Hallo,
da muß ich Kelly zustimmen. Moderne Motorenöle bestehen zu einem sehr großen Anteil aus Additiven -> Zusammensetzung siehe folgende Grafik
Die Zugabe von Verschleißschutz und anderen zusätzlichen Additiven bringt die feine und durchdachte Komposition auch Motoröl genannt durcheinander.
Warum muss ich überhaupt Öl wechseln??
Das Motoröl unterliegt im Motor extremer Belastung -> Temperatur, Druck, Oxidation, saure und aggressive Verbrennungsgase und Rückstände das sind alles Belastung die auch an Superman Spuren hinterlassen würden. Das Öl wird mit der Zeit auch Schwarz von Russrückständen der Verbrennung. Diese Russe werden vom Öl normalerweise in der schwebe gehalten von sog.
Dispersanten. Die Aufgabe der Dispersanten ist es, feste und flüssige Verschmutzungen (z.B. Staub, Wasser, Reaktionsprodukte aus der Verbrennung oder Oxidationsprodukte) zu umhüllen und fein verteilt im Öl in Schwebe zu halten, um Ablagerungen zu verhindern. Weitere Additive sind ->
Detergentien = Reinigungssubstanzen ähnlich dem Spülmittel
Antioxidantien = Hemmen die Oxidation der Molekülketten des Öls.
Verschleißschutzadditive = Diese Additive legen sich schützend zwischen die Metallgleitpaarungen, vermeiden so also den Kontakt von Metall zu Metall.
Korrosionsinhibitoren = sollen Metallteile des Motors
vor dem Angriff durch Chemische Verbrennungsrückstände schützen.
Schaumdämpfer = Sollen das Aufschäumen des Öls verhindern. Wird Luft oder lufthaltiges Öl angesaugt, kann es rasch zu einem Zusammenbruch des Schmierfilms kommen. Die Gleitlager des Motors reagieren darauf besonders empfindlich.
Dichtungsverträglichkeitsverbesserer = Verhindert das Aufquellen, Aufweichung und verhärten von Motordichtungen. Über gekonnte Additivierung und Grundölkomposition kann man hier viel zum Schutz der Dichtungen erreichen.
Fließverbesserer = Sollen die Fließfähigkeit des Motoröls bei kalten Temperaturen verbessern und den Kaltstartverschleiß vermindern.
Viskositätsindexverbesserer (VI-Verbesserer) = Verbessern die Viskosität des Motoröls und erweitern seinen Temperaturbereich z.B. 10W-40 auf 5W-50.
Viskositätsindexverbesserer neigen in großen Mengen dazu den Motor gerade an empfindlichen Teilen wie Kolben und Kolbenringnuten zu verschmutzen.
Nun beginnt das Öl im Motor mit der Zeit zu altern -> Die Additive Verbrauchen sich aber schlimmer noch die Molekülketten des Öls werden während dieses belastenden Prozesses zerkleinert und verlieren ihre Schmierfähigkeit und Viskosität. Ein stark gebrauchtes Öl kann unter umständen mehrere Viskositätsklassen verlieren d.h. ein 10W-40 Öl hat nach starker Alterung nur noch 10W30 oder 15W-30 viel zu wenig um unter starker Belastung weiterhin einen zuverlässigen Schmierfilm aufzubauen. Dies wiegt besonders schwer wenn man sein Öl wie Andreas 50.000Km ohne wechseln drin lässt.
Die Zugabe eines Ölzusatzmittels kann da dem Öl auch wenig helfen. Es kann höchstens die Alterung unter Umständen hinauszögern bringt aber das Additive Gleichgewicht durcheinander und kostet überdies meist noch so viel Geld das ich mir dafür auch ein gutes neues hätte kaufen können. Vereinfacht gesagt kaufe ich mir mit solchen Zusatzölmittel das, was sowieso jeder große Ölkonzern seinem Öl mit auf den Weg gibt und wozu??? Die Kaputten Öl-Molekül-Ketten bekommt man damit auch nicht wieder hin
.. deshalb lieber Öl wechseln als Motor (Im schlimmsten Fall!).
@Andreas
Das du dein Öl 50.000Km ohne Wechseln drin lässt halte ich für sehr bedenklich gerade weil du das Auto auch für sportliche Veranstaltungen nutzt und Turbomotoren sowieso sehr große Anforderungen an die Öl-Stabilität stellen
.ganz zu schweigen von der Garantie!!!!!
Gruß Jürgen
"MAY THE BOOST BE WITH YOU!"