Hallo !
Inspiriert von dem kurzen aber tollen Reisebericht von @drischnie habe ich gedacht, ich werde das nun auch mal versuchen. Es könnte allerdings sein das ich etwas ausschweife und der Text sehr lang wird. Dafür entschuldige ich mich jetzt schonmal im vorraus, aber der Trip war echt toll, ich habe viele Bilder am Start und es wird schwer werden sich kurzzufassen.
Für uns war es kein normaler Urlaub,sondern er hatte eher den Charakter eines Roadtrips,...frei nach dem Songtext von den Temptations " where ever he laid his hat was his home "
Dazu kam ,das wir nur wenige Tage vor der Abreise geheiratet haben und dieser Trip sozusagen unsere Hochzeitsreise war. Aus einer spontanen Laune heraus habe ich mir noch einen Tag vorher schnell einen Aufkleber anfertigen lassen und ihn in der Dämmerung während dem Autobeladen noch auf der Heckscheibe plaziert. Wir hätten nicht gedacht,das dieser Sticker später in allen Ländern spontane Hupkonzerte auf den Autobahnen auslösen würde. Das war schon sehr amüsant.
Aber zurück zum Thema...
Geplant war ein 11 tägiger Roadtrip in den Süden. Der Legacy hatte vorher noch 4 neue Goodyear Efficient Grip Performance (angeblich ein Spritsparreifen) , eine neue Auspuffanlage ab Kat und einen frischen Zahnriemen bekommen. An Board waren meine Holde, meine Wenigkeit und unsere 2 jährige Bordercollymischlingsdame Bella in ihrer Hundebox im Kofferraum.
Gepäckmäßig war der Leggy voll ausgelastet, aber wir hatten auch wirklich ALLES dabei. Von einem riesigem Sortiment an Strandutensillien, Klammotten, Lebensmittel,Kühlbox mit 12 v Anschluß über einen prall gefüllten Werkzeugkasten bis hin zum kompletten Videofilm Bigpack ( Camcorder incl.Zubehör, Digicam mit Zubehör und GoPro mit allem Zubehör)Sogar für den Rückweg ein kleines Zelt, Campingtisch, Ministühle und Kabeltrommel. Der Legacy ist ein Meister im Sachen verschwinden lassen.Überall Kleine Fächer, Ablagen und doppelte Böden. Erstaunlich was da alles reingeht.... Wir haben weder Dachbox noch Anhänger gebraucht, und das ,obwohl ca. 80 % des Kofferraums mit Hundebox ausgefüllt war.
Um Punkt 5 Uhr morgens des 18. Junis ging es hier in Fulda los und das erste Etappenziel erreichten wir gegen Mittag. Südtirol , genauergesagt Nals . Das liegt zwischen Bozen und Meran. Dort hatten wir uns für zwei Tage ein Bed and Breakfast Zimmer für zwei Tage reserviert, welches auch Hunde als gern gesehen Gäste ansieht. Nicht immer ganz so leicht zu finden...
Dort angekommen checkten wir ein. Das Zimmer war recht annehmlich und zweckmäßig eingerichtet und mit einem Preis von 130 Euro für zwei Übernachtungen incl.Frühstück und Hund auch recht günstig.
Nachdem wir die ersten 650 km erfolgreich gemeistert hatten und noch nicht müde waren, haben wir den restlichen Tag genutzt und sind hoch aufs Rittnerhorn gefahren. Vom Parkplatz aus geht dann nochmal eine Gondel rauf auf den Gipfel ( im Winter Skigebiet) . Die erste Fahrt in einer "Seilbahn" hat unser Hund recht gut gemeistert,sie schaute zwar etwas skeptisch,aber die anschließende Wanderung auf dem Panoramaweg ( der seinem Namen wirklich alle Ehre macht) hat dafür für alles entschädigt.
Abends sind wir dann nochmal nach Bozen in die Innenstadt und haben im Römerkeller eine wunderbare Pizza gegessen und einen Chianti getrunken,um die Leber schonmal auf die Toskana einzustimmen. Sehr zu empfehlen.
Nachdem ich dann 10 Euro für den Parkplatz bezahlt hatte
gings auch schon wieder zurück in unsere Bleibe, die zu dieser Uhrzeit wie ausgestorben wirkte.
Der zweite Tag unseres Trips verschlug uns nach dem wirklich leckerem Frühstück draußen im Garten der Pension früh morgens in die Berge. Ziel war der Pordiopass. Hatte ich doch meiner Holden genau vor einem Jahr dort oben während einer Motorradtour den Heiratsantrag gemacht. Wie Frauen nunmal so sind, wollte sie gerne ein Jahr später, frisch verheiratet nochmal dort hoch.
Also sattelten wir unseren treuen Gaul und schepperten los. Einen kleinen Zwischenstop in Obbereggen legten wir noch ein , dann ging es weiter. Karersee,Val di Fassa und immer weiter,bis wir uns dann entscheiden mußten ob wir den Sella oder den Pordoipass raufwollen. Warum weiß ich nicht,aber wir entscheiden uns dann doch für beide,...erst Sella,....
