was mir noch auffällt bei dieser Diskussion: da wird nach Tips gefragt und die Antworten kommen von GT-, WRX- oder STi-Fahrern.
Ich habe bis jetzt WRX und STI vor MY05 und nach MY05 gefahren. Alle drei hatten werkseitig ein anders ausgelegtes Fahrverhalten. Am nächsten waren sich WRX MY01 und STI MY02: braves, ausgeprägtes untersteuern.
Der STI MY05 war dagegen nahezu neutral. Mit Gas sogar tendenziell übersteuernd.
Noch ausgeprägter macht dies der STI MY06.
Das heisst, den Aufwand, den ich in den MY02 gesteckt habe (härtere Stabis, Anti Lift Kit ALK, negativer Sturz) kann ich mir ab MY05 sparen.
Entscheidend für besseres Kurvenverhalten ist und bleibt zuerst die Kontaktfläche zwischen Reifen und Strasse. Diese handflächengrosse Kontaktstelle kann eine bestimmte maximale "Verzahnung" mit der Strasse aufbauen - aber nur mit der richtigen Belastung. Wird die Radbelastung zu gross, so schmiert der Reifen weg, wird sie zu klein, ist "fliegen" angesagt.
Diese Belastung ist primär abhängig vom Fahrwerk: also Federbein und Dämpfer.
Wenn man WRX und STI anschaut, fällt einem auf, dass er "hochbeinig" daherkommt. Trotzdem bringt man die Reifen in extemen Situationen fast zum Streifen an der inneren Kotflügelverschalung. Die Federwege sind sehr laaang.
Das hat Vorteile (Komfort u. Bodenfreiheit, Schotterstrecken) und Nachteile (Rennstreckenkurven, Höchstgeschwindigkeit). Am bedeutendsten ist aber der Vorteil, dass ein STI auch in schwierigen Situationen grobe Fahrfehler verzeiht (kein ausbrechen, keine Dreher usw.)
Um den STI für Rennstrecken wie z.B. die Nordschleife zu verbessern, empfiehlt sich ZUERST - wie @Palmaxgt schon geschrieben hat - der Wechsel zu einem anderen Fahrwerk mit kürzerem Federweg (zwischen voll entlastet und voll belastet). Solche Federn sind dann härter und/oder progressiver. Dazu gehören dann natürlich die zug- und druck-angepassten Stossdämpfer. Diese Kombination (von Intrax, KW, Bilstein etc.) verbessert (falls richtig eingestellt) das Kurvenverhalten deutlich und messbar (z.B. mit http://www.race-technology.com/WebPage2/Products/AX22/AX22Home.html )
Der STI liegt dann ruhiger, d.h. schaukelt bedeutend weniger.
Die serienmässigen Stabis sind dann jedoch meist zu weich, haben also zuwenig Wirkung. Etwas härter (ca. 22/24mm) bringt nochmals Stabilität gegen das seitliche Schaukeln.
Nachteil: Die Radbelastung in der Kurve wird höher und erreicht sehr schnell so hohe Werte, dass der Reifen wegschmiert. Dieser Grenzbereich wird durch härtere Stabis auch schmaller als er beim Serien-STI ist.
Und macht man "die Sauce" zu hart, so springt das Auto über jeden kleinsten Buckel.
Fazit: Die Verbesserung des Fahrverhaltens beginnt beim Reifen selber (Steifheit der Flanken, Gummimischung), dann bei der Reifenaufstandsfläche, wo die Belastungsspitzen von Federbein und Dämpfer abhängig sind. Nachher kommt die "Feinabstimmung" mit den Stabis, verändertem Sturz, Spur etc.
Für Imprezas vor dem MY05 muss viel Aufwand getrieben werden. Für die STI (nur diese!) ab MY05 hat das Werk die halbe Arbeit bereits gemacht
Gruss Walter
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