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21

Freitag, 1. August 2025, 11:44

wenn es nicht stört und in Zukunft weniger Probleme geben soll: Stehbolzen verwenden (evtl.) einkleben und dann das zu befestigende Teil mit einer Mutter anschrauben.

Hallo,

danke für den Hinweis.

Stehbolzen habe ich mir auch schon überlegt, aber das ist in der spezifischen Situation die ich hier habe keine gute Option weil es nur sehr wenig Platz gibt und daher Probleme beim Einbau später.

Besten Gruß
Klaus

22

Freitag, 1. August 2025, 19:53

Guten Abend zusammen,

heute hatte ich endlich mal einen guten Fortschritt in der Aktion, abgebrochene
Schraube. Das M8 Gewinde-Reparaturset kam heute an und daher konnte ich den nächsten
Schritt machen, nämlich die Bohrung für den Helicoil™ Gewindeeinsatz.

Da ich da unten im Motorblock ja so schon kaum genug Platz habe zum Arbeiten,
musste ich mir etwas überlegen, wie ich den 8,4mm Bohrer, welcher dem Gewinde-Reparaturset
beiliegt, absolut präzise und unter exakt 90°zur Auflagefläche des Ansaugkrümmers am ZK während des
Bohrens ausrichten kann. Für einen 90°Anschlagwinkel
ist dort kein Platz und außerdem sieht man ja bei einem Anschlagwinkel immer
nur eine Seite gleichzeitig und nicht 2. Man müsste den Winkel immer wieder
verstellen um beide Achsen auszurichten, also mal seitlich und mal vor oder hinter
dem Bohrer. Das dann mit einer Hand am Bohrer und einer am Winkel ist nicht das
wahre und sollte sich dabei der Bohrer verkannten und sich im Alu. festfressen wäre
das ja dann ein neues Problem.

Also habe ich mir aus einem massiven Stück Aluminium-Vollmaterial mit den Mäßen
30x30mm ein 70mm langes Stück abgesägt um daraus eine Führungslehre, bzw. eine Bohrerführung
herzustellen. Mit der Standbohrmaschine habe ich in diesem massiven Alu.
Stück ein Führungsloch für den 8,4mm Spiralbohrer gebohrt und daneben ein
Führungsloch für den speziellen Gewindebohrer aus dem Set. Die Idee dahinter war, dass ich
diesen Alu. Block absolut plan auf die Auflagefläche des Ansaugkrümmers am ZK
lege und dort während des Bohrens auch halten kann, sodass ich zumindest absolut gerade
in das vorhandene Bohrloch treffe. Da für den Helicoil™ eine exakte 8,4mm große
Bohrung vorgesehen ist, gibt es also keine Möglich einer 2. Chance, sollte beim
Bohren etwas schiefgehen und das Loch ggf. noch größer werden. Daher habe ich mir die Arbeit mit der Bohrlehre
gemacht. Das Ganze hat 45min. gedauert und hat auch sehr gut geklappt. Die Bohrlehre lege ich mir zu dem
Gewinde-Reparaturset und kann ich in schwierigen Fällen immer wieder vewenden. Sehr praktisch wie ich finde denn hier muss man nicht mehr raten und
schätzen sondern es passt exakt für ein M8 Gewinde-Reparaturset.

Die Anwendung meiner Bohrlehre Marke DIY war genauso wie ich mir das vorgestellt
habe. Die Bohrlehre lag wunderbar plan und fest auf dem ZK und das Bohren war so
fast ein Kinderspiel, weil ich nichts ausrichten musste und schon gar nicht „schätzen“
ob es gerade ist. Nach einer Minute war die Bohrung fertig und perfekt winklig ausgeführt.
Das Bohrloch habe ich dann noch leicht mit einem 90° Kegelbohrer angefast und jetzt fertig ist sie bereit für
den nächsten und letzten Schritt morgen, nämlich das Gewinde schneiden für den
Helicoil™.

Ich wollte das am liebsten heute fertigmachen aber leider ist meine vorhandene Verlängerung
für mein Windeisen nicht lang genug um dort unten im Motorraum den
Gewindeschneider anzutreiben. Beim Gewindeschneiden werde ich wieder die Bohrlehre
anwenden um ganz sicher zu sein, dass auch der Gewindebohrer absolut winklig ins
Bohrloch geht, denn ansonsten hätte ja ganze Mühe mit der Vorarbeit keinen
Sinn.

