Vorbemerkung:
Ich bin ehrlich und sage, dass ich hier schon mal registriert war, aber wegen Unstimmigkeiten "gekickt" wurde.
Da ich es aber für die Ecomatic-Fahrer in diesem Forum für sehr wichtig halte, meine Erfahrungen mit Ecomatic mitzuteilen, hab ich mich noch einmal unter einem anderen Nick registriert.
Wenn man will, kann man mich von Seiten der Forums-Administration nach diesem Beitrag auch wieder "kicken", das ist mir egal. Bis auf diesen Beitrag werde ich mich auch nicht weiter beteiligen.
Aber noch einmal: Ich halte, ohne aufdringlich wirken zu wollen, meine Erfahrungen für sehr wichtig.
Zum eigentlichen Thema:
Ab Anfang des vergangenen Dezembers hatte ich morgens zunehmend Probleme, meinen Forester-Ecomatic (also mit Subaru-LPG-Anlage) Mj. 07 anzulassen.
Anlassen ging eigentlich nur mit Gasgeben beim Anlassvorgang, was aber laut Subaru Betriebsanleitung nicht gemacht werden soll. Auch musste man den Anlasser unverhältnismäßig lang "orgeln" lassen.
Weiterhin ging der Forester während der ersten 100m Fahrt beim Gasgeben immer wieder aus und der nervende Anlassvorgang musste wiederholt werden.
Ebenfalls fiel mir mehr und mehr auf, dass der Forester auch mit warmen Motor im Leerlauf immer unrunder und unruhiger lief.
In den folgenden Wochen wurde in der Werkstatt eine Menge ausprobiert (und zwar immer nach Rücksprache mit Subaru Deutschland, SD), dieses Problem zu beheben (alles auf Garantie): neuer Kurbenwellensensor, neue Benzin-Einspritzdüsen, neuer Temperaturfühler am Kühler und neue Zündkerzen (die musste ich selbst bezahlen).
Am Schluss der ganzen Aktionen wurde dann Ende Februar am Aschermittwoch festgestellt, dass sämtliche Ventile ein viel zu geringes Ventilspiel aufwiesen - der Kilometerstand des Foresters betrug 70000km! Das Ventilspiel war also 35000km zu früh verstellt, denn laut Serviceheft soll das Ventilspiel bei Ecomatic-Subarus erst bei 105000km überprüft und ggf. eingestellt werden.
Da der Forester Mj. 07 DOHC (2 obenliegende Nockenwellen) hat, musste zum Einstellen des Ventilspiels der komplette Motor raus.
Am Freitag der folgenden Woche bekam ich den Forester dann zurück. Für die ganze Zeit bekam ich von der Werkstatt ein kostenloses Ersatzfahrzeug.
Ebenfalls wurde mir wiederum eine Woche später auf meine Nachfrage durch die Werkstatt mitgeteilt, dass SD 80% der Kosten übernehmen werde. So weit - so gut.
Dann 2 Wochen später (!) die Rechnung der Werkstatt erhalten - und damit das scheinbar nächste Problem:
Die Werkstatt hatte nicht die von SD vorgegebenen Arbeitswerte (Arbeitszeiten) angesetzt sondern die nach ihrer Angabe tatsächlichen angefallenen.
Das sah dann so aus:
Die entsprechenden Zahlen (zunächst ohne MWSt):
Von der Werkstatt angegebener Arbeitslohn 829,53€
Von SD angesetzter Arbeitslohn 614,10€
Von mir hochgerechnet auf 100% von 491,28€, 80% Erstattung von SD.
Ergibt eine Differenz von 215,43€
Hier die Gesamtrechnung, die ich mit der Arbeitszeit von SD zu zahlen gehabt hätte:
614,10€ Arbeitslohn
135,53€ Ersatzteile (neue Ventilstößel, Dichtungen usw.)
