Moin!
Ich will meinen gescheiterten Versuch einer Ölkühlung nicht verschweigen. 2018 fuhr ich noch einen Ölkühler wie die meisten ihn sicherlich fahren: Sandwichplatte, paar Leitungen und einen AxB großen Kühler. Ich gebe zu damals günstigen Ebay-Mist gekauft zu haben, was sicherlich Ursache für einigen Frust war.
Meine (gefühlten)
Probleme mit dem Kühler waren folgende:
- Schlauchverlegung vom Ölfilter weg (Schläuche bildeten den tiefsten Punkt - fühlt sich auf nem Felgweg immer scheiße an)
- Ölkühler mit Anschlüssen nach oben -> es bleibt beim Ölwechsel immer was drin, ohne Kühlerausbau bekommt man das dort auch nicht weg
- Ich hab es ewig lange nicht dicht bekommen (liegt vielleicht an meiner Blödheit, dazu später mehr)
- Kühlperformance war gut aber hätte ich gerne etwas mehr (30min Rennstrecke bei ca 25°C und Sonne brauchte es, damit Wasser und Öl bei 100°C lagen)
- Die scheiße steht immer unter Druck und ich habe lange lange gebraucht, bis ich dazu vertrauen aufbaute (abfallender Ölschlauch auf Autobahn hatte ich schon, brauch ich nicht wieder)
Die Lösungsoptionen
Zu 1)
- feste Leitungen bauen (ich glaube es schimpfte sich "hard-lines" - also aus Rohr biegen
- Ölfilter an anderer Stelle verbauen (relocation kit) - das könnte evtl. für mehr Platz am Krümmer/original Filterposition sorgen
- ganz wilde Ideen nur das Öl, was vom Öldruckregelventil nicht in den Motor geschickt wird zu kühlen (Größenwahn)
Zu 2)
- Kühler mit seitlichen Anschlüssen verbauen (wollte ich nicht, weil dann ein Teil des Kühlers von der Stoßstange verdeckt wäre)
- Setrab Kühler haben seitliche Anschlüsse und sind flach gebaut (dafür war ich zu geizig)
Zu 3)
- bei mir sind meistens die Fittinge undicht gewesen, also an den Drehstellen oder den Adaptern der Sandwichplatte
Zu 4)
- größeren Kühler verbauen
- zwei Kühler verbauen
Zu 5)
Das war also mein Startpunkt. Wie ihr wisst bin ich etwas geizig und spiele gerne rum. Also ereilte mich eines Nachts die Erinnerung an meine Klimaanlage. Der dafür verbaute Kühler liegt immerhin ungenutzt im Keller, ist riesig groß und passt super in die Karre - is ja Werksausrüstung. Fazit: ich schieße das Öl einfach da durch und fertig.
Die Idee war schnell gestorben, denn der Klimakühler hat sehr sehr sehr viel Strömungswiderstand. Mit Wasser brauche ich ca 0.1bar Differenzdruck um 1l/min durch den Kühler zu drücken.
Wenig später kam mir dann die Idee einen zweiten Wasserkreislauf zu bauen. Den originalen Öl/Wasser Wärmetauscher entsprechend aus dem regulären Kühlkreislauf zu entfernen und mit arschkaltem Wasser aus dem zweiten Kreis betreiben. Also kaufte ich mir ne 0815 Pumpe und ein paar Rohre, Schläuche, Schlauchschellen.
Den Wärmetauscher habe ich gelöst und leicht verdreht, damit der hintere Anschluss (der normalerweise direkt in den Block geht) in eine andere Richtung zeigt. So gab es genug Platz den originalen Anschluss am Block mit einem Stück Schlauch und Propfen zu verschließen. Da die Ecke dort unten sehr eng ist, habe ich eine Art Winkelstück aus Alu gebastelt und dort zwei Rohrstückchen eingelötet:
Dazu auch eine kleine M5 Bohrung als Ablassschraube für das Wasser.
Der Spendermotor kam mir jetzt sehr gut ins Gehege. Der eignete sich perfekt um die Anpassungen bequem in der Werkstatt zu machen und nicht unterm Auto zu kriechen. Zudem ist die primäre Ausrüstung und Garage bei mir örtlich getrennt, nervt also nur.
Final im Fahrzeug sah es dann so aus.
Viel Luft für Spielereien bleibt nicht. Da die originalen Anschlüsse am Wärmetauscher 1/2" Durchmesser haben, war ich natürlich auch mit dem verwendeten Schlauch recht festgefahren. Entsprechend fummelig ist die Ausrichtung, damit man unter der Zahnriemenabdeckung mit beiden Anschlüssen vorbei kommt. Die Rohre hab ich dort unten hauptsächlich haben wollen, damit wegen der Hitze nicht heftig gekrümmte Schläuche weich werden.
Dann gabs noch einen Ausgleichsbehälter und die Pumpe, alles dort verbaut, wo mal die Batterie gewohnt hat.
Natürlich war ich vollkommen gespannt auf die Wirkung. Leider war die Sache ernüchternd...
Beim normalen rumcruisen auf der Landstraße wird das Öl ohne Wärmetauscher im original Wasserkreislauf ca 95-100°C warm. Wenn ich die Pumpe einschalte fallen diese Temperaturen grad mal 10°C. Effekt da aber lachhaft. Ich habe mir dann mal mit einem Oberflächenthermometer die Schläuche angeguckt. Der Klimakühler ist natürlich nicht der Flaschenhals. Alles was da rein läuft kommt mit fast Umgebungslufttemperatur wieder raus. Die Problematik liegt in dem Wärmetauscher. Der kriegt das Wasser irgendwie nicht wirklich aufgeheizt. Es ergeben sich z.B. 35°C Wasser rein, 43°C Wasser raus, was im Vergleich zu den 95°C Öl schon ziemlich wenig Differenz ist. Die Pumpe fördert bedingt durch den Klimakühler Gegendruck auch nicht sehr viel. Allerdings sehe ich hier kein Verbesserungspotential, da die Differenz von heißem Wasser und heißem Öl ziemlich groß ist. Würde mehr Wasser gefördert werden, wird diese Differenz auch größer. Aber wenn 50°C Differenz nichts bringen, machen es 55°C auch nicht.
Seht es bis hierher mal als Entertainment
Jetzt noch 1/2 Fragen:
- Weiß jemand aus Erfahrung, dass z.B. die Arlows Fittinge an den drehstellen taugen?
- Montiert ihr die Fittinge am Kühler komplett ohne Dichtung? Das schien mir damals irgendwie nicht richtig, deswegen hab ich da was zwischen geklatscht. An der Ecke sind meine Fittinge auch nie undicht geworden aber vielleicht hab ichs trotzdem falsch gemacht.
Gruß
Manuel