Hallo Frank,
ich habe zusammen mit spec.B. als Aufhänger für diesen Thread gedient, deshalb nun auch meine Meinung:
Zunächst mal hat der Thread wohl den falschen Titel. Die Modellpolitik als solche war nie Gegenstand meiner Kritik. Im Gegenteil, Subaru hat ein paar geniale Schachzüge vorzuweisen:
- Man hat mit dem STi eine echte Rallyekutsche auf die Straße gestellt. STERN hat dazu einen Artikel geschrieben, der sich immer wieder schön liest: http://shorterlink.com/?EFCYGR. Meine Lieblingspassage daraus:
"Auch normale Autos bieten flotte Fahrgenüsse, der VW GTI für den normalen Geldbeutel oder der Sechszylinder-3er-BMW, wenn es auf dem Konto praller zugeht. Im Vergleich zum Impreza sind das alles Wagen für Warmduscher und Muttersöhnchen. Für Piloten, denen die Ansicht des Chefs und die eigenen Bandscheiben am Herzen liegen. Im Vergleich zu diesen domestizierten Haus- und Garagengenossen entstammt der WRX STi direkt aus der Hölle von Benzin- und Gummigestank."
- Mit der "Hochstellung" des Lagacy wurde aus dem Outback ein Trendsetter. Volvo, Audi etc. kamen mit ihren hochgelegeten Kombis alle erst später.
- Der Forester sucht als Mischung aus Geländewagen/SUV und normalem Kombi bis heute seinesgleichen: Mehr als ein Kombi und dabei weder Schickimicki-SUV noch "Geländemostrum" - das ist es, was so viele am Forester mögen (auch ich!).
Nein, in der Modellpolitik ist Suabaru als Marke kaum ernsthaft etwas vorzuwerfen. Die Probleme liegen vielmehr bei der Ausstattung. Du sagst es ja selbst:
<BLOCKQUOTE id=quote><font size=1 face="Verdana, Arial, Helvetica" id=quote>quote:<hr height=1 noshade id=quote>...wären sie mal wieder - wie so oft - viel zu spät.<hr height=1 noshade id=quote></BLOCKQUOTE id=quote></font id=quote><font face="Verdana, Arial, Helvetica" size=2 id=quote>
Besser hätte ich's nicht auf den Punkt bringen können. Zu spät beim ESP, zu spät beim Diesel, zu spät bei der 5-Gang-Automatik, zu spät beim Xenon, zu spät bei..... Und wenn dann die Techniken eingesetzt werden, kommen sie nur halbherzig: ESP nur in Topmodellen (vom STi mal abgesehen), der doofe Rest darf sich zu Tode schleudern. LPG als Dieselalternativ - gute Idee - aber zum Mondpreis von 3.000 Euro und nur für die Hälfte der Motoren. Damit wären wir beim nächsten Kapitel:
MOTOREN. Klar, wir sind alle nur Außenstehende. Aber für den gewogenen Subaru-Fan und potentiellen -Käufer wird es immer schwieriger, die Wege in FHI's Motorenpolitik nachzuvollziehen:
- HochPSige 2 Liter, das ist was für leichte Roadster, aber nicht für ausgewachsene Kombis und SUVs.
-Der 2,5er Turbo im Forester ist zwar ein lustiges Maschinchen, stößt aber als 15 Liter-Säufer heutzutage auch langsam, aber sicher an die Grenzen seiner Daseinsberechtigung. LPG gibt's ja nicht von Subaru für den Turbo - und wer sich's doch einbauen läßt, hat mit der garantie ein Problem und steht wegen des Mehrverbrauchs alle 200km an der Tankstelle.
Legacy, Outback und Forester schreien nach einem Diesel. Der hat solange sein besten Zeiten noch NICHT hinter sich, so lange rund um die Welt Öl gefördert wird. Und ich würde nicht darauf wetten, dass die Scheichs bereits nächstes Jahr am Bettelstab gehen.
Angeblich hat FHI ja einen Boxer-Diesel fertig. Und einen seriellen Hybrid auch. Und den Hybrid von Toyota auch. Aber vielleicht überrascht uns ja FHI im Modelljahr 2007/08/09/10 stattdessen mit einem 2 Liter 200Pser als Basismaschine und einem 3 Liter Turbo 400PS als Spaßanheizer. Nein, im Ernst, wenn Subaru hier nicht langsam ein paar Marktrealitäten anerkennt, wird's für so manchen Nutzer schwierig.
Das alles hat mit dem Abschwören von "zuverlässigen Autos und ausgereifter Technik" nichts zu tun. Nach dem Stand der Technik ist Diesel ebenso ausgereift wie ESP. Wer darauf willentlich verzichtet, ist selbst daran Schuld und tut seinen Kunden keinen Gefallen.