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TBR

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Dienstag, 13. April 2004, 15:39

Testbericht Outback 2.5 Comfort Automatik MJ 2004

Wie bereits hier im Forum berichtet, entschied sich unsere Familie im Oktober "aus dem Bauch heraus" für einen Subaru Outback 2.5 Comfort Automatik und gegen einen Volvo V70 D5 AWD Automatik. Nun sind seit der lang erwarteten Fahrzeugübernahme im Februar genau 2 Monate und knapp 7000 km vergangen, auf denen sich bereits viele Vorzüge und leider auch Schwächen des neuen Autos offenbarten.

Ich fange mit der Karosserie an. Letzendlich ausschlaggebend für die Entscheidung war das überaus gelungene Erscheinungsbild (Outback nicht zweifarbig!) innen wie außen, wobei der "normale" Legacy noch deutlich schöner aussieht, aber die schlechtere Sicherheitsausstattung hat (Kopf-Seitenairbags und Niveauregulierung fehlen). Im Gegensatz zum Volvo fühlten wir uns alle auf Anhieb im Subaru wohl. Bereits beim Betätigen der Zentralverriegelung mit der Fernbedienung geht die Innenbeleuchtung an, wobei die zwei winzigen Tasten am Schlüssel zum Öffnen bzw. Verriegeln etwas ungünstig sind, ein einziger größerer Knopf (wie beispielsweise bei Renault) wäre praktischer. Der Einstieg im Outback liegt angenehm hoch, aber man muss aufpassen, dass man sich am breiteren Seitenschweller nicht die Hosen schmutzig macht. Man nimmt auf bequem gepolsterten Sitzen Platz, die eine etwas längere Sitzfläche bieten könnten. Im Gegensatz zum Legacy ist zudem das Leder nicht perforiert, mal sehen, wie sich das bei sommerlicher Hitze auswirkt. Dank elektrischer Verstellung ist auf dem Fahrersitz schnell eine passende Position gefunden, nur die gerade so ausreichende Innenhöhe setzt gewisse Grenzen. Wer größer als 1,95 m ist, kauft sich besser einen Smart (oder zwei, für die Familie). Die etwas höhere Sitzposition (im Vergleich zum Legacy I) ist angenehm, sorgt jedoch auch für eine etwas eingeschränkte Sicht auf hochliegende Verkehrsampeln. Ansonsten ist die Übersicht nach vorn und zur Seite gut, nach hinten verjüngen sich aber die Fenster schlitzartig, zusammen mit den breiten D-Säulen ergibt sich ein stark eingeschränktes Sichtfeld, ein Tribut an die schöne (Außen-)Linie. Dafür können die großen Außenspiegel überzeugen. Auf dem Beifahrersitz stört, wie bei (fast?) allen japanischen Autos, die grobrastige Lehnenverstellung.
Man blickt auf gut ablesbare und gleichzeitig sehr schöne, klare Rundinstrumente, das (wieder im Vergleich zum Legacy I) kleinere Lederlenkrad liegt gut in der Hand. Die Materialien am Armaturenbrett wirken hochwertig, sind jedoch schmutzempfindlich. Die Türen schließen so satt und leise wie in keinem anderen Auto. Hinten ist die Kopffreiheit noch etwas knapper als vorn, größer als 1,92 m darf man auf keinen Fall sein. Dafür sorgt das Glasdach subjektiv für einen besseren Raumeindruck und erlaubt völlig neue Ausblicke. Leider reichen die Vordersitze bis weit zum Boden, so dass man die Füße nicht richtig darunterstecken kann. Die Verkleidung der Vordersitzlehnen-Rückseiten mit Hartplastik wirkt billig, auch wenn das die deutschen "Premium-" (ich kann das Wort nicht mehr hören!) Hersteller auch so machen. Endlich gibt es nun auch hinten eine Mittelarmlehne und Taschen an den Vordersitzen, Leselampen und Türtaschen fehlen jedoch weiterhin. A propos: In den vorderen Türtaschen bringt man keinen Atlas unter, zum Glück hat das Auto ein Navigationssystem. Da die Innenraumleuchte zudem weit hinten, hinter dem Schiebedach, angebracht ist, wäre es sinnvoll, die vorderen Leseleuchten mit an die Innenbeleuchtung anzuschließen, so dass sie beim Öffnen der Türen mit angehen.
Der Kofferraum ist lang und breit, aber relativ flach. Da wir eine Gummimatte hineingelegt haben, ist der Zugang zum darunterliegenden Staufach etwas erschwert, aber dafür kann Subaru nichts. Mein Vater, der etwas kräftigere Finger hat, beklagt sich zudem über etwas fummelig auszuklappende Zurrösen. Im Outback öffnet die Heckklappe etwas weiter als im Legacy, das ganze Auto ist ja 5 cm höher, so stößt man sich nicht ganz so schnell den Kopf. Audi hat schon seit Jahren zweistufige Gasdruckfedern, mit denen man die Heckklappe manuell weiter nach oben schieben kann, wenn es die eigene Körperlänge erfordert und die Garagenhöhe zulässt.
Ein Problem ergibt sich aber auf dem Dach: Der nutzbare Bereich der Dachreling beginnt erst hinter der B-Säule. Der ausladende Heckspoiler der geöffneten Heckklappe begrenzt außerdem die Länge nach hinten. Will man eine für Skier ausreichend lange Dachbox montieren, bekommt man entweder die Heckklappe nicht mehr auf, oder die Dachbox ragt vorn bedenklich weit über den vorderen Dach-Querträger hinaus.

