Teil 2
Die Überfahrt......
Ja die Fährfahrt,....ein Thema für sich. Für mich nur Mittel zum Zweck. Die Rampe auf die Fähre war so sausteil,das ich natürlich erstmal mit dem Mitteltopf hängengeblieben bin. Ganze dreimal hat es unter dem Auto ganz fies gekratzt das ich dachte,jetzt ist alles kaputt.
Aber das ging nicht nur mir so. Die Überfahrt ging ganze 4 Stunden und um kurz nach zwölf Uhr mittags war es soweit. Nach weiteren drei Kratzern waren wir endlich auf Korsika. Wetter war traumhaft mit 27 Grad,die See war sehr ruhig und leuchtend blau. So stellte ich mir die Insel vor.
Nach der Landung in Bastia stand noch eine 160 km lange Fahrt bis kurz vor Ajaccio vor uns,wo unser Campingplatz und somit das Ende der lange Reise war. Diese Strecke hat sich bedingt durch die vielen Kurven umheimlich gezogen,gerade mit Anhänger. 3,5 Stunden haben wir dafür gebraucht,denn es gibt auf der Westseite einfach keine Geraden mehr.
Irgendwann nachmittags waren wir dann endlich da. Ein schöner kleiner Platz ( Camping a Marina) mit eigenem verlassenem Sandstrand direkt vor der Nase. Nachdem alles aufgebaut war konnten wir dann den restlichen Abend am Strand geniesen und endlich RICHTIG Urlaub machen...
Der Tag danach war unser erster richtiger Urlaubstag. genau richtig,um mal mit dem Moped ganz entspannt an der Küste entlang zu cruisen und mal Seeluft zu schnuppern. Auf dem Rückweg gabs erstmal ein kühles Pietra,das corsische Kastanienbier, in einer schönen Bar direkt am Meer. Spätestens jetzt waren wir vom Corsica Virus vollständig infiziert.
Aber auch auf unseren richtigen großen Mopedtouren gab es allerhand zu sehen. Freilaufende Schweine,Kühe, Ziegen, Hunde,...hinter jeder Kurve eine neue Überraschung.
Auch die Hauptstadt von Corsica , Ajaccio, ist absolut sehenswert und hat mal so gar kein Hauptstadtfeeling. Ein kleiner Abstecher zu Napoleon Bonaparte`s Geburtshaus , diesmal mit " Suzi was here " Gedächnissbild .....
Aber auch der Subi hat uns während des Urlaubs gute Dienste geleistet und bekam in Napoleons Geburtsstadt auch sein Bild.
Auch sonst hat er sich immer mal schön in die Landschaft eingefügt
...
Ein weiteres Highlight des Urlaubs war zweifelsohne die Fahrt durch die Les Calanques de Piana. Abgefahrene rote Felsformationen die sich die Küste entlang schlängeln haben einem schon echt den Atem geraubt...
Überall im Landesinneren gibt es Bäche mit natürlichen Badebecken. Eines davon haben wir entdeckt und dort stundenlang gechillt. Das Wasser war glasklar und eiskalt,aber perfekt um mal ein paar Bahnen zu schwimmen und sich abzukühlen. Und das gute in der Vorsaison ist, es ist total verlassen gewesen.
Von der Insel an sich kann man sagen, das sie wirkllich alles bietet man man sich wünscht. Jeder kommt auf seine Kosten. Man kann dort klettern ( höhster Berg hat alpine 2700 Meter) , Baden, Skifahren,Motorradfahren,Tauchen,Schnorcheln, und die Insel ändert ,je nachdem an welcher Küste man gerade ist,vollständig ihr Aussehen und ihren Charakter.
Die Corsen selbst sind sehr nett,aber auch ziemlich rebellisch. Sie wollen eigenständig sein und wollen eigentlich keine Franzosen sein. Sieht man sehr gut an den Straßenschildern. Da stehen die Ortschaften einmal auf französisch und einmal auf corsisch drauf. Meistens ist der französische Name entweder mit schwarzem Spray übersprüht,oder noch besser, mit einer Flinte zerschossen. Auch sowas sieht man immer wieder auf den heimischen Kennzeichen. Da wird einfach mal das F überklebt mit dem corsischen Wappen oder eben wie hier, mit dem corsischen Namen des Ortes...
Leider geht so eine Woche auf der Insel rum wie nichts. Nach gefühlten 10000 selbst gefahrenen Kurven ging es einen Tag vor Fährabfahrt wieder zurück nach Bastia im Nordosten der Insel. Dort haben wir uns nochmals einen Zwischenübernachtungsplatz gesucht, um am nächsten Tag wieder pünktlich bei der Fähre zu sein.
Der Platz selber war einer der Letzten des Campingplatzes und direkt vor dem Meer. War schon schön,der letzte Abend, zwei Stühle,Kühlbox,ein paar kalte Bier ( oder hatten wir Wein,...weiß nicht mehr,...wahrscheinlich beides...
).
Und als diese letzte Nacht nochmal im Auto verbracht war, ging es am nächsten Tag wieder auf die Fähre.
Diesmal legten wir nicht in Livorno in der Toskana an, sondern in Savona, an der italienischen Riviera. Die Fähre ist zwar nochmal 2 Stunden länger gefahren,allerdings blieb der Preis gleich,die Fähre war etwas größer und hochwertiger und hatte mehr an Bord,um die Langeweile zu überbrücken.
Es war auch von Savona aus kürzer bis nach Hause nach Fulda. Knappe 900 km waren es durch die Schweiz, während es über Livorno 1100 gewesen wären.
Eins steht fest,..wir werden wieder kommen,so wie es uns alle anderen schon prophezeit haben. Die Insel hatte uns von anfang an im Bann. Um es mit einem einfach Foto zu sagen:
Und nun,nach der ganzen Schwärmerei, wieder mal ein paar Fakten....
Nachdem ich den Tacho in Fulda genullt hatte,zeigte er am Ende der Reise genau 2600 km mehr an. 2600 absolut pannenfreie Kilometer. Und da ich ja bis jetzt auf jeder Urlaubsreise eine Schnappszahl rausfahre ( die letzte war Silvester bei 88888 km ) , muss ich diesmal leider sagen,das ich es nicht ganz geschafft habe. Der Leggy steht jetzt bei 96500 km,ich habe also die anvisierten 99999 km nicht erreicht. Die werde ich wohl leider demnächst hier im Alltag voll machen,ganz unspektakulär, ohne tolle Gegend und Erinnerungsfoto oder so.
Ich hoffe, euch hat der Bericht gefallen und ihr bekommt vielleicht selber mal Lust auf die Insel.
Diesmal habe ich das ganze auch mal mit "bewegten Bildern" versucht
. Es ist ziemlich Motorradlastig,aber gerade beim Mopedfahren sieht man noch viel mehr als im Auto.
DAS war also unser Urlaub,so wie wir ihn gefühlt haben und so wie die Insel uns verzaubert hat :
https://www.youtube.com/watch?v=qoOB7X9kXJA
Schönen Abend noch alle, gruß Mario !