Subaru Community

Hallo!

In diesem Beitrag möchte ich über meine Erfahrungen und hauptsächlich Problemen mit der Durchsetzung von Garantieansprüchen meines Subaru Impreza RX wiedergeben.

Ende 2000 kaufte ich über einen deutschen Importeur an der Dänischen Grenze einen Subaru Impreza RX 2.0. Das Fahrzeug wurde vom Importeuer bei einem Subaru-Händler in Dänemark gekauft und 14 Tage nach meiner Bestellung geliefert. Der Preisvorteil hat mich sehr überzeugt. Das Auto kostete damals in Deutschland ca. 39.000 DM, als EU-Import aus Dänemark lediglich 29.350 DM!! Es handelte sich um das Baujahr 99, da der Wagen wohl erst in Japan dann in Dänemark ca. 1 Jahr auf der Halde stand. Der Importeuer ließ das Fahrzeug von einem deutschen TÜV abnehmen und so erhielt ich einen Fahrzeugschein, sowie ein Kundendienstheft natürlich abgestempelt und in Dänisch.

Da ein Benutzerhandbuch nicht dabei war und ich noch Fußmatten brauchte, fuhr ich zu einem Händler in der Nähe um diese zu kaufen. Der Händler, den ich kaum kannte, zeigte sich an meinem neuen interessiert. Er musterte ihn und meinte, dass es der zweite Subaru wäre den er sieht, der nicht aus DE kommt. Er berichtete über einen Impreza aus CH den er mal Reparieren musste und klagte, dass die deutschen Ersatzteile in den CH-Subaru nicht gepasst hätten. Er musste damals die Kolben austauschen und musste sie in der Schweiz bestellen, da sie einen anderen Durchmesser gehabt hätten. An dieser Stelle kam mir seine Geschichte schon ein wenig komisch vor. Dann fragte ich ihn nach der Werksgarantie von Subaru in meinem Falle. Er antwortete, dass die ausländischen Modelle eben keine Garantie hätten. Das wäre auch der Grund warum sie so günstig seien. Zum schluss fragte er noch ob meiner überhaupt Allrad hätte, weil im Ausland es durchaus Subarus mit Frontantrieb gebe.

Er muss mich wohl für einen totalen Idioten gehalten haben. Schon allein die ironische Behauptung mit dem Allrad treibt einen auf die Palme, wenn man die Aufschrift "AWD" auf der Heckklappe sieht und das Differenzial im Heck, welches leicht ohne unters Auto zu kriechen zu erkennen ist. Die Kommunikation mit diesem eingebildeten Individuum hat mir auf jeden Fall gereicht. Ich bin nie wieder zu ihm gefahren.

Doch er hat es geschafft in mir manche Zweifel in Hinsicht der Garantie in mir zu wecken. Was ist wenn mal was ist und noch schlimmer, was ist wenn alle Händler in DE diese Haltung haben???

Also beschloß ich dem auf den Grund zu gehen, rief meinen Importeur an und quetschte ihn aus. Er sagte, dass die Garantie für das Auto, was er mir verkauft hat, fast der deutschen Garantie gleicht. Im Kundendienstheft sei die Garantie genau erläutert und durch den Stempel und Unterschrift des Dänischen Händlers gegenüber seinem Subaru-Importeur verbrieft.

Ich begann mein dänisches Kundendienstheft zu übersetzen und kam zu folgendem: Die Garantie auf alle Teile (einige ausgenommen) beträgt 3 Jahre. Zusätzlich gibt es noch die Garantie auf alle allrad-übertragenden Teile, welche 5 Jahre gilt. So weit so gut.

Letztendlich schrieb ich noch die Subaru-Deutschland Vertretung an, um für endgültige Klarheit zu sorgen. Die Antwort war die folgende: Falls es Probleme mit dem Impreza gibt, soll ich einen Subaru-Händler in DE aufsuchen. Der Subaru-Händler muss feststellen, ob es sich um eine Garantieleistung laut Kundendienstheft handelt. Falls ja, leitet er eine Deckungsanfrage für die Reparatur an Subaru-Deutschland weiter. Subaru Deutschland leitet diese Anfrage an den Subaru-Importeur, der den Subaru aus Japan nach Dänemark gebracht hat, da dieser für die Bezahlung verantwortlich ist. Also in meinem Fall an die "Nordic Car Import AS". Diese muss prüfen, ob meine Reparatur nun anhand des Kundendienstheftes legitim ist und leitet dann eine Deckungszusage an Subaru-Deutschland weiter. Subaru-Deutschland informiert dann darüber meinen Subaru-Händer, damit dieser mit der Reparatur beginnen kann.