Nun zum Fahren. Die Bedienung erschließt sich größtenteils automatisch. Nach dem Dreh am Zündschlüssel flitzen die Anzeigenadeln der Instrumente zum Anschlag und wieder zurück, der Anlasser surrt kurz, und dann tut sich nichts - kaum Motorgeräusche, fast keine Vibrationen, wenn man Lüftung und Radio ausgeschaltet hat, herrscht annähernd Totenstille. Man legt den Wählhebel auf "D" (nach kurzer Zeit hat man sich an die seltsame Mischung aus Mercedes-Schaltkulisse und BMW-Tippgasse gewöhnt) und gibt Gas. Unglaublich leise setzt sich das Auto in Bewegung. Wer sich bis jetzt noch nicht angeschnallt hat, erlebt ein nervtötendes Hupkonzert - der Gurtwarner bringt nun endlich auch Gurtmuffel (zu denen ich definitiv nicht gehöre!) zum Anschnallen. Die Schaltvorgänge der Automatik laufen sehr sanft ab. Frühzeitig schaltet sie in höhere Gänge und schließt sogar schon bei Stadttempo die Wandlerüberbrückungskupplung, so dass man mit moderaten knapp 1500/min dahinrollt. Der Motor ist schön durchzugsstark und kommt auch mit niedrigeren Drehzahlen klar. Zudem ist der Übersetzungssprung vom 1. in den 2. Gang nicht mehr so groß wie früher, der Anschluss passt besser. So gibt es keine so eklatanten Zugkraftlücken mehr wie bei unserem alten 2.2-Liter-Legacy, die uns bisweilen schier zum Wahnsinn getrieben haben. Endlich hat man immer das Gefühl, souverän motorisiert zu sein. Der 2.5-Liter kommt mit der langen Gesamtübersetzung doch entschieden besser klar als der extrem auf hohe Drehzahlen angewiesene 2.2-Liter. Subjektiv hing jedoch der alte Motor in Verbindung mit dem schneller, aber herzhafter schaltenden Getriebe etwas besser am Gas, die jetzige, wesentlich komfortablere Motor-Getriebe-Kombination wirkt im Vergleich träge. An einer schon lange Grün zeigenden Ampel noch mal schnell Gas geben ist nicht drin, da bis zur einsetzenden Beschleunigung dann doch schon Rot ist.

Dass man dank blitzschnell zuschaltendem Heckantrieb und Hinterachs-Sperrdifferential keine Traktionsprobleme hat, solange die Räder überhaupt noch Bodenkontakt haben, braucht man hier eigentlich nicht extra zu erwähnen, bei einem Subaru setzt man das ganz einfach voraus.

Immer wieder beeindruckend ist die Laufkultur, die der Vierzylinder über den gesamten Drehzahlbereich an den Tag legt. So sanft und leise sind sonst allenfalls Sechs-(oder mehr)zylinder. Man hört nur ein leises, ab 4000/min etwas aggressiveres Grummeln, was schön klingt und absolut nichts mit dem sonst üblichen Vierzylinderbrummen zu tun hat. Zwischen VW Passat Variant 1.8T 4motion Tiptronic und dem Subaru 2.5-Liter liegen Welten! Wobei ich leicht einschränkend sagen (bzw. schreiben) muss: Der alte 2.2-Liter war im Klang immer noch unübertroffen, von Achtzylinder-Bollern bei niedrigen Drehzahlen über Fünfzylinder-Grollen in der Mitte bis hin zu Porsche-Sechszylinder-ähnlichem Geräusch im obersten Drehzahlbereich hat er die gesamte Palette geboten. Nur leise war er nicht gerade.
Auch die Windgeräusche auf der Autobahn bleiben jetzt dezent, selbst das Schiebedach ist entgegen ersten Befürchtungen ruhig, so lange man es geschlossen lässt. Offen stört es schon in der Stadt, aber man muss es ja nicht öffnen, insofern hat es keinen Nachteil außer der eingeschränkten Innenraumhöhe. Hohe Geschwindigkeiten merkt man nur, wenn man auf den Tacho guckt. Und an einem anderen Phänomen: Die Motorhaube fängt beängstigend stark an zu flattern, trotz versteifender "Power-Domes" beim Outback. Zudem ist die Seitenwindempfindlichkeit recht hoch, und bei Tempo 220 und etwa 5100/min regelt der Motor abrupt ab. Das ist sehr störend und man erschrickt beim ersten Mal.
Als ebenfalls störend erweist sich der Tempomat-Hebel am Lenkrad. Er kollidiert beim Einlenken schnell mal mit dem rechten Knie. Sinnvoller wären im Lenkrad integrierte Tasten.

Ein weiteres akustisches Highlight ist die Hupe. Sie klingt nun endlich standesgemäß, man muss sich ihrer nicht mehr schämen. Kaum Aussagen kann ich dagegen zum serienmäßigen Radio treffen, ganz einfach weil ich es fast immer ausgeschaltet habe, um die unglaubliche "Geräuschkulisse" des Autos genießen zu können. Das habe ich schon bei unserem alten Legacy so gehalten. So stört es auch nicht, dass das Radio zwar CD-RWs liest, aber weder MP3-CDs abspielen noch CD-Text anzeigen kann und vielleicht etwas Bass-schwach klingt.

Etwas besser könnten die Fahrwerksgeräusche gedämmt sein, aber das Fahrwerk hat ohnehin recht ruppige Umgangsformen. Der Abrollkomfort auf kleineren Unebenheiten ist, vor allem Dank der voluminösen Reifen auf vergleichsweise kleinen 16-Zoll-Felgen, angenehm, auch lange Wellen bereiten keine Probleme. Auf kurzen Wellen oder mittleren bis groben Unebenheiten aber, wie man sie in der Stadt und auf kleinen Landstraßen überall antrifft, schlägt die Federung mit aller Härte zu und liegt damit bald näher am Trabi als am sänftengleich dahinschwebenden Luftfeder-Legacy. Das Auto holpert und schüttelt über schlechte Straßen wie ein waschechter Geländewagen, bisweilen stößt man bei den heftigen Karosseriebewegungen sogar mit dem Kopf an´s Dach. Die fehlende Luftfederung ist, deren mangelhafter Standfestigkeit zum Trotz, der größte Nachteil des neuen Autos. Wenig tröstlich ist, dass es bei den meisten anderen Herstellern ähnlich aussieht. Sportlich und dynamisch muss heute alles sein, dass man aber (auch als junger Mensch wie ich) weit mehr Kilometer im Alltag auf schlechten Straßen zurücklegt als auf der Rennstrecke, will offenbar niemand wahrhaben. Rückenschäden im Alter bezahlt ja (noch) die Allgemeinheit aus der Krankenkasse. Notfalls hätte man wenigstens einen Unterschied in der Fahrwerksabstimmung zwischen Handschalt- und Automatik-Version machen können (vielleicht ist das ja auch geschehen und der Handschalter ist noch härter?). Hier wurde die Straffheit wirklich deutlich übertrieben, denn das Handling war auch beim weich gefederten Ur-Modell für den täglichen Gebrauch schon sehr gut, und an der Fahrsicherheit gab es auch nichts auszusetzen. Für die Rennstrecke gibt es ohnehin den Impreza WRX STi, da könnten Legacy und Outback, zumal mit Automatik, ruhig wesentlich komfortabler sein.
Positiv sind in Sachen Handling das kleinere Lenkrad und die direktere, dennoch leichtgängigere Lenkung zu vermerken, was vor allem in der Stadt das Fahren erleichtert. Dazu tragen auch die gut dosierbaren Bremsen bei, was nicht alltäglich ist, denn heute sind diese im allgemeinen recht giftig im Ansprechen. In fremden Städten hilft auch das Navigationssystem, welches mit größtenteils einfacher Bedienung und verständlichen, nicht zu häufigen Ansagen überzeugt. Bei hohen Geschwindigkeiten auf der Autobahn gibt es ausreichend frühzeitig Vorhinweise. Bei schwierigen Kreuzungsverhältnissen in der Stadt hilft notfalls ein Blick auf´s übersichtliche Display, welches sich bei Sonneneinstrahlung allerdings schlecht ablesen lässt.
Bei Dunkelheit wiederum fällt auf, dass die Lichtausbeute/-verteilung der Projektionsscheinwerfer bei Abblendlicht deutlich schlechter ist als bei den alten Rechteckscheinwerfern. Xenon-Licht könnte hier sicher Abhilfe schaffen. Richtig gut ist dank Doppelscheinwerfern aber das Fernlicht.

