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raphrav

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1

Samstag, 9. Juli 2022, 16:43

Erfahrungsbericht Dachgepäckkorb für den Forester

Hi zusammen,

zur Abwechslung mal keine Frage von mir, sondern einfach mal kurz erzählen. Hoffe, dass es irgendjemand interessiert und dass das auch das richtige Unterforum ist.

Ich war eine Weile lang auf der Suche nach einem Gepäckkorb, um ihn auf dem Dach meines Forrys zu montieren. Irgendwie gibt's davon auch nicht mehr sooo viele Modelle auf dem Markt, die Dachboxen haben da wohl echt aufgeräumt. Egal. Den teuren schwedischen Korb hab ich nicht eingesehen (die Preise sind schon... selbstbewusst) und dann blieben blieben eigentlich nur ein paar Billigkandidaten übrig für ein Drittel des Preises. Was willste machen, so einen hab ich dann auch mal bestellt:


(Hoffe, der Bilderlink geht klar...)

Dass der schon auf den meisten der Produktfotos komisch montiert ist - geschenkt. Mir ist klar, dass ich für das Abenteuer auch den Bastler in mir brauche, um dieses Ding zuverlässig aufs Dach zu bekommen. Aber der Reihe nach...

Paar Tage später kam dann der dicke Karton und los ging das Abenteuer. Das Teil kommt als Bausatz, also als eine Schachtel voll mit Stangen, Profilblechen, Plastikteilen und noch viel mehr Schrauben. Dazu eine Anleitung in nur Englisch und das war auch noch schlecht übersetzt. Komme ich aber später noch dazu.
Zu meiner Überraschung war da sogar ein Grundträger dabei, dass ich theoretisch nichtmal noch irgendwas anderes bräuchte. DAS war mir aber dann doch suspekt und da ziehe ich meinen alten Thule doch vor und montiere diesen aufs Auto und darauf dann den Korb.
Die Stangen sind aus sehr dünnem Material, dafür aber stabil. Fand die sogar für die Wandstärke so solide, dass ich doch Stahl vermutet hätte, aber ein Magnet sagte doch "unmagnetisch". Na gut, glauben wir das Alu mal.
Die Plasteteile sind aus dick gegossenem ABS, entsprechend robust, aber lausig entgratet. Na gut, ich lass mir Zeit und mache das auch noch ordentlich.
Aber erstes richtiges Ärgernis: Die Plastikteile haben keinerlei Löcher für die Schrauben, dafür sind diese selbstschneidend. Konsequenz 1: Ohne guten Akkuschrauber geht gar nix, Konsequenz 2: Es fliegen beim Aufbau überall Plastikspäne rum.
Nachdem die Stangen und Plastikecken alle am Platz waren, war der Rahmen "fertig" (siehe später und denke an die Anleitung). Als nächstes also die Profilbleche über Kreuz rein und verschrauben. Das ist insbesondere deswegen ein Gefummel, weil die (in den Metallteilen gnädigerweise vorhandenen) Schraublöcher 8er sind, die mitgelieferten Schrauben aber M6. Viel Spaß, das halbwegs gerade ausgerichtet zu bekommen. Ärgernis 2: Die Schrauben waren auch noch billig, weich und Kreuzschlitz, was es als Kombination unmöglich machte, die so fest anzuziehen, wie ich es für richtig gehalten hätte (Anleitung sagt natürlich gar nix, Gefühl sagt bei M6 so um die 10Nm). Egal, dann halt jede mit Schraubensicherung eingejaucht, dann hält es halt so.
Damit sollte der Korb grundsätzlich fertig sein.

