Ich möchte nun auch auf ein paar Punkte eingehen.
Meine Auswahl:
Nach meiner Subaru-Historie war die Markenauswahl nicht gerade schwer. Die einzigen Varianten wären noch ein 3er-Touring oder ein Leon-Xperience gewesen. Letzteren aber in der Kombination Allrad/Automatik nur als Diesel (damals). Ich hatte nie einen Diesel, will und wollte nie einen. Für den 3er Touring legt man locker 10-15k mehr auf den Tisch, dafür das man dann ein Auto hat, welches spätestens an jeder zweiten Kreuzung steht. Dieses Exotische und Seltene macht(e) den Levorg einfach auch interessant.
Audiosystem und Klang:
Nachdem ich zuvor 10 Jahre Legacy gefahren bin und dort auch standartmäßig kein Audio-Wunder verbaut war kann ich mich mit dem System im Levorg arrangieren. Es ist vielleicht alles in allem ein paar Prozent schlechter als im Legacy. Es ist ein bisschen dünn, das stimmt. Wenn man sich ein paar mal mit den Einstellungen rumspielt geht es schon. Man kann damit leben. Ich bin da wenig empfindlich, weiß auch nicht ob ich hier noch etwas nachbessern werde (Austausch der Boxen, Einbau eines Subwoofers). Zumindest würde ich das gerne selbst testen wie das denn klingen könnte und dann würde ich selbst beim Umbau so wenig wie möglich Hand anlegen wollen weil mir da irgendwie das Talent und Neven fehlen.
Das Naiv (ebeso wie Eyesight) habe ich nicht und da kann ich wenig dazu sagen. Was ich im Test gesehen habe würde ich meinen dass man sich schon damit arrangieren kann. Es ist wohl nicht das schnellste und man muss bei der Sprachsteuerung wohl auch auf den Piepser warten bis man eine Antwort spricht (ich musste herzlich lachen: Los! Los! Los!). Ich könnte damit leben, bin aber froh dass ich keine 2k mehr dafür ausgegeben habe - man könnte es auch als Zubehör einbauen lassen. So habe ich mir ein Becker (als viertes Display - :-) hihi) montiert und das funktioniert wunderbar.
Scheinwerfer/TFL:
Sehr wichtig war mir als erste Handlung die Nebelscheinwerfer/TFL und die Innenbeleuchtung gegen LED zu tauschen. Diese LED-Streifen um das Abblendlicht (welches ja Standlicht ist) sind wohl zu schwach um als Tagfahrlicht klassifiziert zu werden. Ist wohl erst bei den 2018er-Modellen so implementiert.
Verbauch:
Komme ich aktuelle gesamt auf 8,8L. Weder gut noch schlecht. Ich fahre viel Landstraße und Stadt (Arbeitsweg) und auch viel Kurzstrecke und komme im Jahr ca. auf 10k. Dafür schockt es mich gar nicht. Im Vergleich zum Legacy hat der Levorg mehr PS, ist schwerer und hat einen Turbo sowie viel mehr an elektronischem Firlefanz.
Beim Legacy hatte ich (bei gleichem Fahrprofil) IMMER 8,6L am Bordcomputer stehen. Im Winter hatte ich 16"/205er drauf, im Sommer 18"/215. Das glich die Sommer-/Winterdiffernez wohl aus. Ich habe nie nachgerechnet (wird wohl höher gewesen sein) oder mir sonst welche Gedanken gemacht.
Wenn der Levorg einen Liter weniger verbrauchen würde wäre das meines Erachtens optimal. Schließlich ist es ein aktuell gängiges Modell, da hätte sich mehr tun können. Wichtig ist auch zu wissen, dass die Kluft sehr hoch sein kann. Man kann ihn bei gemütlicher Reisegeschwindigkeit und geraden Strecke wohl auch mit 7 Liter fahren, aber beim Schnellfahren und hohen Geschwindigkeiten gönnt er sich im Vergleich dazu recht viel und dann können es auch 11 oder 12 Liter werden.
