Ich habe lediglich wiedergegeben, was mir im Harzurlaub zu Ohren gekommen ist. Offensichtlich ist der Leidensdruck dort inzwischen so hoch, dass sich die Leute nicht mehr zu helfen wissen. Nur dann artet das so aus, wie in dem Artikel, den Du verlinkt hast.
Ich komme aus dem Schwarzwald, wo es auch kurvige Straßen gibt. Aber so eiinen Morrad-Wahnsinn wie im Harz habe ich noch in meinem Leben nicht anderswo gesehen.
Die Leute, die dort wohnen, das ist deren ihre Heimat. Sie schauen oder besser gesagt, hören den ganzen lieben Tag zu, wie irgendwelche Deppen mit ihren Maschinen dort ihre Lärm-Orgien feiern. Lärm kann einen auf Dauer ins Grab treiben. Meine Frau arbeitete mal in einem Spittel (Sterbehospiz). Als mal auf der anderen Seite des Hauses Bauarbeiten über 2 Monaten gingen - das war Presslufhammer ca. 8 Std pro Tag für 8 Wochen, starben dort ca. 40% mehr Patienten, als zu ruhigen Zeiten. Teilweise wurden Risikopatienten in Nachbarkliniken verlegt des Lärms wegen. Man konnte auf den angeschlossenen Puls-/Blutdruckmessgeräten sofort bei den meisten sehen, wie beides hoch ging, sobald der Lärm begann. Das war sogar bei nicht mehr ansprechbaren Patienten am Gerät sichtbar.
Also den Lärm an sich würde ich nicht unterschätzen. Ich halte ihn sogar für eine der schlimmsten Umweltbelastungen überhaupt. Er kann definitiv eine vollkommen gesunde Person krank machen.
Aber zurück zum Harz: Als ich mit meiner Frau dort im Wald (ca. 500 m Luftlinie von der nächsten Straße) spazieren war, ist einer auf seinem getunten Moped vorbeigefahren. Hören konnte man ihn schon Kilometerweit kommen. Als er vorbei fuhr, konnte ich meine Frau nicht verstehen, obwohl sie 3 Meter neben mir stand und mich angeschrien hat. Immer noch - bedenke - war das 500 m von der Straße entfernt.
Was hat dann seine Kiste drauf gehabt? 130 dB?
Besonders dreist ist es dann während einer Kontrolle, wenn die Polizei eine Schallmessung macht und dann der Delinquent aus dem Rucksack irgendwelche Schallreduzierenden Teile rausholt, die er vor den Augen der Polizei wieder zurück in seinen Auspuff einbaut, damit ihm das Teil nicht stillgelegt wird. Das ist Vorsatz. Dafür gehört meiner Meinung nach der Lappen weg.
Wenn man in solchem Gebiet lebt, wo so was ständig vorkommt, wundern mich dann solche Gedanken der Bevölkerung nicht und es wundert mich auch so ein Artikel, den Du verlinkt hast, nicht. Irgendwann schnappt einer halt über, wenn das Faß über läuft.
Lösung wäre einfach: Oberes dB-Limit für Motorräder festsetzen. Gültig für alle - keine Ausnahmen. Wer solche Dinger dreht, wie ich oben beschrieben habe und mit mehr dB mit Vorsatz erwischt wird, Lappen weg, Motorrad auf Kosten des Halters verschrotten. Für besondere Gebiete, welche Motorradfahrer zum heizen und lärmen anbieten, wo die Bevölkerung darunter leidet, für Motorräder komplett sperren. Fertig.
Ich kenne persönlich einen Verkehrspolizisten, der oft an Lärmmessungen im Verkehr beteiligt ist. Er erzählt regelmäßig, dass es nur die Motorradfahrer sind, die absolut unbelehrbar diesbezüglich sind. Da gibt es welche drunter, die werden mehrmals im Jahr immer wieder mit modifizierten zu lauten Auspuffen erwischt. Da fragt man sich, ob das wirklich Charaktere von erwachsenen Männern sind, oder eher in der Pubertät hängenn gebliebene, die noch nicht merkten, dass sie bereits fast im Opa-Alter sind.
Sorry, aber von mir kein Verständnis dafür.
P.S.
Aber wenn es wirklich so ist, dass Du dein Motorrad ohne illegale Lärmsteigernden Maßnahmen fährst, dann ist das rühmlich, denn Du gehörst damit definitiv zu den Ausnahme-Motorradfahrer, die es vorbildlich machen.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »kawakawa« (2. Juli 2014, 22:47)