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Doriangrey

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  • »Doriangrey« ist der Autor dieses Themas

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1

Donnerstag, 27. September 2012, 11:03

Open Loop VS Closed Loop

Hallo zusammen,

Ich wollte mich mal mit den Maps meines STI's befassen, ich denke es ist wichtig genau zu verstehen was die einzelnen Komponenten eigentlich genau machen bevor ich da überhaupt etwas anfasse.

Habe ich das richtig verstanden das Closed Loop vom Leerlauf bis zu einer gewissen Drehzahl (in Nasioc sprechen Sie von 3000U/min) regelt und das Gemisch einfach "annimmt" anhand des Steuergerätes ohne zusätzliche Messwerte von der Lamda Sonde oder ähnlichem zu erhalten. Er liest so zu sagen einfach von der Tabelle im Steuergerät ab was er machen soll.

Open Loop Wird dann in höheren Drehzahlen aktiv, wo es darum geht, dass möglichst ein optimales Gemische erzielt wird. Es werden in Open Loop die Lambda Werte miteinbezogen um zu fette oder zu magere Gemische zu vermeiden.

- Was wäre jetzt wenn ich den Boost von 1.1 auf 1.3 stelle, kompensiert dieser also durch die Lambda werte die Erhöhung oder wird das Gemisch automatisch zu mager?
- Wie heissen die Maps genau, welche dies steuern?

Grüsse
Dorian
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matze383

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2

Donnerstag, 27. September 2012, 12:38

Um hier mal schnell gegenzusteuern:

Es ist genau umgekehrt.
"Closed Loop" bedeutet, dass eine Regelung stattfindet und genau diese Regelung hängt gerade von Messwerten wie der Lambdasonde ab.
Die Regelung ist dabei als Gemischkorrektur zu verstehen, da die zugehörigen Tabellen eh versuchen sich in diesen Bereichen Lambda 1 zu nähern (je weniger Korrektur ist nötig).
Richtig ist, dass diese Regelung üblicherweise vom Leerlauf bis 3000 oder 4000U/min und nur unterhalb einer bestimmten Last(!) aktiv ist. Sie dient nur zur Optimierung der Abgasreinigung.

"Open Loop" ist genau ungekehrt. Es findet keine Regelung des Gemischs mehr statt. Genau hier verlässt sich das Steuergerät weitgehend auf seine Tabellen.
Das Ziel der Gemscheinstellung ist dabei meist ein anderes (z.B. Leistung und Motorschutz).
Mir wäre nicht bekannt, dass das Gemisch, trotz der inzwischen verbauten Breitbandsonden (Messung des Gemischs auch außerhalb von Lambda 1 möglich), aktiv in ein bestimmtes Fenster geregelt wird. Ich glaube, das wäre zu träge.

> ich denke es ist wichtig genau zu verstehen was die einzelnen Komponenten eigentlich genau machen bevor ich da überhaupt etwas anfasse
:thumbsup: Ich glaube du solltest da gaaanz vorsichtig rangehen (außer du hast zuviel Geld), es gibt noch soviel zu lernen ;)
enjoy the flight !

cybersquare

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3

Donnerstag, 27. September 2012, 16:00

Eine Korrektur findet auch nur in Grenzen statt.
z.B. Base Map +/- Learning Map = Max/Min "Gemischkorrektur".
Du hast einen fixen Wert und dazu noch ein Map um wie viel er dieses nach oben oder unten anpassen darf.
So lernt sich die ECU mit hilfe der Sensoren die richtigen Werte.
Wenn du zu viel Druck programmierst, kann er nicht weiter regeln, es sei den du passt das Fueling Map mit an.
Das ist nur sehr grob erklärt, da fehlt noch der IAM und einige andere Kleinigkeiten.

Gruss
Andreas
Real racers prove their skills on the track. Street racing is just a competition to see who is the bigger idiot.

GF8GT Berlin

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4

Donnerstag, 27. September 2012, 20:13

Hm! Ich kann hier nicht so ganz folgen! Worum geht es denn genau? Seriensteuergerät, EKUTEK etc.

OpenLoop=fest eingestellter Wert - keine Regelung
ClosedLoop=fest eingestellter Wert und Zielwert mit +/- Korrekturregelung

Gibt es alles für Lambda, Leerlauf, Ladedruck, Klopfen etc.

Ich fahr z.b. mit der Link Lambda vollgeregelt, also closedloop bis 7500U/min und 1,4 bar und Ladedruck open loop (fest eingestellte Wastegate-Taktung)
Schönen Gruss Sebastian

matze383

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5

Donnerstag, 27. September 2012, 23:25

> Worum geht es denn genau? Seriensteuergerät, EKUTEK etc.
Ja, vermutlich Seriensteuergerät und ggf. OpenECU.
Meine Antwort (und ich bin mir sicher auch cybersquares) bezog sich jedenfalls darauf, wie das Seriensteuergerät OEM abgestimmt ist.

> Ich fahr z.b. mit der Link Lambda vollgeregelt, also closedloop bis 7500U/min
Ist jetzt aber eher eher exotisch - oder?
Naja, zumindest in der Serie läuft's beim Subi nicht so.
Wüsste mal gerne, ob es inzwischen ein (konventionelles) Serienfahrzeug gibt, dass 100% closed loop fährt.