Fragwürdig scheint der (bereits vor einigen Jahren vollzogene) Umstieg auf eine automatische Klimaanlage zu sein. Bei tieferen Außentemperaturen muss man die Innentemperatur auf mindestens 25 Grad einstellen, sonst stört ein kalter Luftzug aus den im Armaturenbrett angebrachten seitlichen Defrosterdüsen. Diese waren schon mal sinnvollerweise in der Türverkleidung untergebracht, wo sie effektiver und weniger störend ihren Dienst taten. Außerdem ist die Lüftung bereits in Stufe 2 (von maximal 6) recht deutlich zu hören, was sicher auch am ansonsten so niedrigen Geräuschpegel liegt. Unverständlich ist, dass selbst bei kühler, trockener Außenluft die Klimaanlage eingeschaltet bleibt, zumindest leuchtet in Stellung "Auto" grundsätzlich die A/C-Kontrolleuchte. Im Sinne der Spritersparnis schaltet man auf manuelle Regelung um, dabei nervt dann die umständliche Tastenbedienung der Anlage.

Der Kraftstoffverbrauch ist ohnehin leider wieder ein Kapitel für sich. Nachdem im Prospekt ein Normverbrauch angegeben ist, der gleichauf mit dem Volvo-Diesel liegt (Stadt/Land/Gesamt Subaru 11,6/6,7/8,5, Volvo 11,3/6,9/8,5, wohlgemerkt der normale V70 AWD, nicht der XC70!), unser Händler schon vor zwei Jahren sagte, dass man den 2.5-Liter-Legacy mit weniger als 10 Litern bewegen könne, und ich mit einem 97er Impreza 2.0 5-Gang nur mit betont aggressiver Fahrweise, im sehr dichten Stadtverkehr oder bei über 180 km/h auf mehr als 10 Liter gekommen bin (Werksangabe 9,3 Liter), liegen die nun erreichten gut 11 Liter auf 100 km bei ruhiger Fahrweise ohne Klimaanlage doch sehr deutlich über den Erwartungen. Darin sind die 12 Liter bei schneller Autobahnfahrt noch nicht mit eingerechnet. Unser alter 2.2-Liter-Legacy, Baujahr 1990!, brauchte nicht wirklich mehr. Bei ebenfalls ruhiger Fahrweise im Stadt-Land-Mix sowie bei 180-200 auf der Autobahn waren es etwa 11,5 Liter, mit Dauer-Kickdown bei Gegenwind (alles unter 180-190 im 3. Gang) und eingeschalteter Klimaanlage (schon um die Hitzeabstrahlung des Getriebetunnels zu kompensieren) habe ich ihn auf maximal 12,6 Liter gebracht. Noch mehr flossen nur mit Fahrrädern oder Gepäckbox auf dem Dach oder mit Wohnwagen im Schlepp aus dem Tank, was wir bei unserem Neuen noch nicht untersuchen konnten. Insgesamt waren es auf 350.000 km mit dem alten Modell 11,85 Liter, hauptsächlich Normalbenzin. So hat man in den letzten 14 Jahren bei zugegebenermaßen gestiegener Sicherheits- und Komfortausstattung und souveränerer Leistungsentfaltung gerade noch den Verbrauch halten können. Mehr als enttäuschend.
Interessant dabei ist, dass der Bordcomputer stur Werte von eigentlich noch akzeptablen 9,6 bis 9,8 Litern, bei sehr gemütlicher Landstraßenfahrt 8 Liter, ausgibt. Die traurige Wahrheit kommt erst an´s Licht, wenn man aus den Werten von Zapfsäule und Kilometerzähler den tatsächlichen Verbrauch ermittelt, der 1,5 Liter oder 16% über der Anzeige liegt! Damit würde sich ein Überlandverbrauch von 9,3 statt 6,7 Litern ergeben, eine Überschreitung der Normangabe um rund 40%! So stellt sich die Frage, welchen Wert ein normierter Verbrauchszyklus überhaupt hat, wenn er sich selbst unter günstigsten Bedingungen nicht annähernd reproduzieren lässt.

Wie bereits berichtet, war für uns beim Vergleichen der Händlerangebote sehr erstaunlich, dass im Leasing der Subaru und der im Listenpreis 12.000 Euro teurere, besser ausgestattete Volvo bei gleichen Rahmenbedingungen gleich teuer waren. Aus einem Subaru für an sich schon nicht schmächtige 38.000 Euro wird so auf einmal ein 50.000-Euro-Auto! Man mag es kaum glauben, aber die Zahlen sprechen für sich. Leider fehlt mir der Vergleich zu Audi, BMW und Mercedes, da wird es aber wohl nicht viel anders aussehen. Rechnet man nun noch die höheren Versicherungs- und Kraftstoffkosten des Subaru dazu, ist dieser ein ganz schön teures Vergnügen. Die höhere Kfz-Steuer des Diesel-Volvo und die voraussichtlich höheren Wartungskosten wären bei mindestens 25.000 km/Jahr schnell amortisiert. Aber wie geschrieben, es war eine Bauch-Entscheidung für den Outback, nach Punkten hätte der Volvo gewonnen.

Leider sind auch bereits zwei Mängel zu beanstanden: Zum einen bleibt der Heckscheibenwischer beim Ausschalten völlig undefiniert irgendwo mitten auf der Scheibe stehen und geht nicht in seine Ruheposition zurück, zum anderen geben die Bremsen bei niedriger Geschwindigkeit bisweilen schabende Geräusche von sich. Bei unserem alten Legacy waren dies sichere Anzeichen für verschlissene Bremsbeläge, aber bei einem nagelneuen Auto? Mal sehen, was die Werkstatt machen kann, sie wurde bis jetzt deswegen noch nicht aufgesucht.

