Heute kann ich ein paar Erfahrungswerte zum neuen Subaru Forester e-boxer im Vergleich zum XV weitergeben. Eine Testfahrt, die mich doch ein wenig überrascht hat, hatte ich doch wie viele andere hier im Forum vorher den Eindruck, dass diese Hybridkombination wenig gelungen ist. Doch wie immer lohnt es sich einmal den Blick aus der grauen Theorie in die Praxis zu wagen und ein Auto probezufahren, anstatt es nur auf Basis von Videos zu bewerten.
Fahrwerk
Zunächst einmal muss man dem neuen Forester attestieren, dass er im Vergleich zu seinem Vorgänger durch den Wechsel auf die Global Plattform fahrdynamisch ein ganz anderes Auto geworden ist. Die Karosserie ist deutlich steifer, der Forester liegt satt auf der Straße ohne starke Aufbaubewegungen zu generieren. Im Vergleich zum XV spürt man natürlich die etwa 200 Kilogramm Mehrgewicht des Forester Hybrid, aber im Vergleich zu älteren Generationen wirkt der Forester nicht schwerfällig. Zugleich profitiert er natürlich auch von der höheren Masse, ist, wie ich finde, gerade bei unebener Straße noch etwas satter als der XV, wobei er natürlich etwas weniger agil wirkt.
Innenraum
Der Innenraum des Forester e-boxer ist dem des XV von Haptik und Gestaltung sehr ähnlich. Das Armaturenbrett sieht relativ identisch aus, es gibt ein paar Funktionen mehr am Lenkrad und bei den Assistenten, sowie eine etwas schärfere Grafik als bei meiner Headunit. Letzteres kann aber auch einfach an der Modellgeneration liegen. Bei den Innenmaßen erweist sich der neue Forester, wie ich finde, als echtes Raumwunder. Der Größenunterschied zum XV ist natürlich schon signifikant, man sitzt in der zweiten Reihe mit deutlich mehr Bein- und Kopffreiheit und der Kofferraum ist schon eine deutliche Schippe größer. Nüchtern betrachtet finde ich die Raumausnutzung des Forester deutlich besser, der natürlich weniger sportlich als der XV designed ist und dafür mehr Platz im Innenraum bietet.
Motor & Antrieb
Ich hätte nicht gedacht, dass mich das e-boxer Konzept in der Praxis wirklich überzeugen würde. Doch wurde ich eines besseren belehrt
Das heißt nicht, dass ich den e-boxer in jeder Situation dem normalen Saugbenziner vorziehen würde, aber ich finde die Kombination passt viel besser zum Forester als ich das erwartet hätte. Was fällt also im Vergleich zum 1.6 l Motor im XV auf?
1) Thema Sportlichkeit. Beim Anfahren an Kreuzungen oder Abbiegen merkt man bis etwa 40/50 doch das Drehmomentplus des e-boxers. Der Forester kommt da gefühlt noch eine Spur besser aus dem Quark als der XV. Ich finde den 1.6l Motor hier eigentlich absolut toll, aber im Vergleich wirkt der e-boxer doch noch etwas drehmomentstärker. Für die Beschleunigungsmanöver auf der Landstraße konnte ich keine wirklichen Vorteile des 2.0l Motor feststellen. Gut er ist ab 5500 Umdrehungen etwas kräftiger, den Drehmomentunterschied bei 3000 bis 4000 Umdrehungen empfinde ich als kaum wahrnehmbar. Bestärkt mich definitiv in der Entscheidung, dass der 1.6l Motor im XV eine top-Kombination ist, weil der Unterschied zum 2.0 nicht wirklich groß ist. Auf der Autobahn so ab 120 km/h merkt man das größere Drehmoment des 2.0 daran, dass im Vergleich ein etwas niedrigeres Drehzahlniveau anliegt. Allerdings wirkt die CVT-Software etwas moderner, was den Vergleich hier etwas schwierig macht. Gefühlt agiert das Getriebe etwas intelligenter und dieses Problem mit grundlosem Hochdrehen hatte ich auf Fahrt zumindest nicht.
Fazit: Im XV würde ich immer wieder zum 1.6l Motor greifen. Ist in meinen Augen eine gelungene Kombination und das Hubraumplus zum 2.0 ist auf dem Papier größer als in der Praxis.
2) Verbrauch. Ich hatte ja allerhand von diversen Youtube-Tests mit Verbräuchen um die 9-10 Liter gerechnet. Und wurde eines besseren belehrt, zumindest der Anzeige zufolge. Nachrechnen konnte ich es nicht. Überrascht hat mich der Verbrauch in der Stadt und auf der Landstraße, weil man hier tatsächlich das Gefühl hat, der e-boxer bietet Einsparpotenziale. Nach etwa 20km ruhiger Fahrstil in der Stadt und Überland lag der Verbrauch bei den angebenen 6,4 l/100km und das ohne besonderen Anspruch an das Spritsparen. Mit dem XV wäre ich hier schätzungsweise ein paar Zehntel drüber gewesen. Ein etwas flotterer Autbahnteil sowie ein paar Beschleunigungstests haben dann zu einem Verbrauch von 7,6 l /100 km geführt. Ich kann das natürlich nur nach Schätzeisen bewerten, aber ich würde sagen so in der Kombination läge der XV hier knapp drunter – ist allerdings natürlich ein deutlich kleineres Auto.
Fazit: Mich überrascht tatsächlich das Einsparpotenzial des e-boxer. Ich hätte mit deutlich schlechteren Verbrauchswerten gerechnet.