Windgeräusche:
Wie beim Verbrauch mit hohen Geschwindigkeiten (180 und mehr) kann ich auch als Österreicher nur schmunzeln. Mehr als 130km/h auf der Autobahn ist im ganzen Land nicht erlaubt. Freiland 100km/h, Landstraße 80km/h. Also da habe ich nicht den Nachteil des Downsizings und den dadurch bei hohen Geschwindigkeiten einhergehenden höheren Verbrauch. Das gleiche mit Windgeräuschen. Nicht relevant. Eher die serienmäßigen Dunlop-Reifen erzeugen fallweise ein Dröhnen, das je nach Asphalt-Beschaffenheit schon auch nerven kann.
Fahrwerk:
Ja, das ist wirklich sportlich-hart. Kann ich auch nicht schönreden. Bei unschönen Straßen bekommt man da sehr viel mit. Auch knackst und knarzt dann einiges im Innenraum wo sonst Ruhe herrscht.
Jedenfalls ist/war das für mich kein KO-Kriterium - das Auto hat dafür eine extrem gute Kurvenlage. Nichts ist da schwammig und der Neigungswinkel quasi nicht vorhanden. Ist mir zwischendruch mal aufgefallen, gerade weil das so ist und man ohne Probleme Kurven schneller nehmen kann, dass die ganzen anderen SUV's und sonstigen Kleinwagen in den Kurven Geschwindigkeit runter nehmen wo du nicht mal an bremsen denken würdest.
Aber ich würde auf jeden Fall beim nächsten Autokauf mehr darauf achten. Jünger wird man nicht und ich würde es verstehen wenn man ab einem gewissen Alter sagt, dass das nichts für einen wäre.
Gut das Jan das im Review beschreibt, ich wusste nämlich nicht ob nur ich sehr empfindlich bin bzw. wie das bei anderen Autos denn so ist. Nachdem er ja immer sehr viele Testwagen auf den gleichen Straßen bewegt war diese Meinung für mich sehr interessant.
Zum Auftreten des Levorg:
Von außen gibts das nichts zu bemängeln. Gefällt mir äußerst gut. Sehr sportlich. Zwei echte Endrohre (bei 1,6L höhö ;-) ). Die Lufthutze macht das Ganze noch interessante und die ist ja nicht nur zur Zierde da. Die kühlt ja wirklich den Ladeluftkühler. Motor und Getriebe sind mir sehr recht - ein 2L-Motor (wie beim Legacy) hätte sicher nicht geschadet. Handschalter würde ich nicht mehr wollen. War für mich der Hauptgrund den Levorg zu nehmen, weil ich die Automatik haben wollte. Ich bin auch schon mal testhalber DSG gefahren. Ja, geht butterweich, passt alles. Aber wirklich einen massiven Unterschied, außer dass der Drehzahlmesser die ganze Zeit rauf und runter springt konnte ich (zumindest bei dem Test) nicht feststellen.
Ich würde aber trotzdem das Gesamtpaket vielleicht als "Schaf im Wolfspelz" beschreiben. Vielleicht nicht ganz so dramatisch. Mehr Varianten wären für viele willkommen (Diesel, Handschalter, STI-Version usw.).
Grundsätzlich und zusammenfassend kann ich sagen, dass der Levorg einfach ein Auto mit Charakter ist.
Einfach weil er so ist wie er ist und es eben nur diese eine Motor-/Getriebekombination gibt. Jan Gleitsmann beschreibt das in seinem Review (sowie Fazit) wirklich gut. Man merkt, dass er sich ausgiebig mit dem Fahrzeug beschäftigt hat. Es gibt diesen Funken der da einfach überspringen kann. Wie in einer Beziehung oder guten Freundschaft sieht man dann über ev. Schwächen oder Nachteile hinweg wenn der Gesamteindruck einfach passt und man sich gegenseitig lieb gewonnen hat.
Hinzu kommt noch dass es einem Subaru (und hier speziell mit dem Levorg) recht einfach macht. Ein Preis für eine Motorisierung und die komplette Ausstattung. Man braucht sich dann nur mehr wenig weitere Gedanken machen (Zubehör-Katalog ist doch auch recht üppig.). Es ist ein ehrliches Auto, welches einem nichts vorgaukelt oder vorgibt ein anderes sein zu wollen.