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SVXTim

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  • »SVXTim« ist der Autor dieses Themas

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1

Montag, 27. Dezember 2010, 12:59

Bioethanol / E85 - Betrieb

Angeregt von MNLT415's Beitrag zu E10 mal als separates Thema - SVX und Bio-Ethanol - Betrieb:

Habe es selbst getestet und rate dringend davon ab, dauerhaft Bio-Ethanol, also E85, in klassischen Benzinern und speziell im SVX zu fahren.
E10 bis zu E50 (aber nicht dauerhaft) sollte kein Problem sein, zumindest reagiert der SVX darauf nicht sonderlich allergisch. Mischungen von 1/2 Tankfüllung Super und 1/2 E85 kann man fahren. Laut Handbuch ist aber nur eine Beimischung von max. 5% reinem Methanol / Ethanol zum Benzin zulässig.

E85 ist vom Preis her sehr interessant, selbst wenn man einen Mehrverbrauch von 10 - 20% einrechnet. Bedenken bezüglich der Materialverträglichkeit sind zwar berechtigt, jedoch ist es für den SVX im Speziellen kein Problem. Viele Teile sind beim SVX aus Aluminium. Unter Ethanol-/Methanoleinfluss oxydiert es stärker. Die Oxydschicht (die bei Alu immer vorhanden ist) stellt aber auch einen Schutz dar (vgl. Eloxierung) und verhindert ein weiteres Oxydieren. Ausser wenn diese Schutzschicht mechanisch zerstört wird. Da es aber im Ansaugtrakt keine reibenden Alu-Teile gibt, kann man das Oxydationsproblem vernachlässigen. Auch die Aluminiumkolben sollten diesbezüglich kein Problem sein. Der Einfluss von unverbranntem E-/Methanol ist hier sehr kurzzeitig und lokal begrenzt.

Ich habe nach einer 'Anleitung' die einfache Umrüstmethode mit der Erhöhung des Benzindrucks getestet (siehe: http://www.kfz-meister-betriebswirt.de/Ethanol/Ethanol.htm). Dort wird die Theorie vertreten, dass man den geringeren Heizwert von E85 durch erhöhten Benzindruck ausgleichen muss. Fährt man ohne Modifizierung, besteht das Risiko, dass es besonders unter Vollast zu einer zu mageren Verbrennung mit zu hohen Temperaturen kommt. Also höherer Einspritzdruck = mehr Einspritzmenge, wodurch die ECU in der Lage sein sollte alles auszuregeln. Unberücksichtigt dabei ist, dass der Verbrennungsverlauf gegenüber Benzin etwas langsamer ist. Bei unveränderten Steuerzeiten muss man bedenken, dass am Ende des Arbeitstaktes die Verbrennung noch nicht abgeschlossen ist und somit immer heissere Gase in den Auslasstrakt gelangen als beim Benzinbetrieb. Das kann zu Schäden an den Auslassventilen (und am KAT) führen. Im günstigsten Fall ist die ECU in der Lage den Zündzeitpunkt aufgrund der deutlich höheren Klopffestigkeit in Richtung Frühzündung zu verstellen, wodurch das Risko von Schäden an den Auslassventilen sinkt. Das ist aber alles Spekulativ.

In der Praxis reagiert der SVX im E85-Betrieb mit lediglich erhöhtem Benzindruck recht unkultiviert. Ruppiges Startverhalten, besonders bei Kaltstart und ungenügende Gasannahme, besonders im Übergangs- und Teillastbereich. Allgemein verminderte Leistung, Mehrverbrauch von ca. 10 - 20% und das Risiko von Motorschäden wiegen den Preisvorteil von E85 gegenüber Superbenzin nicht auf.

Wer es dennoch ernsthaft vor hat, sollte sich die E85 - Umrüstung von Ecutune ansehen. Die Version mit der E85-Option gibt es in der Bucht für ca. 1000 EUR. (Link: http://cgi.ebay.com/ebaymotors/ws/eBayIS…em=290336682139) Jedoch ist dafür bestimmt keine Zulassung sprich Eintragung möglich, also riskiert man damit die Betriebserlaubnis...

Es gibt auch verschiedene Sorten von 'Boxen' zur E85-Umrüstung die man vor die Zündspulen schaltet. Deren genaue Funktion ist mir nicht bekannt. Zumindest haben fast alle keine Zulassung und damit gleiches Problem w.o. - die Betriebserlaubnis...

E85 ist für FlexFuel-Fahrzeuge gemacht und darf in klassischen Benzinern nicht gefahren werden. Die Umrüstung älterer Benziner ist möglich, aber genau wie eine KAT-Nach- oder Umrüstung - ein Rechenexempel.

Sog. FlexFuel-Fahrzeuge werden bislang nur sehr wenige angeboten. Meines Wissens gibt es ein Ford Focus - Modell und ein Renault ?? - Modell, die serienmässig beides (Super oder E85) fahren können.


Viele Grüße und einen guten Rutsch!

SVXTim

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »SVXTim« (27. Dezember 2010, 13:05)


skippersvx

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2

Dienstag, 28. Dezember 2010, 10:38

Pfoten weg von "Bio" Ethanol

Ich kann mich der Meinung nur anschließen. Das ganze Getöse um Biokraftstoffe ist ohnehin nur Preistreiberei und Umweltlüge bei der sich eine Klientel die Taschen füllt und die andere sich in Unkenntnis der Tatsachen ein gutes Gewissen verschafft. Würde man in großem Umfang alle Brachflächen in Europa wieder aufforsten wäre der Effekt für den CO2 Haushalt wesentlich günstiger als jetzt alle älteren Fahrzeuge nutzlos mit Bioethanol zu vergewaltigen.
Bei Bootsmotoren gibt es seit langem ausreichende Erfahrungen mit Ethanolkraftstoffen, dort werden allerdings klassische Vergaser mit elektronischer Gemischregelung eingesetzt. Der Verbrauch entspricht ziemlich genau dem Brennwert des eingesetzten Kraftstoffs, also bei Ethanol ca. 30% mehr.
Gerade bei Motoren in PKW mit größerem Hubraum sieht das schlechter aus. Da sie meist im unteren Teillastbetrieb laufen wird der Verbrauch mittels Abgasrückführung (AGR-Ventil) drastisch gesenkt.
Durch den Anteil an Ethanol stimmt die gesamte Anpassung des Programms in der ECU nicht mehr. Meine praktische Erfahrung (Suzuki Baleno), 10% "Bio" Ethanol = 10% Mehrverbrauch, also Effekt = 0

Hier mal die Brennwerte der Kraftstoffe in kWh / Liter : Ethanol = 5,85 ; Methanol = 4,35 ; Diesel = 10,00 ; Biodiesel = 8,98 ; Benzin = 8,95

Ein frohes neues Jahr und keinen Rutsch mit dem Schätzchen wünscht allen

Klaus Hoffmann

skippersvx

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3

Mittwoch, 29. Dezember 2010, 10:59

hier noch ein Link zu dem Thema, besser kann man es kaum darstellen:

http://de.cars.yahoo.com/04062007/348/al…ff-ethanol.html