Guten Abend Zusammen,
wollte kurz den Zwischenstand berichten.
Ich habe mich heute morgen entschieden die Methode mit Muttern aufschweißen
anzuwenden und so zu versuchen, den M8 Schraubenstümmel der noch aus dem ZK hervorsteht zu
entfernen.
Es waren 4 Versuche und 4x gab es einen Abbruch der Schraube, aber immer
direkt unter der aufgeschweißten Mutter. Also nicht an der Schweißnaht. Daher
schätze ich, dass ist die Schaube durch die Hitze spröde geworden ist. Mit
allen Vorbereitungen hat diese Aktion, (inkl. Schläuche und Leitungen mit
Blechen usw. schützen, Schutzbleche herstellen für den ZK, Nasse Lappen in
Schlitzen Einbringen, und und und, ca. 5,5 Stunden gedauert. Aber es nichts
gebracht.
Der Schraubenrest steckt immer noch ca. 9mm Tief im ZK und bewegt sich keinen
mm. Habe mit Wärme und mit kälte versucht und mit gezielten Schlägen (sofort
nach dem schweißen). Hat alles nichts gebracht. Die Schraube steckt bombenfest.
Ich bin mir nun ziemlich sicher, dass hier jemand vor mir hochfeste
Schraubensicherung verwendet hat, und zwar entweder:
- weil das Gewinde im ZK mal ausgeleiert war und deswegen die Schraube nicht mehr richtig
fest zu ziehen war? Hat irgendjemand da hochfeste Schraubensicherungslack als Kleber eingesetzt weil das Gewinde durch war?
oder,
- war es der berüchtigte und gefürchtete Schraubenverkleber-Trick von dem man immer
wieder mal hört? (obwohl ich nichts beweisen kann und auch niemanden
beschuldige oder verdächtige!!). Angeblich soll es Werkstätte geben die wo
etwas aus Rache machen, wenn z.B. ein Kunde Reparaturen reklamiert hat und danach
gratis Leistungen einklagt und die Werkstatt dann aus ihrer Sicht ein Verlustgeschäft
gemacht hat. Abgebrochene Schrauben/Bolzen, insbesondere im ZK, sind nämlich fast
ein Garant für einen erneuten Werkstattbesuch, da ja die allermeisten Kunden so
ein Problem nicht selber lösen können. Nochmals, ich kann nichts beweisen und will
auch niemanden beschuldigen oder verdächtigen aber ich finde die Sache ziemlich
eigenartig! Von 8Stück M8x35 Bolzen und 6x M6x25 Bolzen an der Ansaugbrücke ist
ausgerechnet nur diese eine M8 fest und lässt sich nicht lösen? Und das in
einem Alu.-Guss Block? Wenn es alter Tempergussblock wäre der rosten kann, dann
ja, kam oft vor aber nicht beim Alu.Block.
Wie dem auch sei. Es bleibt mir wohl nur noch das Ausbohren und neues Gewinde schneiden.
Da ich bei diesem Boxermotor keine Möglichkeit habe meinen Bohrer exakt
senkrecht und im korekten Winkel anzusetzen und zu führen, muss ich mir zuerst eine Bohrbuchse basteln.
Die soll dann auf das Reststück M8 Schraubenfewinde (noch ca. 6mm lang), was da noch
hervorsteht geschraubt werden, sodass der Buchsenrand plan auf dem ZK liegt und den
korrekten Bohrwinkel vorgibt. Die Innenbohrung zur Führung des Bohrers wird dann für M8-Gewinde Kernloch
6,8mm gebohrt. Als Bohrer benutze ich HSS-Co. Profi Bohrer (neu).
Alternative? oder Murks?
Ich spiele noch mit dem Gedanken eine normale M8 DIN-Gewindehülse auf die
richtige Läge zu kürzen die sich dann bei der Montage in die betreffende Alu.-
Führungsbuchse der Ansaugbrücke passgenau und spielfrei "schiebt". Ich müsste dafür die betreffende Alu-Buchse der Ansaugbrücke
von 9mm auf 11mm Innendurchmesser aufbohren, weil die M8 DIN-Gewindehülse außen 11mm hat.
Der Gedanke hier ist, dass die ich diese M8 DIN-Gewindehülse mit Loctite auf den noch hervorstehenden,
6mm langen, M8 Schraubenstümmel aufschraube und dann die Ansaugbrücke bei der Montage mit einer
etwas kürzeren neuen M8 Schraube daran festschraube. So sollte sich die Ansaubrücke über die GEwindebüchse festziehen lassen oder was meint ihr? Ich schätze das ich damit dann genügend Druck auf die Ansaugbrücke in Richtung ZK geben kann um eine kraftschlüssige und Gasdichte Montage an den ZK zu erreiche. Die Verschraubung der Ansaugbrücke besteht ja
aus insgesamt 4 Stück M8 x 35mm an jede Seite der Brücke. Alle Dichtungen
werden natürlich neu gemacht.
Ich bin mir aber noch nicht sicher, ob ich diesen Weg gehen werde, da ich eigentlich auf saubere fachmännisch ausgeführte Arbeit stehe
und daher doch sehr stark zum Ausbohren und neues Gewinde schneiden tendiere, obwohl das aufgrund
der schwierigen Lage und sehr wenig Arbeitsplatz worin ich arbeiten muss, deutlich
mehr Risiko beinhaltet!! Man kann ja die Ausbohraktion nur ein einziges Mal
versauen und dann war‘s das. Anderseits wäre das aber die „fachmännisch“ korrekte Reparaturlösung
die ja dann auch dauerhaft mechanisch solide ist.
Schrauben-Linksausdreher würde vorgeschlagen und die habe ich natürlich da. Aber das ist meiner Meinung nach eher was für Schraubenreste die nicht so extrem festsitzen wie in diesem Fall. Wenn doch diese blöde M8-Schraube noch nicht einmal mit einer 1/2" Nuss und entsprechende Ratsche (alles profiwerkeug von HZ und Gdore) und bei allen üblichen Schmiermaßnahmen und Wärme/Kälte/Schläge Einwirkungen zu lösen war, dann wird ein Linksausdreher da auch nichts gutes ausrichten können schätze ich. Die Linksausdreher dehnen ja beim Einschrauben im Borhloch die Schraube auch nochmal etwas nach außen und so wird das ganze dann noch fester. An schwer zugängigen Stellen am Motor ist das nicht meine erste Wahl. Ich werde das nicht versuchen weil ich ggf. noch mehr Schaden verursache. Linksausdreher könnte abbrechen und dann ist echt Schicht im Schacht und heißt es, Motor ausbauen bzw. ZK ausbauen.
Naja, ich schlaf mal eine Nacht drüber und werde das morgen entscheiden.
Ich werde weiter berichten.
PS: für weiter Tipps immer dankbar! ;-)