Wie bereits hier im Forum berichtet, entschied sich unsere Familie im Oktober "aus dem Bauch heraus" für einen Subaru Outback 2.5 Comfort Automatik und gegen einen Volvo V70 D5 AWD Automatik. Nun sind seit der lang erwarteten Fahrzeugübernahme im Februar genau 2 Monate und knapp 7000 km vergangen, auf denen sich bereits viele Vorzüge und leider auch Schwächen des neuen Autos offenbarten.
Ich fange mit der Karosserie an. Letzendlich ausschlaggebend für die Entscheidung war das überaus gelungene Erscheinungsbild (Outback nicht zweifarbig!) innen wie außen, wobei der "normale" Legacy noch deutlich schöner aussieht, aber die schlechtere Sicherheitsausstattung hat (Kopf-Seitenairbags und Niveauregulierung fehlen). Im Gegensatz zum Volvo fühlten wir uns alle auf Anhieb im Subaru wohl. Bereits beim Betätigen der Zentralverriegelung mit der Fernbedienung geht die Innenbeleuchtung an, wobei die zwei winzigen Tasten am Schlüssel zum Öffnen bzw. Verriegeln etwas ungünstig sind, ein einziger größerer Knopf (wie beispielsweise bei Renault) wäre praktischer. Der Einstieg im Outback liegt angenehm hoch, aber man muss aufpassen, dass man sich am breiteren Seitenschweller nicht die Hosen schmutzig macht. Man nimmt auf bequem gepolsterten Sitzen Platz, die eine etwas längere Sitzfläche bieten könnten. Im Gegensatz zum Legacy ist zudem das Leder nicht perforiert, mal sehen, wie sich das bei sommerlicher Hitze auswirkt. Dank elektrischer Verstellung ist auf dem Fahrersitz schnell eine passende Position gefunden, nur die gerade so ausreichende Innenhöhe setzt gewisse Grenzen. Wer größer als 1,95 m ist, kauft sich besser einen Smart (oder zwei, für die Familie). Die etwas höhere Sitzposition (im Vergleich zum Legacy I) ist angenehm, sorgt jedoch auch für eine etwas eingeschränkte Sicht auf hochliegende Verkehrsampeln. Ansonsten ist die Übersicht nach vorn und zur Seite gut, nach hinten verjüngen sich aber die Fenster schlitzartig, zusammen mit den breiten D-Säulen ergibt sich ein stark eingeschränktes Sichtfeld, ein Tribut an die schöne (Außen-)Linie. Dafür können die großen Außenspiegel überzeugen. Auf dem Beifahrersitz stört, wie bei (fast?) allen japanischen Autos, die grobrastige Lehnenverstellung.
Man blickt auf gut ablesbare und gleichzeitig sehr schöne, klare Rundinstrumente, das (wieder im Vergleich zum Legacy I) kleinere Lederlenkrad liegt gut in der Hand. Die Materialien am Armaturenbrett wirken hochwertig, sind jedoch schmutzempfindlich. Die Türen schließen so satt und leise wie in keinem anderen Auto. Hinten ist die Kopffreiheit noch etwas knapper als vorn, größer als 1,92 m darf man auf keinen Fall sein. Dafür sorgt das Glasdach subjektiv für einen besseren Raumeindruck und erlaubt völlig neue Ausblicke. Leider reichen die Vordersitze bis weit zum Boden, so dass man die Füße nicht richtig darunterstecken kann. Die Verkleidung der Vordersitzlehnen-Rückseiten mit Hartplastik wirkt billig, auch wenn das die deutschen "Premium-" (ich kann das Wort nicht mehr hören!) Hersteller auch so machen. Endlich gibt es nun auch hinten eine Mittelarmlehne und Taschen an den Vordersitzen, Leselampen und Türtaschen fehlen jedoch weiterhin. A propos: In den vorderen Türtaschen bringt man keinen Atlas unter, zum Glück hat das Auto ein Navigationssystem. Da die Innenraumleuchte zudem weit hinten, hinter dem Schiebedach, angebracht ist, wäre es sinnvoll, die vorderen Leseleuchten mit an die Innenbeleuchtung anzuschließen, so dass sie beim Öffnen der Türen mit angehen.
