Original von Trefies
Mich interessiert der Outback H6 mit Gasumbau abgeraten. Grund sind die schon mehrfach angesprochenen Ventile. Daher wurde mir zu dem 2,5 ltr - Modell geraten, da dieser die gehärteten Ventile / Ventilsitze besitzt (hoffentlich drücke ich mich halbwegs richtig aus... bin kein Kfz-Mechaniker)
Grundsätzlich muß mal gesagt werden, dass, seit es das bleifreie Benzin gibt, die Ventile extra gehärtet sind. Bei Gasbetrieb reicht allerdings dieser Härtegrad nicht immer aus und die Ventilsitze sollten extra gasgeeignet sein. Die Ventile selber machen beim Gasbetrieb keine Probleme, es sind die Ventilsitze die Probleme machen KÖNNEN. Muß aber nicht sein.
Sollte es zu Problemen kommen, dann äussert sich das meistens durch
erhöhtes verringertes Ventilspiel, weil die Ventile beim schliessen jedesmal kräftig auf den Ventilsitzring aufschlagen und ihn dadurch extrem verschleissen. Dadurch
erhöht verringert sich das Ventilspiel und stellt man das nicht regelmäßig nach, dann kann es zu Schäden am Motor führen.
Und hier beginnt nun das Problem beim H6. Wenn man bei diesem Motor die Ventile nachstellen muß, dann muß dazu der Motor ausgebaut werden, weil man sonst nicht an die Ventilstößel ran kommt. Dann allerdings wird es teuer und eine Kosteneinsparung durch Gas damit in Frage gestellt. Das ist der Hauptgrund, warum Subaru beim H6 sowie bei den Turbomotoren kein Gas anbietet. Denn bei diesen Motoren kann das Ventilspiel nicht durch Austausch von Ventilplättchen eingestellt werden, sondern die Ventilstößel müssen ausgebaut und durch Neue ersetzt werden. Dazu braucht man Platz im Motorraum und den hat es leider nicht. Also, Motor raus.
Original von Trefies
Was aber ist mit den ganzen Pkw anderer Hersteller, die doch auch reihenweise aus Gas umgebaut werden. Besitzen diese denn alles die gehärteten Venitle??
Alle Umbauten geschehen sozusagen Privat. Jeder Kunde geht ein Risiko ein, denn es gibt keine eindeutige Aussage das dieser oder jener Motor speziell für Gas geeignet ist. Kein Automobilhersteller gibt dir die Aussage das der Motor gasgeeignet ist. Er gibt keine Garantie auf umgebaute Autos. Dazu besteht aber die Möglichkeit eine spezielle Garantie, die es beim Umrüster gibt, abzuschliessen.
Subaru, Chevrolet, Lada. Diese drei Importeure bauen die Fahrzeuge auf Gas um und verkaufen sie dann als Neufahrzeuge mit Garantie. Nur langsam kommen mehr Hersteller und bieten LPG-Fahrzeuge an. Opel, VW ziehen nun mit einigen Fahrzeugen nach.
Schau doch mal in die einschlägigen Gasforen rein. Hier kannst du viel über Gasanlagen und Fahrzeuge erfahren.
Ich tummle mich meistens in
http://www.autogas4you.de und
http://www.lpgforum.de/
Original von Trefies
Und eine Bitte: Kann mir jemand kurz und knapp erkären was "Flashtube" ist? Konnte hier nichts weiteres dazu finden.
Weiß nur, dass dieses bei den fehlenden gehärteten Ventilen eingebaut werden soll.
Ist es denn hiermit dann ratsam einen H6 umzurüsten?
Gas ist eine ganz trockene Angelegenheit. Auch wenn das Gas im Tank in flüssiger Form vorrätig ist und auch flüssig in den Brennraum eingespritzt wird (bei einigen Gasanlagen), in dem Brennraum ist es dann immer gasförmig und damit sozusagen pfurztrocken.
Dieses Gas wird gezündet und verbrennt vollständig. Die Verbrennungstemperatur ist deutlich heißer als bei Benzin.
Bei Benzin ist es ein wenig anders. Das ist ja flüssig und wird im Brennraum extrem mit Luft vermischt. Sozusagen vernebelt. Dann gezündet und verbrennt. Da aber nicht alles verbrennt bleiben einige Benzinmoleküle übrig und diese sind aufgrund ihrer flüssigen Form in der Lage Verbrennungshitze aufzunehmen. Öffnet das Auslaßventil, werden diese Benzinmoleküle mitsamt der aufgenommenen Hitze aus dem Brennraum rausgeblasen. Das Abgas ist nicht so extrem heiß wie bei Gas.
