Hier mein Leserbrief an NZZ, Tagi, Blick und andere.
Gruss
Patrick
Pro Aufhebung Rundstreckenverbot
Es ist völlig unverständlich, warum der Bundesrat die Aufhebung des Rundstreckenverbots ablehnt. Es geht doch hier überhaupt nicht um die Formel 1, sondern vielmehr um die Abschaffung eines Verbots, welches vor über 50 Jahren unter ganz anderen Umständen als den heute herrschenden erlassen wurde. Dieses Verbot hat deshalb nur noch den Charakter einer sinnfreien und in Europa einzigartigen Freiheitseinschränkung des Schweizer Volks.
Heutzutage ist es für einen Zuschauer genauso sicher ein Rennen an einer modernen Rundstrecke zu verfolgen wie ein Fussballspiel. Auch für die Rennfahrer selber besteht eine sehr moderate Gefährdung, ist doch laut Statistik Rundstreckenmotorsport nicht gefährlicher als ein alpines Skifahren. Diese Fakten müssen in Betracht gezogen werden.
In Sachen Umweltschutz sollte man sich einfach mal vor Augen führen, dass ein einzelner Start eines Düsenjets auf dem Flughafen mehr Sprit verbraucht als alle potentiellen Autorennen in der Schweiz während eines ganzen Jahres. Gemessen am gesamten Treibstoffverbrauch der Schweiz spielt Motorsport wegen des verschwindend kleinen Anteils absolut keine Rolle. Auch Feinstaub ist kein Thema, da Rennwagen in der Regel Benzinmotoren haben und diese verursachen bekanntlich keinen Feinstaub.
Die Aufhebung des Verbots bedeutet ja noch nicht den Bau einer Rennstrecke. Doch natürlich brächte eine solche handfeste Vorteile mit sich. Neben den endlich wieder vorhandenen Möglichkeiten für den Schweizer Rennsport, gäbe es eine Reihe weiterer gewinnbringender Effekte. Private Fahrer hätten die Möglichkeit, gefahrlos an die Grenzen des Fahrzeugs und des eigenen Könnens zu gehen. Die Nutzung des Geländes böte sich überdies an für Fahrerlehrgänge, -trainings usw. Junge Fahrer könnten sich auf der Strecke austoben statt auf der Strasse.
In der heutigen Situation gehen viele interessierte Schweizer Autofahrer ins benachbarte Ausland auf deren Rennstrecken. Dabei wird pro Person und Jahr sehr viel Geld ausgegeben, fürs Fahren und für Kost und Logis. Das gilt natürlich auch für die Schweizer Rundstrecken-Meisterschaft, welche seit Anbeginn ausschliesslich im Ausland ausgetragen werden muss und immense Summen liegen lässt, die endlich wieder unserem eigenen Land zugute kommen könnten.
Alle diese Punkte brächten eine signifikante, nachhaltige und starke wirtschaftliche Einnahmequelle für die entsprechende Region, welche Investitionen in jeder Weise rechtfertigen würde. Als Anschauungsbeispiel diene nur die Region Eifel in Deutschland, welche ohne deren Rennstrecke Nürburgring schlicht nicht existieren könnte. Es könnten Arbeitsplätze geschaffen werden, angrenzende Hotellerie und Gastgewerbe würden immens profitieren. Vom Imagegewinn für unser Land ganz zu schweigen.
Es bleibt wirklich zu hoffen, dass sich das Parlament dem Nationalrat anschliesst und eine Aufhebung des Rundstreckenverbots beantragt.