Der Kofferraum ist lang und breit, aber relativ flach. Da wir eine Gummimatte hineingelegt haben, ist der Zugang zum darunterliegenden Staufach etwas erschwert, aber dafür kann Subaru nichts. Mein Vater, der etwas kräftigere Finger hat, beklagt sich zudem über etwas fummelig auszuklappende Zurrösen. Im Outback öffnet die Heckklappe etwas weiter als im Legacy, das ganze Auto ist ja 5 cm höher, so stößt man sich nicht ganz so schnell den Kopf. Audi hat schon seit Jahren zweistufige Gasdruckfedern, mit denen man die Heckklappe manuell weiter nach oben schieben kann, wenn es die eigene Körperlänge erfordert und die Garagenhöhe zulässt.
Ein Problem ergibt sich aber auf dem Dach: Der nutzbare Bereich der Dachreling beginnt erst hinter der B-Säule. Der ausladende Heckspoiler der geöffneten Heckklappe begrenzt außerdem die Länge nach hinten. Will man eine für Skier ausreichend lange Dachbox montieren, bekommt man entweder die Heckklappe nicht mehr auf, oder die Dachbox ragt vorn bedenklich weit über den vorderen Dach-Querträger hinaus.
Nun zum Fahren. Die Bedienung erschließt sich größtenteils automatisch. Nach dem Dreh am Zündschlüssel flitzen die Anzeigenadeln der Instrumente zum Anschlag und wieder zurück, der Anlasser surrt kurz, und dann tut sich nichts - kaum Motorgeräusche, fast keine Vibrationen, wenn man Lüftung und Radio ausgeschaltet hat, herrscht annähernd Totenstille. Man legt den Wählhebel auf "D" (nach kurzer Zeit hat man sich an die seltsame Mischung aus Mercedes-Schaltkulisse und BMW-Tippgasse gewöhnt) und gibt Gas. Unglaublich leise setzt sich das Auto in Bewegung. Wer sich bis jetzt noch nicht angeschnallt hat, erlebt ein nervtötendes Hupkonzert - der Gurtwarner bringt nun endlich auch Gurtmuffel (zu denen ich definitiv nicht gehöre!) zum Anschnallen. Die Schaltvorgänge der Automatik laufen sehr sanft ab. Frühzeitig schaltet sie in höhere Gänge und schließt sogar schon bei Stadttempo die Wandlerüberbrückungskupplung, so dass man mit moderaten knapp 1500/min dahinrollt. Der Motor ist schön durchzugsstark und kommt auch mit niedrigeren Drehzahlen klar. Zudem ist der Übersetzungssprung vom 1. in den 2. Gang nicht mehr so groß wie früher, der Anschluss passt besser. So gibt es keine so eklatanten Zugkraftlücken mehr wie bei unserem alten 2.2-Liter-Legacy, die uns bisweilen schier zum Wahnsinn getrieben haben. Endlich hat man immer das Gefühl, souverän motorisiert zu sein. Der 2.5-Liter kommt mit der langen Gesamtübersetzung doch entschieden besser klar als der extrem auf hohe Drehzahlen angewiesene 2.2-Liter. Subjektiv hing jedoch der alte Motor in Verbindung mit dem schneller, aber herzhafter schaltenden Getriebe etwas besser am Gas, die jetzige, wesentlich komfortablere Motor-Getriebe-Kombination wirkt im Vergleich träge. An einer schon lange Grün zeigenden Ampel noch mal schnell Gas geben ist nicht drin, da bis zur einsetzenden Beschleunigung dann doch schon Rot ist.
Dass man dank blitzschnell zuschaltendem Heckantrieb und Hinterachs-Sperrdifferential keine Traktionsprobleme hat, solange die Räder überhaupt noch Bodenkontakt haben, braucht man hier eigentlich nicht extra zu erwähnen, bei einem Subaru setzt man das ganz einfach voraus.
Immer wieder beeindruckend ist die Laufkultur, die der Vierzylinder über den gesamten Drehzahlbereich an den Tag legt. So sanft und leise sind sonst allenfalls Sechs-(oder mehr)zylinder. Man hört nur ein leises, ab 4000/min etwas aggressiveres Grummeln, was schön klingt und absolut nichts mit dem sonst üblichen Vierzylinderbrummen zu tun hat. Zwischen VW Passat Variant 1.8T 4motion Tiptronic und dem Subaru 2.5-Liter liegen Welten! Wobei ich leicht einschränkend sagen (bzw. schreiben) muss: Der alte 2.2-Liter war im Klang immer noch unübertroffen, von Achtzylinder-Bollern bei niedrigen Drehzahlen über Fünfzylinder-Grollen in der Mitte bis hin zu Porsche-Sechszylinder-ähnlichem Geräusch im obersten Drehzahlbereich hat er die gesamte Palette geboten. Nur leise war er nicht gerade.