Ich traue mich nicht mehr zu fragen, wie lange dieser Vorgang der Deckungszusage für eine Reparatur in der Realität dauert. Eine Woche? Ein Monat? Ein Jahr? Wenn man bedenkt wie langatmig manche Bürohengste sind... (bin übrigens auch einer ;-)) Und so lange ist man dann Fußgänger?

Andererseit war ich Anfangs in dem guten (und dummen) Glauben, dass ich evtl. nie in den Genuss der Garantieleistungen kommen werde. Angesichts der Tatsache, dass mein Vaters alter Legacy die erste Reparatur in einem Alter von 7 Jahren hatte. Eine defekte Baterrie.

Doch es kam alles anders als man dachte...

Mein Kundendienstheft ist gut gepflegt. Nach dem 50.000 km Kundendienst war ich am Bodensee unterwegs. Als ich Nachts von einer Tankstelle wieder richtung Heimat stechen wollte, fing der Wagen an zu ruckeln und der Motor hörte sich sehr körnig an. Also rief ich den ADAC der den Wagen zum nächsten Subaru-Händler in der Nähe transportierte. Die Diagnose war, dass beim letzten Kundendienst wohl falsche Zündkerzen verbaut wurden und ein Zündkabel hochohmig war, sobald es warm wurde. Also ein Mikro-Riß, der bei Ausdehnung sich bemerkbar machte. Ausserdem musste ein Schutzblech unter dem Auspuff geschweißt werden, da es lose war. Kostenpunkt: 250 EUR.

Der Subaru-Händler meinte, sowas falle auch bei einem in DE erworbenen Subaru nicht unter die Gewährleistung und ich durfte selber blechen. Der Bitte es mit meinem Kundendienstheft abzugleichen und mit Subaru-Deutschland, da meine Garantieleistungen evtl. abweichen wurde nicht entgegnet. Das Kundendienst ist in Dänisch in kann kein Dänisch, so der Händler.

Danach fuhr ich zum Subaru-Händler, der alle meine Kundendienste ausführte, und konfrontierte ihn mit meiner Panne. Die Panne trat schließlich erst 14 Tage nach dem Kundendienst auf, den er durchgeführt hat. Ich stellte ihn zur Rede, warum beim Kundendienst nichts bemerkt wurde. Die Antworten waren, dass beim Kundendienst die richtigen Zündkerzen erneuert wurden. Der andere Händler hätte sie gegen andere getauscht, die auch passen. Für mein Modell gibt es zwei Typen von Zündkerzen, die verbaut werden können. Die sache mit den Zündkabeln konnte nicht erklärt werden. Das lose Schutzblech am Auspuff wäre eine Sache die immer passiert. Die Schutzbleche lösen sich wegen der großen Hitzeeinwirkung der Auspuffanlage von ihren Schweißstellen.

Ich fragte auch, ob es Garantie auf diese Reparatur hätte geben sollen. Zu meinem Erstaunen antwortete er: Sicher. Nur wird er das nicht abrechnen können, da er die Reparatur nicht durchgeführt hat. Hätte ich die ausgetauschten alten Zündkabel mitgebracht, hätte er da noch was machen können. Aber so ist nichts drin.

Fazit:
Da jetzt mehr als einer am Auto geschraubt hat, fühlt sich keiner wirklich verantwortlich. Der Dumme ist der Kunde. Wie üblich...

Es gibt aber noch mehr Macken an meinem Auto, die ich alle dem Händler mitgeteilt habe, bei dem ich immer meine Kundendienste machen lasse:

Es zieht auf gerader Strasse leicht nach links. Der Kundendienst händler meint, das liege an der Strasse und wird mit Sommerreifen (wegen der Breite) besser. Das stimmt auch. Nur dann zieht er immer noch leicht.

Ich habe hier schon Mal im Forum wegen meinen speziellen Startproblemen im Sommer berichtet. Es heisst immer. Vielleicht wird es nach dem Kundendienst besser. Wird es aber nicht. Sondern mit zunehmendem Fahrzeugalter schlechter.