So,…ich hoffe ich langweile euch nicht mit meinen Berichten, aber ich dachte
mir, vielleicht kann ich anderen „Subaristen“ hier im Forum die ähnliche
Probleme haben mit meinen realen Erfahrungen und Lösungsansätzen unterstützen.

Hoffentlich kommt morgen die Verlängerung für den Gewindeschneider, sodass ich
das Ganze dann endgültig fertigmachen kann und endlich weitermachen kann mit dem
Reinigen der Ansaugbrücke und DK und den Ansaugkrümmer.

Schönen Abend euch allen

Besten Gruß

Klaus

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »klaus-ForesterSH2012« (3. August 2025, 10:01)


Subi-Marcel

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23

Freitag, 1. August 2025, 21:47

Klasse welche Arbeit und Mühe du dir machst und dir vor allem immer zu helfen weißt.
Aber auch hierfür gibt es fertige Lösungen.
Es gibt „kleine“ Magnetbohrmaschinen. Damit kannst du definitiv im 90° Winkel bohren.
Klar beim Alu-Kopf nicht besonders hilfreich, aber wenn man eine Stahlplatte oder auch nur ein Blech auf den Kopf schraubt, hält auch diese.
Ob es sich mit den Maßen der Maschine und dem vorhandenen Platz auch ausgeht, kann ich natürlich nicht sagen.

Aber wie gesagt, super saubere Arbeit!

LG Marcel

24

Samstag, 2. August 2025, 12:20

Klasse welche Arbeit und Mühe du dir machst und dir vor allem immer zu helfen weißt.
Aber auch hierfür gibt es fertige Lösungen.
Es gibt „kleine“ Magnetbohrmaschinen. Damit kannst du definitiv im 90° Winkel bohren.
Klar beim Alu-Kopf nicht besonders hilfreich, aber wenn man eine Stahlplatte oder auch nur ein Blech auf den Kopf schraubt, hält auch diese.
Ob es sich mit den Maßen der Maschine und dem vorhandenen Platz auch ausgeht, kann ich natürlich nicht sagen.

Aber wie gesagt, super saubere Arbeit!

LG Marcel



Danke für das Kompliment.

Ich denke mir immer folgendes wenn ich an KFZ arbeite.

1. Möchte keinen Murks abliefern, weil ich das dann später immer im Hinterkopf
habe und es mir keine Ruhe lässt. Insbesondere dann, wenn man weiß, dass man
eine Reparatur mit mehr Mühen und mehr Arbeitsaufwand auch anders/besser/fachgerechter
hätte ausführen können. Klar, ab und zu gerate ich auch an meine
Geduldsgrenzen. Bin ist ja auch nur Mensch :) Aber dann setzt am Ende doch die
Vernunft ein. Nachdem ich dann eine längere Pause eingelegt habe, sieht das
Problem meistens wieder ganz anders aus. Ich nehme das alles vielleicht zu
ernst, wer weiß :-)

Vielleicht liegt es auch daran, dass ich noch von der "alten Schule"
bin was Mechanik/Handwerk betrifft.

Bei sicherheitsrelevanten KFZ-Arbeiten gehe ich aber gar keine Kompromisse ein,
egal wie lange es dauert und "egal" wie teuer es wird, da gibt es für
mich keinerlei Abkürzungen und Behelfslösungen.


2. Wenn ich ein Fahrzeug irgendwann mal verkaufen sollte, möchte ich nicht,
dass mein Nachfolger von mir vermurkste Arbeit ausbaden muss. Das ist meines Erachtens
sehr asozial und nicht die Art, wie man mit anderen Menschen umgehen sollte.
Ich kann garantieren das, wer auch immer meinen Forester übernehmen wird, eine
ehrliche und detaillierte Liste mit allen Arbeiten die ich gemacht habe mit dem
Fahrzeugbrief und Checkheft dazu bekommt, sodass er/sie genau weiß, welche
Probleme es gab und wie sie behoben wurden. Ich weiß aber auch, dass das so
nicht die Regel ist und viele leider vertuschen und täuschen. Ich finde es ist
eine Sache des Anstands und eine Frage der Ehrlichkeit und des
Verantwortungsbewusstseins.