Auch die Windgeräusche auf der Autobahn bleiben jetzt dezent, selbst das Schiebedach ist entgegen ersten Befürchtungen ruhig, so lange man es geschlossen lässt. Offen stört es schon in der Stadt, aber man muss es ja nicht öffnen, insofern hat es keinen Nachteil außer der eingeschränkten Innenraumhöhe. Hohe Geschwindigkeiten merkt man nur, wenn man auf den Tacho guckt. Und an einem anderen Phänomen: Die Motorhaube fängt beängstigend stark an zu flattern, trotz versteifender "Power-Domes" beim Outback. Zudem ist die Seitenwindempfindlichkeit recht hoch, und bei Tempo 220 und etwa 5100/min regelt der Motor abrupt ab. Das ist sehr störend und man erschrickt beim ersten Mal.
Als ebenfalls störend erweist sich der Tempomat-Hebel am Lenkrad. Er kollidiert beim Einlenken schnell mal mit dem rechten Knie. Sinnvoller wären im Lenkrad integrierte Tasten.
Ein weiteres akustisches Highlight ist die Hupe. Sie klingt nun endlich standesgemäß, man muss sich ihrer nicht mehr schämen. Kaum Aussagen kann ich dagegen zum serienmäßigen Radio treffen, ganz einfach weil ich es fast immer ausgeschaltet habe, um die unglaubliche "Geräuschkulisse" des Autos genießen zu können. Das habe ich schon bei unserem alten Legacy so gehalten. So stört es auch nicht, dass das Radio zwar CD-RWs liest, aber weder MP3-CDs abspielen noch CD-Text anzeigen kann und vielleicht etwas Bass-schwach klingt.
Etwas besser könnten die Fahrwerksgeräusche gedämmt sein, aber das Fahrwerk hat ohnehin recht ruppige Umgangsformen. Der Abrollkomfort auf kleineren Unebenheiten ist, vor allem Dank der voluminösen Reifen auf vergleichsweise kleinen 16-Zoll-Felgen, angenehm, auch lange Wellen bereiten keine Probleme. Auf kurzen Wellen oder mittleren bis groben Unebenheiten aber, wie man sie in der Stadt und auf kleinen Landstraßen überall antrifft, schlägt die Federung mit aller Härte zu und liegt damit bald näher am Trabi als am sänftengleich dahinschwebenden Luftfeder-Legacy. Das Auto holpert und schüttelt über schlechte Straßen wie ein waschechter Geländewagen, bisweilen stößt man bei den heftigen Karosseriebewegungen sogar mit dem Kopf an´s Dach. Die fehlende Luftfederung ist, deren mangelhafter Standfestigkeit zum Trotz, der größte Nachteil des neuen Autos. Wenig tröstlich ist, dass es bei den meisten anderen Herstellern ähnlich aussieht. Sportlich und dynamisch muss heute alles sein, dass man aber (auch als junger Mensch wie ich) weit mehr Kilometer im Alltag auf schlechten Straßen zurücklegt als auf der Rennstrecke, will offenbar niemand wahrhaben. Rückenschäden im Alter bezahlt ja (noch) die Allgemeinheit aus der Krankenkasse. Notfalls hätte man wenigstens einen Unterschied in der Fahrwerksabstimmung zwischen Handschalt- und Automatik-Version machen können (vielleicht ist das ja auch geschehen und der Handschalter ist noch härter?). Hier wurde die Straffheit wirklich deutlich übertrieben, denn das Handling war auch beim weich gefederten Ur-Modell für den täglichen Gebrauch schon sehr gut, und an der Fahrsicherheit gab es auch nichts auszusetzen. Für die Rennstrecke gibt es ohnehin den Impreza WRX STi, da könnten Legacy und Outback, zumal mit Automatik, ruhig wesentlich komfortabler sein.
Positiv sind in Sachen Handling das kleinere Lenkrad und die direktere, dennoch leichtgängigere Lenkung zu vermerken, was vor allem in der Stadt das Fahren erleichtert. Dazu tragen auch die gut dosierbaren Bremsen bei, was nicht alltäglich ist, denn heute sind diese im allgemeinen recht giftig im Ansprechen. In fremden Städten hilft auch das Navigationssystem, welches mit größtenteils einfacher Bedienung und verständlichen, nicht zu häufigen Ansagen überzeugt. Bei hohen Geschwindigkeiten auf der Autobahn gibt es ausreichend frühzeitig Vorhinweise. Bei schwierigen Kreuzungsverhältnissen in der Stadt hilft notfalls ein Blick auf´s übersichtliche Display, welches sich bei Sonneneinstrahlung allerdings schlecht ablesen lässt.
