Nur noch kurz etwas zum Spannungsarmglühen!
Langsame Erwärmung auf 550°-650° C und mehrere Stunden auf Temperatur halten, damit eine 100%ige Durchwärmung eintritt! Danach wieder langsames Abkühlen auf Raumtemp.! Je höher die Temperatur, desto niederer die Fließgrenze des Stahles!
In den Temp.bereichen 550°-650° haben die Atome die Möglichkeit sich aus Ihrer "Zwangslage" zu befreien und somit Ihre Spannungen zu verlieren! Wichtig zu wissen ist dabei, dass dabei KEINE Gefügeveränderung eintritt, sondern lediglich ein Richten des Gitters vollzogen wird!
Das Glühen bei Temperaturen >700° würde eine Verzunderung der Oberfläche und sofortige Krobkornbildung hervorrufen und ist deshalb im Fall unserer Bremsen gänzlich aus zu schliessen!
Das Härten gibt es sehr wohl bei Stählen mit Kohlenstoffgehalten von 2%!
Nur bewegt sich die Härtetemperatur für Stähle mit C-Gehalt >0,8% konstant bei 723°-750° und ist damit auch zu hoch für unseren Fall! Ausserdem würde sich das Gefüge bei Erwärmung, wie schon erwähnt, von krz auf kfz ändern und nach dem Abschrecken eine verzerrte Form des krz-Gitters einnehmen.
Beim Anlassen erhöht sich die Zähigkeit, wobei die Härte vermindert und Spannungen abgebaut werden. Die Bildung einer Oxidschicht auf metallisch blank geschliffenen Flächen gibt Aufschluß über die Temperatur. Weisses Licht wird reflektiert und die Dicke der Oxidschicht bestimmt die Farbe.
So, genug geschwafelt! Aber es freut mich, dass auch wir Jungen mal zeigen, dass es nicht immer nur um Tuning und Oberflächlichkeit geht, sondern auch richtig fachgesimpelt werden kann! Trotz alle dem hasse ich das FeC-Diagramm...
Zu wissen man könnte, wenn man wollte, ist genau die Art von Sicherheit, für die der Subi als Garant fungiert...