Hallo,
leider ist rund die Hälfte der Beiträge hier eine Themaverfehlung. Warum?
Es ist zu unterscheiden zwischen einer körperlichen Eignung und der charakterlichen wie geistigen Eignung, ein Fahrzeug zu führen. Ich bin absolut bei allen, die sagen, dass es unabhängig vom Alter Hitzköpfe und schlechte Autofahrer gibt - aber das ist eben der geistigen Eignung oder mangelnder Fähigkeit, sich an Regeln zu halten, zuzuschreiben. Mir geht es aber um das Körperliche - und ja, das kann man sehr wohl am Alter festmachen. Ein Auto muss alle zwei Jahre zum TÜV, damit festgestellt werden kann, ob das Fahrzeug noch straßenverkehrstauglich ist. So gibt es dann schon dreijährige Autos, die den TÜV nicht mehr packen, jedoch auch 15 Jahre alte Autos, die das ohne Mängel schaffen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein älteres Auto den TÜV nicht besteht, ist aber um ein mehrfaches höher als die Wahrscheinlichkeit, dass ein drei Jahre altes Auto den TÜV nicht packt - eben weil es verbraucht(er) ist. Was würde hier jeder rumschreien, wenn es um Unfälle ginge, die durch ein nicht mehr verkehrssicheres Auto (bspw. defekte Bremsen) gehen würde... Aber was bringt ein technisch einwandfreies Auto, wenn der Fahrer es nicht einwandfrei bedienen kann? Das hat dann den gleichen Effekt wie ein defektes Auto mit einem einwandfreien Fahrer... Warum also nicht die Autofahrer überprüfen, bei denen es zunehmend wahrscheinlicher wird, dass sie zum Führen eines Fahrzeugs ungeeignet sind? Könnte man ja mit jedem zweiten TÜV-Termin verbinden und von einem neutralen Amtsarzt in einem Rutsch machen lassen...
Im Übrigen möchte ich anmerken, dass mir sehr wohl die Nachteile, insbesondere für die Bevölkerung auf dem Lande bekannt sind - ich habe im Rahmen meines Studiums zum Thema "Wohnformen im Alter" geschrieben und kenne die Situation auf den Dörfern aus eigener Erfahrung. Jedoch kann es wohl kein Argument sein, eine fahruntüchtige Person deswegen noch fahren zu lassen, bis schliesslich etwas passiert. Wer körperlich in der Lage ist, ein Fahrzeug zu beherrschen (und zwar auch in Notsituationen wie eine Gefahrbremsung; den "Jungen" wird ja auch abgesprochen, dass sie "alles beherrschen" - warum sollen es dann gerade die Senioren können?), der kann und soll wegen mir fahren, bis er stirbt - wer das aber nicht kann, und sei er 60, muss den Schein m.E. abgeben. Vielleicht wäre das ja auch mal ein Anreiz, den ÖPNV gerade auf dem Lande auszubauen - wie sich das hier liest, wären ja auch mehr Nutzer vorhanden...
Gruß
Duri