Bei Dunkelheit wiederum fällt auf, dass die Lichtausbeute/-verteilung der Projektionsscheinwerfer bei Abblendlicht deutlich schlechter ist als bei den alten Rechteckscheinwerfern. Xenon-Licht könnte hier sicher Abhilfe schaffen. Richtig gut ist dank Doppelscheinwerfern aber das Fernlicht.
Fragwürdig scheint der (bereits vor einigen Jahren vollzogene) Umstieg auf eine automatische Klimaanlage zu sein. Bei tieferen Außentemperaturen muss man die Innentemperatur auf mindestens 25 Grad einstellen, sonst stört ein kalter Luftzug aus den im Armaturenbrett angebrachten seitlichen Defrosterdüsen. Diese waren schon mal sinnvollerweise in der Türverkleidung untergebracht, wo sie effektiver und weniger störend ihren Dienst taten. Außerdem ist die Lüftung bereits in Stufe 2 (von maximal 6) recht deutlich zu hören, was sicher auch am ansonsten so niedrigen Geräuschpegel liegt. Unverständlich ist, dass selbst bei kühler, trockener Außenluft die Klimaanlage eingeschaltet bleibt, zumindest leuchtet in Stellung "Auto" grundsätzlich die A/C-Kontrolleuchte. Im Sinne der Spritersparnis schaltet man auf manuelle Regelung um, dabei nervt dann die umständliche Tastenbedienung der Anlage.
Der Kraftstoffverbrauch ist ohnehin leider wieder ein Kapitel für sich. Nachdem im Prospekt ein Normverbrauch angegeben ist, der gleichauf mit dem Volvo-Diesel liegt (Stadt/Land/Gesamt Subaru 11,6/6,7/8,5, Volvo 11,3/6,9/8,5, wohlgemerkt der normale V70 AWD, nicht der XC70!), unser Händler schon vor zwei Jahren sagte, dass man den 2.5-Liter-Legacy mit weniger als 10 Litern bewegen könne, und ich mit einem 97er Impreza 2.0 5-Gang nur mit betont aggressiver Fahrweise, im sehr dichten Stadtverkehr oder bei über 180 km/h auf mehr als 10 Liter gekommen bin (Werksangabe 9,3 Liter), liegen die nun erreichten gut 11 Liter auf 100 km bei ruhiger Fahrweise ohne Klimaanlage doch sehr deutlich über den Erwartungen. Darin sind die 12 Liter bei schneller Autobahnfahrt noch nicht mit eingerechnet. Unser alter 2.2-Liter-Legacy, Baujahr 1990!, brauchte nicht wirklich mehr. Bei ebenfalls ruhiger Fahrweise im Stadt-Land-Mix sowie bei 180-200 auf der Autobahn waren es etwa 11,5 Liter, mit Dauer-Kickdown bei Gegenwind (alles unter 180-190 im 3. Gang) und eingeschalteter Klimaanlage (schon um die Hitzeabstrahlung des Getriebetunnels zu kompensieren) habe ich ihn auf maximal 12,6 Liter gebracht. Noch mehr flossen nur mit Fahrrädern oder Gepäckbox auf dem Dach oder mit Wohnwagen im Schlepp aus dem Tank, was wir bei unserem Neuen noch nicht untersuchen konnten. Insgesamt waren es auf 350.000 km mit dem alten Modell 11,85 Liter, hauptsächlich Normalbenzin. So hat man in den letzten 14 Jahren bei zugegebenermaßen gestiegener Sicherheits- und Komfortausstattung und souveränerer Leistungsentfaltung gerade noch den Verbrauch halten können. Mehr als enttäuschend.
Interessant dabei ist, dass der Bordcomputer stur Werte von eigentlich noch akzeptablen 9,6 bis 9,8 Litern, bei sehr gemütlicher Landstraßenfahrt 8 Liter, ausgibt. Die traurige Wahrheit kommt erst an´s Licht, wenn man aus den Werten von Zapfsäule und Kilometerzähler den tatsächlichen Verbrauch ermittelt, der 1,5 Liter oder 16% über der Anzeige liegt! Damit würde sich ein Überlandverbrauch von 9,3 statt 6,7 Litern ergeben, eine Überschreitung der Normangabe um rund 40%! So stellt sich die Frage, welchen Wert ein normierter Verbrauchszyklus überhaupt hat, wenn er sich selbst unter günstigsten Bedingungen nicht annähernd reproduzieren lässt.
