne gemacht haben. Achja und Steuern zahlen die hierzulande übrigens praktisch garnicht. Gewinn wird halt in den USA und UK versteuert, Verluste in Deutschland bilanziert.
Eigentlich müsste das Kartellamt es untersagen, dass die Tankstellenbetreiber auch gleichzeitig die Raffinerien besitzen, aber unser Kartellamt ist ja nur ein Papiertiger. Solange z.B. Shell den Sprit bereits teuer von der Raffinierie aus verkauft kann man die Preise an der Tanke deckeln wie man will, es wird nichts bringen.
Ist ja nicht anders als beim Stromproduzenten. Eon als Kraftwerksbetreiber verkauft den Strom einfach über die Energiebörse teuer und der Energielieferant Eon - der den Strom ja quasi sich selber abkauft - argumentiert dann aber mit "Beschaffunspreise haben sich erhöht" und gibt die Kosten an den Verbraucher weiter.
EDIT:
Offtopic - Lesen auf eigene Gefahr
Wusstet ihr übrigens, dass Deutschland das einzige Land auf der Welt ist, in dem der Strommarkt größtenteils von ausländischen Betreibern kontrolliert wird? Dass Eon und Vattenfall es ziemlich scheiß egal ist wenn Deutschland vor die Hunde geht, ist ja keine Überraschung.
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »resonic« (13. März 2012, 13:40)