58,04€ neuer Zahnriemen
807,67€ Gesamtrechnung ohne Erstattung von SD
807,67€
-491,28€ Erstattung SD Arbeitslohn(80% von 614,10€)
-108,42€ Erstattung SD Ersatzteile (80% von 135,53€)
207,97€ Rechnung ohne MWSt
207,97€
39,51€ 19% MWSt
247,48€ Gesamtrechnung mit der Arbeitszeit von SD
Hier in Kurzform die Rechnung der Werkstatt:
207,97€ Rechnung nach SD-Beträgen ohne MWSt
215,43€ Differenz Arbeitslohn Werkstatt und SD
423,40€ Rechnung der Werkstatt ohne MWSt,
423,40€
80,45€ 19% MWSt
503,85€ Gesamtrechnung der Werkstatt
503,85€
- 247,48€
256,37€ Differenz zu meinen Ungunsten, also ein Unterschied von mehr als 100%!
Ich hab die Rechnung unter Protest entgegengenommen, ohne etwas zu bezahlen.
Am nächsten Tag Kontakt zu SD aufgenommen, die über diese Rechnung der Werkstatt etwas "erstaunt" waren.
SD hat dann die Werstatt kontaktiert, die daraufhin ihre erste Rechnung unter einigem "Gemeckere" ("die von SD angegebenen Arbeitszeiten sind viel zu kurz, keine Beteiligung von SD am Ersatzfahrzeug" u. ä.) zurücknahm.
Wegen des kostenlosen Ersatzfahrzeuges habe ich der Werkstatt den sachlich richtigen Rechnungsbetrag von 247,48€ freiwillig auf 330 € aufgestockt.
Damit waren dann alle zufrieden.
Denn einen weiteren Vorteil hab ich noch gehabt:
Zum Einstellen der Ventile musste auch der Zahnriemen raus. Den hab ich gleich durch einen neuen ersetzen lassen. Dabei hab ich nur die Materialkosten des Zahnriemens bezahlt, Ein- und Ausbau waren eine sogenannte Verbundarbeit im Rahmen der Ventilspieleinstellung, für die ich nichts bezahlt habe.
Bei 90000km braucht dann der Zahnriemen (wie's im Serviceheft vorgeschrieben ist; dafür werden etwa 2,5 h angesetzt)) nicht mehr gewechselt werden.
So hat mich die ganze Geschichte 330€ einschließlich des neuen Zahnriemens gekostet. Das halte ich für tragbar.
Nachdem die Ventile wieder eingestellt waren, hab ich erst richtig gemerkt, wie schlecht der Forester vorher lief:
Nun wieder seidenweicher Leerlauf bei allen Motortemperaturen, nun wieder in der Stadt fahren im 4. Gang mit 50km/h, wesentlich besseres Beschleunigen, ganz anderes, besseres "Am-Gas-Hängen" usw.
Da das Verstellen der Ventile ein schleichender, über viele Wochen oder sogar Monate andauernder Vorgang war, stellte man außer dem unrunden Leerlauf und dem ganz schlechten Startverhalten so ohne weiteres keine Veränderungen beim Fahren des Foresters fest.
SD hatte übrigens keine rechte Erklärung dafür, warum die Ventile trotz Ecomatic bereits bei 70000km verstellt waren - - zumindest haben sie mir keine genannt.
Für mich ergibt sich diese eventuelle Erklärung:
Etwa 80% der 70000km hat mein Forester auf der Autobahn zurückgelegt und dabei habe ich ihn nicht geschont: Wenn's möglich war durch wenig Verkehr, bin ich auch längere Strecken im Gasbetrieb mit Drehzahlen über 5000r/min gefahren, verschiedentlich auch sogar längere Strecken mit Höchstgeschwindigkeit.
Warum sollte ich das auch nicht machen? Weder in der allgemeinen Betriebsanleitung noch in der Betriebsanleitung für die LPG-Anlage wird in irgendeiner Form davon abgeraten oder wird davor gewarnt.
Bei SD habe ich diese Vermutung ebenfalls geäußert. Das wurde von SD aber nicht akzeptiert.
Für die Zukunft gilt jetzt aber für mich: Im Gasbetrieb werde ich nicht über längere Strecken mit Drehzahlen über 4500r/min fahren. Denn sollten bei 140000km schon wieder die Ventile nachgestellt werden müssen, muss ich die Kosten ganz allein bezahlen.
Schlussbemerkung: Ecomatic-Subarus mögen wohl keine längere intensive und schnelle "Autobahnsauserei" - die Ventile "grüßen" dann wesentlich früher als vorgesehen.