Andreas, die Zustände auf unseren Straßen sind nach meiner Erfahrung bei weitem nicht so, wie Du es beschreibst. Krieg? Kann ich beim besten Willen nicht bestätigen und ich fahre ziemlich viel durch ganz Deutschland und die Schweiz. Es gibt ein paar Verrückte, aber die meisten von denen fahren bereits mit Tagfahrlicht, weil es das bei Audi auch zum Nachrüsten gibt. :hmm: Im Ernst: die wird's IMMER geben, unter Fussgängern, Radfahrern oder Autofahrern. Aber eine generelle Rücksichtslosigkeit zu unterstellen ist genauso verkehrt wie die Annahme, man könne in Deutschland ja nirgendwo mehr schnell fahren. Als Pendler im Raum GG (nur als Beispiel, weil es mir dort immer extrem auffällt) kann man aber durchaus zu solchen Fehleinschätzungen kommen, das gebe ich gerne zu.
Und die Situation mit dem Tunnel, die Du beschreibst, hat doch mit Tagfahrleuchten nix zu tun. Im Tunnel heisst es Licht an, dafür reicht ein einfacher Lichtsensor. Dafür brauche ich kein LED-Tagfahr-immeran-Schnickschnack. Und Hand auf's Herz: Wärst Du nicht zum Überholen ausgeschert, wenn der Audi hinter Dir Licht angehabt hätte? Du hättest lediglich gesehen, dass er näherkommt – dass er direkt überholt, hättest Du aber auch nur ahnen können.
Aber nochwas: Diese Tagfahrleuchten haben sogar einen gravierenden Nachteil. Dieser bestätigt sich gerade, während die Tage wieder kürzer werden. Weil die so geil aussehen, fahren so einige Zeitgenossen bis in die fortgeschrittene Dämmerung nur mit diesen Funzeln. Hinter denen ist es finster wie im Bärenpopo. Bei Regen z.B. auch keine schöne Sache. Die einen haben direkt die Nebelschlussleuchte an, die anderen gar kein Licht. Bist Du der Meinung, dass dieses Verhalten der Sicherheit dienlich ist?
Heute ist es doch so das jeder macht was er will bzw. für richtig hält. Ein Teil der Verkehrsteilnehmer hat Licht an, der andere nicht. Die "Nicht-Lichter" gehen unter und werden übersehen. Das sind Tatsachen die du nicht einfach so wegwischen kannst.
Richtig. Fahrradfahrer oder auch Fussgänger wird man inmitten dieser Lichterflut nicht mehr so gut sehen können, weil Licht Aufmerksamkeit auf sich lenkt (was in diesem Falle ja auch beabsichtigt ist). Hauptsache, die Autofahrer sehen sich gegenseitig, oder wie? Ist das der allgemeinen Sicherheit dienlich oder eher ein wenig egoistisch? Ihr dürft ja nicht nur von der einsamen Landstrasse ausgehen, sondern müsst auch berücksichtigen, dass eine generelle Lichtpflicht auch in Städten Gültigkeit hat. Andreas, Du hattest bereits geschrieben, dass Du eher egoistisch eingestellt bist. Nur, darf ich dich darauf hinweisen, dass durch diese Einstellung die von dir beklagte Allgemeinsituation auf unseren Straßen, in der jeder nur an sich selbst denkt, doch erst entsteht.
Und noch: Ich WEHRE mich gegen Gesetze und Vorschriften und die Stimmen derer, die danach auch noch Rufen. Meine Güte, als hätten wir nicht genug. Die armen Schweizer Freunde dürften dir ein nettes Liedchen dazu singen können...
Dagegen JAMMERST Du über die unsicheren Zustände auf unseren Straßen und die bösen Kein-Licht-Fahrer. Hab ich doch richtig gelesen, oder?
Aber wenn ich dann Tipps lesen muss, wie man mit ausgeschalteten Fahrlicht und ausgeknipsten Kleinhirn andere Verkehrsteilnehmer darauf aufmerksam machen kann, das Licht einzuschalten, dann trete ich auf die Notbremse. Nachher macht das tatsächlich noch jemand.
P.S. Warum konnte ich mir bloss denken, dass Du dir auch ein gelbes Rundumlicht aufschnallen würdest