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Hikari

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1

Sonntag, 22. Oktober 2006, 07:43

Nachts sind die Versicherungstarife höher

Meldung aus der Neuen Zürcher Zeitung
Gruss Walter

Nachts sind die Tarife höher
Wie man fährt, so muss man zahlen: Was in England funktioniert, wird jetzt in der Schweiz getestet

Ein Chip zeichnet das Fahrverhalten auf, die Abrechnung erfolgt individuell: Ein neues Modell für Autoversicherungen in England könnte die Branche radikal umkrempeln.

Charlotte Jacquemart

«Big Brother is watching you»: Als erste Versicherung Europas hat der grösste englische Versicherer Norwich Union nach einer zweijährigen Testphase das Modell «Pay as you drive» für Automobilversicherungen eingeführt. Mit «Pay as you drive» können britische Autolenker viel Geld sparen - allerdings muss ihnen egal sein, dass die Versicherung - in Form einer ins Auto eingebauten Black Box - immer mitfährt. In England sind zwei Drittel aller Versicherten dazu bereit.

Bei «Pay as you drive» ist eine Meile nicht gleich Meile: Wer zu Stosszeiten, in der Nacht und nicht auf Autobahnen unterwegs ist, bezahlt mehr als jener, der Stosszeiten meidet, tagsüber (und am Wochenende) sein Gefährt spazieren führt und Autobahnen benutzt. Zudem gelten die Tarife, abgesehen von einer Grundgebühr, grundsätzlich pro Meile: Wer wenig fährt, zahlt auch wenig. Und so funktioniert das System technisch: Die Black Box ist mit einem GPS ausgerüstet. Sie zeichnet auf, wann das Auto wo wie schnell und wie lange unterwegs ist. Nachts werden die Daten an Norwich Union gesendet - und Ende des Monats erhalten die Versicherten ihre detaillierten Rechnungen. Pikant: Im Falle eines Unfalles gibt die Versicherung die Daten an die Polizei weiter. Dank den neuen Daten kann Norwich Union auch die Tarife für den Gesamtbestand besser kalkulieren.

Ein zweijähriger Pilotversuch mit 5000 Versicherten seit 2004 hat Norwich Union geholfen, die Tarifstruktur zu entwickeln. Heute weiss der Versicherer, dass die Unfallgefahr in den morgendlichen Stosszeiten 50% höher liegt als am Wochenende und am frühen Abend, sich schlimme Unfälle vor allem nachts ereignen und richtungsgetrennte Autobahnen zehnmal sicherer sind als der Überland- und Agglomerationsverkehr. Am meisten blättern Autofahrer im neuen System darum werktags zwischen Mitternacht und 5 Uhr sowie zwischen 7 und 10 Uhr morgens pro Meile hin.

Abgesehen hat es Norwich auch auf die Junglenker zwischen 18 und 23 Jahren. Diese bauen 45% aller Unfälle, die zwischen 23 Uhr nachts und 6 Uhr morgens passieren, haben eine zehnmal höhere Wahrscheinlichkeit, nachts zu verunfallen, und ein 56% höheres Risiko, sich zwischen 1 und 5 Uhr morgens schwer zu verletzen. Um die Jungen zu motivieren, ihr Auto nachts zu Hause zu lassen, kostet eine Meile nach 23 Uhr (bis 6 Uhr morgens) prohibitive 2 Franken 40. Dafür kriegen die Junglenker die ersten 100 Meilen pro Monat gratis - ausserhalb der Rush-Hour. Dass sich die jungen Briten trotz den massiven Nachttarifen für «Pay as you drive» begeistern, hängt an den Prämien, die sie im traditionellen System bezahlen. Erik Nelson, Pressesprecher von Norwich Union, kennt diese: «Junge Automobilisten zahlen umgerechnet durchschnittlich fast 5000 Franken jährlich, um ihr Gefährt zu versichern. Mit ‹Pay as you drive› sinken die Kosten um bis die Hälfte.» «Pay as you drive» hat noch andere Effekte: Während der zweijährigen Testphase haben die jungen Autolenker 20% weniger Unfälle gebaut.

Nicht nur in ganz Europa, auch in der Schweiz verfolgt die Branche die englische Pionierarbeit aufmerksam. Am weitesten ist die Zürich Schweiz, die einen Pilotversuch startet, wie CEO Markus Hongler bestätigt. «Uns fasziniert der Gedanke, dass der Kunde durch sein Fahrverhalten seine Motorfahrzeug-Prämie selbst beeinflussen kann. Es ist ein weiterer Schritt in Richtung risikogerechte Tarifierung. Wir sind gespannt, ob ‹Pay as you drive› in der Schweiz Anklang findet.» An Norwich Union würde eine Zusammenarbeit nicht scheitern, meint Nelson: «Wir suchen Lizenznehmer für unser System.» Kein Thema ist «Pay as you drive» zurzeit bei der Mobiliar und der Generali. Bei beiden Versicherern herrscht Zweifel vor, ob sich die Schweizer mit der ständigen Überwachung anfreunden könnten. Fragt sich allerdings, worin der Unterschied besteht zwischen der «Überwachung» eines Telefonanbieters und der einer Autoversicherung: Swisscom und Co. wissen seit Jahren detailliert, wen wir wann wie lange anrufen.

STI-Prodrive

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2

Sonntag, 22. Oktober 2006, 09:22

Klasse, der bereits sowieso gebeutelte Berufspendler ist dann zumindest Morgens voll dabei, besonders wenn er keine Autobahn z.V. hat !
Ok, werde dann halt nur noch am Wochenende arbeiten gehen LOL

Würde dann die Grundgebühr den Autotyp berücksichtigen müssen ?

