Gleich vorab, ich bin Projektleiter und muss, aufgrund ausufernder Reisetätigkeit, sehr häufig Leihwagen fahren.
Im letzten Jahr allein folgende Typen:
Audi A3 Sportback, Audi A4 Kombi (neu), BMW 3, BMW 5, BMW X3, Mercedes ML 320, Ford Focus (neu), Ford Mondeo (neu), VW Golf, VW Passat und noch ein paar an die ich mich nicht mehr erinnern kann.
Und nun zum Forester:
Zuerst einmal bin ich zufrieden. Das Fahrzeug gefällt mir optisch immer noch, die Bedienung ist einwandfrei, die Fahrleistungen ausreichend und im Gasbetrieb auch Kostengünstig. Der Benzinpreis klettert ja gerade wieder.
man kann ja, wie ich bereits bewiesen habe, ca. 550 km mit einer Gasfüllung schaffen (Schleichfahrt). Im normalen Fahralltag spielt der Verbrauchsunterschied zwischen konstant 100-120 km/h oder konstant zwischen 140-160 km/h keine große Rolle. Keine Ahnung warum?
Das Interieur ist pflegeleicht, wenngleich die champagnerfarbenen Blenden auch extrem kratzempfindlich sind. Nach 1-2 Jahren wird das sehr, sehr unschön aussehen.
Die Sitze sind auch auf längeren Fahrten verträglich, der Verstellbereich speziell nach hinten könnte etwas größer sein. Der Beifahrersitz ist viel zu niedrig. Meine Frau ist Asiatin und kann gerade eben über die Motorhaube peilen. Für das Geld sollte, auch in Anbetracht der billigen Kunststoffblenden, wenigstens auch noch ein Höhenverstellbarer Beifahrersitz drin sein.
Ansonsten ist mir, wie jedem vermutlich, die Schaltmechanik der hinteren Sitzlehnen entgegengefallen.
Die Sitzbezüge wirken optisch nicht sonderlich hochwertig.
Das Radio mit 6-fach Wechsler ist gut und einfach zu bedienen. Der Klang ist ebenfalls gut. (Fahrt mal einen BMW oder Audi mit großer Navi-Lösung, für den Preis ist der Klang da glatt eine Unverschämtheit).
Und dann die Ablagen, jede Menge im Forester. Gut so! Erst am Montag hatte ich den BMW X3. Sollen die mir mal erklären wohin mit Handy und meinem ganzen Kleinkram. Das trifft, bis auf den Mercedes ML aber auf alle gefahrenen Wagen zu. Und dann die Bedienung im BMW, gruselig. Keine Ahnung was die Autotester immer jubeln. Objektivität ist ja nicht deren Stärke.
Die Innengeräusche sind im Forester erträglich. Der Kofferraum ist weitgehend ok, wenngleich die seitlichen Ablagen mit Haltenetzen ab Werk versehen sein sollten. Ohne sind sie wenig brauchbar.
Der Antriebsstrang leidet unter dem Drehmomentschwachen Benziner. Er ist zwar laufruhig aber weder antrittsschnell noch drehfreudig. Das Getriebe war anfangs sehr hakelig, erinnerte zuweilen an ein unsynchronisiertes Fuller-Getriebe aus einem US-Truck (was sich gut schalten lässt wenn man weiß wie es geht) , mittlerweile lässt es sich gut schalten wenngleich die Gänge nicht wirklich "flutschen". Die Gangsprünge sind gut gewählt aber die Maschine will auf Drehzahl gehalten werden. Und immer fleissig schalten.
Mit etwas mehr Drehmoment und Sonne im Vergaser könnte man den 5ten etwas länger machen um die Drehzahl zu senken.
Ich persönlich hasse hohe Drehzahlen, erhöht Verschleiss und Verbrauch. Ich bin aber bisher ausschließlich Diesel gefahren, vielleicht habe ich mich auch noch nicht richtig umgewöhnt. Den "Punch" eines modernen Turbodiesels vermisse ich nach wie vor sehr.