Angesichts der Kostenbilanz und der hervorragenden Laufkultur des ausreichend kräftigen Vierzylinders stellt sich die Frage nach dem Sinn des nochmals deutlich teureren Sechszylinders, mit dem ich leider noch nicht gefahren bin. Hier geht es wohl wieder mal mehr um´s Prestige, sinnvoller wäre aber sicherlich die Einführung eines Diesels. Wobei offen bleibt, mit welchem tatsächlichen Verbrauch der Volvo-Diesel aufgewartet, ob er den Normverbrauch auch so deutlich verfehlt hätte.

Da ich hier immer wieder Kritik, meist an Kleinigkeiten, mit angebracht habe, möchte ich zur Klarstellung noch einmal die wesentlichen Punkte zusammenfassen:

+ geräumiger Innenraum mit nobler Ausstattung und guter Verarbeitung
+ übersichtliches Cockpit mit überwiegend einfacher Bedienung
+ überaus kultivierter, kräftiger Motor
+ kaum Windgeräusche
+ insgesamt sehr angenehme Akustik
+ sehr gutes Handling
+ ausreichend direkte, leichtgängige Lenkung
+ sanft schaltende, gut abgestimmte Automatik mit langer, aber insgesamt passender Übersetzung
+ 3 Jahre Garantie
- durch das Schiebedach etwas eingeschränkte Kopffreiheit
- zu hartes Fahrwerk
- nicht ganz ausgereifte Klimatisierung
- geringe Auswahl an Ausstattungen und Farben
- lückenhafte Sicherheitsausstattung (ESP, Bremsassistent, Xenon-Licht, Seitenairbags und Gurtstraffer hinten)
- hohe Unterhaltskosten durch hohen Verbrauch, vergleichsweise unglaublich teure Leasingkonditionen (durch hohen Wertverlust) und ungünstige Versicherungseinstufung

Insgesamt würde ich nicht so weit gehen wie AutoBild und eine "3+" vergeben, sondern das Auto mit einer glatten "2" bewerten. Mit besserer Federung und geringerem Verbrauch, was die beiden einzigen, wirklich wichtigen Kritikpunkte betrifft, wäre das ein echtes Top-Auto.

So, das soll´s mit meinem zweiten ellenlangen Bericht gewesen sein. Diese Informationen werden sicher auch bald in ähnlicher Form an Subaru gehen, schließlich hat man um Rückinformation gebeten. Das ist eine Gelegenheit, die wir uns nicht entgehen lassen werden. Wenn der Hersteller keine Informationen zu Kundenwünschen bekommt, kann er schließlich auch nicht darauf reagieren. Es wäre schön, wenn ihr eure Erfahrungen mit dem neuen Modell, sofern bereits vorhanden, ebenfalls hier darstellen könntet. Vielleicht könnt ihr ja einige Dinge bestätigen, oder ihr habt völlig andere Erfahrungen gemacht, was beides sehr interessant wäre.

Grüße

TBR



geändert von: TBR on 17/09/2004 13:57:58

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2

Dienstag, 13. April 2004, 22:05

Hallo TBR,

toller Bericht, sehr informativ. Danke für die Mühe.

Die Macke mit der fehlangepassten Kennlinie der Klimaautomatik hat mein Forester 2,0 XT Aut. (MY04, EZ 08/03) auch, und auch die polternde Federung.
Da ich vor dem Forester einen 99er Legacy 2,5 GX mit Luftfederung gefahren habe (fährt jetzt meine Frau, ist also noch in der Familie), und davor einen 89er Legacy 2,2 GX auch mit LF, kann ich Deine Lobeshymnen auf den Luftfederungskomfort nur bestätigen. Nur kaputtgehen darf sie nicht ...

Der 3,0 H6 Motor hat schon seine Existenzberechtigung. Ich habe ihn mal einen Tag im neuen Outback probegefahren. Kraft pur, aber trotzdem ganz sanft: genial (aber auch genial teuer!)

Übrigens fahren beide Subies bei uns auf LPG. Das reduziert die Spritkosten auf 60% ...






Beste Grüße aus Kürten
Jürgen
- Forester 2,0 XT Aut. MY2004 mit LPG -

ArneH

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3

Mittwoch, 14. April 2004, 04:19

Danke für diesen tollen Bericht.

Die unpraktische Dachreling nervt mich auch jedesmal beim 97er Outback. Der Dachkoffer hängt nach vorne fast zu 1/3 über. Wohl ist mir bei der Konstruktion nicht.
Das Fahrwerk ohne Luftfederung ist unkomfortabel, aber besser als die des Vorgänger-Outbacks(haben auch keine Luftfederung).

Das Problem mit der Motorhaube macht mi Sorgen, gab es nicht auch ähnliche Probleme mit dem aktuellen Impreza WRX/Sti? Vielleicht ist zuviel Leichtbau auch nicht gut...

Der Verbrauch ist ein großer Nachteil, da hat sich ja nichts gebessert. Würde sofort auf Gas umrüsten, wenn die nächste Tankstelle nicht so weit weg wäre (45km). Es fehlt ein Diesel für Vielfahrer.

Schade ist auch, daß nur die 4-Gang Automatik mit dem Vierzylinder angeboten wird, die 5-Gang Automatik wäre besser.

Kostenmäßig ist es leider immer teuer einen Outback zu fahren. Ich denke aber der Volvo schneidet hier noch schlechter ab, außerdem hat er ein lächerliches Allradsystem.
Hier eine kleine schwedische Demonstration, die Bilder sagen alles:
http://bilnytt.spray.se/nybil/Volvo%20XC…olvo_filmen.mov
Ist ein *.mov (Quicktime), ca. 5,7MB

MfG Arne

patGT

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4

Mittwoch, 14. April 2004, 10:16

<BLOCKQUOTE id=quote><font size=1 face="Verdana, Arial, Helvetica" id=quote>quote:<hr height=1 noshade id=quote>Hier eine kleine schwedische Demonstration, die Bilder sagen alles:
http://bilnytt.spray.se/nybil/Volvo%20XC%20mot%20Subaru/volvo_filmen.mov<hr height=1 noshade id=quote></BLOCKQUOTE id=quote></font id=quote><font face="Verdana, Arial, Helvetica" size=2 id=quote>Sehr eindrücklich. Man sieht genau, dass beim Volvo die über Viscokupplung zugeschaltete Hinterachse nur eine begrenzte Zugkraft übertragen kann, begrenzt eben durch die übertragbare Kraft der Viscokupplung. Wird diese Kraft überstiegen, bleibt die Hinterachse zwangsläufig stehen - und die Vorderachse dreht alleine durch. Gerade in Situationen, wo man den Allrad wirklich bräuchte, gänzlich untauglich.
Der AWD des Subaru hingegen liefert eine Vorstellung ab, wie man sie von einem richtigen Allradler erwartet.

