Die Ladedruck Regelung übt ja nicht aktiv Kraft aus, die das
Geschirr des Turbos schneller drehen lässt, sondern regelt nur den Abgasstrom. Der
Abgasstrom selbst ist die treibende Kraft.
So weit so richtig.
Bei mehr Gegendruck Abgasseitig,
wird dieser Fluss verlangsamt/gebremst.
Nein, denn der Lader "lebt" ausschließlich vom Druck
unterschied auf der heißen Seite. Wie dieser Druckunterschied zustande kommt, ist völlig egal.
Wenn man den Ladedruck erhöhen will, kann man den Weg gehen, den Gegendruck auf der Abgasseite durch Entfernen des Kats zu reduzieren. Soweit grundsätzlich richtig. Problem dabei: Der Druckgewinn ist minimal. Ich kenne zwar nicht die Werte des MY2015/16, aber normalerweise liegt der Druckunterschied vor/nach Kat bei weniger als 5 mbar. Also vernachlässigbar gering.
Auch mit voller Antaktung bekommst du
ein original STI nicht über +- 1,3 Bar Ladedruck und zusätzlich führt der
Gegendruck zu höheren Temperaturen.
Mag sein, aber das liegt dann schlicht am Lader, der bauartbedingt bei dem vorhandenen Volumenstrom des Abgases auf der Frischluftseite nicht mehr Druck aufbauen kann.
Temperaturerhöhung: Zumindest theoretisch ist das richtig; die Wärmekapazität des Abgases ist durch den höheren Druck im Krümmer in der Tat höher und damit auch die Wärmeübertragung auf die abgasführenden Teile. Aber wie gesagt: Die Druckerhöhung ist minimal. Bei 5 mbar bezogen auf 1013 mbar Absolutdruck sind das gerade mal 0,5%.
Für Einspritzdüsen ist das richtig. ABER die
sind aufeinander abgestimmt im OEM Trim. Heißt wenn du den Druck veränderst,
verändern sich auch die Sprüheigenschaften und noch wichtiger, die Flussmenge
unabhängig voneinander. Kann sein, dass eine Düse kaum mehr einspritzt, eine
andere viel mehr und im Schnitt passt dein Gemisch. Aber nach kurzer Zeit haste
ein Loch im Kolben und weißt nicht warum…
Da ist garnix abgestimmt. Bei normalen MPI-Einspritzventilen kenne ich auch keine Eingruppierungen in bestimmte Toleranzklassen. Der statische Durchfluß wird ausschließlich bestimmt durch die Geometrie der Spritzlöcher und den Druckunterschied zwischen Kraftstoff- und Saugrohrdruck. Insofern ist völlig unmöglich, daß ein Satz Ventile bei einem bestimmten Kraftstoffdruck einen jeweils gleichen Durchfluß haben, bei einem anderen Druck sich aber Unterschiede ergeben.
In einem Punkt hast Du aber recht: Das Spritzbild ändert sich. Und zwar wird die Zerstäubung bei höherem Druck besser (d.h. die Tröpfchengröße kleiner). Gleichzeitig steigt geringfügig die Penetrationstiefe.
Viele Grüße
Chris