Hallo,
am Wochenende war es endlich soweit. Nachdem lange Zeit alles schief lief, hatte ich es endlich fertig gebracht, zusammen mit meinem Fömi, ein reglementskonformes Auto an den Start einer Rallye zu bringen.Es handelte sich um die 17. Unterland-Hohenohe Wertungsfahrt, welche in der weiteren Umgebung von Heilbronn stattfand.
An den Start gingen wir mit einem Toyota Corolla AE86, Baujahr 84, mit ca.130ps, 920kg und Heckantrieb, in der seriennahen Klasse bis 1600ccm. Ziel war es, Erfahrung zu sammeln, das Auto wieder heil heimzubringen und ne Menge Spass zu haben.
Nachdem ich schon Tage vorher den Wetterbericht immer im Auge hatte, welcher immer zwischen trocken und Schnee schwankte, kamen wir Freitagmittags in unserer Pension an und ich montierte erstmal die Trockenreifen, da es schönes Wetter werden sollte. Dann gings zur technischen Abnahme, welche keine weiteren Probleme verursachte, da das Auto soweit sauber war.
Am nächsten morgen war es dann soweit. Gegen 8.00 konnten wir unser Roadbook abholen und um 8:54 mussten wir dann an der ersten Zeitkontrolle stehen, um die nächsten 120 Minuten eine Besichtigungstour über die WP´s zu machen und dabei unseren Aufschrieb zu fertigen. Die Tour war festgelegt. Es galt insgesamt 6 Wertungsprüfungen über 35km zu meistern, wobei 1-3 einfach ein zweites mal gefahren wurden. Es wurden also die 3 verschiedenen WP´s einmal langsam befahren. Das musste reichen, um den Aufschrieb ordentlich zu fertigen. Das Auto musste dann spätestens nach 120 Minuten an der ZK des Parc Ferme stehen, wo es dann bis zu Beginn der Rallye unter Verschluss war.
Um 12.56 mussten wir dann am Augang des Parc Ferme stempeln und die Reise ging los. Als Startnummer 39 losgefahren, kamen wir, nachdem wir uns gleich mal verfahren hatten, nach der Startnummer 45 an der WP1 an.
Hochmotiviert stürzte ich mich mit Vollgas ins Vergnügen. Nach der dritten Kurve hatte ich dann den Begriff RALLYE verstanden. Die WP bestand zum grossen Teil aus Feldwegen, die direkt an Äcker grenzten und die Starter vor mir hatten die Strasse bereits total mit Schlamm und Dreck beschmissen, so dass ich 3 mal das Auto nur mit äusserster Mühe wieder fangen konnte und einen Abfug verhindern. Meine Motiviation liess ich mir dadurch aber nicht nehmen. Erst im Ziel von WP1 besann ich mich, dass das Mist war, was ich gemacht hatte und beschloss etwas mehr mit Köpfchen statt mit roher Gewalt zu fahren, was mir dann bei WP4, dem zweiten Durchgang dieser WP mit einer 25s schnelleren Zeit belohnt wurde.
WP2 wurde leider abgesagt, da der Krankenwagen, der für diese WP zuständig war kurzfristig auf einen Noteinsatz musste.
WP3 verlief dann durch die Weinberge und war eine sehr schöne WP mit schnellen Passagen, einem Stück Schotter und auch technischen Ecken und schönen Abhängen. Da die Strasse sauber war, konnte ich mit meinen Trockenreifen diesmal schön Gas geben und ich fand auch einen guten Rythmus. Bis ich auf einmal in eine Strasse abbog, die mit Absperrbändern versehen war. Hatten wir uns doch beim Aufschrieb machen am Morgen verfahren, da die WP noch nicht gescheit abgesperrt und beschildert war (ging übrigends nicht nur uns so). Naja, 2KM fuhr ich dann ohne das Gebet meines Mädels, bis wir auf einmal wieder an einer Stelle waren, di im Aufschrieb vermerkt war. Das ganze hatte uns auf jeden Fall wieder einiges an Zeit gekostet...
WP4 war dann die Wiederholung von WP1, welche einwandfrei lief, wie schon geschrieben.
Auf WP5 war dann der zuvor fehlende Krankenwagen wieder eingeroffen und auch diese Prüfung konnte nun gefahren werden. Ich liess es wieder einigermassen vorsichtig angehen, da sie ein paar gefährliche Stellen aufwies und fuhr eine passable Zeit.
Auf WP6, der letzten, waren meine guten Vorsätze wieder über Bord und ich wollte nochmal alles geben. Ich hatte mindestens 4 Verbremser, bog an der selben Stelle, wie zuvor falsch ab und landete im Endeffekt nochmal eine Zeit, die nicht zufriedenstellend war.
Wenn ich ein alter Hase wäre, würde ich wohl nun über die Organisation klagen, denn die Entfernungen, die im Roadbook angegeben waren, waren teilweise so falsch, dass man in der Umgebung von irgendwelchen Zeitkontrollen teilweise bunte Autos wild kreuzen sah, das Abfahren der WP´s war eng bemessen und die WP´s wie schon erwähnt beim Abfahren schlecht beschildert. So dass einige Teilnehmer ihre Probleme hatten. Wir als Anfänger dachten zwischendurch sogar schon, wir wären zu blöde für den Sport.
Ich will aber nicht lästern! Im Endeffekt wurden wir 6. von 7 in der Klasse und 48. von 69 im Gesamt, wobei 55 Autos das Ziel sahen. Aber was viel wichtiger ist:
Wir haben Erfahrung gesammelt, wir haben das Auto wieder heil heimgebracht und es war einfach nur ein saugeiles unvergleichliches Erlebnis und wir können es kaum erwarten, bei der nächsten Rallye an den Start zu gehen!
Erste Bilder hier:
Gruss raki