Höchst Ärgerlich ist jedoch der Auspuff der schneller rostet als St37 blank in 80°C heisser 80%iger Salzsäure. Da kann man praktisch täglich drunterschauen. Jeden Tag neue interessante Rostmuster. Das ist echt nicht normal, auch nicht für Subaru. Ich stand erst vergangene Woche hinter einem alten Justy an der Ampel. Der Wagen war optisch gefühlte 10 Jahre alt aber der Auspuff sah aus wie neu.
Der Bordcomputer, wenn man es so nennen möchte, ist im Gasbetrieb recht unnütz. Ich fahre kaum im Benzinbetrieb und habe dementsprechend keine Erfahrungswerte was die Genauigkeit diesbezüglich angeht. Das die Uhr keine 24 Stunden kennt ist etwas lächerlich.
Im Winterbetrieb funktionierte das Fahrzeug hervorragend und auch der Inneraum ist dank der guten Gummimatten schön sauber geblieben.
Sogar im kritischen Schwellerbereich funktionieren die Türdichtungen. das kann man nach 10 Tagen im Schnee nicht mal von jeder Oberklasse-Limousine sagen. Der Schwellerbereich bleibt schön sauber.
Das Fahren generell ist easy. Ich frage mich manchmal wie schnell man manche Kurve noch angehen könnte und wo der Grenzbereich anfängt und wo er aufhört. Das macht Spaß in einzelnen Kurven. In Bereichen mit mehreren Kurven (Kurvenkombinationen) allerdings lähmt der kraftlose Antrieb die Fahrfreude doch etwas. Oder eben drehen lassen ohne Ende.
Immer wieder schön wenn man innen vorbeizieht und der Audifahrer erschrocken zusammenfährt. An der nächsten Ampel gibt es dann große Augen.
Nach den frostigen Nächten der vergangenen Tage muss ich doch noch was loswerden.
Die Sitzheizung ist recht schnell und die erzielbare Temperatur ist nicht zu warm.
Der Forester heizt extrem schnell. Kaum 5 km gefahren und schon ist es wunderbar warm.
Worum es mir eigentlich geht ist, dass sich die Heizung praktisch nicht dosieren lässt.
Ich mag es gern kühl, höchstens lauwarm, an normalen Wintertagen. Und dazu muss man den Temperaturregler praktisch ganz nach links drehen. Dann kommt kalte Aussenluft. Schon in einer Raststufe höher, 17°C, heizt der Forester wie der Teufel persönlich.
Jede weitere Raststufe bringt keinerlei Änderung der Lufttemperatur mehr, bis auf die letzten Stufen, da droht dann aber gefühlt die Kernschmelze.
Stören tut mich das nicht sonderlich, ich weiss aber, dass andere da durchaus empfindlich sind.
Mich stört hingegen der immer noch (von Anbeginn) Geruch nach verschmortem Kunsttoff. Deutlich wahrnehmbar ausserhalb des Fahrzeugs. Drinnen riecht man nichts, bzw. lediglich bei Ampelstopps kurzzeitig.
Bei Temperaturregler auf höchster Stufe kann man die Hand kaum vor die Lüftungsöffnungen halten, so heiß wird die Luft.
Unterhalb des Radios befindet sich der zentrale Luftausströmer.
Ich mache mir daher Sorgen um das Radio.
Ansonsten bin ich aber zufrieden. Keine anderweitigen Probleme abgesehen von einmaligem Reset des Fehlerspeichers wegen der Lamdasonde.
Leider habe ich bei einem kleinen selbstverschuldeten Unfall letzte Woche den Frontstoßfänger ruiniert. Schade. Mein schöner Forester.
Ich selbst habe wahrscheinlich nur einen kleinen Streifschaden (kann man erst sicher sagen wenn der Stoßfänger runter ist). Der Unfallgegner, ein BMW 5 Kombi, hat jedoch die hintere Tür bis zum hinteren Radlauf aufgeschlitzt.
Mein Lackierer ist der Meinung er könne den Schaden innerhalb der Selbstbeteiligung regeln. Ansonsten muß die Vollkasko ran.
Das war es so weit.