Hallo in die Runde,
wegen der meines Erachtens mangelnden Standhaftigkeit der Serienanlagen aller Modelle der Baureihe BL / BP habe ich meinen Outback EJ25 / 165 PS Baujahr 2006 MY07 (Facelift) 4EAT auf STI-Bremssättel umbauen lassen. Gefahren werden weiterhin die orignalen Felgen in 17 Zoll mit 15mm Distanzscheibe - so weit, so gut.
Leider habe ich mittlerweile einen Satz OEM Bremsscheiben vom Brembo als auch einen Satz Tarox F2000 Bremsscheiben nach einmal rund 6.000 Kilometern und einmal rund 2.000 Kilometern fast bis zur Unfahrbarkeit verzogen gefahren. Das Fahrzeug habe ich dabei nie schneller als 160 km/h Tacho bewegt und das auch nur selten (LPG - Reisetempo daher Tacho 140 km/h); ansonsten ist mein Fahrprofil fast ausschließlich Landstraße zur Arbeit, aber mit wenigen Bremseingriffen. Eine Gefahrenbremsung aus höheren Geschwindigkeiten musste ich in der ganzen Zeit seit dem Umbau nicht durchführen, abgesehen von einer stärkeren von etwa 70 km/h auf 20 km/h (Meister Lampe querte nachts von rechts nach links). Das Fehlerbild ist immer gleich: zu Beginn erst nur bei höheren Geschwindigkeiten Vibrationen beim Bremsen, danach in den Bereichen über 80 km/h hartes Schlagen und auch bei niedrigen Geschwindigkeit Schlagen.
Nachdem der zweite Satz Scheiben nun unrund ist, stellt sich nun die Frage, ob Brembo wie auch Tarox mangelhafte Scheiben geliefert hat, oder am Wagen doch etwas anderes im Argen ist, das die Scheiben sich so verziehen lässt.
Bei der eben durchgeführten Durchsicht in der Werkstatt heute wurde ein Traggelenk mit Spiel vorne rechts festgestellt (diese wurden beidseitig bereits beim Umbau auf die STI-Anlage einmal getauscht; ich nehme an, dass es ggf. einen Schlag im Gelände bekommen haben könnte) sowie der Umstand, dass die Radnabe des Outbacks den Topf der Tarox-Scheibe mit Doppellochkreis nicht bis ganz zum Rand füllt. Das sieht nämlich so aus:
Im ersten Bild kann man durch die Löcher des zusätzlichen 114,3er Lochkreises der Tarox-Scheibe (die ja Doppellochkreis für Montage auch auf diesen Subaru-Modellen hat) erkennen, dass die Auflagefläche der Nabe des Outbacks nicht bis zum inneren Rand der Scheibe reicht.
Im zweiten Bild ist zu sehen, wo die Nabe innen in der Scheibe nicht aufliegt (da, wo es nicht blank, sondern schmutzig ist).
Die Naben sind, soweit das Werkstatt und auch ich das beurteilen kann, ohne Spiel und nicht korrodiert. Sie wurden vor Montage jeweils gereinigt (blank) und keine Paste benutzt.
Ansonsten noch damit alle zur Sache gesagt ist: Die Werkstatt hat die Taroxscheiben zunächst "falsch herum" montiert gehabt, also mit Öffnung der spiralförmigen Nute nach vorne. So bin ich diese gefahren, bis das Schlagen auftrat, da ich es nicht bemerkt habe
. Die Bilder sind beim Tausch der Scheiben heute entstanden. Ich glaube, dass die Scheiben laufrichtungsgebunden sind und habe daher tauschen lassen. Weiterhin ist mir das Schlagen der Taroxscheiben erstmals nach Montage der Winterreifen auf die Felgen auf dem Rückweg von der Werkstatt aufgefallen, aber da bin ich auch Autobahn mit 160 km/h Tempomat gefahren. Ich denke nicht, dass das etwas damit zu tun, erwähne es aber trotzdem lieber. Die Sättel wurden frisch revidiert, die Beläge sind gleichmäßig abgefahren. Ablagerungen an den Scheiben waren nicht zu erkennen, diese waren optisch in Ordnung, auch in den falsch herum laufenden Spiralen hat sich nichts abgesetzt.
Ein besonders Einfahrprogramm o.Ä. habe ich nicht durchgeführt, dafür aber die ersten 500-800 Kilometer so sparsam wie möglich gebremst und den Wagen auch nicht mit der Bremse bei Stillstand gehalten, sondern die Handbremse genutzt. Ansonsten bremse ich, denke ich, wie ein normaler Mensch - lieber kürzer und dosiert, als den Fuß auf dem Pedal stehen zu lassen. Sportlich starkes Anbremsen ergibt sich beim 2.5er Outback naturgemäß eher nicht, darauf habe ich es nicht angelegt und so fahre ich die Wanderdüne auch nicht.
Ohne Bremseingriff läuft der Wagen ansonsten bisher stets einwandfrei, kein Vibrieren oder Wackeln, Geradeauslauf gegeben, alles in Ordnung.
Meine Frage ist nun:
Ist die Radnabe des Outbacks kleiner als die der 100x5er STI Modelle?
Kann eurer Meinung nach die zu kleine Radnabe ein Verziehen der Bremsscheiben hervorrufen, weil die Bremsscheibe keine Führung am Rand hat und ansonsten ja nur von Schrauben und dem Rad gehalten wird?
Passt eine STI Nabe mit 5*100, aber größerer Auflagefläche auf den Outback?
Habt ihr andere Ideen, was das Verziehen verursachen kann - hat jemand sowas schon mal wegen eines ausgeschlagenen Traggelenks erlebt?
Entschuldigt bitte den Roman, aber ich bin mit meinem Latein ziemlich an Ende und glaube nicht wirklich an ständig mangelhaft produzierte Scheiben.
Vielen Dank für eure Gedanken im Voraus!