Das PS-Monster Weineck-Cobra bringt aus satten 12 Litern Hubraum stolze 1200 PS auf die Straße. In weniger als 3 Sekunden sprintet der Nachfolger der legendären AC Cobra in den 60er Jahren der Schrecken von Ferrari und Co - auf 100 km/h. Das eine Cobra gut 40 Jahre später noch immer die Welt der Supersportwagen in Angst und Schrecken versetzt , hätte sich ihr Erbauer Caroll Shelby wohl auch nicht gedacht. Dafür verantwortlich sind die beiden Brüder Claus und Jens Weineck aus dem beschaulichen Kurort Bad Gandersheim, 80 km südlich von Hannover. Denn hier entsteht in Handarbeit ein absolutes PS Monster: Die Weineck-Cobra mit bis zu 1200 PS. Von außen ist sie kaum von ihrem Vorbild aus dem Jahre 1967, der 427er Shelby Cobra wide hip zu unterscheiden: Ein Stoffverdeck sowie dem Original nachempfundene Hallibrand-Felgen lassen kaum erahnen, dass hier modernste Technik am Werk ist.
Der in den USA gegossene V8-Motorblock wird in der kleinen Motorenschmiede der Firma Weineck-Power in penibelster Handarbeit mit den edelsten Bauteilen bestückt, die teils in Eigenanfertigung entstehen. Die Top-Version der Cobra hat standardmäßig 900 PS und ein bärenstarkes Drehmoment von 1600 Nm und das alles mit Straßenzulassung. Damit erreicht der Supersportwagen die 100 km/h-Marke in nur 2,9 Sekunden, wobei die Tachonadel nach 5,6 Sekunden schon auf 200 km/h zeigt das sind Leistungswerte auf Formel 1-Niveau. Hat die Cobra freie Bahn, braucht sie keine automobilen Gegner zu fürchten ihre Höchstgeschwindigkeit liegt jenseits von 300 km/h. Wem das nicht reicht, kann sogar noch mehr bekommen: Auf Kundenwunsch pflanzen die Weineck-Brüder ihrem Nimbus einen Nitro-Oxygentank in den Kofferraum ein, der dann per Knopfdruck das auch als Lachgas bekannte Leistungselixier an die beiden 4-fach Vergaser weitergibt. Was dann passiert, entzieht sich jeder menschlichen Vorstellungskraft: Die Leistung des Motors steigt kurzzeitig auf 1200 PS, wobei sich das Drehmoment auf über 3000 Nm erhöht eine Kraft, die die weiß rauchenden Reifen kaum noch auf die Straße übertragen können. Allerdings versagt der TÜV der Lachgas-Cobra seinen Segen, weshalb diese Leistungsstufe nur für den Einsatz auf der Rennstrecke geeignet ist.
Doch wie kann es sein, dass ein Auto diese Kräfte überhaupt verkraftet? Genau vor diesem Problem standen anfangs auch die Weineck-Brüder: Sämtliche zugelieferte Teile des Antriebsstrangs wie Getriebe oder Differenzial versagten bei Testfahrten ihren Dienst und konnten danach Reihenweise nur noch in den Schrottcontainer geworfen werden. Fündig wurden sie schließlich in den USA: Die für die amerikanische NASCAR-Rennserie entwickelten Renngetriebe und -differentiale hielten dem deutschen 12-Liter Kraftprotz stand und werden nun für jede Cobra über den großen Teich geschifft. Eine Carbon-Kupplung verbindet Motor und Getriebe, wobei diese von einer explosionssicheren Glocke abgeschirmt wird sicher ist sicher. Ein weiteres Problem stellten die gewaltigen Torsionskräfte des Motors dar, die auf Grund des riesigen Drehmoments entstehen und auf den Fahrzeugrahmen übergehen. Hier wurde ein hand-geschweißter, selbsttragender Rohrrahmen aus über 10 cm dicken Rohren konstruiert, der höchste Verwindungssteifheit aufweist. Das muss er auch, denn ansonsten würde ihn der Motor beim Beschleunigen wie einen Korkenzieher verdrehen. Eine Brembo-Bremsanlage hält die Weineck-Cobra im Zaum und verzögert leistungsgerecht die bis zu 315 mm breiten Reifen.
Quelle:
RTL
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