,...und dann nochmal den Pordiopass,....
Glücklicherweise fahre ich einen handgeschalteten Kombi mit Dual Range. Ich habe die ganzen Pässe im LOW Range gefahren und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus wie agil und zackig ein eher müder 2.0 R da hochkraxeln kann.
Die kurzen Gänge waren einfach perfekt für die kurvigen engen Serpentinen.
Nach einem tollen,aber überaus anstrengendem Dolomitentag kamen wir ziemlich erschöpft wieder in der Pension an und mußten dann den Rest der Nacht mit gröhlenden,frisch angereisten Schweden verbringen.
Tag drei sollte eigentlich ein Kinderspiel werden. 575 km bis in die Toskana, genauer gesagt Follonica. Das liegt ca. auf der Höhe von Elba im Bezirk Grosetto. Dort wartete ein gemütliches Ferienhaus auf uns. Ca. 4 km von der Küste entfernt, mitten in der Natur auf einem 1 hektar großen,eingezäuntem Grundstück ( perfekt mit Hund) und mitten zwischen Olivenbäumen und ohne Nachbarn.
Die paar Kilometer fahren wir auf einer Arschbacke ab, kein Problem,...dachten wir und machten uns um Punkt 6 Uhr morgens auf den Weg. Aber,....weit gefehlt,...... es war jetzt im Nachhinein die schlimmste Fahrt des ganzen Urlaubs. Am Lago di Garda vorbei bis nach Bolognia war die Autobahn ein Traum, aber nachdem ich dann kurz hinter Bolognia nochmal ( für 1,87 euro ) vollgetankt hatte,verwandelte sich jene Autobahn in eine Kraterlandschaft mit Schlaglöchern,Bodenwellen, zig Tunneln und darauf folgende 90 Grad Kehren, sodass man sich teilweise gar nicht traute, die erlaubten 130 km/h zu fahren. Stellenweise fuhr ich,wenn keiner hinter mir war 90 auf der linken Spur, da diese wenigstens halbwegs intakt war.
Dazu kamen etliche Staus, obwohl wir noch nicht in der Ferienzeit waren. Durch die mäßigen Geschwindigkeiten belohnte uns der Legacy allerdings auch mit Verbräuchen um die 7,5 Litern.
Nachdem wir ca. 20 km vor unserem Ziel abermals im Stau standen,diesmal an der Mautstation, wir das Meer schon sehen konnten !!! und unser Hund schon stundenlang nichts mehr von sich hören ließ , kochte das Blut langsam !
Etwa eine Stunde verloren wir hier nochmal ,bis wir dann nach 575km und 7,5 Stunden später eeeendlich unser Häuschen erreichten.
DAS allerdings nahm uns nach zwei Minuten alle Wut,denn es war noch viel schöner wie auf den Bildern im Netz. Außer die Straße dorthin. Die letzten 1.5 km waren nämlich nicht mehr auf einer richtigen Straße,sondern auf einem staubigen Feldweg mit Schlaglöchern und unter den Vorraussetzungen fiel es mir sehr schwer,nicht auf den letzten Metern noch zum Colin mc Ray zu mutieren,....jeder Subarufahrer wünscht sich irgendwann in seinem Leben mal so eine Rally Acropolis direkt vor der Haustüre. .
Aber zurück zum Haus. Das war sehr sauber und absolut gemütlich eingerichtet mit allem was man so braucht. Gebucht hatten wir es über Casamundo irgendwann im Februar für 400 Euro die Woche, was wirklich ein sehr fairer Preis war, wenn man bedenkt,welche Ruhe man dort hatte.
Nachdem wir uns dann einquattiert hatten, das Meer kurz beschnuppert hatten und unsere Bella sich gemütlich auf der Terrasse in den Schatten gelegt hatte,kam der Moment,auf den wir beide die ganze Zeit schon gewartet hattten. Eine schönes Glas Wein und weit und breit nur noch das wunderschöne,sommerliche Konzert der Grashüpfer und Grillen um uns herum. DAS war dann der Moment wo wir wirklich angekommen waren. Bis spät in die Nacht ließen wir uns noch von den Geräuschen der Natur verzaubern bis wir irgendwann schlafen gingen.
Tag 4 unseres Trips war für den Strand reserviert. Ein "Geheimtipp" , den zwar mittlerweile doch jeder kennt, ist die Cala Violina, eine wunderschöne Bucht mit glasklarem Wasser und feinem Sandstrand zwischen Follonica und Castiglione della Pescaia. Auf dem Weg dorthin findet man übrigens alte , familienbetriebene Häuschen am Straßenrand, die frisches Obst und selbst angebauten Wein und Olivenöl verkaufen,nur mal so am Rande. (Der wein schmeckt richtig gut und macht sogar kein Kopfweh am nächsten Morgen.
)
Irgendwo mitten in der Prärie gibt es einen gebührenpflichtigen Parkplatz. Von da aus läuft man dann ca. 1,5 Kilometer durch einen wunderschönen Pinienwald,bis man dann die Bucht erreicht. Dort haben wir drei dann den restlichen Tag verbracht,es war einfach herrlich.
Ende Teil 1