Hallo,
nachdem einige Zeit vergangen ist, und wir schon 3 Veranstaltungen gefahren sind, will ich euch mal wieder auf dem laufenden halten. Die 2. Veranstaltung, welche wir gefahren sind, war die Ostalb Rallye bei Schwäbisch Gmünd. Das besondere an dieser Rallye war, dass sie, im Rahmen eines DMSB-Projektes, statt der üblichen 35 Wertungskilometer, 45km hatte. Diese Rallye haben wir als weiteren Test gesehen, haben dabei teilweise wegen materialmordenden Stellen eher vorsichtig gemacht, aber auch schon ein paar ganz gute Zeiten gefahren...
Am 20.4.06 fand dann die Rallye durchs Nürnberger Land statt. Bei dieser Rallye wollten wir dann mal versuchen anzugreifen und nach Möglichkeit einen Pokal mit heimzunehmen. Gegner waren 1 professionell aufgebauter Puma, ein Polo, der diesem kaum nachstand, sowie 2 Fahrzeuge, die aus der nächst niedrigeren Klasse in unsere verlegt worden waren, aber auch nicht ohne waren. Unser Ziel war der 2. Platz. Auf der ersten WP fuhren wir, trotz erheblicher Bremsprobleme gleich mal die zweitbeste Zeit. Aber was war mit den Bremsen? Ich hatte die Klötze erst kurz zuvor getauscht und war mit ihnen ca. 300km locker gefahren, wie man das beim Einfahren von Bremsen eigentlich so tut. Die Klötze, die ich hatte, hätten allleridngs ein richtig festes Einbremsen gebraucht. Dieses fand nun auf der ersten WP statt. Die Klötze wurden dabei hart, bremsten nicht mehr gescheit und es stank und qualmte nach WP1 so gewaltig aus dem Radkasten, dass ich schon dachte, das sei es gewesen. Danach waren sie aber einwandfrei, so dass wir auf WP2, trotz einer längeren Bergaufpassage mit ein paar Spitzkehren, welche den Leistungsstärkeren Autos eigentlich liegen sollen hätte, die Bestzeit fuhren. WP3 war recht knapp und wir haben die drittbeste Zeit gefahren. Bis dahin lief alles einwandfrei und wir waren guter Dinge, als langsam Wolken aufzogen, welche uns, mit Slicks bereift, ernsthafte Sorgen bereiteten. Auf WP4 wars dann auch so weit. Es fing langsam an zu tröpfeln, kurz bevor wir auf die Strecke gingen. Die feucht werdende Strasse wurde in Verbindung mit dem Staub scwierig einzuschätzen und so kam es, dass wir ca. 1-2km nach dem Start ein 4-rechts nicht verbremst bekamen und einen ordentlichen Holzpfosten mitnahmen. Das hat uns erstmal knappe 7s gekostet, bis wir wieder auf der Strasse waren und dementsprechende Respekt vor dem weiteren Verlauf der Rallye. Auf WP5 hatte es dann richtig geschüttet gehabt und die Strasse war mit Pfützen bedeckt, so dass wir richig vorsichtig sein sollten, da sie teilweise aus einer schleceten Landstrasse mit schnellen Kurven bestand, welche wir beim ersten durchfahren mit guten 180km/h bewältigt hatten, und bei der Geschwindigkeit will keiner abfliegen... Fazit: Fast ne halbe Minute verloren im gegensatz zum ersten Durchgang, aber auch die Konkurrenz war nicht schneller, ausser einem jungen Kerl in seinem Lupo, der aus der niedrigeren Klasse kam und vermutlich andere Reifen drauf hatte, wohl völlig furchtlos über diese WP bretterte und den andern so viel Zeit abnahm, dass es ihm im Endeffekt zum Klassensieg reichen sollte. Nun gut, kommen wir zu WP6. Leider hatte ein Team eine wunderschöne Celica GT4, der älteren Baureihe dermassen verformt, dass diese neutralisiert wurde. Dem Team ist Dank der weitreichenden Sicherheitsmassnahmen nicht viel passiert, aber um den Käfig sah das Auto verheerend aus... Da der Zeitplan durch den Vorfall recht eng wurde und die entsprechenden Strassen wieder freigegeben werden mussten, wurde die letzte WP, ein Rundkurs, nur einmal umrundet, statt der vorgesehenen 2. Der Regen hatte sich verzogen, die Strasse war aber noch ziemlich nass, wir hatten jedoch unseren Ehrgeiz noch nicht ganz verloren und dachten, auf dem kurzen Stück können wir mit ein bisschen guter fahrt noch was reissen. Also rein in die WP, schön am Gas gehangen, etwas vorsichtig bei der 3 links vor dem Teich, wir hatten uns schliesslich heut schon gewaschen, die nächsten 2 Kurven schön innen eingehängt und ab aufs Schotterstück. rechtzeitig gebremst, 90° links, unspektakulär und sauber, und ab in die Senke. Wieder auf Asphalt, 4 links in 3 links, vorsicht, könnte ziemlich schlammig sein, SCH***, ist verdammt schlammig, quietsch, lenk, bumms.
Leider kamen wir ohne fremde Hilfe aus dem Wassergraben, welcher sich auf der von mir gewählten Linie aufgestellt hatte, ohne fremde Hilfe nimmer raus, so dass wir 500m vor dem Ziel, masslos enttäuscht, wieder einmal feststellen mussten, was "Rallye" bedeutet. Die Ironie dabei war, dass wir im Vorjahr als Zuschauer ein Fahrzeug in den selben Graben fahren sehen haben und ich vor dem Start noch zu meinem Mädel gesagt habe, dass wir an der Stelle sehr vorsichtig tun müssen, da die andern Teilnehmer die Strasse aufgund des vorhergehenden Schotterstücks versauen werden. Nach einem kurzen Bier im Rallyezentrum verzichteten wir dann auf die Siegerehrung und checkten fluchtartig aus unserer Pension aus.
Naja, das nächste mal, am 3.6. in Ebern, hoffen wir wieder auf Sonne und werden, je nach Klassengegnen schauen, ob wir vielleicht erneut einen Angriff auf einen Pokal wagen...
Die Inboardvideos sind leider fast alle überblendet, aber ich werde in kürze eines von der WP4, inkl. "Pfosteneinschlag" posten...
Gruss raki