Subaru setzt in der Mittelklasse auf stufenlose Getriebe
04.09.2009 - Die zum Fuji Heavy Industries gehörende Marke Subaru geht wieder einmal einen technischen Sonderweg: Die technisch abgeschlagenen Viergang-Stufenautomaten werden sukzessive durch das stufenlose Getriebe "Lineartronic" ersetzt. Den Anfang macht die zur IAA neu vorgestellte fünfte Generation des Mittelklasse-Modells Legacy.
Bei der Lineartronic, über die ATZonline am 21. August bereits kurz berichtete, handelt es sich um ein stufenloses Getriebe, bei dem die Kraftübertragung über eine von LuK entwickelte Laschenkette übertragen wird. Im Vergleich zu den im Markt etablierten Schubgliederketten soll dieses Prinzip einen Wirkungsgradvorteil von 5 % besitzen. Die Übersetzung wird über hydraulisch verstellbare zwei Kegelräder eingestellt. Die Gesamtspreizung des Getriebes beträgt 6,3 und liegt damit auf dem Niveau heutiger Sechsgang-Stufenautomaten. Der Fahrer kann über Lenkradwippen manuell eingreifen und dann zwischen sechs festen Übersetzungen wählen. Unterbleibt nach einem manuellen Eingriff für längere Zeit eine weitere Schaltung, springt das Getriebe in den Automatikmodus zurück.
Momentan wird die Lineartronic, deren maximales Eingangsdrehmoment 300 Newtonmeter beträgt, nur in den Modellen Legacy und Outback in Verbindung mit 2,0- und 2,5-l-Benzinmotoren angeboten. Subaru entwickelt das Getriebe jedoch weiter und will in absehbarer Zeit auch die 350 Newtonmeter des Boxer-Dieselmotors stufenlos übertragen.
Eingebaut wird die Lineartronic in Fahrzeuglängsrichtung zwischen dem längs eingebauten Motor und dem Allrad-Verteilergetriebe - eine Weltpremiere, die es Subaru erlaubt, auch weiterhin von einem "symmetrischen" Allradantrieb zu sprechen, der eine optimale Gewichtsverteilung garantieren soll.
Nach EU-Zyklus spart der Fahrer einer Legacy-Limousine mit 2-l-Benzinmotor 0,5 l Superkraftstoff auf 100 Kilometer, wenn er das Fahrzeug mit der Lineartronic statt mit einem Sechsgang-Handschaltgetriebe ausstattet. Zwar sinkt die erzielbare Maximalgeschwindigkeit von 210 auf 203 km/h, dafür beträgt die CO2-Emission von 185 statt 195 g/km.
Bei einem ersten Praxistest in Thüringen schufen wir bewusst besonders harte Bedingungen für ein stufenloses Getriebe: Wir wählten den 2,0-l-Ottomotor mit 196 Newtonmeter und damit den schwächsten Antrieb des Legacy, der sich mit der 1495 Kilogramm schweren Kombiversion mühen musste (übrigens wäre der Handschalter 35 Kilogramm leichter gewesen). Im Stadtbetrieb fuhr sich der Legacy wunderbar mühelos, bei niedrigsten Drehzahlen beinahe so lautlos wie ein Elektrofahrzeug. Über Land zeigten sich dann doch die Grenzen einer solchen Antriebskonfiguration. Bei starker Beschleunigung aus dem Schubbetrieb heraus ("Tip In") jagt der Drehzahlmesser zwar rasch auf jenseits von 5.000 1/min, aber wesentlich wohler fühlt man sich bei Überholvorgängen doch, wenn man manuell und mit berechenbaren Drehzahlsprüngen schaltet. Vom seit DAF-Zeiten gefürchteten Hosenträgereffekt war jedoch nichts spürbar und so kann der Fahrer, wenn er nicht allzu sportlich unterwegs sein will, sich durchaus mit der Lineartronic arrangieren.
Die Frage, warum sich Subaru in einer Zeit, da (fast) alle auf Doppelkupplungsgetriebe setzen, einem solchen technischen Sonderweg verschreibt, konnte oder wollte der deutsche Importeur nicht beantworten. Vielleicht ist es wie mit den Boxermotoren: Deren theoretische Vorteile, vor allem hinsichtlich der Schwerpunktlage, sind für den normalen Autokäufer auch ohne Belang. Aber dass es sich um eine technische Besonderheit handelt, nimmt er dennoch wahr.
Quelle : ATZonline
Also eins muss man Subaru lassen sie bleiben sich selber Treu.
Da wird viel selber Entwickelt