Die Italiener sind seit dem Ausstieg von zwei Partnern in der Rallye-WM unzufrieden. Auch der Rückzug von Michelin passt Pirelli nicht ins Konzept.
Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery hält die aktuelle Situation in der Rallye-WM für unakzeptabel. Mit dem Ausstieg von Peugeot und Mitsubishi blieb seiner Marke mit Subaru nur ein einziger Partner, der zudem seit Saisonbeginn nichts gewonnen hat. Gegenüber "Autosport" sagt Hembrey: "Wir haben drei Möglichkeiten, eine davon ist der Ausstieg."
"Ich habe geahnt, dass Peugeot aussteigt, aber als Mitsubishi ging, war ich völlig ahnungslos", fährt Hembrey fort. "Die Nachricht erreichte mich im Dezember, und plötzlich saßen wir in der Patsche. Es blieb keine Zeit, irgendwie zu reagieren."
Paul Hembrey: "Aufwand lohnt nicht"
Hembrey klagt, dass sich die Investitionen in der gegenwärtigen Lage nicht auszahlen. "Statt drei Teams und sechs Autos haben wir ein Team und zwei Autos. Klar gibt es noch Gigi Galli und den ein oder anderen privaten Mitsubishi, aber dafür lohnt sich der Aufwand nicht."
Was den Briten vor allem wurmt, ist das Verhalten von Erzrivale Michelin. Die Franzosen zogen sich formal aus der WM zurück, um unter dem Namen der weniger populären Tochter BF Goodrich wieder einzusteigen. "Was bringt es uns, gegen BF Goodrich anzutreten. Das ist keine Top-Marke." Hembrey räumt ein, auch Pirelli könnte unter Bewerbung einer Tochterfirma in der Rallye-WM antreten. "Aber das ist nicht das, was wir wirklich wollen."
WM-Titel regelmäßig aussichtslos
Die offene Kritik seitens Pirelli ist neu. Abgesehen von der Saison 2005 bestritten die Italiener mehrere Jahre die WM ausschließlich mit Subaru - übrigens mit mäßigem Erfolg. Weil die Pirelli-Gummis auf Asphalt seit einem Jahrzehnt mit Michelin nicht mithalten können war der Kampf um den Marken-Titel regelmäßig aussichtslos. Den letzten Titel gewann der Reifenhersteller mit Petter Solberg 2003.
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