Deine Idee mit der kleinen Magnetbohrmaschine ist gut und wäre sicherlich ein sehr
hilfreiches Werkzeug um 2-dimensional sehr exakt bohren zu können.
Anderseits hätte selbst die kleinste Maschine in meinem spezifischen Fall nicht
genug Platz gehabt um sie dort einzusetzen. Der Kostenpunkt wäre ja dann auch
nochmal zu bedenken. Daher meine Lösung mit der Bohrlehre aus Alu. zu plan
auflegen.

Im Nachhinein viel mir noch ein, ich hätte auch dünnes beidseitig klebendes
Klebeband auf die ZK-Auflagefläche aufkleben können um die Bohrlehre darauf zu fixieren, aber
das ging in diesem Fall auch ohne, weil ich genug Druck ausüben konnte sodass nichts verrutschte.

Ich habe vorhin bei Tageslicht nochmal genau nachgesehen wie die Bohrung
gelungen ist. Ich habe den 8,4mm Bohrer mit dem Schafft ins Bohrloch gesteckt
und von 2 Seiten die Winkligkeit nachgemessen und mehr als eine Abweichung von
0,16 bis 0,22mm konnte ich nicht feststellen. Das halte ich für genau genug für
eine Bohrung von Hand über eine Bohrlehre unter den schwierigen Bedingungen.

Ich bin jedenfalls sehr froh, dass es geklappt hat.


BG

Klaus

25

Sonntag, 3. August 2025, 10:45

Nachtrag und Abschluss.

Gestern konnte ich endlich den letzten Schritt der Gewindereparatur ausführen.
Da das M8 Gewinde-Reparaturset schon angekommen war und gestern auch die
benötigte Gewindebohrer-Verlängerung und auch die neue Bohrung auf 8,4mm erfolgreich
gelungen war, konnte ich die Sache zu Ende bringen.

Ich habe mit dem Spezialgewindebohrer aus dem Gewinde-Reparaturset das neue
Gewinde für den M8 Helicoil™ geschnitten. Wiederum mit Hilfe der DIY Bohrlehre aus
Alu., welche ich wieder plan auf den ZK aufgelegt hatte um den Gewindebohrer gerade
führen zu können. Auch das hat wunderbar geklappt. Wichtig hierbei ist, gut mit
Spiritus, (dem ich einem Tropfen Maschinenöl zugefügt habe), viel und oft zu
schmieren und vor allem langsam und mit viel Feingefühl zu arbeiten. Immer wieder
die Alu.-Späne aus dem Sackloch entfernen, das ja im Sackloch die Späne
nirgendwo hin kann und sich der Gewindebohrer darin verklemmen könnte.
Das ist daher alles eine Sache des Feingefühls und Geduld.

So konnte ich ein perfekt gerades und mechanisch solides neues Gewinde im ZK
schneiden, ohne dass das Gewinde schräg im Loch steht oder ich zu viel Material
„opfern“ musste. Es wäre rund um das bestehende Sackloch zwar noch genügend
„Fleisch“ um für eine M10 Schaube aufzubohren, aber das wollte ich unbedingt vermeiden.

Das vorhandene Restmaterial das mindestens rund um ein Bohrloch bestehen bleiben muss, wurde ja von Ingenieuren berechnet und sollte wann immer möglich auch gehandhabt bleiben. Manchmal geht das natürlich nicht anders aber in
diesem Fall wäre, wenn ich auf M10 vergrößert hätte, zu wenig Material übriggeblieben
und könnte das Gewinde mit Schraube auf Dauer ggf. ausreisen. Das ist zumindest
mein Hintergedanke, warum ich bei den originalen M8 bleiben wollte.
Durch die Anwendung des 8,4mm Bohrers ist das „neue“ Bohrloch ja nur sehr wenig größer
geworden als es werkseitig war, und zwar nur um die Drahtstärke des Helicoils™.

