Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersac…rkstatt106.html
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Das Wort "dreist" umschreibt der Duden mir "frech, unverschämt und ohne Hemmungen sich etwas herausnehmend". Diese Definition trifft ziemlich gut zu, wenn man hört, weshalb sich der Besitzer einer freien Autowerkstatt am Montag vor dem Amtsgericht Hannover verantworten musste. Der 49-jährige Mann soll mit dem zur Reparatur gebrachten VW Touran einer Kundin eine ausgedehnte Spritztour bis in die polnische Hauptstadt Warschau gemacht und dabei insgesamt 3.000 Kilometer zurückgelegt haben. Wegen der "unbefugten Ingebrauchnahme" eines Pkw wurde er deshalb zu einer Geldstrafe in Höhe von 1.000 Euro verurteilt.
Während der Verhandlung blieb der Angeklagte seiner dreisten Linie zunächst treu und versuchte sein Handeln zu rechtfertigen. "Ich mache immer Probefahrten", beteuerte er. Der Richter ließ sich davon allerdings nicht beeindrucken und entgegnete mit deutlichen Worten: "Ich muss nicht jeden Mist glauben, der uns erzählt wird." Der Werkstattbesitzer lenkte daraufhin ein und verzichtete auf das Einlegen von Rechtsmitteln. Einer Haftstrafe entging er nach Angaben eines Sprechers nur, weil ihm das Gericht zugutehielt, dass er immer den Vorsatz hatte, das Auto zurückzubringen.
Der skurrile Fall hatte sich im vergangenen Sommer ereignet. Am 14. Juli ließ eine Autofahrerin nach einer Panne auf der A 2 bei Langenhagen ihren liegengebliebenen Wagen zunächst in eine VW-Vertragswerkstatt schleppen. Da der Lehrerin die veranschlagten Reparaturkosten von rund 1.300 Euro zu hoch waren, brachte sie ihn in der Hoffnung auf eine geringere Rechnung in die Werkstatt des Angeklagten. Dieser behielt den Wagen mehr als zwei Wochen, ohne etwas zu reparieren, weil er den Fehler angeblich nicht gefunden habe.
Stattdessen setzte sich der Mann hinters Steuer und raste mit dem Wagen bis nach Polen: deutlich zu weit für eine normale Probefahrt. Die Betonung liegt auf rast, denn in Warschau geriet er in eine Radarfalle, wo er mit 119 statt der erlaubten 60 Stundenkilometer geblitzt wurde. Wochen später bekam die Eigentümerin des Autos zu ihrer großen Verwunderung plötzlich einen Bußgeldbescheid aus dem Nachbarland mit dem entsprechenden Blitzer-Foto. "Ich war in meinem Leben noch nie in Polen", sagte sie bei ihrer Aussage vor Gericht. "Dann habe ich aber gesehen, dass auf dem Bild weder mein Mann noch ich abgebildet sind." Sie erinnerte sich an die Autoreparatur und zeigte auf Anraten der Polizei schließlich den 49-Jährigen an. Ihren Wagen ließ die Frau übrigens später für 300 Euro bei einer anderen Werkstatt reparieren.
Es soll sich nachdem was ich von Kollegen hörte (Angabe ohne Gewähr) um ein beschädigtes Kabel gehandelt haben....
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Ihren Wagen ließ die Frau übrigens später für 300 Euro bei einer anderen Werkstatt reparieren.
@kampfruderer: ist es RAINER ZUFALL, dass Du diese Schreibweise gewählt hast?Sonst habe ich immer zugesehen, wenn ich mal was nicht selber schrauben konnte, vertrauenswürdige, fähige Schraubären zu finden.
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