Subaru Community

Hallo liebe Leute
Vielleicht hat ja jemand das selbe Problem gehabt. In den Beiträgen (suche mit P0409) habe ich nichts gefunden.

Also die Motorkontrollleuchte Outback Diesel 2,0L besagte beim Auslesen in der Werkstadt P0409 ( Exhaust Gas Recirculation Sensor "a" Circuit Malfunktion oder auf Deutsch: Abgasrückführungssensor.)
Ich habe aus Bequemlichkeit einfach einen neues Ventil eingebaut. Und gleichzeitig ein OBD Messgerät ( https://www.ebay.de/itm/234468571321) gekauft.

Jedoch ist der Fehler nicht verschwunden. Er lässt sich auch irgendwie nicht löschen.

Daraufhin habe ich das alte Ventil geöffnet und mich ein wenig vertraut gemacht. Es hat 5 elektrischen Anschlüsse. 2 gehen direkt an einen Stndard-Gleichstromotor (Kein Stepper oder Schrittmotor). 3 sind für den Sensor. Der Motor funktionierte auch noch. Das habe ich für den Sensor (noch) nicht geprüft.

Dann habe ich die Leitungen im PKW elektrisch gemessen. Das auf den beiden Leitungen für den Motor nichts zu messen ist, klar. Ansonsten würde sich das Ventil öffnen. Auf den 3 Leitungen für den Positionssensor, also für die Öffnungsstellung des Ventils, konnten Spannungen gemessen werden. Ich konnte eindeutig die Versorgung und das Sensorsignal ermitteln. Daher gehe ich davon aus, das die beiden Leitungen für den Motor auch ok sind, und das eine Mader keine halbe Arbeit liefert wissen ja die meisten.

Weil der Fehler nicht verschwand, habe ich das alte Ventil elektrisch wieder angeschlossen. Es lag also sichtbar im Motorraum. (Ich habe das neue Ventil nicht ausgebaut.) In der Hoffnung, das nach dem der Motor gestartet wird, das Ventil öffnet oder irgendetwas macht.

Tat sich aber nichts.
Ach ich vergaß (oder verdrängte) der Motor lief zeitweise im
Notprogramm. Also < 2400 U/min. Das war auch so nach dem Wechsel des Ventils,
aber nicht bei jedem Startversuch. Also ohne das der Wagen bewegt wurde, die Drehzahl nicht über 2400 kam.

Wer hier unter den Profis, kann mir bitte sagen,

wann das AGR Ventil anfängt zu arbeiten.

ob nach einem Wechsel des Ventils irgendetwas zurück gesetzt werden muss?
Oder ich habe mich einfach nur verrannt und muss man mich erst treten, das ich drauf komme, weil es so einfach ist.

Zitat von »Subi-Lu«

Wo kommst du her,Dieter?

Zwischen Dortmund und Kassel. Aus dem Raum Paderborn.

Ich habe als nächstes den Positionssensor im AGR Ventil untersucht, also auf verschiedene Betriebszustände hin.
Er meldet der Steuereinheit, wie weit das Ventil elektrisch geöffnet ist.
Ich kann nun das AGR Ventil elektrisch ziemlich vollständig beschreiben.

Zunächst aber kurz zur Mechanik.
Das AGR Ventil kann einfach geöffnet werden. Die Stifte, die das Einführen eines Standard Torx Schraubendreher verhindern und den Eindruck erwecken, das ein neues Werkzeug angeschafft werden muss, können mit einem kleinen Schraubendreher abgeschlagen werden. Sie brechen sofort ab.

Im Innern sieht man das einfach gehaltene Getriebe zwischen Motor und Ventilplatte. Wenn das mittlere Zahnrad einfach entnommen wird, kann das Ventil manuell bewegt werden. Dadurch kann der Motor im folgenden Test frei laufen, und zweitens das Ventil ohne Motor in verschiedene Positionen gebracht werden, um anschließend den Positionssensor zu testen.

Ich denke das jeder mit einem Standard Multimeter und einer 5V Spannungsquelle (Mindestens 1A) das gesamte AGR Ventil im ausgebauten Zustand auf Funktion prüfen kann.
Als 5V Spannungsquelle ist jedes Handy Ladegerät geeignet. Opfere ein USB Ladekabel und rüste es mit einem Plus und Minus aus.

Beschreibung des 5 pol Steckers.
Die Lage des AVR Ventils im eingebauten Zustand ist mein Kriterium für die Bezeichnung der Kontakte. Der oberste ist Kontakt eins, der unterste ist Kontakt 5.

