Klassischer Fall für Differentialsperren oder Traktionskontrolle. Das LSD an der Hinterachse hat seine Grenzen, die in diesem Fall wohl überschritten wurden.
Mit der Brems-Methode habe ich den alten Legacy meiner Eltern mal frei bekommen, als er fest hing (Legacy I Automatik ohne Zentraldifferential, dafür mit Lamellenkupplung). Ein Vorder- und das diagonal gegenüberliegende Hinterrad drehten durch. Die Lamellenkupplung v/h sperrte also, nur die Achsdifferentiale natürlich nicht. Ich habe dann die Fußbremse betätigt (Gas und Bremse gleichzeitig geht mit Automatik leicht
), wodurch offenbar doch eine Art Achsdifferentialsperre simuliert wurde. Denn wie gesagt, die zentrale Lamellenkupplung war sowieso schon gesperrt. Welcher theoretisch-technische Zusammenhang dem zugrunde liegt, weiß ich auch nicht, praktisch funktioniert es jedenfalls in manchen Fällen.
Ob eine Traktionskontrolle in so einem Fall helfen kann, hängt von der Güte der Regelung ab. Manche Systeme regeln einfach die Leistung runter und sind nicht in der Lage, ausreichend Kraft zwischen links und rechts zu verteilen. Da ich noch keinen Subaru mit VDC gefahren habe, kann ich das nicht beurteilen, gehe aber davon aus, dass Subaru sich um so etwas ausreichend Gedanken macht. Mit dem Citroën C5 meiner Eltern hatte ich den Fall aber schon, ein Antriebsrad auf nasser Wiese, das andere auf trockenem Asphalt, als es galt, einen Anhänger rückwärts einen Hang hinauf zu befördern (mit einem Subaru sicher kein Problem, mit Frontantrieb schon eher
). Während der Prozedur hat das gut haftende Rad auf dem Asphalt schwarze Streifen gemalt, die ASR hat die Kraft also optimal verteilt.
(Am Ende hat es, nach mehreren Versuchen, auch gereicht, um die Mission zu erfüllen.)
In deinem Fall, Dirk, wäre dennoch zu bezweifeln, ob eine ASR geholfen hätte. So, wie das Auto da hing, saß es offensichtlich mit dem Unterboden auf. Da hätten wahrscheinlich auch die übrigen Räder nicht genug Haftung aufbringen können. In dieser Situation bester zu erreichender Fall wäre wahrscheinlich gewesen, dass alle Räder durchgedreht hätten, dann hätte aber wenigstens das Allradsystem seine Arbeit gut gemacht. So bleibt natürlich der Eindruck, vom System im Stich gelassen worden zu sein, da es nicht in der Lage war, wenigstens alle Möglichkeiten auszuschöpfen.
Grüße,
Thomas