> und 1,4 bar und Ladedruck open loop (fest eingestellte Wastegate-Taktung)
? Das ist jetzt irgendwie auch wieder überraschend.
Da landest Du doch mit dem Ladedruck je nach Wetter/Temperatur, Mondstand oder Motorzustand doch nie (selten ;) ) bei 1.4Bar!?
Auf eine möglichst gleiche und von wenigen äußeren Parametern abhängende Motorcharakteristik (Leistungsabgabe) scheint es dir dabei nicht anzukommen.
Du bewegst dich offensichtlich am Limit der Komponenten und passt kritische Parameter (und damit die Abgabeleistung) ständig an.
OEM wird (denke ich) eher auf eine "berechenbare", reproduzierbare Leistung Wert gelegt.
Ganz deutlich sieht man das an den DriveByWire-Subis, bei denen im Kennfeld für die Gaspedalstellung nicht mehr eine Ladedruck- (oldschool) sondern eine feste Leistungs- bzw. Drehmomentvorgabe gemacht wird.

Aber vielleicht sollten wir das ggf. im Thread zu den freien STG weiterführen ...
enjoy the flight !

GF8GT Berlin

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6

Freitag, 28. September 2012, 18:22

Auch so, na mit Serie und normal kann ich nicht mitreden!

WG Taktung hat Geschwindigkeits/Drehzahl abhängig feste Werte (also jeder Gang wird über die Drehzahl unterschiedlich angetaktet) Um es nicht mit dem Drehmoment zu übertreiben, wird der Grundladedruck vonn 1,1 bar erst über 5000 U/min liniar angehoben, bei 5750U/min ist er am höchsten und die Düsen am Limit

Selbst für open loop gibt es Korrekturtabellen (Ansauglufttempatur, Wassertemperatu, Düsentaktung etc.) die sich auf die Grundtabelle draufaddieren und abziehen! Wenn ich -5°C Ansaugtemperur im Winter habe reicht der Sprit nur noch bis 1 bar

Genauso verhält es sich mit Sprit und Zündung! Close Loop macht dann halt nur noch die feinjustierung zu einem Sollwert

Würde ich also Ladedruck closed loop auf 1,2 bar fahren, gäbe es im Winter ein Problem, da die Regelung immer auf den Zielwert (in dem Fall 1,2bar) hinarbeitet
Schönen Gruss Sebastian

GF8GT Berlin

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7

Dienstag, 9. Oktober 2012, 16:09

Wüsste mal gerne, ob es inzwischen ein (konventionelles) Serienfahrzeug gibt, dass 100% closed loop fährt.

Im Grunde ja alles ab Euro4 würde ich denken (da Breitband-Lambdasonde serie)! Immhin sieht man in den Freeze Frames des Fehlerspeicherprotokoll ein Lambdaadaptionswert, auch unter Volllast!

Hm, würde mal noch ein beispiel geben, wie man ein zusammenspiel aus open und closed loop ein komlettes closed loop setup gestalten kann!

Lambdaregelung = closed loop (bis 1,5bar und 7500U/min)
Klopfregelung = closed loop (mit "overwrite" Lambdaregelung)
Ladedruck= openloop (mit Korrektur Injector Duty Cycle, 97% max, das die Trimmung der einzelnen Zylinder noch gewährleistet ist)

Nehmen wir als Beispiel das Gemsich der "Zelle" 6000U/min und 1,3 bar:

Messwerte dazu: 97% Injector Duty Cycle @ AFR 12,0 (wenn keine Klopftendez)

Entsteht nun eine Klopftendenz, ändert sich das Bild wie folgt:

Klopfregelung darf anfetten auf AFR 11,7 (Overwrite um AFR 0,3)! Das heißt im Klopfdendenzfall oder wird der Lambdawert auf 11,7 (closed loop ausgeregelt).
Dabei würde die Düsenauslastung über den zulässigen Wert von 97% überschritten werden!
Die Ladedruckkorrektur regelt dem überschreiten der 97%Injector Duty Cycle entgegen und senkt den Ladedruck auf 1,25 bar, was zur folge hat, das die Füllung sich verringert und die Belastung im Brennraum reduziert wird! Zusätzlich wird die Zündung um 1° zurückgenommen und die Klopftendenz entspannt sich! Gefahr gebannt!
Zündnester kühlen ab, Gemisch magert ab, Ladedruck und Zündung steigt bis zum nächsten Ereignis!
Das passiert natürlich wahnsinnig schnell (bei mir im 0,02s Takt, d.h. alle 20ms wir rein oder raus geregelt), was zur Folge hat, das man an der optimal Ausnutzung des Kraftstoff arbeiten kann - weniger Verbrauch, mehr Leistung, heiler Motor!
Gleiches passiert natürlich auch ohne Klopftendenz, wenn nur durch kälteres Wetter die Düsen nicht mehr reichen würden

Anders bei Closed Loop Boost Control!

In dem Beispiel ist die Ziel Grösse 1,3 bar! Die ECU wird immer versuchen, den Ladedruck auf 1,3bar zu halten! Haben die Düsen die 97% Marke passiert, wird der Zylinder zuerst abmagern, den man über die Zylinderkorrektur (Trimmung) 2% mehr Sprit gönnt! Es kommt zum Klopfen! Da nicht mehr Sprit geht aber der Druck gehalten werden soll, kann hier die Klopfregelung nur massiv den Zündwinkel zurücknehmen, was zur folge hat, das die Abgastemperatur in den Himmel schießt und die Leistung sinkt!
Schönen Gruss Sebastian

8

Dienstag, 9. Oktober 2012, 16:59

mhm 97% DutyCycle is schon hart über dem Grenzwert - safty first sollte nit über 85% kommen eigetnlich - sonsst wird das Sprühbild bescheiden. Ab 105% tropft aus Erfahrung mehr Sprit raus als gespritzt wird (macht super schöne blaue Flammen aus dem Auspuff aber ruckelt etwas xD)

Aber selbst im open loop wird normal noch nach LMM/Map-Sensor gemessen und dann passend der Map eingespritzt/gezündet.

Ansonsten wie schon gesagt wurde closed loop bis zu ner gewissen Drehzahl und Last (TPS-Stellung)

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