Gruss,
Patrick


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vonderAlb

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Donnerstag, 15. April 2004, 12:01

Gestern hab ich im Fernsehen einen Vergleich zwischen Legacy 3,0 und Audi A4 3,0 Quadro gesehen. Die sind in der Skihalle (irgendwo im Ruhrgebiet war es glaube ich) am Hacken einer Pistenwalze den Berg rauf. Beim Subaru hing das Seil schlapp durch und der Legacy fuhr alleine den Berg hoch, beim Audi konnte man immer wieder beobachten wie eine der beiden Antriebsachsen immer wieder durchdrehte und die Regelung versuchte das auszugleichen. Das Abschleppseil war immer stark gestrafft und ich denke, das der Audi ohne die Schlepphilfe der Pistenraupe nie den Berg raufgekommen wäre.
Übrigens hat der Legacy den Vergleichstest deutlich gewonnen trotz der Kritik des etwas lahmen Motors (der Audimotor ist spritziger). Zumal der Preis eindeutig für den Legacy sprach (Audi 10.000,- Euro teurer). Das Fahrwerk des Legacy wurde hoch gelobt.

Andreas
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ArneH

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Donnerstag, 15. April 2004, 14:26

Welches Sendung war das?

Danke
Arne

Edit: Hab schon gesehen. NTV...

geändert von: ArneH on 15/04/2004 14:42:25

TBR

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Donnerstag, 15. April 2004, 14:36

Danke für Eure ersten Rückmeldungen.

Das Video war ja sehr aufschlussreich! Da denkt man, mit Allrad und Traktionskontrolle kommt man (fast) überall durch, aber ein Allradsystem mit echten Differentialsperren bzw. vollständig sperrender Lamellenkupplung ist eben doch noch etwas wert. Da setzen dann nur die Reifen Grenzen.

Wie war eigentlich Deine Aussage
<BLOCKQUOTE id=quote><font size=1 face="Verdana, Arial, Helvetica" id=quote>quote:<hr height=1 noshade id=quote>
Kostenmäßig ist es leider immer teuer einen Outback zu fahren. Ich denke aber der Volvo schneidet hier noch schlechter ab,...
<hr height=1 noshade id=quote></BLOCKQUOTE id=quote></font id=quote><font face="Verdana, Arial, Helvetica" size=2 id=quote>
gemeint, Arne? Wenn Leasingkosten gleich, Steuern beim Volvo etwas teurer, dafür Versicherung etwas und Spritkosten erheblich günstiger sind, wie soll der Volvo da teurer sein?

Mit der Viergangautomatik kommt man übrigens gut zurecht. Ich hatte erst, nach negativen Erfahrungen im 2.2, ebenfalls große Bedenken, aber der große Motor reißt das wieder raus.

Eine Gas-Umrüstung hatten wir auch überlegt, dann aber wegen der hohen Umbaukosten (schlägt als Zubehör im Leasing unverhältnismäßig stark zu Buche) und des dünnen Tankstellennetzes wieder aufgegeben. Unser Händler rüstet selbst um und hat eine eigene Tankstelle, ist aber auch etwa 40 km weit weg. Selbst bei 100.000 km in 4 Jahren holt man die Umrüstkosten kaum rein, wenn man bedenkt, dass man vielleicht nur die Hälfte der Strecke mit Gas fahren kann.

@ Andreas: Auf welchem Sender kam der Bericht? Gibt´s da noch eine Wiederholung? Das mit den 10.000 Euro Preisunterschied ist ja relativ, wie der Vergleich zum Volvo zeigt. Wenn man nicht alles auf einmal auf den Tisch legt (Leasing), ist der unter Umständen ziemlich uninteressant. Dass das Fahrwerk gelobt wird, wundert mich nicht, sind es doch gerade die Journalisten, die in ihren Testberichten die straffen Fahrwerke über den grünen Klee loben, sie führen ja auch Fahrversuche durch, die im normalen Leben nie jemand macht. Im Grenzbereich Slalomfahren oder Elchtests am laufenden Band macht doch niemend. Man fährt in den Urlaub, zum Einkaufen usw., da ist Federungskomfort wichtiger als die letzte Zehntelsekunde auf dem Handling-Parcours. Die Sicherheit beim plötzlichen Spurwechsel auf der Autobahn oder ähnliches kann man auch mit einem weicheren Fahrwerk hinbekommen.

Grüße

TBR


ArneH

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Donnerstag, 15. April 2004, 14:56

Thema Kosten: Da der Volvo ziemlich schwer ist, hält auch er den angegebenen Kraftstoffverbrauch nicht ein. Bekannte fahren einen 2 Jahre alten XC und sind nur am Klagen. Der Verbrauch bei Diesel leigt so um die 12-13 Liter. Der Volvo-Händler meinte es wäre normal...
Werkstattkosten sind bei Volvo sehr teuer, die Bremsen müßen im Jahrestakt gewechselt werden(schweres Fahrzeug).

Sind auch ein wenig am Schauen, wie mal der 97er Outback ersetzt werden kann, bei Audi (Allroad) bin ich gleich wieder raus, bei Volvo warte ich noch auf eine Probefahrt. Zum Leasing kann ich noch nichts sagen, aber im Barpreis unterschieden sich Outback & Volvo um ca. 10.000€.

Könntest du mal die (ungefähren) Leasingangebote für Volvo&Subaru einstellen, um zu sehen wie dein Angebot so war, finde leider gerade deinen Einkaufsbericht nicht mehr...

Hast du schon ne Rückmeldung von Subaru bezüglich des hohen Verbrauchs und dem Abregeln bei 220km/h?

MfG Arne

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Donnerstag, 15. April 2004, 20:15

Nein. Wie gesagt, wir waren noch nicht beim Händler vorstellig, wir hatten nur vereinbart, dass er sich meldet, wenn von SD ein Kundendienst-Mitarbeiter vorbeikommt, was wohl alle zwei Monate der Fall wäre. Da sollen solche Dinge dann (hoffentlich) geklärt und die ersten beschriebenen Macken behoben werden.

Die Leasing-Angebote kann ich gerne mal hier reinstellen, natürlich ohne irgendwelche Namen von Händlern o. ä. Kommt noch diese Woche.

Mein erster Bericht findet sich übrigens in den "Geistigen Entgleisungen" mit dem Titel "Erlebnisbericht Autokauf", ich war da etwas vorsichtig mit der Einordnung, da es mehr um die Wirren des Entscheidungsprozesses als um harte Fakten ging.