Ausserdem dämpft es die Ventile beim aufschlagen auf den Ventilsitz, wenn das Ventil geschlossen wird. Dadurch wird der Ventilsitzring geschont.
Das ist bei Gas eben nicht möglich. Das Ventil knallt hart auf den Ventilsitz. Der Ventilsitz verschleißt oder noch schlimmer, er wird in den Motorblock immer tiefer eingeschlagen. Wenn sich dann die Ventile nicht mehr nachstellen lassen, muß entweder ein neuer Ventilsitz oder ein neuer Zylinderkopf her.
Dies soll nun der Zusatz FlashLube verhindern. Es ist eine Flüssigkeit die zusammen mit dem Gas in den Brennraum gelangt. Es verbrennt nicht und soll nun die Eigenschaften des Benzins (Hitze abführen und Ventilsitze schonen) ersetzen.
Soll, aber bisher hat dies noch niemand eindeutig belegen können. Es gibt einfach noch zu wenig Langzeiterfahrungen.
Da auch niemand weiß, ob ein Motor Gasgeeignet ist oder nicht, kann auch niemand sagen ob FlashLube dem Motor nützt, schadet oder unnötig ist. Viele bauen es ein weil der Umrüster es empfiehlt oder einfach um ein ruhiges Gewissen zu haben und sagen zu können man hat alles mögliche getan um einen Ventilschaden zu vermeiden.
Es ist viel wichtiger, regelmäßig sein Ventilspiel zu kontrollieren und ggf. dann nachzustellen, als sich auf eine ominöse Flüssigkeit zu verlassen. Sollten sich die Ventile dann nicht mehr nachstellen lassen, so ist man dann ziemlich sicher das die Ventilsitze abgenutzt sind und sie ersetzt werden müssen. Das ist zwar auch nicht gerade billig, aber durch die regelmäßige Kontrolle hat man sowas rechtzeitig erkannt und dadurch womöglich einen Motor-/Ventilschaden vermieden.
Das ist wie z.B. mit einer Bremsanlage. Man schaut auch hier regelmäßig nach dem Bremsbelägen und Bremsscheiben auf Abnutzung. Bevor die Beläge abgenutzt sind oder die Bremsscheiben zu dünn werden und dann womöglich brechen können, tauscht man sie aus. Schaden/Unfall abgewendet.
Von meinem Händler weiß ich, das bereits einige Kunden ihre H6-Modelle auf Gas umbauen liessen. Bisher soll keiner davon Probleme mit den Ventilen gehabt haben.
Bei meinem Forester, Baujahr 2007 (mit extra gasgeeigneten Zylinderköpfen), ist es zwar nicht notwendig laufend nach den Ventilen zu schauen, aber bei ca. 100.000 km steht es im Wartungsplan und falls dann etwas nachgestellt werden muß, dann muß auch bei diesem Motor (2.0 Sauger) der Motor raus.
Der einzige Unterschied zum H6 ist der, das die Ventile bis dahin nicht kontrolliert werden brauchen und ich bis 100.000 km keine Probleme zu erwarten habe. Ob dann die Ventile nachgestellt werden müssen, stellt sich erst dann raus. Hier fehlt es eben auch noch an Erfahrungswerten.
Vollgasfahrten mit Gas:
Wie man in den Gasforen teilweise nachlesen kann, funktioniert eine Gasanlage nur so gut, wie der Umrüster diese eingebaut und eingestellt hat. Manche trauen dem Braten nicht und schalten bei hohen Drehzahlen dann doch lieber auf Benzin um.
Ich fahre meinen Forester ausschließlich nur mit Gas und das bis zur Drehzahlgrenze von 7.500 U/min. Problemlos !
Meiner Meinung nach wird einfach viel zu viel Angst verbreitet, das man durch den Gaseinbau automatisch einen Ventilschaden mit einbaut. Man muß einfach nur etwas mehr Wartungsarbeiten berücksichtigen (Ventilspielkontrolle) und kann bedenkenlos jahrelang mit Gas fahren.
10.5.2007: Editiert/korrigert weil der Verfasser, also ich, gepennt hat und erhöhtes/verringertes Ventilspiel verwechselt hat. So ein Depp.