Kontakt 1 Positionssensor Ausgang
Kontakt 2 Positionssensor Versorgung GND
Kontakt 3 Positionssensor Versorgung +5V

Kontakt 4 Gleichstrommotor Versorgung GND
Kontakt 5 Gleichstrommotor Versorgung +5V

Durch Anlagen der 5V am Gleichstrommotor sollte das Ventil öffnen, wenn es nicht vollständig verschmutzt ist.
Der Motor nimmt dabei ca. 400mA auf.
Der Motor fährt das Ventil in kurzer Zeit bis zum Anschlag. Danach steigt die Stromaufnahme. Man muss sich nicht verrückt machen. Das hält der Motor aus, aber nicht ewig. Also danach wieder abklemmen.
Oder wie oben beschrieben das mittlere Zahnrad entnehmen.
Nach dem die Spannungsquelle abgeklemmt wurde, schließt das Ventil durch die eingebaute Feder. Mein altes Ventil lies sich durch die Federkraft nicht vollständig überzeugen, - und blieb halb offen.

Der Sensor wird mit 5V versorgt. Am Sensorausgang wird die Spannung gemessen. Die betrug ca. 1,9V wenn das Ventil geschlossen ist, und ca. 4,2V wenn das Ventil vollständig geöffnet ist.
Die Werte habe ich mit ca. angegeben, da sehr unwahrscheinlich ist, das jemand genau die selben Werte ermittelt. Der Sensor gibt sehr wahrscheinlich gar nicht so eine große Genauigkeit her. Muss er auch gar nicht.


Wer mit eingeschalteter Zündung am 5 pol Stecker misst, ohne das das AVR Ventil angeschlossen ist, wird ca. 5V an Klemme 2 und 3 messen. Die Versorgungsspannung, logisch.Aber auch ca. 5V an Klemme 1 gegen Klemme 2. Das ist einem PullUp Widerstand geschuldet, der im Motorsteuergerät steckt, und die Spannung "hoch" zieht, wenn das AVR nicht angeschlossen ist, oder ein Kabelbruch vorliegt, oder wie bei mir - einen Wackelkontakt vorhanden ist.

Diese "hohe" Spannung von 5V, also oberhalb von den eben genannten 4,2V führt auch zu der Meldung P0409.

Dann aber sofort.

Zitat von »racerat«

Die Spannungsversorgung am Stellmotor liegt aber nie voll an.
Das ist eigentlich ein PWM Signal bei dem der Dutycycle von 0 bis 100%
varriert. Nur so kann man weitere Stellpositionen als nur "voll offen"
und "zu" machen. Das so variierende Drehmoment vom Motor ist dann in
jeder Position des Ventils im Gleichgewicht mit der Federspannung.


Das Steuergerät weiss ganz genau dass z.B. bei Duty X eine bistimmte
Öffnung und ein dementsprechendes elektrisches Signal kommen muss. Wenn
da was verkokt ist, dann ist der mechanische Wiederstand grösser, der
Gleichgewichtspunkt ist verschoben, das Ventil ist weniger geöffnet und
dementsprechend liest das Steuergerät ein falsches Ausgangssignal. Dann
kommts zum Fehler.

Ja, das mit dem PWM erzeugte Drehmoment, das gegen die Feder arbeitet, macht Sinn.


Danke für den Hinweis, jetzt ist die Funktion noch eindeutiger erklärt.
Eventuell ist es auch so wie du sagst, dass das Steuergerät ganz genau weiß wie der Dutycycle für eine bestimmte Position sein muss. Eine andere Option wäre, dass der Dutycycle so lange geändert wird, bis die Position über den Rückgabewert des Sensors über der Klappe des Ventils so ist wie gewünscht. Also bis der Istwert dem Sollwert gleicht. Wenn dann der Dutycycle zu weit von dem abweicht was als normal gilt, würde der Fehler generiert. Bei einer Gelegenheit werden, wir mal im der Entwicklungsabteilung nachfragen.

Für die oben genannte Prüfung ist das nicht ganz so wichtig. Obwohl mit einem PWM Generator das AVR noch besser geprüft werden könnte, wird es am Vorhandensein des Generators scheitern.

Zitat von »Mart33«

Klärt für mich jetzt aber nicht die Frage, warum der Fehler trotz neuem Ventil weiterhin kam? Wo war der Wackelkontakt denn?

Wackelkontakt ist eventuell nicht ganz korrekt. Ich habe mich über das unsaubere Signal am Kontakt 1 Positionssensor Ausgang gewundert. Wie das immer wieder Richtung 5V ging. Immer nur kurz. Ich habe dann die Kontakte von Stecker und Buchse gereinigt, danach war das Signal sauber.

Ach ja während ich die Messungen durchgeführt habe, war dieses ständige Montieren und Demontieren des Ladeluftkühlers, um den Motor starten zu können extrem lästig. Ich habe nach einer Lösung gesucht, um den Ladeluftkühler zu überbrücken.
Kann man hier auch irgendwie ein Bild posten, dann zeig ich kurz wie ich den LLK kurzgeschlossen habe.