Über Schadensfreiheitsrabatt habe ich auch nichts gelesen ?


Könnte mir gut vorstellen, dass ein solches System guten Einführungschancen hat, weil man auch in D schon lange an einer Black Box "arbeitet", wobei dies bisher NUR zur Unfallaufzeichnung angedacht war.

Von der ganzen Überwachung einmal abgesehen, könnte ich mir aber gut vorstellen, dass die KFz-Versicherungskosten in den ersten Jahren ein recht unkalkulierbarer Kostenteil für den Autobesitzer werden wird und dass er sich u.a. wahrscheinlich auch sehr gut überlegen muss, welches Urlaubsland er mit seinem Fahrzeug anfahren möchte.

Helmut

PS: schonmal nach Hacker schauen müssen LOL

Entschuldigen Sie bitte mein deutsch, ich komme aus Baden-Württemberg


oldjusty-driver

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3

Sonntag, 22. Oktober 2006, 10:40

Auf so ne Versicherung kann ich gut verzichten. Ich bin gegen solche Formen von Überwachung. Zu welcher Urzeit jemand fährt sagt außerdem nicht aus wie jemand fährt oder werden Geschwindigkeiten und unsicheres fahren auch gemessen?

Gruß, oj-d


STI-Prodrive

Erleuchteter

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4

Sonntag, 22. Oktober 2006, 10:46

Wie man "unsicheres fahren" aufzeichnen könnte, ist mir derzeit nicht klar, aber mit Sicherheit wird die Geschwindigkeit mitgeschrieben.
Wenn die Daten bei einem Unfall schon der Polizei zur Verfügung gestellt werden, kann sich dann Jeder vorstellen, was dies bedeutet !


Grundsätzlich wäre es aber dann bei diesem System wohl so, dass wer viel fährt, auch viel bzw. mehr bezahlen müsste, als z.B. der nur Sonntags zum Kaffee-Fahrer.
Im Moment ist es aber für mich nicht nachvollziehbar, ob dadurch (bei unveränderter Nutzung) meine Versicherung billiger oder teuerer werden würde.
Sicherlich würde sich der gemeine Autofahrer den Gegebenheiten schnell anpassen (sie LKw-Maut in D) und dann Fahrer in Zukunft die LKW auf den mautfreien Straßen und die PKW auf den billigeren Autobahnen LOL.



Helmut

Entschuldigen Sie bitte mein deutsch, ich komme aus Baden-Württemberg



geändert von: STi-Prodrive on 22/10/2006 10:53:48

turbopussy

Schinder

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5

Sonntag, 22. Oktober 2006, 11:50

Deutschland wir bedingt durch die überragende Toll Collect Kompetenz bestimmt bald nachziehen

Für meinen Fall (5000 Tageslichtkilometer pro Jahr) wäre das Klasse!
Die totale Überwachung ist natürlich schlecht, wird aber nur eine Frage der Zeit sein bis solche Black Boxes installiert werden...

Dass ich als Wenigfahrer gleichviel zahlen muss wie Leute die 30'000km pro Jahr abspulen ist halt auch schwer nachvollziehbar irgendwie, da muss ich naturgemäss gleich mal losheulen




Namhafter Schmierfink seit 20.09.2003

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Hikari

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Sonntag, 22. Oktober 2006, 13:02

Es ist zwar verständlich, dass Versicherungsgesellschaften heutzutage nach Lösungen suchen, die die bedeutensten Risikoträger und Schadenverursacher stärker in die Pflicht nehmen wollen. (Übrigens ist das jetzt auch eine Idee bei den Krankenkassen)

Aber leider werden bei der Lösungssuche sehr einseitige Schlüsse aus der Unfallstatistik gezogen. Z.B. fahren in der Nacht zwischen 1 und 5 Uhr ist nicht an sich gefährlicher als z.B. zwischen 21 und 1 Uhr, aber unter den wenigen Strassenbenutzern zu dieser Zeit sind zu viele, die nicht mehr fahrtüchtig sind und trotzdem nach Hause fahren. Also konstruieren da die Versicherungsgesellschaften eine falsche Ursache-Wirkung-Beziehung.
Die englische Versicherung sagt ja selber, dass ihr die jugendlichen Fahrer in der Nacht eine Sorge sind, d.h. dass die nächtlichen Schadensverursacher nicht gleichmässig verteilt über alle Altersklassen sind. Somit ist eine solche Nacht-Regelung (teurere Tarife) für alle Autofahrer ein Unsinn.

Wenigfahrer (wie @turbopussy) könnte die Versicherung umgekehrt auch vorhalten, die Prämie sei gerechtfertigt, weil weniger Fahrpraxis da sei.
Alles hat immer zwei Seiten.

In meinen Augen ist immer noch der deutlichste Hinweis auf risikoarme Fahrweise die Anzahl und Höhe der Schäden, an denen ich beteiligt bin. Das kann jeder selber stark beeinflussen und wird heute mit Bonus-/Malussystemen berücksichtigt.
Leider ist der Malusfall für die Versicherung stets bereits ein Kostenfall, wo die Verhinderung zu spät greift. Deswegen suchen sie nach Fahrtenschreiberlösungen. Die können sie dann einführen, wenn ich altershalber nicht mehr Auto fahre Aber eine 30-Sekunden-Blackbox würde ich sofort nehmen, wenn ich damit weniger Versicherungsprämie bezahlen müsste.

Gruss Walter