Fazit.
Ich muss zugeben, dass mich während den ganzen Tagen, nachdem die Schraube
abgebrochen war, ständig der Gedanke begleitete, was es mich kosten würde, wenn
mir die Reparatur nicht gelingen würde und ich den Wagen zur (egal welchen)
Werkstatt hätte bringen müssen um dort das Gewinde reparieren zu lassen. Bei den momentanen
Werkstattpreisen käme ich da locker im 4-stelligen Bereich, zzgl. Transportkosten, weil der
Wagen ja nicht fahrbar war. Das alles mit mindestens 10 Tage Verzicht auf das Auto,
waren das alles Kosten und Umstände die keiner braucht.

Von daher bin ich umso glücklicher, dass alles gut geklappt hat.

Einige fragen sich bestimmt, was mich die Aktion am Ende gekostet hat (außer
viel Zeit und Nerven). Nun, hier die Auflistung:

.. M8 Gewinde-Reparaturset inkl. aller benötigten Reparaturwerkzeuge 24,00 Euro

.. 114mm Gewindebohrer-Verlängerung für 8mm Vierkant-Aufnahme 8,00 Euro

.. Adapter 3/8“ vierkant auf 8mm Vierkant 10,70 Euro

.. 10 Packungen Beruhigungstabletten à 100 Stück 5,00 :zwinker:

.. gefühlte 100 Tassen Kaffee € 5,00 :zwinker:


Insgesamt habe ich also 42,00 Euro an Werkzeugen ausgegeben. Wobei man bedenken
sollte, dass ich die neu gekauften Werkzeuge immer wieder erneut einsetzen kann
und daher als eine nützliche Ergänzung meiner bestehenden Werkzeugausrüstung
anzusehen ist. Meine Arbeitszeit und die Sachen die bereits vorhanden waren, wie Schmier-
und Reinigungsmittel, Bremsenreiniger, das Stück Alu. für die Bohrlehre, usw., zähle ich nicht mit.

Ich glaube kostengünstiger kann man so eine heikle Gewindereparatur am ZK eines
Alu.-Motorblocks im eingebauten Zustand und dann auch noch Zuhause, nicht
fachgerecht und mechanisch solide ausführen (bzw. ausführen lassen).
Die Alternative wäre ja ein sehr teurer Werkstattbesuch gewesen.

Von daher sehe ich die Sache nun als erfolgreich, und vor allem, Fachgerecht
ausgeführt und abgeschlossen an.

Nochmals vielen Dank an euch allen die mir Tipps und Ratschlägen geschrieben
haben.

PS.
Wem das gleiche Problem (hoffentlich niemals) begegnet, kann mir gerne per PN
schreiben. Ich kann euch dann gerne eine Skizze mit den genauen Maßen für die
DIY-Bohrlehre zusenden. Eine genau arbeitende Standbohrmaschine welche innerhalb +/- 0,3mm
genau arbeitet ist aber Vorrausetzung, da sonnst zu Spiel in den Führungsbohrlöcher
entstehen würde.

Beste Grüße
Klaus

Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von »klaus-ForesterSH2012« (3. August 2025, 11:02) aus folgendem Grund: Schreibfehler und Quellcode der einfach nicht weg geht :-)


26

Sonntag, 3. August 2025, 19:20

Vielen Dank für die ausführlichen Berichte und die Zeit dafür ! Meine Hochachtung für die mehr als fachlich korrekte Reparatur, das kann nicht Jeder.

27

Sonntag, 3. August 2025, 20:32

Vielen Dank für die ausführlichen Berichte und die Zeit dafür ! Meine Hochachtung für die mehr als fachlich korrekte Reparatur, das kann nicht Jeder.


Guten Abend Elektronix,



danke für dein Kompliment, aber im Großen und Ganzen war es ja keine
Raketenwissenschaft oder eine Meisterleistung eine Gewinde zu reparieren,
(das
sollte ja eigentlich jeder Schrauber drauf haben..?).


Diese ganze Prozedur war einfach nur sehr knifflig, weil das in einem Alu.ZK leicht hätte schiefgehen können und
auch nochmal, weil das alles so eng ist im Motorraum,
da links unten am ZK. An einem ausgebauten
Motorblock wäre das alles halb so wild gewesen und vor allem, viel schonender für
meine Nerven -:)

Aber gut, ich bin froh, dass ich es hinter mir habe.


Grüße

Klaus