Erfahrungsbericht
Ich habe das Bilstein B16 PSS9 und H&R Stabilisatoren (v22mm h25mm) einbauen lassen.
Das Ziel war, die max. Federwege zu verkleinern und die Seitenneigung zu reduzieren.
Die Bilstein sind ebenfalls in upside down Bauart wie die Serienbeine des STI.
Es gibt nur eine Verstellschraube (unten), mit der die Zug- und Druckstufe gleichzeitig verstellt wird.
Eingestellt wurde nach Herstellerempfehlung beim Bilstein: Stellung 4 (auf Skala von 1-9).
Tieferlegung: v -40mm, h -20mm; ergibt bei der MFK eingetragen: v 355mm, h 350mm (Abstand Radmitte - Kotflügelrand)
Der hintere Stabi ist im mittleren Loch montiert (3 Löcher zur Verstellung).
Als Reifen verwende ich alternativ:
Bridgestone RE070 225/45x17 auf Kosei 8x17" ET 35
Pirelli P Zero Nero 225/45x17 auf den Serienfelgen 8x17" ET 53
Der Motor ist Serie, kein Ecutek etc.
Fahreindrücke
Das Fahrwerk ist überraschend komfortabel ausgelegt und dämpft kleine Bodenunebenheiten sehr gut.
Mit den BS RE070 fährt es sich deutlich härter als mit den Pirellis. Die BS machen auch mehr Abrollgeräusch und laufen mehr der Strasse nach.
Für Sporteinsätze ok, aber für längere Reisen nicht ratsam.
Weder Federbeine noch Stabis machen irgendwelche Geräusche.
Die Lenkpräzision ist Go Kart ähnlich, die Seitenneigung nur noch minimal.
Für die Rennstrecke gibt der Sitz zu wenig Seitenhalt. Besser angurten ist nötig (Hosenträgergurt).
Auf der Rennstrecke liegt der STI in Kurven unter Kraft völlig neutral. Mit Gas wegnehmen oder vollem Gaseinsatz lässt sich das Heck nach aussen bewegen,
allerdings auf trockener, ebener Piste nur sehr schwach, also sehr sicheres fahrverhalten.
Umgekehrt kann man auf nasser Piste relativ leicht querfahren (Sperre des DCCD ganz öffnen). Mit den Pirelli ist der Übergang sanfter, die BS brechen plötzlich aus.
Mit diesem Fahrwerk fahre ich in AdR eine Rundenzeit von 1'35''. Es ginge noch schneller. Aber ich halte mich an zwei Stellen in AdR zurück, weil sie besonders gefährlich sind.
Die eine ist die links-rechts Kurve nach der Zwischenspange, weil sie schnell ist, aber Bodenunebenheiten hat.
Die andere Stelle ist die Linkskurve nach der langen Geraden, weil man da mit über 180km/h ankommt. AdR hat aber meist nur Gras neben der Piste. Schlecht zum Bremsen, vorallem, wenn es nass ist. Oder dann die wenigen Kiesbetten mit so grobem Kies, dass beim seitwärts reinrutschen der ¨seitliche Überschlag "programmiert" ist.
Fazit
Für den Alltag kann ich den Fahrwerkswechsel nicht empfehlen. Man verliert zu viel an Komfort. Achtung Bandscheiben!
Die Tieferlegung und die härteren Stabis schränken die Geländegängigkeit ein (Schotterpisten!). Die mögliche "Achsverschränkung" und damit die Traktion ist arg reduziert.
Für den Einsatz auf Rennstrecken ist der Fahrwerkswechsel ideal.
Ich werde als nächstes einen Versuch machen mit voll harter Einstellung am Bilstein und einen andern mit hinten härterer Stabi-Einstellung.
Noch ein Hinweis: man beachte, ich fahre bewusst mit 17" Felgen und 45er Seitenflanken.
Seit der Veränderung der Vorderachsgeometrie am STI ab MY05 (nur STI!!), die vorallem das Untersteuern eliminiert hat, sehe ich keinen fahrdynamischen Vorteil mehr in grösseren Felgen.
Die Lenkpräzision ist bereits gut. 45er Seitenflanken bieten aber mehr Federwirkung als 40er oder gar 35er, was dem Fahrverhalten (Bodenhaftung) zugute kommt.
Die Stabilität der Seitenflanken des RE070 ist sehr gut.
Die optimale Bodenhaftung des Fahrzeugs ist stets eine Kombination aus der Wechselwirkung zwischen Reifen und Federbein/Dämpfer.
Die Federbeinhersteller stimmen ihre Produkte darauf ab. Wenn ich dann nachträglich die Felgengrösse ändere und damit auch die Höhe der Seitenflanke, stimmt alles nicht mehr.
Und fürs optimale Einstellen der Zug- und Druckstufe fehlen mir Zeit, Messgeräte und die Rundstrecke vor der Haustüre
Gruss Walter
geändert von: Hikari am 06/08/2006 16:24:39