Wie bereits berichtet, war für uns beim Vergleichen der Händlerangebote sehr erstaunlich, dass im Leasing der Subaru und der im Listenpreis 12.000 Euro teurere, besser ausgestattete Volvo bei gleichen Rahmenbedingungen gleich teuer waren. Aus einem Subaru für an sich schon nicht schmächtige 38.000 Euro wird so auf einmal ein 50.000-Euro-Auto! Man mag es kaum glauben, aber die Zahlen sprechen für sich. Leider fehlt mir der Vergleich zu Audi, BMW und Mercedes, da wird es aber wohl nicht viel anders aussehen. Rechnet man nun noch die höheren Versicherungs- und Kraftstoffkosten des Subaru dazu, ist dieser ein ganz schön teures Vergnügen. Die höhere Kfz-Steuer des Diesel-Volvo und die voraussichtlich höheren Wartungskosten wären bei mindestens 25.000 km/Jahr schnell amortisiert. Aber wie geschrieben, es war eine Bauch-Entscheidung für den Outback, nach Punkten hätte der Volvo gewonnen.
Leider sind auch bereits zwei Mängel zu beanstanden: Zum einen bleibt der Heckscheibenwischer beim Ausschalten völlig undefiniert irgendwo mitten auf der Scheibe stehen und geht nicht in seine Ruheposition zurück, zum anderen geben die Bremsen bei niedriger Geschwindigkeit bisweilen schabende Geräusche von sich. Bei unserem alten Legacy waren dies sichere Anzeichen für verschlissene Bremsbeläge, aber bei einem nagelneuen Auto? Mal sehen, was die Werkstatt machen kann, sie wurde bis jetzt deswegen noch nicht aufgesucht.
Angesichts der Kostenbilanz und der hervorragenden Laufkultur des ausreichend kräftigen Vierzylinders stellt sich die Frage nach dem Sinn des nochmals deutlich teureren Sechszylinders, mit dem ich leider noch nicht gefahren bin. Hier geht es wohl wieder mal mehr um´s Prestige, sinnvoller wäre aber sicherlich die Einführung eines Diesels. Wobei offen bleibt, mit welchem tatsächlichen Verbrauch der Volvo-Diesel aufgewartet, ob er den Normverbrauch auch so deutlich verfehlt hätte.
Da ich hier immer wieder Kritik, meist an Kleinigkeiten, mit angebracht habe, möchte ich zur Klarstellung noch einmal die wesentlichen Punkte zusammenfassen:
+ geräumiger Innenraum mit nobler Ausstattung und guter Verarbeitung
+ übersichtliches Cockpit mit überwiegend einfacher Bedienung
+ überaus kultivierter, kräftiger Motor
+ kaum Windgeräusche
+ insgesamt sehr angenehme Akustik
+ sehr gutes Handling
+ ausreichend direkte, leichtgängige Lenkung
+ sanft schaltende, gut abgestimmte Automatik mit langer, aber insgesamt passender Übersetzung
+ 3 Jahre Garantie
- durch das Schiebedach etwas eingeschränkte Kopffreiheit
- zu hartes Fahrwerk
- nicht ganz ausgereifte Klimatisierung
- geringe Auswahl an Ausstattungen und Farben
- lückenhafte Sicherheitsausstattung (ESP, Bremsassistent, Xenon-Licht, Seitenairbags und Gurtstraffer hinten)
- hohe Unterhaltskosten durch hohen Verbrauch, vergleichsweise unglaublich teure Leasingkonditionen (durch hohen Wertverlust) und ungünstige Versicherungseinstufung
Insgesamt würde ich nicht so weit gehen wie AutoBild und eine "3+" vergeben, sondern das Auto mit einer glatten "2" bewerten. Mit besserer Federung und geringerem Verbrauch, was die beiden einzigen, wirklich wichtigen Kritikpunkte betrifft, wäre das ein echtes Top-Auto.
So, das soll´s mit meinem zweiten ellenlangen Bericht gewesen sein. Diese Informationen werden sicher auch bald in ähnlicher Form an Subaru gehen, schließlich hat man um Rückinformation gebeten. Das ist eine Gelegenheit, die wir uns nicht entgehen lassen werden. Wenn der Hersteller keine Informationen zu Kundenwünschen bekommt, kann er schließlich auch nicht darauf reagieren. Es wäre schön, wenn ihr eure Erfahrungen mit dem neuen Modell, sofern bereits vorhanden, ebenfalls hier darstellen könntet. Vielleicht könnt ihr ja einige Dinge bestätigen, oder ihr habt völlig andere Erfahrungen gemacht, was beides sehr interessant wäre.
Grüße
TBR
geändert von: TBR on 17/09/2004 13:57:58