Sollte. Der Teilekarton war aber noch nicht leer. Unter anderem waren darin noch die Schellen für die Verbindung zum Grundräger und Nutmuttern. Die hätten in die unteren Längsstangen gehört, die unten eine Nut haben. Blick in die Anleitung: Im Text kein Wort davon, in der Zeichnung hätte man mit ein paar Dioptrien weniger oder einer guten Lupe ein paar Zeichen so interpretieren können, dass die da rein müssen. Also geflucht, den Korb wieder halb zerlegt, die Nutmuttern in die Nut und wieder alles zusammengebaut. Dann lagen im Teilekarton noch die beiden Abstandshalter, die zwischen obere und untere Längsstange gehören. In der Anleitung tatsächlich endgültig kein Wort davon (die scheint wohl nicht zu diesem Modell zu gehören, sondern zu einem nur sehr ähnlichen), also wieder geflucht, wieder zurückgebaut, die Dinger wieder mit selbstschneidenden Schrauben reingewürgt (überhaupt hast du teilweise wenig bis keinen Platz an die Schraubenköpfe zu kommen), wieder zusammengebaut.

In mir reifte die Erkenntnis, dass das Teil bestimmt mal laufen würde, aber ich doch besser noch einmal wirklich alles durchdenke, bevor ich das dann aufs Auto schraube. Und so wurde mir klar, dass die Kreuzschlitzschrauben, die die Schellen auf der Unterseite mit dem Rahmen (in eben diese Nutmuttern) verschrauben, gar keine gute Idee sind: Wie willst du die jemals anziehen können, nachdem du den Korb aufm Dach ausgerichtet hattest? Abgesägter Schraubendreher? Sonst irgendwie schräg? Am besten damit fluchend das Autodach ordentlich zerkratzen? Einkleben geht da ja auch nicht, weil ich die ja im Leben des Korbes regelmäßig wieder verstellen können muss. Also da noch M6 mit Inbusantrieb aufgetrieben und reingemacht. Fertig, endlich und diesmal wirklich.

Also Grundträger aufs Auto (nach dem Gefummel und den Mängeln, die ich direkt behoben habe fasse ich den mitgelieferten wirklich nicht mehr an), den Korb druff, ausgerichtet und angezogen. Für einen Inbusschlüssel ist ja auch genug Platz...
Außer dass das Ding doch breiter ist als es scheint und wirklich mittig aufs Dach muss, dass man die Schellen auch auf beiden Seiten noch anziehen kann, ohne dass die Klemmschrauben anstoßen, lief das ohne Zwischenfälle. Was soll bei Schellen um Rohre auch passieren?

Testfahrt, erstmal ohne Beladung. Auch unauffällig. Das Ding hält und klappert nicht, zumindest mit meinen Modifikationen. Zu meiner Überraschung hält sich auch der Krach in Grenzen, vor allem, weil der Korb rauscht und zum Glück nicht pfeift, das ist schonmal viel Wert. Aber mit offenem Schiebedach bis 60 und sonst bis 120 (und schneller fährt man damit eh besser nicht) alles im Rahmen. Auch vom Verbrauch war ich überrascht, schätze, vielleicht einen halben Liter mehr. Passt also auch :)

Fazit: Würde ich es nochmal kaufen? Ja. Der Preisunterschied ist gewaltig und ich hatte mich auf Probleme eingestellt, die daher rühren könnten. Ich bin handwerklich glaub nicht doof, hab gescheites Werkzeug und hab genug Geduld, mich durch so ein Chaos durchzubeißen, insbesondere mit der Aussicht, mit Modifikationen trotzdem ein vernünftiges Ergebnis erzielen zu können.
Würde ich es anderen empfehlen ? Nein. Oder zumindest nur denen, von denen ich persönlich überzeugt bin. dass sie eben auch "basteln können" und entsprechend ausgerüstet sind. Verbunden mit Warnung.
Und allen anderen sicher nicht, für die ist es halt ne Zumutung, macht nur Ärger und es ist auch gefährlich. Auch nicht für den Preis. Will mir nicht ausmalen, wenn auf schlechter Autobahn bei 100 da oben die Schrauben anfangen rauszufallen. Das ist es nicht wert.
Und den Grundträger gar nicht, keinem.

Hoffe, wie gesagt, dass das den einen oder anderen interessiert und vielleicht auch noch einen unterhält, wie ich mich damit hier zum Affen mache... Halte euch bei weiterem Interesse gerne auf dem Laufenden und bin gespannt, ob es eine Diskussion gibt!

Grüße
Raph

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »raphrav« (9. Juli 2022, 16:54)


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2

Samstag, 9. Juli 2022, 18:37

Interessantes Teil.

