Literaturauszug !!!
Betriebsstörungen und Tips für den Autofahrer
Wie die Turboladerhersteller versichern, sollen ihre Produkte mindestens genauso lange halten, wie der Motor selbst. Diese Lebensdauer-Zuversicht wurde vor allem in den Anfangszeiten der Turbo-Entwicklung durch zahlreiche, vorzeitige Laderausfälle in Frage gestellt. Analysen defekter Turbolader ergaben jedoch, daß die meisten Schadensursachen bei sachgerechter Behandlung vermeidbar gewesen wären. Die meisten Schäden an Turboladern wurden durch folgende Ursachen hervorgerufen:
Eindrigende Fremdkörper auf der Turbinen- oder Verdichterseite,
Schmutzpartikel im Schmieröl,
mangelhafte Ölversorgung (Öldruck, Filteranlage),
zu hohe Abgastemperaturen infolge Defekten an Zündanlagen oder Gemischbildner.
Die meisten dieser aufgeführten Punkte treffen heute natürlich nicht mehr (Defekte an Zündanlage oder Gemischbildner) oder nur noch in Ausnahmefällen (Schmutzpartikel im Schmieröl) zu. Vollelektronische Motormanagements verfügen längst über »Notlaufprogramme«, die eine Weiterfahrt bei schonendem Motorbetrieb ermöglichen. Zudem sind die »Elektronen-Gehirne« unserer modernen Motoren mit Überwachungsfunktionen ausgerüstet, die auftretende Defekte dem Fahrer im Bordcomputer anzeigen und in der Werkstatt per Diagnosegerät ausgelesen werden können. Leistungsfähige High Tech Schmieröle und Ölfilter stellen heute auch einen risikofreien Betrieb des Turboladers dar. Einige Hersteller schreiben jedoch vorsichtshalber auch beim Ottomotor vozeitige Ölwechel vor (z. B. Nissan: Ölwechsel alle 10.000 km oder einmal im Jahr beim 200 SX).
Wogegen ein Autofahrer natürlich nicht gefeit ist, sind auftretende Defekte oder Lecks an Olleitungen, oder heruntergerutschte Schlauchschellen, die für Undichtheiten des Systems sorgen können. Defekte Ölleitungen oder Kurbelgehäuseentlüftungen machen sich zumeist an der Verölung des Verdichters bemerkbar; Undichtheiten durch abgerutschte Schläuche registriert der Fahrer am Leistungsverlust. In diesem Fall ist nur verhaltenes Gasgeben anzuraten, um ein Überdrehen des Laders zu vermeiden.
Aber auch ungeachtet der modernen Technik kann der Autofahrer viel zur Pflege des Turboladers beitragen. Dazu gehört in erster Linie die Einhaltung der motorseitigen Ölwechsel- (bei den meisten Dieselmotoren heute noch separat) und Serviceintervalle. Für die Arbeitsbedingungen des Turboladers wirkt sich besonders positiv aus, wenn
o der Luftfilterwechsel,
der Öl- und Ölfilterwechsel,
die Öldruckkontrolle und
eventuell vorhandene Nachlaufpumpen (Kühlung des Lagergehäuses nach Motorabstellen)
regelmäßig durchgeführt oder überprüft werden.
Gruß Jürgen
"MAY THE BOOST BE WITH YOU!"