Erstaunlich. Hat sich hier noch keiner mit dem Tesla Roadster beschäftigt?
3.7 sec von 0 – 60 mph ist doch schon mal eine Ansage, oder?
Hier ein Vergleich mit einem 911 Turbo:
[video]http://www.youtube.com/watch?v=OxveY1R2pws [/video]
Oder für CHF 2.- hundert Kilometer fahren können. Keinen Ölwechsel machen müssen. Getriebe kann nicht kaputt gehen, weil nicht vorhanden. Der Servicewagen kommt zu dir nach Hause. Alle 20'000 km wird ein Softwareupdate gemacht und geschaut, ob noch alles im grünen Bereich ist. Ansonsten nur Reifenverschleiss und Bremsbeläge erneuern. Übrigens, der hat eine feine AP-Bremsanlage mit gelochten Scheiben.
Alles rein elektrisch. 340 km soll er so (theoretisch) fahren können. Mir wurde versichert, dass er mehrere Pässe schafft, da er bergrunter immer wieder Energie gewinnt.
288 PS, 1200 kg und ein Drehmoment von 440 Nm aus dem Stand.
Also, erst mal einsteigen. Hm, das erinnert sehr stark an die alten Caterham-Zeiten. Genau so muss man sich beim Einstieg verwinkeln. Genau so eng geht es im Fussraum zu. Und genauso liegt die Ferse praktisch auf gleicher Höhe mit dem Hinterteil. Nur mit dem kleinen Unterschied, dass man hier wohl keine nassen Füsse bekommt, wie es damals beim Caterham bei einem Wolkenbruch mal der Fall sein konnte (seufz, waren das schöne Zeiten, da war man noch jung, ach lassen wir das…).
Das Interieur ist schlicht und funktional mit sehr schönen und stimmigen Carboneinlagen. Ah ja, und das haben wir auch noch eine Rückfahrkamera. Gut, bei der Sicht nach hinten, sicher eine gute Idee.
Zündschlüssel herumdrehen und man vernimmt ein leises surren. Das war’s. Leicht auf’s Gas getippt. Es geht los. Hm, wieso schauen denn alle Leute so? Daumen hoch? Ok
Man(n), geht das Lenkrad aber schwer. Da kommen die alten Zeiten ohne Servolenkung in Erinnerung. Dafür ist die Lenkung sehr direkt. Ah, und das kleine, griffsichere Lenkrad ist einfach eine Augenweide.
Raus aus der Stadt, Autobahn, erstmal Gaspedal ganz durchtreten. Aha, Halsmuskulatur sollte wieder etwas mehr trainiert werden. Dann kurvige Strecke. Langsam herantasten. Die Strasse ist nass, es schneit leicht. Trotzdem: man spürt, der Tesla hat mit dem tiefen Schwerpunkt eine sehr gute Strassenlage. Straff, aber nicht hart. Gefällt mir in allen Lagen. Selbst mit den Winterreifen ist die Traktion erstaunlich gut. Und zwischen den Kurven aufs Gas, ja, da geht was. Ich habe bis jetzt kaum ein Auto bewegt, dass unten heraus dermassen viel Dampf hat. Dann ein lineares hochdrehen. Gut, in der Mittellage hat er beim Drehmoment einen leicht spürbaren Einbruch. Der kann sicher beim nächsten Softwareupdate ausgebügelt werden. Und oben heraus, da könnt’s dann etwas mehr sein.
Die AP-Bremsen sind gut dosierbar. Sie brauchen aber etwas Temperatur, bis sie richtig greifen.
Inzwischen habe ich mich auch an die schwergängige Lenkung gewöhnt. Und schon geht es wieder zurück. Stelle den Tesla wieder vor dem Drei Könige ab. Eine Schar 12-jähriger rennt um’s Auto. Boah und Daumen hoch. Ok
Dann noch eine Runde ums Auto. Wunderschönes Carbon-Hardtop. AP-Bremsanlage begutachten. Jö, sind die 16-Zöller herzig (hinten 17 Zoll).
Nun, die Farbe würde ich jetzt nicht gerade wählen. Geschmackssache.
Fazit: Hätte mir einer vor 10 Jahren erzählt, dass ein Elektroauto dermassen Spass machen kann, ich hätte ihn angeschaut, wie wenn er von einem fremden Stern wäre.
Fahrspass und grün fahren, ohne Emissionen? Ja, geht absolut. Und wie.
Ach ja, auf Leistungssteigerung angesprochen hiess es nur: empfehlen wir nicht, da die Batterie zu heiss wird. Das bedeutet also, es geht. Vermutlich auch über Softwareanpassung? Keine Ahnung. Hat sich schon mal einer mit dem Thema bei Elektrofahrzeugen befasst?
Gruss
Lukas