3D-Druck müssten ja eigentlich schon einige Leute was gemacht haben...?!
3D Druck ist kompliziert, wenns legal sein soll, resp. dich nicht direkt ins absolute illegal raus drücken soll, sonst ist es schon fast trivial, wenn du einen 3D Scanner ausleihen kannst.
Kompliziert ist die Legalitätskomponente. Zumindest in der Schweiz muss das Bauteil weil Fussgängerkollisionsbereich eine Öffnung von weniger als 80mm haben oder diese verschlossen sein. Die Radien müssen gross genug ausfallen.
Alles konstruktive Aspekte, die man beachten muss, aber leicht zu beachten sind.
Da das Bauteil aber eine neue Oberfläche darstellt, muss es dem VdTÜV Merkblatt 744 in der Fassung von März 2005 entsprechen - zumindest eben in der Schweiz.
Und das sieht eine Materialprobe nach DIN52306 und DIN52307 vor. Bei gewissen Bauteilen kann man das an einer Referenzplatte vornehmen lassen, für andere ist es am Endprodukt durchzuführen (bspw. Heckspoiler, oder auch Hutzen, was ich so vernommen habe).
Selbst wenn es mit einer Referenzplatte geht, musst du ein entsprechend zertifiziertes Material haben.
Das gibt es in ABS, kostet 360€/920ccm und der Drucker (der ja auch einen Rapport erstellen muss, dass das Material mit den identischen Parametern wie im Gutachten gedruckt wurde) dazu kostet >33k€. - Wer solch einen kommerziell betreibt, will den auch amortisieren.
Da das FDM Druck ist, musst du das ganze sehr wohl noch nachbehandeln.
In Nylon als SLS Druck ist das ganze nochmals teurer, Grössenordnung Faktor 3-5 aufs Nylon und 5-10 auf den Drucker.
Auf den ersten Blick mag es als Alternative erscheinen, dass du es dir einfach bei JLC3DP oder so drucken lässt, bei EOS/Stratasys bittibätti wegen den Zertifikaten machst und einfach behauptest, es sei in dem Material gefertigt worden. Auf den zweiten Blick kostet dich ein Bauteil dieser Grössenordnung auch doch noch locker 500-800€, zzgl Versand und MwSt und du begehst eine Täuschung, mit all den negativen Konsequenzen.
Reelle Alternativen sind daher nach meiner Meinung und geprägt von den Umständen der Schweizer Gesetzgebung:
1. XPS Dämmung nehmen, aus dieser deinen Ersatzkörper arbeiten und diese am Schluss mit GFK/CFK laminieren. Letzteres ist deine neue Oberfläche. Für GFK/CFK gibt es Referenzgutachten und die sind oftmals bei solchen Sets dabei. Preislich auch viel viel billiger.
2. Anstelle der Scheinwerferopferung, einfach in der Stossstange eine entsprechende Öffnung vorsehen und dahinter mit 3D Druck arbeiten, von dort mit Schlauchrohr weiter. Hinter der "Aussenhaut" ist es egal, was für ein Filament du verwendest. Das kann also preiswertes aus der Makerszene sein, was auf einem 400€ Drucker gedruckt wurde. Einfach die maximale Öffnungsgrösse und ausserdem die Anforderungen ans Filament (Temperatur, Salz/Wasser, UV, Vibration) bedenken.