An Abgasnormen herrscht in Europa kein Mangel. Sie sind so kompliziert, dass sämtliche Verordnungen und Definitionen mehrere dicke Bände füllen. Deswegen nur die wesentlichen Informationen: Es gibt die Normen Euro 1 bis Euro 4 sowie zusätzlich die deutschen Normen D3 und D4.
Die erste Generation geregelter Katalysatoren begann in den 80er-Jahren mit Euro 1. Der derzeit im gesamten EU-Raum verbindliche Standard ist Euro 2. Will also ein Hersteller sein neues Modell in Europa verkaufen, ist die Erfüllung dieser Norm der Minimal-Standard. Bereits im laufenden Jahr 2000 muss jedes neue Modell bei seiner erstmaligen Typabnahme Euro 3 erfüllen. Mit Beginn des Jahres 2001 müssen dann alle neu verkauften Autos schadstoffarm nach Euro 3 sein. Und ab 2006 wird kein Auto mehr zugelassen, das nicht mindestens die Euro-4-Abgasnorm erfüllt.
Die zusätzlichen Normen D3 und D4 sind Mixturen, die ausschließlich in Deutschland existieren. Weil die Deutschen als Vorreiter bei der Katalysator-Technik zügig auf schärfere Abgas-Normen drängten, setzte die Politik die Standards frühzeitig durch, wenn auch unter dem D-Etikett. So lehnt sich die D3-Norm mit ihren Grenzwerten zwar stark an Euro 3 an, benutzt aber den Prüfzyklus von Euro 2. Das heißt: Die besonders schadstoffreichen ersten 40 Sekunden nach Anlassen des Motors werden nicht gemessen. Extrem aufwändige Elektronik zur Katalysator-Vorheizung ist also noch nicht erforderlich. Analog benutzt D4 weitgehend die Euro-4-Grenzwerte, aber den Prüfzyklus von Euro 3. Der misst die Abgase zwar sofort, aber bei einer Umgebungstemperatur von mehr als 20 Grad.
Naturgemäß werden die Abgas-Vorschriften immer strenger. Zwar ist eine Euro-5-Norm noch nicht in Sicht, aber die bestehende Euro-4 wird durch den Testzyklus weiter verschärft: Es wird bei genau festgelegten Minus sieben Grad gemessen.
Andreas