Ich hab mit Rost an Autos leider schon einschlägige Erfahrungen machen müssen. Die meisten und bittersten hab ich mit alten VW Bussen gesammelt.
Rostumwandler funktionieren nicht, egal was der Hersteller verspricht. Auch das Wundermittel Fertan, von dem überall nur geschwärmt wird hat mich bitterlich enttäuscht.
Wenn man ein Auto zerlegt hat und nur die Karosserie übrig ist, ist die Sandstrahlpistole das Mittel der Wahl. Anschließend kann man schauen, was übrig bleibt und dementsprechend vorgehen.
Bei unseren im Gebrauch befindlichen Fahrzeugen ist wohl das stoppen des Rostes und "einfrieren" des aktuellen Standes angesagt. Dazu muß man wissen, das Rost fast immer von innen kommt und Wachs auf Rost nichts mehr bringt. Die Vorgehensweise sollte von innen nach außen gehen.
Also mit Mike Sanders, FluidFilm, Sigafett o.ä. fettigem Produkt die Hohlräume konservieren (lassen), und anschließend den Unterboden behandeln. Im hier vorliegenden Fall muß der vorhandene Rost erst einmal vom Sauerstoff isoliert werden, sonst rostet es immer weiter.
Dazu ist das Farbkriechöl von Owatrol ideal. Es kriecht auch in Spalten und versiegelt dort den Rost.
Anschließend kann wieder Unterbodenschutz aufgebracht werden. Ich würde einen transparenten Schutz (Permafilm von Fluidfilm) vorziehen, da sieht man relativ schnell, wenn die braune Pest wieder kommt.
Die Federdome habe ich von unten mit Mike Sanders eingesprüht, genauso z.B. das Tankrohr. Die Fahrwerksteile mehrmals mit Rostegal Rostbindefarbe gestrichen, das hält ungefähr 2-4 Jahre, bis der Anstrich wiederholt werden muß. Die Achsträger unbedingt mit Mike Sanders o.ä. von innen konservieren, da sind viele Doppellungen, die anfällig sind.
Wenn die Gummilager des Fahrwerks ausgetauscht werden müssen, bietet es sich an, die Querlenker mit Phosphorsäure zu behandeln um den Rost zu entfernen, danach normaler Lackaufbau mit Chassisfarbe.
So halte ich meinen 97er fit. Letztendlich jagt man den brauen Nager immer nur quer durchs ganze Auto.
Je früher man Konservierungsmaßnahmen ergreifen kann, um so weniger Ärger hat man später.
Mike Sanders bietet besten Schutz, ist aber rel. kompliziert in der Verarbeitung, es muß erhitzt werden und man benötigt eine teure Druckbecherpistole. Fluidfilm gibt es in den praktischen Blechdosen, welche direkt an eine billige Hohlraumpistole geschraubt werden können und ist daher m.M.n. für den Hobbyschrauber erste Wahl. Außerdem reaktiviert FF (Permafilm ist direkt für den Unterboden) alte Unterbodenbeschichtungen und kann direkt auf den Unterboden aufgebracht werden. Da das Zeug auf Wollfettbasis ist, besteht auch keine Gefährdung für Umwelt und Grundwasser.
FluidFilm / Permafilm