Was fahren Deine Bekannten, Arne, einen XC70 oder XC90? Für den XC70 wären über 12 Liter Diesel aber ganz schön heftig! Ich muss gleich mal im Netz nach de Daten für den XC suchen, habe zu Hause nur den normalen V70-Prospekt. Auch der Audi-Diesel ist ja nicht von Pappe, 12,8 Liter im Stadtzyklus (wieder der normale A6, nicht allroad), an dem sich offensichtlich der Gesamtverbrauch bei den großen Autos orientiert. Allerdings hat der Audi dann 180 PS, läuft fast echte 220 Spitze und in 10 Sekunden auf 100. Die Sicht im Rückspiegel ist dann allerdings wegen der Rauchwolken aus dem Auspuff stark getrübt.

Zum Thema Traktion habe ich auch noch was beizusteuern: Im Winter beim Skifahren wohnten meine Eltern auf einem etwas abgelegenen Gehöft in den Alpen, der dorthin führende Weg wurde als Rodelbahn genutzt, war also weder geräumt noch gestreut, dafür stellenweise vereist. Sie waren mit dem neuen Outback unterwegs, ich habe sie mit dem alten Legacy besucht. Mit beiden Fahrzeugen hatten wir bei 15 Grad Kälte und mit Winterreifen keine Probleme, es fuhr sich wie auf normalem Asphalt. Auf einer Talfahrt kam uns einmal ein Toyota Carina E entgegen, mit Schneeketten auf den Vorderrädern. Da der Weg schmal war, war etwas Rangieren angesagt. Wir fuhren vor und zurück je nach Belieben (ohne Schneeketten, die haben wir in 12 Jahren noch nicht ein einziges Mal aufgezogen), der Toyota aber hatte die größte Mühe, überhaupt vom Fleck zu kommen. Den gleichen Weg waren wir vor einigen Jahren mal hochgefahren, als ein Wärmeeinbruch die Schneedecke in eine 20 cm tiefe, zähe Masse verwandelte (der Unterboden schabte bisweilen auf Grund, bei 21,5 cm Bodenfreiheit). Selbst dort wühlte sich der Legacy (ohne Hinterachs-LSD) noch passabel durch, unser Wirt hatte auf seinem Lancer Kombi 4x4 schon Ketten aufgezogen.

Bis bald

TBR


ArneH

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Donnerstag, 15. April 2004, 23:03

Ja, Traktion ist alles
Die Bekannten fahren einen XC70 Diesel, ca. 2 Jahre alt.
Der Audiverbrauch ist auch mir aufgefallen, da kommen halt die hohen Fahrzeuggewichte zum tragen. Die 220 Spitze und 10Sekunden kann der Outback doch auch.
Der neue Legacy/Outback ist ja leichter als ein Passat mit Frontantrieb. Das der Verbrauch trotzdem beim Outback so hoch ist, finde ich auch nicht gut. Ich erhoffte vom Neuen eine Reduzierung...Mein jetziger braucht auch so um die 10-12l je nach Fahrweise, wo ist da der 7jährige Fortschritt?

MfG Arne

Alinav

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Freitag, 16. April 2004, 19:37

Potz - Blitz!!!!
<u>Das</u> nenne ich mal einen ausführlichen Bericht!! Vielen Dank für die Mühe, TBR.
Ich interessiere mich eigentlich für den "normalen" 2,5er Legacy (in absehbarer Zeit dürfte er ja in erreichbare Nähe rücken) nicht für die Outback - Version, aber die meisten Infos treffen auf beide zu.
Vielleicht habe ich es überlesen, aber eine Frage bleibt mir im Augenblick noch:
Taugt das Sport - Shift etwas oder ist es nur Spielerei?
M.f.G.,
Alexis


HzweiO

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12

Sonntag, 18. April 2004, 10:39

Super Bericht, doch die Verbrauchsangaben erschrecken mich doch.
Eine Schande, dass scheinbar alle Hersteller mit dem DIN-Zyklus-Verbrauch werben. Die Realität liegt doch meistens/mind. 2 Liter höher :(.


Ist eine Verbesserung des Saufverhaltens mit etwas höherer Laufleistung zu erwarten?
Könnte der hohe Verbrauch automatik-bedingt sein?
Hat der alte Outback vergleichsweise bessere Trinksitten?

Gruß von einem Outback-Interessierten,
H.


TBR

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13

Sonntag, 18. April 2004, 11:15

Hallo nochmal,

zur Frage von Alinav: SportShift ist nicht schlecht, aber kaum nötig. Die alten Modelle ließen sich ja auch schon von Hand schalten (Manual- / *Hold-Knopf). Nur zum Bremsen beim Bergabfahren muss man manuell eingreifen. Da muss man sich jetzt aber umstellen: Bisher einfach 2 Stufen zurück -> von D in 2. Wenn man jetzt den Hebel nach links zieht und dann aus Gewohnheit 2 mal nach hinten tippt, kann es passieren, dass der 1. Gang drin ist, wenn vorher der 3. drin war und man nicht auf´s Display geschaut hat. Kleinigkeit, man muss nur dran denken. Ansonsten fährt man ja Automatik, weil man nicht schalten will, nur in besonderen Fällen muss (und kann) man ja mal manuell eingreifen.

Nun zu den Kosten. Eigentlich hatte ich ja vorgehabt, die Daten der Leasing-Angebote von Subaru Legacy / Outback und Volvo V70 hier zu posten. Nun hat sich herausgestellt, dass wir diese Unterlagen gar nicht mehr haben, die Sache hat sich ja eigentlich erledigt. So kann ich nur versuchen, die Zahlen, so gut es geht, aus dem Gedächtnis wiederherzustellen. Nagelt mich deswegen bitte nicht auf einen einzelnen Euro fest und entschuldigt mein voreiliges Versprechen.