Ich habe mal zwei Fragen dazu:

1.) Hat das Teil eine ABE? Klingt ja vom Zusammenbau her eher so, als wenn es ohne Modifikationen nicht besonders stabil und sicher ist.

2.) Wofür braucht man das? Also was transportiert man damit? Ich meine, es muß ja wahrscheinlich was sein, was für eine Dachbox zu groß ist und wofür sich ein Anhänger nicht lohnt.

raphrav

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Samstag, 9. Juli 2022, 19:35

Fragen sind immer gut :)

Zu 1.) Aiaiaiai, gute Frage!
Bisher hatte ich das Thema nicht auf dem Schirm und nun nach kurzer Überlegung und Recherche glaube ich nicht, dass es mich betrifft:
  • Laut Wikipedia (eigentlich keine Quelle, ich weiß...) https://de.wikipedia.org/wiki/Autogep%C3…e_Anforderungen brauch ich da nix.
  • Ich kenne Kandidaten, die so was sogar selbst gebaut haben (hab ich auch mit dem Gedanken gespielt) und damit schon lang rumfahren. Kann mir nicht vorstellen, dass die deswegen bei der Einzelabnahme waren. Auch kein sicheres Indiz, schon klar.
  • In meinen Unterlagen zum Grundträger (Thule SquareBar, also seriös) finde ich auch nix dergleichen.
  • Bei der Dachbox, die ich regelmäßig leihe, war das auch nie ein Thema und auch für meinen alten Raddachträger wüsste ich nicht, dass ich da was hätte...
Lasse mich aber gerne eines besseren belehren, bevor die Kacke am Dampfen ist. In dem Fall hätte ich dann einen teuren Brennholzkorb gekauft, ohne Betriebserlaubnis rumzugondeln wäre es selbstverständlich nicht wert.

Zu 2.) Deine eigene Antwort trifft es eigentlich auf den Kopf. Ja genau, für so was. ;)
Alles, was mir bleibt, sind zwei persönliche Beispiele beizusteuern:
Erstens Campingurlaube (z.B. Campingtisch bei der Fahrt, Solarpanel im Stand). Dabei insbesondere die Kurzurlaube, wo du eben nicht wegen drei Übernachtungen zweimal Kofferraumtetris spielen willst und bei kurzer Anreise das Dachgepäck nicht wesentlich einschränkt.
Zweitens Gartengrundstück (Grünschnitt oder anderes siffiges Zeug, was du nicht IM Auto haben willst).

Und ach so, falls das so rüberkam: Dauerhaft will ich das auch nicht drauf haben, keine Angst. Dafür ist auch der SquareBar viel zu leicht zu montieren und abzubauen, dass ich mir das antun müsste.
Und da kommt noch ein weiterer Vorteil gegenüber der Dachbox ins Spiel, das Ding braucht weniger Stauraum in Garage/Keller/sonstwo.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »raphrav« (9. Juli 2022, 19:40)


raphrav

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Samstag, 9. Juli 2022, 19:48

Noch was, was ich oben im Fazit vergessen hatte zu schreiben: Mit gescheiten Schrauben wäre das ganze deutlich besser, deutlich einfacher und deutlich solider. Klar, eine Inbus-Edelstahlschraube ist einen gefühlten halben Cent pro Schraube teurer im Einkauf, mit Torx vielleicht einen ganzen. Aber dann könntest du es definiert anziehen, gescheit "ums Eck" arbeiten und regst dich nach drei Jahren Einsatz nicht auf, dass der halbe Kopf weggefault ist, das Gewinde gefressen hat und du die Chose nur noch mit der Flex aufkriegst.
Die Mehrkosten kompensierst du, indem du diesen abenteuerlichen Grundträger einfach weglässt und schon wäre aus diesem Spezialistenset ein anständiges Angebot geworden... :P

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Samstag, 9. Juli 2022, 20:00

Ja, du hast wohl Recht. Kurze Recherche meinerseits kommt auch zu dem Ergebnis, dass eine ABE nicht erforderlich ist. Ist schon komisch: Man darf sich keinen Verdunklungsstreifen oben in die Windschutzscheibe kleben ohne ABE. Aber von so einem Teil, wo eine viel größere Gefahr ausgeht (man stelle sich beladen eine Vollbremsung oder einen Auffahrunfall vor) kann man sich auch aus alten Käseschachteln zusammenbauen und damit fahren.

