Und damit ist klar, dass man den Begriff 'eutektisch' einem Laien nicht wirklich erklären kann. Trotzdem dazu noch ein paar Erläuterungen.
Der Begriff kommt im Zusammenhang mit Legierungen vor. Er bezeichnet eine bestimmte Ausprägung der Eigenschaften von Legierungen.
Maschinenbauer lernen dies im Fach 'Werkstoffkunde'.
Fachleute können daraus Schlüsse ziehen über das Verhalten des Werkstoffs in der Praxis.
Etwas pauschal gesagt geht es bei der Wahl des Werkstoffs für Kolben darum, ein Material zu finden, dass all den da vorkommenden Betriebszuständen gerecht wird (Kälte, Hitze, Druck, Schläge usw.)
Unlegierte Werkstoffe sind meist nur für einen bestimmten, gleichbleibenden Betriebszustand optimal. Sie sind z.B. sehr hart, aber dafür spröde oder umgekehrt elastisch, aber nicht hart.
Eutektisch bezeichnet, wie Urs geschrieben hat, einen bestimmten Zustand einer Legierung. Den erreicht man auf unterschiedliche Weise, z.B. mit temperaturüberwachter Gusstechnik und/oder Wärmebehandlungen usw..
Beispiel: Ein Eutektikum hat den niedrigsten Schmelzpunkt aller Mischungen aus denselben Bestandteilen. Beim Erstarren scheiden sich gleichzeitig alle Bestandteile in sehr feinen Kristallen ab, das Gefüge erscheint gleichmäßig und weist eine charakterstische lamellare Struktur auf.
Unter- oder übereutektisch ist also eine Verschiebung der Legierungszusammensetzung oder eine andere Gusstechnik bzw. eine andere Aushärttechnik, die letztlich zu dem gewünschten über- oder untereutektischen Werkstoff für Kolben führen.
Gruss Walter
PS So nebenbei wieder einmal ein Beispiel, dass ein Motorenhersteller heute sehr viel mehr Knowhow besitzen muss, als das sich durchschnittliche Autokäufer vorstellen können.