Jetzt kommen noch die Startprobleme im Winter dazu. Davon weiss der Händler (noch) nichts.

Und neuerdings habe ich aus diesem Forum beiläufig erfahren, dass das klackern oder nageln beim kalten Motor nicht normal sei. Das könnte schlimmeres bedeuten, obwohl das Problem seit 2 Jahren besteht.


Nun läuft meine 3-Jährige Garantie Ende 2003 ab und ich bin im Handlungszwang. Aber auch vor Ablauf der Garantie traue ich mich nicht mein Impreza in die Werkstatt zu geben um diese Probleme zu beheben. Was nützt mir das, wenn ein Händler feststellt, dass teure Steuergeräte oder sonstige Teile defekt sind und ich auf einer Rechnung von 5.000 EUR sitzen bleibe?

Manchmal habe ich auch das Gefühl, dass die Händler genau wissen, dass auch ein EU-Import einen Garantieanspruch in DE besitzt. Es werden dann entweder einem Steine in den Weg gelegt, oder es wird bei der Fehlerdiagnose nichts gefunden. Ich bin mir sicher, dass wenn ich nach Ablauf der Garantie meine Mängel checken lasse, dass alles behoben werden kann. Nur zu welchem Preis...

Soviel zum Thema EU-Import. Falls jemand von Euch Fragen dazu an mich hat, so bitte im Thread stellen.

Falls jemand Tips oder Hilfevorschläge für mich hat, wäre ich ebenfalls sehr dankbar dafür.

Grüße,
Artur

@subi99

Wohnst also *auch* in BaWü. Hier scheinen die Händler ganz besonders gut und nett zu sein. Gut und nett zu sich selbst - versteht sich.

Habe vor dem Subaru drei andere Marken gefahren. Nur der Subaru war mein erster Neuwagen. Aber ich kann Dir sagen, dass es sich nichts gibt, ob man beim Subaru-Händler, Opel, VW oder Porsche ist. Überall das gleiche, auch bei den freien Werkstätten.

Mein Bekannter sagt immer, die Werkstätten würden ständig ABM - Maßnahmen betreiben. Gehst zu ner Werkstatt um was reparieren zu lassen, wird schon das nächste Teil präpariert, damit Du auch wieder kommst. Aber auch wenn Du nicht wieder kommst, macht es nichts, dann gehst eben zur Konkurrenz - und die macht genau das gleiche!

Nach meinen eigenen Erlebnissen mit Werkstätten, glaube ich manchmal dass mein Bekannter recht hat. Die Autos sind gut und neu, solange kein Mechaniker dran war. Schade eigentlich. Aber so sichert man sich wohl heutzutage Kunden.

@subi99:

Das Problem wird nur sein, dass ich momentan fast am Grenzübergang Richtung Schaffhausen wohne (Deutsche Seite! Noch zumindest...). Da ist Raum Stuttgart nicht wirklich in greifbarer Nähe, wenn Panne so arg ist, dass die Karre nicht mehr von sich aus fahren will.

Einziger Subaru Händler mit dem ich Erfahrung gemacht habe, von der ich sagen würde sie sei in Ordnung, ist im tiefsten Schwarzwald Ort: Oberwolfach, wenn es Dir oder jemandem sonst was sagt.

@subi99:

nee hab kein Lörracher Kennzeichen. Bin aus der anderen Richtung habe noch RW-Kennzeichen. Der aus Oberwolfach arbeitet nur zu Zweit also der Chef + Mechaniker schrauben an den Autos rum. Macht auf mich einen zuverlässigen Eindruck. Er nimmt sich der Probleme ernsthaft an. Kannst auch mit in der Werkstatt am Auto dabei sein. Auch die Preise sind nicht sehr teuer. Hat erst vor kurzem Ausgebaut auf eine größere Werkstatt.

@vonderAlb:

Den in Mössingen kenn ich glaub. Ist doch da in der nähe von Ofterdingen, oder? Habe vor zwei Jahren bei ihm eine Probefahrt mit nem Gebrauchten GT gemacht, weil ich ihn evtl. kaufen wollte. Also bin ich damit die B27 von Balingen nach Ofterdingen hoch und runter. Leider war das Fahrzeug ab 180 erst recht ab 220 kaum in der Spur zu halten. Es schwimmte regelrecht. Fand ich damals nicht so cool, dass ich mir extra freigenommen habe, um ein Auto mit verstelltem Geradeauslauf zu fahren. Ein Blick unter die Motorhaube hat dann auch keinen gepflegten Eindruck bei mir hinterlassen. Da drunter sah es aus, als ob einer mit dem GT vorher über matschiges Feld gedonnert wäre.