Ja, an so eine Nutzung hatte ich auch zuerst gedacht. Nur mit den Gartenabfällen, das kann ich mir noch nicht so richtig vorstellen, wie man die vernünftig drauf und gesichert bekommt.

Achja, Sicherung der Ladung: Wie machst du das? Spanngurte?

raphrav

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Samstag, 9. Juli 2022, 20:09

Jap, für alles gibt's ne Vorschrift. Für diese Einladung zu "Vorsicht auf der A8 zwischen X und Y: Gefahr durch Gegenstände auf der Fahrbahn" (finde ich noch viel gefährlicher als irgendwelche Vollbremsungs- oder Unfallszenarien) nicht.
Ich sehe trotzdem zu, dass ich safe bin, deswegen auch das Fazit.

Mit "Gartenabfälle" meine ich auch keine Laubsäcke sondern eher so ganze Stücke der Größenordnung Weihnachtsbaum. Die gingen theoretisch auch direkt aufm Grundträger ohne den Korb, aber da hast du schneller ne Macke im Dach als du "Tujahecke" sagen kannst. ;)

Ladungssicherung findet mit Gurten statt, richtig. Kleinkram mit Spanngurten, schwere Sachen oder solche mit hoher Windlast mit Ratschengurten.

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Samstag, 9. Juli 2022, 21:02

Ja, Ratschengurte meinte ich auch. Das ist für mich ein Spanngurt, auch wenn damit eigentlich was anderes gemeint ist.

Ja, Gartenabfälle......größere Sachen häcksel ich da inzwischen weg. Dann hat man gleich was zum in die Beete streuen. Kleinkram tue ich in so einen großen Laubsack und der passt dann ziemlich genau in den Kofferraum. Eine Lösung, aber keine Ideallösung, denn ein großer Laubsack ist schwer, auch wenn nur Laub drin ist und mit einmal Fahren ists auch nicht getan.

Naja, bei Obi gibts wieder Stema-Anhänger im Angebot. Wäre dafür ideal, aber nimmt auch viel Platz weg und steht viel rum.

raphrav

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Sonntag, 10. Juli 2022, 10:15

Ist ja nicht so, dass ich nicht auch einen Häckser sowie (Leih)Zugriff auf einen 750kg-Hänger hätte :D

Zum Garten und zu seinen Abfällen: Bei mir ist's gerade umgekehrt, der Kleinkram wird direkt vor Ort kompostiert. Und auch größeres ist ab einer gewissen Aststärke willkommener Brennholzlieferant, darunter wird auch gehäckselt und kompostiert.
Aber diesen Tujamist will ich weg vom Grundstück haben. Und es ist schon schwer genug, da ein Auto hinzuzirkeln, da muss ein Hänger einfach nicht sein, wenn er sich irgendwie ersetzen lässt.

Schwerpunkt liegt aber auch klar aufm Camping. Und da werde ich (wie immer) die Konstruktion im ersten Urlaub auf mich zukommen lassen und gucken, was sich draus entwickelt, was sich bewährt und was nicht. Ideen hab ich genug :)

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Sonntag, 10. Juli 2022, 11:29

Interessant. Bei mir ist der "Thuja-Mist" immer nur so Kleinkram, weil ich da einmal im Jahr nur einen Formschnitt mache. Da kommt nicht viel ab, nur so kleine Stückchen. Aber die Hecke mißt 2m hoch und 20m lang (Vorder- und Rückseite dann 40m) und da kommt doch einiges zusammen. Jedenfalls zuviel für die Mülltonne.

Brennholzfähiges Gewächs habe ich im Garten nicht und die kleinen Zweige gehen dann eben durch den Häcksler.

Ich bin aber sicher, der Kofferträger wird beim Campen gute Dienste leisten und du scheinst ja handwerklich auch begabt genug zu sein, um evtl. auftretende Probleme zu lösen.

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