Es ist zwar verständlich, dass Versicherungsgesellschaften heutzutage nach Lösungen suchen, die die bedeutensten Risikoträger und Schadenverursacher stärker in die Pflicht nehmen wollen. (Übrigens ist das jetzt auch eine Idee bei den Krankenkassen)
Aber leider werden bei der Lösungssuche sehr einseitige Schlüsse aus der Unfallstatistik gezogen. Z.B. fahren in der Nacht zwischen 1 und 5 Uhr ist nicht an sich gefährlicher als z.B. zwischen 21 und 1 Uhr, aber unter den wenigen Strassenbenutzern zu dieser Zeit sind zu viele, die nicht mehr fahrtüchtig sind und trotzdem nach Hause fahren. Also konstruieren da die Versicherungsgesellschaften eine falsche Ursache-Wirkung-Beziehung.
Die englische Versicherung sagt ja selber, dass ihr die jugendlichen Fahrer in der Nacht eine Sorge sind, d.h. dass die nächtlichen Schadensverursacher nicht gleichmässig verteilt über alle Altersklassen sind. Somit ist eine solche Nacht-Regelung (teurere Tarife) für alle Autofahrer ein Unsinn.
Wenigfahrer (wie @turbopussy) könnte die Versicherung umgekehrt auch vorhalten, die Prämie sei gerechtfertigt, weil weniger Fahrpraxis da sei.
Alles hat immer zwei Seiten.
In meinen Augen ist immer noch der deutlichste Hinweis auf risikoarme Fahrweise die Anzahl und Höhe der Schäden, an denen ich beteiligt bin. Das kann jeder selber stark beeinflussen und wird heute mit Bonus-/Malussystemen berücksichtigt.
Leider ist der Malusfall für die Versicherung stets bereits ein Kostenfall, wo die Verhinderung zu spät greift. Deswegen suchen sie nach Fahrtenschreiberlösungen. Die können sie dann einführen, wenn ich altershalber nicht mehr Auto fahre
Aber eine 30-Sekunden-Blackbox würde ich sofort nehmen, wenn ich damit weniger Versicherungsprämie bezahlen müsste.
Gruss Walter