Hallo zusammen,
Fünf jahre lang gammelte mein Gutschein für ein Fahrsicherheitstraining in der Schublade bis mich vor 2 Monaten das Jucken packte und ein Intensivtraining im FSZ am Nürburgring gebucht habe.
Also am Tag vorher schnell noch die Sommerwalzen draufgeschmissen, morgens um 8 bei 10 Grad und Sonnenschein in Trier gestartet - um viertel vor neun bei 2 Grad in der Eifel gestanden. "An der Stelle wo die B 257 die B 258 kreuzt folgen sie der B 258, sie finden uns nach einem Kilometer auf der rechten Seite..." Gesagt, getan, dumm nur, das die Angabe nich stimmte und ich auf der falschen Seite Ausschau hielt - aber die Strecken in der Eifel haben es in sich, ich hab es nicht bereut vorbeigefahren zu sein... Nunja, 20 Minuten zu spät kam ich gerade noch rechtzeitig um mir einen Vortrag über Radlaständerungen und deren Folgen anzuhören, wir wurden in Gruppen aufgeteilt und los gings. Dachte ich zumindest, denn in einer Gruppe von 13 Autos zu fahren war die Zeitverteilung ungefähr 6 Minuten warten, alle halbe Minute eine Autolänge vorfahren, damit die Zufahrtswege nicht verstopfen, 10 sek. fahren und wieder hinten anstellen. So ging das von 10 bis halb zwei als zur Mittagspause geläutet wurde - eine halbe Stunde, also kaum Zeit woanders als in die Konferenzräume des FSZ zurückzukehren, wo ein schnäppchenmäßiges Buffet für satte 13,50 aufgebaut war, das meiner Meinung nach sich etwas über Mensa-Niveau bewegte - überteuert, monopolistisch, qualitativ mies - ein kaltes Buffet und ein Glas Wasser kann man meiner Meinung nach für 165 Euro Kursgebühr erwarten.
Zurück zur Strecke gings, wo ich die ersten 3 Versuche auf der SChleuderplatte souverän gemeistert habe, als der Instruktor allerdings den Totenkopf-Modus aktiviert hat gabs nichts mehr zu halten. Vielleicht hat die extrem steife Flanke des RS-2 dazu beigetragen, wer weiß. aber die folgenden 3 Versuche musste ich relativ schnell feststellen das es da nichts zu holen gibt und schon 3 Sekunden voll auf der Bremse stand, als der Instruktor "Brääääämssseeeeeeeen!" ins Funkgerät kreischte..
Alles was darauf folgt knüpfte nahtlos an die Standorgie an, die zuvor schon abgezogen wurde - Der Fahranteil war im gesamten Training keine Stunde, der Standanteil jedoch dicke 5,5.
Ich hatte zur Mittagspause kurz überlegt ob ich heimfahren soll weil die Veranstaltung mich anfing zu langweilen, als zum Schluss dann noch eine solch spannende Übung wie Bremsen auf 2 unterschiedlichen Belägen anstand, nickte ich endgültig ein.
Meine Vorstellung von einem Intensivtraining wäre gewesen das man nicht nur mal kurz den Grenzbereich antestet, sondern auch gezielt daran arbeitet die richtigen Reaktionen zu automatisieren - von 2 Runden auf der Kreisbahn lerne ich nicht mein Auto richtig abzufangen, sollte es mal ausbrechen. Intensiv waren in meinen Augen die Kosten, der Kupplungsverschleiß und die Lüftereinsatzzeit - ich kann wirklich NIEMANDEM empfehlen im FSZ eine Buchung zu tätigen. Die Gruppe und auch die Strecke war hoffnungslos überfüllt und meine Vorstellungen wurden nicht ansatzweise erfüllt. Ich frage mich was der Unterschied zwischen dem Standard- und dem Intensivtraining ist, wenn im Intensivtraining schon so wenig gefahren wird.
Vielleicht hab ich auch einfach einen miesen Tag erwischt oder gehe mit falschen Vorstellungen daran, ist das nur mir so ergangen oder ist das Standard?
Das Problem das sich stellt ist, wo lerne ich denn nun mein Auto richtig beherrschen? Der ADAC und das FSZ haben bei mir verschissen, gibt es noch andere Alternativen die sich bewährt haben?
Ich möchte unter Anleitung dort fahren, wo nichts kaputt gehen kann, wo ich lerne das Auto auch jenseits der 40 km/h auf einem Bitumenfeld zu beherrschen, etwas realere Bedingungen mit hohem Fahranteil.
Lasst mal hören wie es Euch so ergangen ist
MfG