Zurück von der Balkan-Tour
Ich brauche mehr Urlaub, viel mehr Urlaub
Diesmal nicht allein wie in den Pyrenäen sondern mit 90 anderen bekloppten Teams von Patras (Griechenland) nach Belgrad. Bei der Ankunft im Hafen von Ancona hatten wir ein bisschen Bammel beim Anblick der anderen Autos. Dagegen war unser Forry ein "Bobbycar". Teilweise waren deren Radläufe auf der Höhe unserer Fensterkante bzw die Autos sahen aus, als ob man direkt an der Dakar teilnehmen möchte. Zu unserer Erleichterung war unter den Teilnehmern auch ein Duster, ein langer Niva, ein Sorento und lange Sprinter/Daily/&Co (die aber teilweise so hochgelgt, das man zum Einsteigen klettern musste).
Aber nach dem ersten Tag war klar, dass der Forry es überleben wird. Der Focus lag auf Reisen und genießen, auch wenn die Autos teilweise für andere Dinge genutzt werden.
Der Defender hat auf der Ladefläche einen 300l Tank für Wüstentouren und der Q7 ist ein Umbau für die Dakar und wurde dort als Presseauto benutzt.
Nach der ersten Etappe meldete sich allerdings die Antriebswelle vorn rechts mit Klopfzeichen. Auf meine Frage, ob die die nächsten Touren durchhält (ich wusste ja nicht genau was uns erwartet) meinte einer aus dem Serviceteam nur "kaputt ist sie doch schon, fahr weiter, wird schon halten"
Leicht angezählt und vom Hinweis, die "Iron River Tour" sei nur etwas für Geländewagen mit viel Bodenfreiheit und kurzen Überhängen eingeschüchtert, haben wir diese dann umfahren. Abends im Camp meinte die Pickup-Gruppe neben uns nur, dass wir das geschafft hätten. Wie sich abends am Feuer rausstellte, sind einige von denen als Mechaniker bei Rallys wie der Sahara-Rally El-Chott. Na wenn die das sagen...ab jetzt sind wir dann alles gefahren.
Herrliche Schotterpisten auf denen man sich richtig austoben konnte, man macht der XT da einen Spaß. Wer kein Bock auf Heizen hatte, ließ die anderen einfach vorbei. Nach dem ersten Schotter-Tag hatten wir unseren Ruf weg.
Ab und zu trifft man welche im Gelände, aber meist verteilt sich das so sehr, dass man viel allein oder in seiner selbstgewählten Kleingruppe fährt.
Autoentsorgung auf griechisch...einfach stehen lassen
Am letzten Tag in Griechenland waren wir in einem Wellness-Hotel. Deren Parkplatz sah so bestimmt noch nie aus
So langsam waren wir nicht mehr die einzigen mit ein paar Wehwehchen
Tag 3, schmutzig...
Tag 4, inkognito
Die Polizisten haben uns zwar nachgeschaut, aber keiner hat uns angehalten.
Serbisches Hügelland mit wunderschönen Wegen
Ein offizieller in Karten eingetragener Waldweg, gleichzeitig auch Bachbett
Wenn man mal keine Lust auf den Trubel im Camp hatte, bleib man einfach irgendwo im Nichts. Ist sogar von den Veranstaltern "gewollt"
Dann meldete sich plötzlich das hintere Diff. Laut Anzeige heiß. Erster Gedanke war, dass es so mit Schlamm zu ist, dass es wirklich zu warm wurde. Unterfahrschutz ab und dann erstmal 10 Minuten nur festen Lehm wegmachen bis man zum Diff kam. Ergebnis, Diff lauwarm aber Stecker gebrochen. Weiter...
Am letzten Tag, schon nach der letzten Offraosstrecke haben wir den Forry dann doch noch kaputt gemacht. Wir hatten keinen Bock auf Autobahn und haben uns selbst einen Weg durch die Felder und Hügellandschaft an der Donau gesucht. Leider wartete tief im Schlamm einen Überraschung...
Super, erste Diagnose: Spurstange komplett krumm.
Es fuhr sich beschissen und da haben wir am nächsten Haus angehalten. Die hatten aber kein passendes Werkzeug also kam das Serviceteam und hat es mit Schnur so gerichtet, dass man fahren konnte.
Den nächsten Tag in Belgrad zu Subaru, aber die hatten kein passendes Teil da. Allerdings dürfen die dort nur Originalteile verbauen (Aussage des Mitarbeiters). Aber im Gegesatz zu D, hat man das Auto sauber gemacht (da kam kiloweise der Schlamm runter und deren Waschplatz hatte danach Schlamm an den Wänden) und sich ans Telefon geklemmt. Bei einem großen Peugeot Händler hat man sich das dann nochmal angeguckt und die Spurstange per Kurier bestellt. In der Zwischenzeit haben sie ein Auto aus der Halle geschoben, den Subi rein und schonmal die Krumme Spurstange rausgenommen. Dann hat man auf den Kurier gewartet, sofort das Teil eingebaut und uns 48 Euro abgenommen
Respekt, in D unmöglich, nicht mal für 480 Euro...
Leider auch den Hinweis bekommen, dass da mehr kaputt ist. Wir wollten aber weiter zu Freunden nach Ungarn und haben es deswegen nicht komplett machen lassen. Leider, denn nun zahlen wir Deutsche Preise...kaputt sind Antriebswellen, ein Traggelenk, Stabilisator und die Servolenkung
Wir haben aber auch viel über das CVT gelernt. Auf einem sehr hohen Pass sah man dann wunderbar wie im ersten Gang bei 2000 U/min die Drehzahl einbrach, da die Luft zu dünn war. Bei ca 1400 U/min öffnete der Wandler und die Drehzahl ging auf 2500-3000 und der Turbo konnte wieder arbeiten. Mit dem Wissen konnte man nun gut außerhalb des Wandlers fahren, was aber meist sehr schnell war. Was würde ich für einen kurzen ersten Gang geben...So bleib die Getriebetemp meist unter 100 Grad. Nur am letzten Tag ging es durch eine sandige Hügellandschaft mit einem extrem steilen Stück wo auch einige stecken blieben. Nach der Tortur mit riesig viel Spaß war dei Temp aber bei 117 Grad. Pause machen und einen Kaffe genießen