Heute hatte ich nun auch mal Gelegenheit, den aktuellen Forester 2.0X Comfort zu fahren. Ich persönlich finde das neue Design im Original noch viel hässlicher als auf Bildern. Auffällig war zudem sofort die im Vergleich zum Legacy / Outback viel einfachere Innenausstattung, sowohl Design als auch Materialien entsprechen mindestens einem Klassenunterschied. Dafür ist der Innenraum leichter zu reinigen. Die Verarbeitung erwies sich zudem als nicht ganz klapperfrei. Die Kopffreiheit ist in der Version mit Schiebedach besser als bei früheren Forester, zumindest vorn auch für große Fahrer ausreichend. Die sehr großen Außenspiegel haben neuerdings eine abgetrennte Zone gegen den toten Winkel, sind dafür ansonsten plan, was das Einschätzen von Entfernungen des rückwärtigen Verkehrs auf der Autobahn erleichtert.
Das Fahrwerk ist straff abgestimmt, macht aber einen etwas weniger hoppeligen Eindruck als im Outback. Der Motor läuft ruhig, aber doch spürbar rauher als der 2.5-Liter im Outback, dafür gibt´s noch wenigstens ansatzweise Boxer-Sound. Geschmackssache.
Keine Zufriedenheit kommt mit der Motor-Getriebe-Kombination auf. Von rund 160 PS mit Schaltgetriebe im leichten Forester hatte ich entschieden mehr erwartet. Der Motor ist im mittleren Drehzahlbereich (3000/min) ausreichend kräftig, wird aber erst ab 5000/min wirklich munter, ist gar in der Stadt unter 2000/min praktisch unfahrbar. Niedertouriges, sparsames Fahren wird so unmöglich, mehr als den dritten Gang kann man kaum nehmen.
Besonders nervig ist das ausgeprägte Lastwechselruckeln, Anfahren und Schalten erfordern große Konzentration (im Vergleich zu anderen Schaltgetriebeautos). Das Getriebe lässt sich leidlich gut schalten, ist für diesen drehzahlhungrigen Motor aber irrwitzig lang übersetzt. Die ersten Gänge entsprechen in den Geschwindigkeiten bei Maximaldrehzahl (7500/min) fast denen der schon recht langen 4-Gang-Automatik des Outback (maximal 6200/min), der fünfte Gang ist praktisch da noch obendrauf gesetzt. Selbst mit Untersetzung würde man fast noch Höchstgeschwindigkeit erreichen (51 km/h bei 2000/min im 5. Gang untersetzt -> 191 km/h bei 7500/min). Das Resultat ist ein Leistungsvermögen, das subjektiv schlechter ist als im rund 200 kg schwereren Outback mit Automatik und fast gleich starkem 2.5-Liter-Motor. Von Souveränität oder sportlichem Antritt keine Spur. Mit Untersetzung verbessert sich der Eindruck deutlich, die Abstimmung passt dann fast perfekt, aber das Getriebe heult dann sehr unangenehm. Außerordentlich enttäuschend.
Grüße
Thomas