Zu den Fahrzeugen: Damals hatten wir noch den Subaru Legacy Kombi 2.5 Automatik mit Comfort-Paket und den Volvo V70 D5 AWD Comfort verglichen. Die Ausstattung des Legacy setze ich hier mal als bekannt voraus, als Zubehör war vorerst nur eine Anhängekupplung vorgesehen, im unten angegebenen Preis ist zudem die Überführung enthalten.
Der Volvo hatte davon abweichend folgende Ausstattungsmerkmale: Bremsassistent, ESP (DSTC), Niveauregulierung, Bi-Xenon-Scheinwerfer mit Reinigungsanlage, Nebelscheinwerfer, Gurtstraffer hinten, variables Trennetz zum Gepäckraum, Kopf-Seitenairbags vorn und hinten, Alarmanlage, Automatikgetriebe mit 5 statt 4 Stufen, Beifahrersitz höhen- und neigungsverstellbar mit Lendenwirbelstütze und umklappbarer Lehne, Lenkrad auch axial verstellbar, Belüftungsdüsen und Leselampen hinten, neigungsverstellbare Rücksitzlehne, Regensensor für die vorderen Scheibenwischer, automatische Abblendfunktion für den Innenspiegel, getrennt für links und rechts regelbare Klimaautomatik, 12V-Steckdose im Gepäckraum, CD-Radio zusätzlich mit Kassettenspieler, geschwindigkeitsabhängige Servolenkung (Servotronic) und Multifunktions-Lenkrad. Nicht enthalten waren dafür Ledersitze (1.150,- Euro, elektrische Fahrersitzverstellung (900,- Euro, mit Memory für Sitz und Außenspiegel) und Scheibenwischer-Enteiser, das DVD-Navigationssystem hatte statt Touch-Screen eine separate Fernbedienung (weniger praktisch). Weitere Unterschiede ergeben sich in Details, die mir persönlich aber weniger wichtig erscheinen. Und natürlich hat der Volvo nur 2 Jahre Garantie.

Später kam dann schließlich der Outback ins Spiel, der zusätzlich zum Legacy-Niveau mit Kopf-Seitenairbags, Niveauregulierung, Hinterachs-Sperrdifferential, Nebelscheinwerfern und Glasdach aufwarten konnte.

Für alle Fahrzeuge galten als Vorgaben: Leasingdauer 36 Monate, Laufleistung 90.000 km, Leasing-Sonderzahlung (Anzahlung) 6.500,- Euro. Beim Subaru war die einzig mögliche Abrechnungsbasis die Restwertabrechnung, beim Volvo handelte es sich um Kilometerabrechnung.

Legacy Outback V70
Listenpreis in angegebener Ausstattung 35.335,- 38.435,- 47.795,-
monatliche Leasingrate incl. Händlernachlass 472,- 526,- 483,-
Gesamt-Leasingkosten in drei Jahren 23.492,- 25.436,- 23.888,-
Versicherungs-Typklassen HP/VK/TK 21/22/33 21/22/33 16/22/34
Kfz-Steuer 168,75 168,75 386,-
Normverbrauch 8,3 S 8,5 S 8,5 D

Hätte man Leder, Glasdach (990,- Euro) und el. Fahrersitz beim Volvo mitbestellt (Gesamtlistenpreis 50.835,- Euro), wäre die Leasingrate auf ziemlich exakt den gleichen Wert wie beim Outback gekommen (eigene Hochrechnung unter der Annahme, dass der Aufpreis etwa zur Hälfte in die Leasingrate eingeht).

Letztendlich haben wir uns für ein Leasing über 48 Monate und weniger großzügig kalkulierte 100.000 km entschieden, um einerseits den Einfluss des hohen Anfangswertverlustes zu mildern und andererseits gleich den nächsten Modellwechsel beim Legacy / Outback zu erwischen. Dabei sind nun folgende Kosten zu tragen (Zahlen exakt): Sonderzahlung 7.000,- Euro (die Höhe kann man selbst bestimmen), 412,58 Euro monatliche Rate, Gesamtkosten 26.803,84 Euro. Darin sind auch noch die Dachreling-Querträger und ein Händlernachlass von 13 % auf die Raten enthalten. Außerhalb dieser Kalkulation hat der Händler noch einen 5-fach-Satz Gummi-Bodenmatten und Verbandskasten (ist nicht serienmäßig!!!) dazugelegt, von Subaru Deutschland kommt noch ein Benzin-Gutschein in Höhe von 1.000,- Euro dazu. Mal davon abgesehen, dass dieser doch echt Geld sparen hilft, drängt sich dabei der Eindruck auf, als ob Subaru selbst ein schlechtes Gewissen hat, seinen Kunden ein Auto anzubieten, welches zwar im Normverbrauch konkurrenzlos günstig, in der Praxis aber leider alles andere als sparsam ist. Wie gesagt, den Praxis-Verbrauch des Volvo kann ich nicht einschätzen, die Aussagen von Arne, die ich mal so hinnehmen muss, lassen diesen aber auch nicht gerade als Musterknaben dastehen.

Ganz nebenbei hatte Subaru im Januar (3 Monate nach Markteinführung und noch vor Auslieferung der ersten bestellten Kundenfahrzeuge) schon wieder die Preise erhöht, zwar nur um 30 Euro für alle Legacy / Outback, aber immerhin.

Ich betone nochmals, dass ich für diese Werte keine Gewähr übernehme, da ich die exakten Daten, bis auf die letztendlich realisierten, leider nicht mehr vorliegen habe. Bis auf 10 Euro in der Monatsrate genau sind sie aber auf jeden Fall. Je nach Händler können diese Zahlen natürlich zusätzlichen Schwankungen unterworfen sein und sollten nur als Anhaltswert genommen werden. Ich wollte daran nur zeigen, dass 12.000 Euro oder 33% / 25% Listenpreisdifferenz in der Realität durchaus völlig gegenstandslos sein können.

Das zählt natürlich nicht für jene, die ihr Auto kaufen und bar bezahlen wollen, die müssen die hohe Summe erst einmal vorstrecken und damit 12.000 Euro mehr investieren, die sie anderweitig gewinnbringend anlegen könnten. Dann sieht die Rechnung wieder völlig anders aus. Es lohnt sich aber auf jeden Fall, verschiedene, genau auf die persönlichen Anforderungen zugeschnittene Angebote zu vergleichen, vor positiven wie negativen Überraschungen kann man nie sicher sein. Wenn man sich am Ende trotzdem für das teurere Angebot entscheidet, weiß man wenigstens, warum.

So, ich hoffe, noch etwas zur Klärung einiger Fragen beigetragen zu haben, freue mich über jede Reaktion

TBR


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Sonntag, 18. April 2004, 11:18

O je, jetzt habe ich vergessen, mir eine Vorschau des Artikels anzeigen zu lassen, und prompt hat es meine schöne Tabelle zu den Kosten völlig zusammengeschoben. Ich hoffe, ihr könnt es trotzdem entziffern. Sorry.


Alinav

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15

Montag, 19. April 2004, 19:14

Danke für die Infos, TBR, die Sache mit der Motorbremse beim Bergabfahren ist mir auch zwischendurch mal eingefallen und Du hast sie jetzt prompt beantwortet
M.f.G.,
Alexis

P.S.: Die "Tabelle" kann man ganz gut entziffern.