Na gut, das sagt natürlich nichts aus über die handwerklichen Qualitäten des Händlers aus. Vielleicht hat er sich die Karre einfach nicht genau angeschaut, bevor er da ein Preisschild dran gemacht hat, oder das Auto wurde von anderen Probefahrern vor mir so zugerichtet.

Grüße,
Artur

@vonderAlb:

Ja genau! Das war der GT. Waren überall Grasholme im Motorraum verstreut, nachdem ich die Motorhaube aufgemacht habe.

HALLO TURBOFREAK:

Glaube was in einem anderen Forum gelesen zu haben, dass Du in Friedheim bei Subaru-Deutschland arbeitest. Weisst Du vielleicht Rat zu meinem Problem??

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Wenn ich mit meinem angenommen Ösi-Subaru nach D in Urlaub fahre und er geht mir ein, muß ich ja zu einer Subi Garage. Muß diese nicht das Auto laut Garantie bedingungen gratis reparieren und dies mit Subaru Österreich verrechnen? Ich möchte das nur wissen, weil ich wie oben beschrieben einen NL-Subi hole und nicht wegen jedem Garantiefall nach Holland fahren will!
<hr height=1 noshade id=quote></BLOCKQUOTE id=quote></font id=quote><font face="Verdana, Arial, Helvetica" size=2 id=quote>

So ist es. Ich habe bei mir einen Brief von Subaru Deutschland liegen, dass ich genau so mit meinem EU-Import (aus Dänemark) vorgehen kann.

Das Problem ist nur, dass sich bisher kein Händler daran gehalten hat. Im Zweifel heisst es dann. Ihre Garantiebedingungen hängen von dem Land ab, in dem das Auto gekauft wurde und stehen im Kundendienstheft (ist auf Dänisch).

Da die Garantiebedingungen aber auf Dänisch sind, stellt man sich dumm. Ein Bekannter von mir, der Sprachen studiert, hat mir ein wenig aus dem Kundendienstheft übersetzt. Es steht sogar drin, dass die Garantie bei jedem Vertragshändler in Europa eingelöst werden kann!

Jetzt steht ich vor der Frage, ob ich mir das Heft vom sog. vereidigtem Übersetzer übersetzen lasse oder nicht. Kostenpunkt knapp 1000 Euronen!

Die Gefahr besteht nun Mal, dass ich danach genauso viel Erfolg haben werde wie davor. So stellt sich die Überlegung, ob man die 1000 E's nicht lieber für anfallende Reparaturen investiert, als in eine nutzlose Übersetzung.

Doch zu Deiner Frage:

Ich denke, dass Du mit einem Subaru aus Österreich keine Probleme haben wirst, auf Garantieleistungen in DE zuzugreifen - weil das Kundendienstheft auf Deutsch ist.

Mit einem Subi aus NL, könnte es Dir genauso gehen wie mir. Kundendienstheft ist nicht auf Deutsch.

Habe vorgestern auch mit einem Fachanwalt für Vertragsrecht darüber gesprochen. Er meinte die Angelegenheit wäre extrem schwierig. Die momentane Situation ist (es gab übrigens schon Gerichtsurteile dazu), dass ich kaum eine Chance hätte meine Garantieleistungen in DE Gerichtlich durchzusetzen, da die Deutschen Händler und Subaru Deutschland nicht mein Vertragspartner sind.

Da mir der Importeur aus Dänemark diese Garantieleistungen verbrieft hat, muss ich mich an ihn halten. Somit müsste ich gegen den Importeur in Dänemark vorgehen. Über die Kosten eines Rechtsstreits im Ausland will ich hier nicht reden...

Somit hast Du sozusagen mit deinem EU-Subaru eine verbriefte Europa-Garantie. Diese wirst Du auch bekommen, solange keiner der Beteiligten sich dagegen stellt. Sollte es einer doch tun, hast Du auf dem gerichtlichen Wege so gut wie keine Chancen.

In diesem Sinne.

Grüße,
Artur