TBR

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Donnerstag, 3. Juni 2004, 21:34

Hallo allerseits,

von unserem Outback gibt es, nach heutiger Konsultation des Subaru-Kundendienstes, ein paar Neuigkeiten, die ich hier mal unter Vorbehalt bekanntgebe:


1. Thema Klimaautomatik:

I. Es soll sich eine geänderte Steuersoftware in der Entwicklung befinden, die nachträglich installiert werden und das Problem mit der kalten Zugluft aus den Armaturenbrettdüsen beheben und eine schnellere Regelung ermöglichen soll.

II. Die A/C-Kontrollampe leuchtet ständig, um den Bereitschaftsmodus des Klimakompressors zu signalisieren. Dessen tatsächliche Zuschaltung erfolgt dann nach Bedarf und kann eigentlich nur durch "Leistungsverlust" (bei so viel Leistungsangebot kaum wahrnehmbar) oder im Leerlauf durch veränderte Drehzahl und leichte Vibrationen beobachtet werden.


2. Thema Verbrauchsanzeige Bordcomputer: Auch dafür ist eine neue Software in Vorbereitung.


Termine zu den Umrüstungen sind leider noch nicht bekannt.


3. Thema Heckscheibenwischer: Das Problem wurde bereits vor einiger Zeit von der Werkstatt behoben, es handelte sich offensichtlich um einen Fehler beim Anklemmen der AHK-Elektrik. Bei der Untersuchung fiel auf, dass beim Ausschalten des Heckwischers dieser nicht nur irgendwo stehenblieb, sondern auch das Nebellicht kurz aufleuchtete (was ja während der Fahrt nicht zu erkennen war), was dann schnell zur Lösung führte.


4. Thema Abregelung bei 220 km/h: Das ist aus Sicherheitsgründen beabsichtigt und betrifft nur die 2.5-Liter-Automatik-Outback. Ab MJ 2005 gibt es dazu einen Hinweis in der Betriebsanleitung (ich werde das zu gegebener Zeit überprüfen!). Das ist in Ordnung so, denn es stört eigentlich nur das plötzliche Auftreten der Abregelung, die einen Motorschaden vermuten lässt, was bei der Geschwindigkeit wohl nicht ohne Risiko ist. Tempo 220 erreicht man ohnehin sehr selten, meist ist bei 215 luftwiderstandsbedingt Schluss, und der Benzinverbrauch ist dann sowieso weit jenseits von Gut und Böse.


5. Thema Benzinverbrauch: Noch keine konkreten Ergebnisse. Es sind Vergleichsfahrten mit Vorführ-/Firmenwagen des Händlers geplant, um entweder einen alleinigen Einfluss der Fahrweise oder tatsächlich technische Differenzen diagnostizieren zu können. Laut Händler brauchen er selbst sowie Mitarbeiter und andere Kunden mit den 2.5-Liter-Fahrzeugen kaum mehr als 9 Liter Super, oft sogar weniger als 8 Liter. Wir wären ja schon froh, wenn es überhaupt mal weniger als 10 wären.

Ich habe über Pfingsten mal bewusst auf den Verbrauch geachtet, bei konstant 100 km/h (Tempomat) auf gerader, ebener, windstiller Strecke zeigt der Bordcomputer knapp 7,5 Liter (Momentananzeige) an, die bekannte Differenz von mind. 1 Liter dazugerechnet, ergeben sich damit wenigstens 8,5 Liter, bei konstant 140 km/h sind es 9 resp. 10 Liter.

Ich persönlich bin ja der Meinung, bei Benutzung des Tempomaten einen Fahrereinfluss auf den Verbrauch ausschließen zu können, es würde sich dann aber die Frage stellen, welche technischen Probleme diesen Mehrverbrauch bewirken könnten. Denn ansonsten funktioniert das Auto ja ganz normal, der Motor läuft ruhig und ist voll bei Kräften, immerhin wird, nach sehr langem Anlauf, Abregelgeschwindigkeit erreicht, was auch Verluste im Antriebsstrang, bei Reifen oder ähnlichem als Ursache ausscheiden lässt. Also herrscht momentan noch allgemeine Ratlosigkeit, wir bleiben aber am Ball.

Ach so, neuer Verbrauchs-Höchststand: Auf 174 km (davon 160 Autobahn, 14 Stadt) in 1 Stunde 30 Minuten (1:10 Autobahn, 0:20 Stadt) mit abschnittsweise bis zu 200 km/h 24,8 Liter getankt, entspricht im Schnitt 14,3 Liter/100km (Bordcomputer: 12,8). Die Strecke bin ich auch schon mit unserem alten Legacy 2.2 AT in 1:15 gefahren, mit knapp 12 Litern/100km.

(Off Topic: Meine Schwester braucht mit ihrem 97er Corolla 1.3 auf dieser Strecke, ebenfalls in etwa 1,5 Stunden, bei geringerem Verkehrsaufkommen mit max. 180 km/h, 8,5 Liter/100km.)

Der Landstraßenverbrauch pegelte sich am Wochenende mit dem Outback insgesamt erneut bei etwa 10 Litern ein, diesmal mit stärkerer Beladung (4 Personen + Gepäck).

So, das war´s mal wieder (es fällt mir offensichtlich schwer, mich kurz zu fassen ), Grüße

Thomas


ArneH

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17

Donnerstag, 3. Juni 2004, 22:25

Danke für die Ausführungen.

Zum Punkt 4:

Hat Subaru Deutschland sich weiter dazu ausgeführt, warum die Limitierung auf 220km/h nur beim Automatik 2,5l erfolgt? (Ist ja wirklich reichlich, ich interessieren nur die Gründe, warum der Schalter unlimitert ist...)

Bis denne Arne


Stratos

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18

Freitag, 4. Juni 2004, 08:28

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@ArneH

Der MT 2.5 ist ebenfalls abgeregelt, allerdings erst bei einer Geschwindigkeit von 240 KmH.

Gruß,

*****STRATOS*****





geändert von: Stratos on 04/06/2004 10:33:24

asc

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19

Freitag, 4. Juni 2004, 10:22

Hallo zusammen, das mit dem Verbrauch liegt daran dass bis zum ersten KD 15W40 öl im Motor ist, danach 0W30, da es ein Leichtlauf ÖL ist macht es Sehr viel aus.


Alinav

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20

Freitag, 4. Juni 2004, 18:06

Auch von mir wieder ein herzliches Danke für Deine umfangreichen Infos, TBR. So etwas macht für mich den "Geist" dieses Forums aus.
Möge die SW - Änderung eure AC Probleme beseitigen und auch bald der Grund eures übermässigen Benzinkonsums herausgefunden sein. Ich bin ja erfreut (wenn es denn stimmt), dass die 2,5er sonst eher abstinent sind.
M.f.G.,
Alexis

[i]Where´s my gun, Ma?[/i]